Abenteuerlicher Resturlaub in Nordamerika

  • Nach einer kurzen Verschnaufpause im Saarland, unterbrochen durch Gartenrettungsarbeiten und familiäre Verpflichtungen (wir hatten nacheinander Besuch aus Benin und dann aus Guinea) habe ich jetzt ein bisschen Zeit, euch über unsere kurzfristig organisierte abenteuerliche Amerikareise zu berichten.


    Nach der Rückkehr aus Thailand hatten wir 2,5 Tage Zeit, uns zuhause auf Amerika vorzubereiten.

    Nein, der Hauptgrund für diese Reise war nicht teure Energie und kostbares Grundwasser im Saarland zu sparen, sondern meine Tante, die vor Kurzem 98 wurde, noch einmal in Lake Huntington, NY, zu besuchen. Sie ist bei guter Gesundheit und geistig noch fit.


    Wir flogen also mit Iceland Air von Frankfurt über Reykjavik nach Chicago (nie mehr wieder Iceland Air). Ich hatte diese Route gewählt, damit unsere Tochter, die mit Cousine und Cousin nach Iowa reiste, nicht alleine von Chicago aus hätte zurückfliegen müssen.


    Ich hatte schon von Thailand aus die ersten 3 Nächte in den USA gebucht: Chicago Flughafennähe, dann auf haber Strecke nach NY in Painesville (bei Cleveland) und zuletzt in der Kleinstadt Liberty in NY. Einen Mietwagen hatte ich bei Hertz über ADAC gebucht.


    Die 1. Nacht im Wyndham Garden in Elk Grove Village O’Hare war sehr gut und das Frühstück echt klasse, weshalb ich das hier erwähne (Frühstück in US Hotels -von 2* bis 4 *- ist meistens gruselig). Und dann hatten wir unser erstes großes Problem, von dem ich etwas später berichten werde.




    Viele Grüße

    horas

  • Nein, der Hauptgrund für diese Reise war nicht teure Energie und kostbares Grundwasser im Saarland zu sparen

    Ist aber eine interessante und abwechslungreiche Weise Energie und Grundwasser zu sparen :thumbsup::D:D



    nie mehr wieder Iceland Air

    Es ist das erste Mal, dass ich was negatives von denen höre, kannst du es mal genauer erläutern, was dir nicht gefallen hat? :-/

    Frühstück in US Hotels -von 2* bis 4 *- ist meistens gruselig

    Die Erfahrung habe ich nicht so gehabt, viel mehr bringe ich es mit bestimmten Gegenden, also in größeren (oder eher besuchten) Städten ist das Frühstück schlechter als in kleineren, mehr oder weniger unabhängig von der Einstufung des Hotels. Natürlich, Hotels mit weniger Sternen tendieren zu eher einfachen Frühstück, muss aber nicht unbedingt von schlechtere Qualität sein. Da wir aber eher FeWo-Urlauber sind, ist unsere Erfahrung mit Hotels etwas limitiert.


    Und dann hatten wir unser erstes großes Problem, von dem ich etwas später berichten werde

    Da bin ich auch gespannt! ;)

  • Hallo horas,

    das hört sich nach einem spannenden Bericht an - wie immer - wenn Du etwas zu erzählen hast. ;)

    Deine Erfahrungen mit Island Air würde mich aber auch mal interessieren. Ich kenne die Airline nicht, habe aber auch noch nichts Schlechtes gehört.


    Viele Grüße
    Petra

  • Meine Frau und ich fuhren am nächsten Morgen kurz vor 10 mit dem Taxi zu den Autovermietern, die alle in einem neuen großen Komplex beim Flughafen untergebracht sind. Im Erdgeschoß sind die Vermieter angesiedelt und im ersten Stock stehen die Autos. Nach 10 Minuten Wartezeit stand ich vor der Schalterdame, sind fand schnell meine Reservierung, bestätigte, dass alles schon bezahlt ist und fragte nach Führerschein und Kreditkarte.


