Tansania 2022 - Safari pur

  • Nach dem wir im Februar 2021 schon in Tansania waren, haben wir im Frühjahr 2022 beschlossen, nochmal nach Tansania zu reisen. Es sollte wieder eine Zeltsafari werden. Gesagt, getan, nach einem Videocall mit dem Reiseveranstalter, haben wir schnell den Zeitraum und die Ziele abgesprochen. Einzige Bedingung sollte sein, dass wir Charles als Fahrer wiederbekommen.


    Anfang September war es dann soweit. Wir wollten ganz gemütlich mit der Bahn fahren, aber aus einmal umsteigen, wurde dann wegen einer Baustelle auf der Strecke dreimal umsteigen mit zwei Minuten umsteigezeit. Das ist mir bei der Bahn zu heikel. Meine Frau ist öfters in einem Tagungshotel in der Nähe von Speyer und so haben wir uns entschieden dort das Auto stehen zu lassen. Von dort gibt es auch eine S-Bahn bis Mannheim. Leider war an diesem Tag die Autobahn gesperrt und wir sind vorsorglich schon eine Stunde frührer als geplant losgefahren. Die Stunde war goldwert, während wir so auf der Umleitungsstrecke im Stau stehen, bekomme ich alle paar Minuten eine Info, dass der ICE Verspätung hat. Es waren nachher mehr als 30 Minuten und wir waren dann auch ziemlich die Letzten beim check in. So viel zum Thema stressfreie Anreise.


    Mit Ethiopian ging es dann über Addis Abeba nach Tansania. Am Kilimanjaro Airport stiegen ungefähr 20% der Passagiere aus. Für den Rest ging es weiter nach Sansibar. Bevor man in den Flughafen reindarf, wird erstmal der Impfstatus geprüft. Eigentlich sollte es ein Onlineformular geben, aber diese Seite ist seit Mai offline... Egal, wir haben sowohl Impfpass, als auch die Zertifikate dabei und so ist alles ok.

    Wie letztes Jahr auch, ist das Chaos bei der Einreise sehr groß. Es dauert fast eine Stunde, bis wir durch sind und draußen endlich Charles begrüßen können. Es ist tatsächlich deutlich kühler in Afrika, als in Deutschland. Wir sind bei über 30°C weggeflogen und angekommen waren es angenehme 23°C. Der Afrikaner läuft dann hier mit dicker Jacke rum :-O .


    An diesem Tag fahren wir nur die 45 Minuten Richtung Mount Meru Game Lodge. Hier waren wir letztes Jahr auch und werden hier die nächsten zwei Nächte verbringen. Wir begrüßen kurz die tierischen Besucher, Essen noch was und verschwinden früh im Bett.






    Das Hauskätzchen lebt auch noch. Da wir nicht wissen, ob männlein oder weiblein, haben wir ihn "Vetter Itt" getauft. :D

  • In der Nacht hat es ordentlich geregnet und es ist ziemlich kühl und bewölkt.

    Heute geht es in den Arusha NP. Von der Lodge ist es sogar nur eine relativ kurze fahrt. Während Charles den Papierkram erledigt, laufen wir Richtung Besucherzentrum. Draußen gibt es einen kleinen Rundweg mit Infotafeln. Dort steht auch, dass man von hier den Mount Meru sehen kann... Wir sehen außer trüben, dunklen Wolken leider nichts. An einer Tafel lesen wir, dass die Gegend berühmt ist für Bananenwein und -bier ist. Wir fragen Charles, ob das schmeckt und er meint, wir sollten es unbeding mal probieren und grinst dabei...


    Der Park ist ziemlich bewaldet und man mus schon genau hinsehen, um die Tiere zu erblicken. Da auch ein Bush-Walk auf dem Programm steht, halten wir an einem Camp und machen uns in einer kleinen Gruppe mit bewafnetem Ranger auf dem Weg.



    Die Wanderung verläuft erst an einem kleinen Bach entlang, bis wir auf eine Freifläche kommen, wo es sich eine Gruppe von Büffeln gemütlich gemacht hat.




    Wir nähren uns den Büffeln auf gut 50m. Da auch Junge dabei sind, fühle ich mich nicht ganz so sicher und der Ranger hat nun auch sein Gewehr direkt in der Hand und nicht mehr locker über der Schulter. Aber es bleibt nur bei drohenden Blicken und wir ziehen langsam weiter.