    Ja, und das war das Problem, meine Kreditkarte lag zuhause auf dem Tisch, wie mir unser Sohn bestätigte. Die Hertz-Dame gab mir ihr Festnetztelefon und verband mich mit einem Vorgesetzten, dem ich mein Leid klagte; der reichte mich an einen anderen Vorgesetzten in einer anderen Abteilung weiter. Nichts zu machen, da der Mietvertrag über einen Drittvermittler (ADAC) abgeschlossen war. Bei ADAC-Autovermietung erreichte ich niemanden, es war nämlich Sonntag und schon nach 17 Uhr deutscher Zeit.


    Der Vorschlag, hier und jetzt einen neuen Vertrag abzuschließen, damit wir wenigsten mobil blieben, war auch nicht umsetzbar, da meine Frau zwar ihre Kreditkarte dabeihatte aber keinen Führerschein (sie fährt nicht gerne Auto).


    Ich ging zu den anderen Vermietern und bekam überall die gleiche Antwort: ohne die kleine Plastikkarte kein Auto. Ich suchte im Internet nach einer Möglichkeit, in Chicago einen Mietwagen zu bekommen, wobei vom Fahrer keine Kreditkarte verlangt wird. Meine Suche wurde immer großflächiger, bis ich in einem Forum zu der generellen Aussage kam, es sei in den USA quasi unmöglich, ein Auto zu mieten, wenn man keine Kreditkarte bei sich hat.


    Wir saßen auf einer Bank vor dem Mietwagenkomplex, ich annullierte bei Booking.com die Hotels für die nächsten beiden Nächte, rief auch bei den Hotels an, um zu begründen, warum ich so kurzfristig stornieren musste. Ich fand Verständnis und brauchte nichts bezahlen.


    Nein, ich habe keinen dieser LKW ausgeliehen, um unsere America-Tour doch noch zu machen



    Ich hätte auch dieses 480PS Geschoss gemietet, wenn es möglich gewesen wäre||


    Nur, ob ich meine 929 Euro vom ADAC wieder zurückbekommen werden würde, auf diese Frage bekam ich an diesem black Sunday keine Antwort.

    Jetzt muss ich mal raus an die frische Luft und erzähle euch später, wie die Story weiter ging.
    Viele Grüße

    horas

  • Oh je, das ist natürlich eine dumme Geschichte, da kenne ich aber einige, denen dies passiert ist (inklusive uns). Mal sehen, wie Du das gelöst hast.

    Viele Grüße
    Petra

  • Zuerst widerwillig aber dann doch erleichtert begrüßte ich den Vorschlag von meiner Schwägerin aus Iowa City, einen Cousin mit dem Auto zu uns nach Chicago zu schicken. Er kam auch 4 Stunden später am Parkplatz bei den Autovermietern an.


    Felicite hatte auch im altbekannten Hampton Inn in Iowa City ein Zimmer für uns gebucht und für den kommenden Tag ein Mietwagen-Buchungsplan ausgeheckt. Ich sagte ihr schon, dass ich auf keinen Fall ein Auto übernehme, wenn der Name des Fahrers nicht der meinige ist. So sind wir dann die langweiligen 370km nach Iowa City gefahren, haben bei Felicite eine scharfe afrikanische Suppe genossen und ein paar bitter säuerliche Ipa Biere genossen.


    Am nächsten Tag sind wir dann zu einem kleinen lokalen Autoverleiher, der mit Budget zusammenarbeitet, gefahren. Die nette Barbara, die den Laden leitet, gestand mir ihre Bewunderung der deutschen Kultur und ihre Liebe zu Deutschland. So stand ich dann als Hauptfahrer auf dem Mietvertrag und Felicite bezahlte die Miete mit ihrer Kreditkarte. Es war so einfach und billig dazu: 540 US-Dollar für 11 Tage mit einem Ford Explorer.


    Nach dem frühen Mittagessen starteten wir in Richtung New York, knapp 1600 km liegen vor uns.


    Später mehr, denn Aufregendes aber auch Schönes und Erbauliches fanden wir auf unserer weiten Reise.



    Kleinstadtatmosphäre im Staat New York












    Romantischer Lake Huntington, NY



    friedlicher Delaware River


     

    wo ich so gerne dabei gewesen wäre, aber ein paar Jahre zu jung war



    Wo wir morgens frühstückten, ein griechisches Restaurant amerikanischer Art, vor ein paar Jahren auf der Straße von Brooklyn nach Liberty umgezogen.