    Der Weg führt uns zu einem Wasserfall. Wir hatten Glück, dass gerade die andere Gruppe gegangen war.



    Zurück geht es dann im großen Bogen an den Büffeln vorbei zurück zum Camp. Leider will das Wetter irgendwie nicht besser werden. Es ist zwar trocken, aber die Wolken hängen sehr tief und der MT Meru soll angeblich auch da sein.


    Wir fahren weiter und sehen nun auch die ersten Giraffen, auch wenn sie gerade in Pöbellaune sind



    An einem See mit jeder Menge Flamigos machen wir unsere Mittagspause.



  • Weiter geht es und wir stellen fest, dass es auch viele Affen in diesem Park gibt.





    Ein ganze Horde von Diademmeerkatzen streitet sich in den Bäumen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich durch die Bäume jagen und dabei nicht abstürzen. Nach kurzer Zeit ist wieder Ruhe und man kümmert sich um wichtige Dinge.




    Wir fahren noch zu einem Aussichtspunkt. Hier hat man einen schönen Blick ins Tal.



    Wir sind nicht die Einzigen hier und bemerken eine Reisegruppe aus Deutschland. Was macht der gute Deutsche? Genau! Meckern! Hier ist zu viel Wald, da sieht man keine Tiere. Hier sollen viele Elefanten sein, wir haben keine gesehen usw.. Was sind wir froh, dass wir allein im Jeep sitzen und wir keine Nörgler ertragen müssen. Es ist halt kein Zoo.

    Wir haben übrigens auch keine Elefanten gesehen, was wir Charles natürlich auch vorgeworfen haben ;) (kleiner Scherz!)

    Langsam geht es zurück zur Lodge. Angekommen in der Lodge genießen wir erstmal ein Kilimanjaro.


    Morgen früh geht es weiter Richtung Tarangire Nationalpark.

  • Am nächsten Morgen wollen wir unsere Reisetaschen in den Jeep laden, doch der Kofferraum ist vollgepackt mit Kleidung. Charles hatte uns gefragt, ob wir was dagegen haben, dass wir kurz an einem Waisenhaus anhalten. Natürlich haben wir kein Problem damit. Die Koffer kommen nach hinten auf die Rückbank und wir fahren los Richtung Tarangire NP.

    Der Weg führt zuerst Richtung Arusha. In Arush selber ist es genauso lebendig und chaotisch wie letztes Jahr. Was mir persönlich auffällt, die Schreiner haben das Programm gewechselt. Letztes Jahr wurde neben den altäglichen Möbeln auch viele Särge angeboten. Charles erzählt uns, dass Corona auch in Tansania letztes Jahr sehr schlimm war und teilweise die Menschen tod auf der Straße lagen. Das macht einem dann doch ziemlich betroffen.

    Inzwischen läuft auch in Tansania das Impfprogramm. Die Politik hat eingesehen, dass Beten, Tee und Heilkräuter nicht helfen.




    Viele Tansanier werden und sind inzwischen Farmer. Der Staat hat viel Land von den Masai gekauft und verkauft dieses nun als Farmland. Charles meint, dass in naher Zukunft, viel Buschland den Farmen zum Opfer fällt. Die Bevölkerung wächst und Tansania ist auch auf Importe angewiesen und die Preise steigen genauso wie überall.


    Da bleiben dann doch viele gemischte Gefühle.

    Wir fahren weiter Richtung Tarangire und auf einer Schotterstraße in einem kleinen Dorf halten wir an. Hier ist das Waisenhaus, wo Charles seine ganzen Spenden loswerden möchte. Auch wir werden herzlich empfangen und bekommen auch gleich eine Führung. Viele Kinder sind Waisen, weil die Eltern an Corona verstorben oder durch Unfälle ums Leben gekommen sind. Wir sind beeindruckt, was man mit so wenigen Mitteln erreichen kann.

    Wir haben aus Deutschland zwei große Tüten Süßigkeiten mitgenommen. Die wollten wir an Kindern verteilen, die auf oder von der Schule kommen. Eine Tüte bleibt zur Freude der Kinder hier. Ebenso packen wir noch Geld in die Spendenbox.