    Viele Grüße

    horas

  • Immer wieder ist es vergnüglich, Dir & Deiner regenbogenbunten family unterwegs zu folgen :love:

    Ich freu mich auf die nächsten Erlebnisse

    LG

    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Schöne Bilder! Und gut, dass ihr doch noch an ein Auto gekommen seid!


    Aber ich muss an der Stelle doch mal nachfragen: Hattet ihr geschaut, ob ihr überhaupt versichert gewesen seid? Die Haftpflicht in den USA geht meines Wissens nur über einen lächerlich niedrigen Betrag, weil die Amerikaner im Regelfall eine persönliche Haftpflichtversicherung haben, die auch die Fahrten mit Mietfahrzeugen abdeckt. Jedenfalls ist mir das bisher immer als der Grund dafür genannt worden, Mietwagen tunlichst nicht direkt in den USA, sondern über einen deutschen Anbieter zu buchen. Außer man ist sich sicher, dass eine eigene Versicherung einspringt, was evtl bei manchen Kreditkarten der Fall sein könnte. Aber nur, wenn man die Automiete mit der KK bezahlt.

  • Ja, und das war das Problem, meine Kreditkarte lag zuhause auf dem Tisch, wie mir unser Sohn bestätigte.

    Oh, mein Gott! Nach Amerika zu reisen und keine Kreditkarte dabei, das ist fast wie in der Hölle zu landen, man kommt praktisch nicht aus dem Fleck... :o


    Frage: hättest du nicht die Möglichkeit gehabt, bei deinem Kreditkartenanbieter anzurufen, die alte Karte als vermisst anzuzeigen und eine Neue liefern lassen? Zwar hätte es für den ersten Tag nicht geholfen, sollte aber relativ schnell ankommen, oder?


    Die Hertz-Dame gab mir ihr Festnetztelefon und verband mich mit einem Vorgesetzten, dem ich mein Leid klagte; der reichte mich an einen anderen Vorgesetzten in einer anderen Abteilung weiter.

    Ich finde aber toll in USA, wie sie trotzdem versuchen einem zu helfen, auch wenn es am Ende nicht so klappt. Die Hilfsbereitschaft ist meistens da, und manchmal auch von Unbeteiligten, die manchmal da sich zuschalten, sowas habe ich schon gesehen.

  • Aber ich muss an der Stelle doch mal nachfragen: Hattet ihr geschaut, ob ihr überhaupt versichert gewesen seid? Die Haftpflicht in den USA geht meines Wissens nur über einen lächerlich niedrigen Betrag,

    Ja, du hast recht Flicka, da sollte man verdammt aufpassen, was bei der Anmietung eines Autos alles mitversichert ist und was nicht.


    Mein Mietvertrag umfasste „Full coverage“, und das war mir dann auch ausreichend, um endlich unsere geplante Reise zu beginnen. Ich weiß, es gibt noch zahlreiche andere Probleme, die man versichern kann, wie z.B. Unterbodenschutz, Windschutzscheiben, Reifenpannen, „road side assistance“ etc., aber das war mir in dem Moment auch egal, ich wollte nur losfahren.


    Oh, mein Gott! Nach Amerika zu reisen und keine Kreditkarte dabei, das ist fast wie in der Hölle zu landen, man kommt praktisch nicht aus dem Fleck... :o

    Nein, man kommt auch gut mit Bargeld über die Runden, und manchmal ist es mit cash auch billiger. Ich hab einiges mit meiner in ApplePay gespeicherten Kreditkarte bezahlen können, in den Hotels musste meine Frau ihre Kreditkarte vorlegen.

    Frage: hättest du nicht die Möglichkeit gehabt, bei deinem Kreditkartenanbieter anzurufen, die alte Karte als vermisst anzuzeigen und eine Neue liefern lassen? Zwar hätte es für den ersten Tag nicht geholfen, sollte aber relativ schnell ankommen, oder?

    Dann hätte ich auch meine Kreditkarte mit einem Expressversand von Deutschland aus verschicken lassen können. Aber da wären doch 2 bis 3 Tage flöten gegangen.


    Wir verbrachten 3 vergnügliche Tage mit der Familie meiner Tante zwischen Liberty und Lake Huntington. Ich durfte abwechselnd Barry's Corvetten 2009 und die aus dem Jahrgang 2015 fahren; für jemanden, der einen Benz B-Klasse normalerweise fährt, ist das schon ein echter Kick.


    Die abendlichen Dinner mit meiner Tante und deren Tochter und ihrem Mann Barry waren jedes Mal ein kulinarischer Reinfall; letztendlich waren die Biere aber gut und die Stimmung auch. Tante Lotte hatte Tränen in den Augen, als wir aufbrachen und Richtung Norden wegfuhren.




    Fortsetzung folgt demnächst

    Viele Grüße

    horas




  • Ich durfte abwechselnd Barry's Corvetten 2009 und die aus dem Jahrgang 2015 fahren; für jemanden, der einen Benz B-Klasse normalerweise fährt, ist das schon ein echter Kick.

    Sportwagen sind ja nicht so mein Ding, aber ich würde sie wahrscheinlich auch mal "probefahren". Da die Vettes amerikanisch sind, gehe ich davon aus, dass sie nicht so hart wie andere Sportautos, wie die Ferraris sind (bin noch kein Sportwagen gefahren, habe aber davon gehört)?

    Die abendlichen Dinner mit meiner Tante und deren Tochter und ihrem Mann Barry waren jedes Mal ein kulinarischer Reinfall

    Außer das gegrillte Fleisch, finde ich bei der typischen, amerikanischen Kulinarik zu wenig Abwechslung oder Vielfalt. Zum Glück gibt's drüben so viel Einfluß von anderen Kulturen, dass man selten auf die heimische Essenskultur stoßt.

    Dann hätte ich auch meine Kreditkarte mit einem Expressversand von Deutschland aus verschicken lassen können. Aber da wären doch 2 bis 3 Tage flöten gegangen.

    Stimmt, das wäre auch möglich. Ich dachte nur, dass einige KK-Anbieter so einen 24 Std.-Expressservice haben. Ich hatte sowas schon mal gesehen.

  • Am Abend vor unserer Abreise von Lake Huntington / Liberty entschieden wir, doch den Trip nach Montreal zu machen, um die Nichte meiner Frau zu besuchen. Ich kenne die junge Frau gut, da sie vor mehr als 15 Jahren ab und zu mit ihrer Cousine bei mir in Labé, Guinea ihre Ferien verbrachte. Jetzt ist sie Kanadierin und lebt mit ihrem Mann und 3 Kindern in Montreal.


    Nach dem rustikalen Frühstück „beim Griechen“ in Liberty entschieden wir uns für die direkte 560km lange Route, die über Albany und die Grenzstadt Champlain führt. Von der Grenze aus sind es noch circa 70 km bis Saint-Eustache wo die Nichte lebt. Saint-Eustache liegt im westlichen Teil des Großraums Montreal.


    Frühstück beim Griechen in Liberty, USA


    Wer weiß, ob es in Kanada auch Bier gibt; im begehbaren Bierkühlschrank in einer Tankstelle vor der Grenze findet man mit Sicherheit ein gutes Bier


    Wir mussten wieder die traurige Erfahrung machen, dass es von der Autobahn aus quasi unmöglich war, an den Stellen, wo man eine gute Aussicht auf die fantastische Landschaft gehabt hätte, ein absolutes Halteverbot herrscht und die öffentlichen Parkplätze zwar groß und sauber sind, aber keine Aussicht auf die Umgebung erlauben.


    sauberer steriler Parplatz


    "Point au Roche" (die Stelle am Felsen) : letzte Toilette vor der Grenze


    Wir erreichten sodann recht schnell die Staatsgrenze bei Champlain, wo es auf der amerikanischen Seite nur ein Zollbüro gab und auf der kanadischen eine groß angelegte Grenze mit zahlreichen bewaffneten Polizisten, die man auch ohne Uniform schon an ihren Armmuskeln, Haarschnitt und Gorillagang hätte als solche erkennen können. Und hier blieben wir hängen, weil ich zu duselig war, die Reise etwas präziser vorzubereiten.