    Die große Weiße :-O





    Zufrieden machen wir uns auf die letzten Kilometer Richtung Tarangire.

  • Der Tarangire Nationalpark ist rund 2600 km² groß und hat eine große Artenvielfallt. Berühmt ist der Park auch durch seine vielen Baoba-Bäume. Im nachhinein muss ich sagen, dass er für mich einer der schönsten NP in Tansania ist, die wir bisher besucht haben.

    Das Wetter ist inzwischen auch deutlich besser und nicht weit vom Gate sehen wir auch schon den ersten Baobab.


    Kurze Zeit später merke ich, dass ich was ganz wichitiges in Deutschland liegen gelassen habe - die Fliegenklatsche :rolleyes: . Hier hat es jede Menge Tsetsefliegen und gefühlt muss man sie dreimal totschlagen, bevor sie wirklich hinüber sind. Damit müssen wir uns wohl die restliche Zeit arangieren.

    Wir sind am Ende der Trockenzeit und man sieht viele Tiere an den noch vorhandenen Wasserstellen.




    Die Elefanten ziehen es vor doch lieber im ausgetrockneten Flußbett nach Wasser zu graben und ein kleines Schlammbad zu nehmen.



    Im Park wimmelt es nur so von Giraffen und man findet sie überall und in den verschiedensten Farben.



    Und es ist Paarungszeit 8-) . Mal klappt es, aber wir haben auch einige Weibchen mit Kopfschmerzen gesehen, die das Männchen nicht ranlassen wollten :-O



    Und überall stehen die wunderschönen Baobas.



    Viele Elefanten und Elands ziehen durch den Nationalpark.




    Auch ein Rotschnabeltokopärchen kommt uns vor die Linse.


  • Von weiten sehen wir eine Autoschlange. Da gibt es dann fast immer was zu sehen. Alles schaut in einen Baum oder sucht ihn mit dem Fernglas ab. Wir hatten erst auf einen Leo spekulliert, aber Charles sagt, dass im Baum etwas anderes liegt. Wir suchen ihn mit unserem Fernglas ab, können aber nichts finden. So geht es auch anderen Touris. Charles klärt uns auf und sagt, wir sollen nach einer Schlange suchen. Gefühlte 5 Minuten später haben wir sie in ca. 10m Höhe gefunden.


    Für mich immer noch unbegreiflich, wie jemand die Schlange vom Boden aus sehen konnte,

    Nicht weit entfernt, liegt eine vollgefutterte Löwin im Baum. Wir sind überrascht, weil eigentlich sind dafür die Löwen im Manyara NP berühmt. Der Park ist ja nicht weit entfernt, vielleicht wurde übergesiedelt.

    Auf jeden Fall passt der Ast perfekt zum Bauch :-O



    Der Tag neigt sich so langsam dem Ende und wir sind froh, dass wir ein Zeltcamp innerhalb des Parks haben. So müssen wir nicht pünktlich draußen sein.

    An einem kleinen Fluß haben Löwen ein Zebra erwischt. Durch Felsen versteckt, können wir leider nicht so viel sehen.


    Wir fahren ein Stück weiter und entdecken einen jungen Kampfadler. Er hat einen Klippschliefer erwischt und sitz nun im Baum.


    Er will den Klippschliefer so gerne futtern, aber er traut sich nicht, weil im gleichen Baum noch zwei andere Kanditaten sitzen, die auch gerne die Beute haben wollen.




    Emsig ruft er nach seiner Mutter, aber niemand reagiert. Nach langem zögern entschließt er sich doch den Klippschliefer zu futtern.




    Die Sonne geht am Äquator schnell unter und wir haben noch ein Stück bis zum Zeltcamp.