    Anfahrt zur amerikanisch-kanadischen Grenze


    Der kanadische Grenzpolizist in der kleinen Glaskabine fragte mich nach meinem „ArriveCan“, von dem ich noch nie was gehört hatte, was ich dem Officer auch höflich mitteilte. „Are you kidding?“ war seine Antwort. Habt ihr eure Reise nach Kanada nicht geplant, fragte er mich noch. Doch, aber erst gestern Abend, fügte ich unschuldig hinzu. Er kritzelte etwas auf einen Zettel, den er in meinen Pass legte und sagte wir sollten da vorne links parken und in ein Büro xy gehen. Seine Aussprache war so bizarr (Französisch, mit starkem amerikanischem Akzent, ich nenne es mal „fränzlish“), dass ich weder die Büronummer noch seine geografischen Hinweise verstand.


    Wir parkten das Auto und irrten suchend auf der einen und anderen Seite des großen Platzes umher, bis wir Pfiffe von einem anderen Officer hörten, dessen Rufe ich aber auch nicht verstand. Wir gingen zu Ihm, und als er mir irgendetwas entgegen plärrte, fragte ich Ihn, in welcher Sprache er gerade schrie. Seine Kollegin war etwas verständnisvoller und sagte mir ganz langsam in „fränzlish“ Office 2B.


    In dem Büro gab es drei Bereiche: ein mit jungen Europäern gefüllter Warteraum, in dem alle Stühle besetzt waren, ein durch eine Glasscheibe abgetrennter Raum, hinter dem Uniformierte saßen und ein durch eine Glastür und Glaswand abgeriegelter Raum, in dem Erwachsene und Kinder afrikanischer Abstammung mit traurigen Blicken saßen; auf der Glastür stand in großen Lettern: Washroom.


    Etwas ratlos standen wir vor der Glaswand und dachten, wir bekommen jetzt eine Nummer und werden irgendwann aufgerufen. Aber nix passierte. Ich sprach dann auf französisch einen jungen Mann an und fragte, was man hier machen soll. Um es kurz zu fassen: die jungen Leute waren Franzosen, die ein Immigrationsvisum mit Arbeitserlaubnis beantragten. Wir, als einfache Touris sollten einen Grenzpolizisten rufen und ihm sagen was wir wollten. Gesagt, getan, ich klopfte an die Scheibe, eine streng schauende Polizistin guckte mich an, verlangte die Pässe und sagte, wir sollten die ArriveCan App ausfüllen und dann wieder kommen.


    Der junge Franzose half uns wieder, zeigte mir wo ich die App runterladen kann und der Rest war einfach. In der App brauch man nur die Passdaten einzugeben und die Daten zur 1. und 2. Coronaimpfung, entsprechende Zertifikate mussten hochgeladen werden. Alle erforderlichen Dox und Zertifikate habe ich auf dem Handy gespeichert, so dass ich gar nicht zu der Polizistin zurückging, um unsere Pässe zum Datenabgleich zu verlangen. Nein, in 10 Minuten hatte ich für uns beide alles fertiggestellt und einen Code über die App bekommen.


    Ich klopfte an die Scheibe, die mürrische Polizistin fragte mich, ob ich die Pässe jetzt bräuchte, was ich verneinte. Sie brauchen die ArriveCan oder sie gehen zurück in die USA, sagte sie kurz. Ich schob mein Handy mit den Infos in ArriveCan unter der Scheibe durch; sie schaute auf mein Handy, schaute mich perplex an, rief ihre Kollegin, die übernahm lachend Handy und Pässe, kam 5 Minuten später mit einem kleinen Zettel, auf dem 5 Zahlen gedruckt waren, zurück und sagte freundlich: welcome to Canada.


    Wir wünschten den jungen Franzosen noch viel Glück, übernahmen unser Auto, ich gab die 5 Zahlen an der Schranke ein und wir waren nach einer guten Stunde Grenzformalitäten als freie Touristen in Kanada.


    Später mehr

    viele Grüße

    horas

  • Naja, wenn man sich nicht mit den aktuellen Einreiseformalitäten eines Landes vor der Anreise befasst, kann man schon abenteuerliche Erlebnisse haben :-O


    Zwar hatten wir nicht viel Kontakt mit der Grenzpolizei in Kanada, aber die paar Worte die wir mit denen ausgetauscht hatten waren auf relativ gutes Englisch (im Toronto Flughafen). Ich vermute mal, die Grenzpolizisten in den eher ländlichen Gegenden Ost-Kanadas sind eher provinzialisch und viel mehr auf ihre Sprache bezogen.


    Ich hoffe, ihr hattet genug Bier vor der Einreise nach Kanada gekauft. In Montreal hatte ich einige kanadische Biere probiert, fand sie aber abscheulich, nie wieder... 8o

  • Spannender Reisebericht und gut geschrieben. Schön, dass sich für jedes Problem bisher eine Lösung fand.

    Der Vorschlag, hier und jetzt einen neuen Vertrag abzuschließen, damit wir wenigsten mobil blieben, war auch nicht umsetzbar, da meine Frau zwar ihre Kreditkarte dabeihatte aber keinen Führerschein (sie fährt nicht gerne Auto).

    Hier komme ich nicht ganz mit. Kann in den Staaten nur der/die mit Kreditkarte einen Vertrag abschließen, der auch seinen Führerschein vorweisen kann? Über Felicite Creditcard ging es ja dann.

  • Hier komme ich nicht ganz mit. Kann in den Staaten nur der/die mit Kreditkarte einen Vertrag abschließen, der auch seinen Führerschein vorweisen kann? Über Felicite Creditcard ging es ja dann.

    Ja Felix, so ist es: Feli bezahlte mit ihrer Kreditkarte und hinterlegte diese auch als Sicherheit.

    Ich gestehe, als wir so entmutigt vor dem Mietwagenkomplex in Chicago saßen und meine Schwägerin mir Ihren Vorschlag unterbreitete, war ich felsenfest davon überzeugt, dass sich diese Idee nicht umsetzen ließe. Sollte es in Iowa tasächlich so sein, wie im Saarland, wo vieles, was unmöglich scheint, dann doch machbar ist, weil man sich kennt oder jemanden kennt, der den anderen kennt.


    Ja, so ähnlich ist es gewesen: die blonde Barbara sagte nur: Felicite ist meine beste Kundin und heute mietet sie einen Wagen für ihren deutschen Schwager. Ich liebe Deutschland ...! Und ich unterschrieb derweil den Mietvertrag.


    Viele Grüße

    horas

  • Wir kamen dann auch gut in Montreal an, quälten uns über die von Baustellen durchsetzten manchmal 7-spurigen Straßen über ca. 50km von Süden nach WNW in den Stadtteil Saint-Eustache. Unser Hotel liegt keine 200m von Moniques Wohnhaus entfernt. Groß war die Freude, sich nach mehr als 15 jahren wieder zu treffen.


        


    Das Wiedersehen haben wir abends im angenehmen "Boston Pizza" gefeiert.

    Für den nächsten Tag beschlossen wir, Alt Montreal einschließlich der pittoresken Basilika zu besichtigen. Das Unterfangen musste natürlich in kompakter Form stattfinden, da auch die 3 Kinder zur Exkursion eingeladen wurden.

    Mehr darüber morgen.

    Viele Grüße

    horas

  • Die Fahrt in das alte Zentrum von Montreal ist eine zeitraubende Sache, auch wenn man von Saint_Eustache aus losfährt. Wir sind ein Drittel der Strecke mit dem Auto gefahren und den Rest mit der Metro.


                

    Ein U-bahn mit Gummireifen habe ich auch noch nicht gesehen



    Die belebte Altstadt lädt zum Bummeln und zum Eintauchen in die entstehungsgeschichte von Montreal bzw. Kanada ein.



        

    Auf dem Place D'Armes steht dieses Monument, welches den Bürgern von Montreal gewidmet ist (1895). Dieser Platz in der Altstadt wurde als solcher 1693 eingeweiht. Die berühmte Basilika "de Notre Dame de Montreal" befindet sich gegenüber. Wenn man schon mal da ist, muss man sie natürlich auch von Innen bestaunen.

    Und das machen nicht nur die Christen ...

        




    Später mehr

    horas