    Die Sonne ist schon untergegangen, als wir das Zeltcamp "Tarangire Safari Lodge" erreichen. Wir bekommen gleich ein Briefing, was wir auf keinen Fall machen dürfen. Im Dunkeln ist es streng verboten, alleine zum Zelt zu gehen oder von dort ins Haupthaus. Es muss immer ein Guide dabei sein. Die Lodge ist nicht eingezäunt und alle Tiere im Park können jeder Zeit vorbeikommen. Wir beschließen direkt im Haupthaus zum Abendessen zu bleiben und gehen zusammen mit dem Guide zu unserem Zelt Nr. 18. Es ist ein großes Zelt mit großem Bett, Dusche und Toilette. Alles was man braucht. Da Strom nur über einen Generator erzeugt wird, wird ab einer bestimmten Uhrzeit der Generator ausgeschaltet. Taschenlampen liegen dann auch immer Griffbereit am Bett.

    Mitten in der Nacht hören wir Geräusche. Direkt vor unserem Zelt steht eine Giraffe und schaut hinein. Leider hat sie es eilig und das Handy ist leider zu spät in der Hand um ein Beweisfoto zu machen. Wir schlafen noch ein wenig und freuen uns auf einen ganzen Tag Safari im Tarangire NP.

  • Hallo Peter,


    toll die Aufnahmen vom Baumlöwen und der Schlange (was ist das, eine Python?).


    Es gibt im Arusha doch gar keine Elefanten, soweit ich weiß … mit den Büffeln finde ich immer ein wenig grenzwertig bei den Fußsafaris, ich hatte dort auch ein etwas beunruhigenderes Erlebnis.


    Aber Du hast die Fliegenklatsche vergessen 8| - hatte ich doch immerzu und ständig ;) in meinem Bericht von geschrieben, wie nützlich diese ist … und sie kann sogar Leben retten.


    Bin auf die Fortsetzung gespannt.


    Viele Grüße

    Sabine

  • toll die Aufnahmen vom Baumlöwen und der Schlange (was ist das, eine Python?)

    Ja, das ist eine Python.


    Es gibt im Arusha doch gar keine Elefanten, soweit ich weiß

    Unser Fahrer meinte, dass es immer noch einige Elefanten im NP gibt. Wir haben auch die typische Zerstörung der Büsche und Bäume durch die Elefanten gesehen. Leider wollte sich aber keiner zeigen.


    Aber Du hast die Fliegenklatsche vergessen 8|

    Jaaaa, sie hat irgendwie den Weg nicht in die Reisetasche gefunden. Sie lag nach der Rückkehr immer noch im Schlafzimmer :roll: . Wir haben sie dann mit Papiertaschentücher an der Scheibe zerquetscht. Gestochen haben sie uns trotzdem reichlich und meine Frau reagierte immer allergischer auf jeden Stich.

  • Wie so üblich bei einer Safari, steht man zu unchristlichen Zeiten auf. Die Sonne geht gerade auf und wir machen uns auf dem Weg zum Frühstück. Der Blick vom Zelt ist wirklich toll.


    Blick auf dem Weg zum Restaurant.


    Die Lunchbox ist im Auto verstaut und wir fahren los. Vorbei an vielen Baobabs sehen wir bald auch schon die ersten Tiere,





    Nicht weit entfernt entdecken wir eine tote Antilope im Baum. Vermutlich hat ein Leopard seine Beute dort sicher vor den anderen Raubtieren abgelegt. Leider ist vom Leoparden nichts zu sehen.


    Wir folgen heute dem Fluss. Trotz Trockenzeit führt er immer noch Wasser und so kommen viele Tiere vorbei, um ihren Durst zu stillen. Der Fluß führt fast das ganze Jahr über Wasser. Dies ist auch ein Grund, warum der Tarangire NP so tierreich ist.


    Wenn man dem Fluss folgt erreicht man ein großes Sumpfgebiet. Auf dem Weg dorthin entdeckt Charles etwas im Baum. Ein Leopard hat es sich dort bequem gemacht. Leider bleibt unsere Beobachtung nicht unbemerkt. Es kommen immer mehr Autos und so entscheidet sich der Leo doch lieber zu gehen.



    Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir das große Sumpfgebiet.


  • An einem Picknickplatz finden wir ein schönes Plätzchen. Während wir dort so sitzen, kommen mehrere Elefanten sehr nah bei uns vorbei. Sie sind die Nachzügler einer größeren Herde, die schon weiter gezogen ist. Plötzlich taucht noch ein junger Elefant auf. Keiner Ahnung warum er so lange getrödelt hat, aber er ist der letzte der Gruppe. Nun sehen wir auch mal, wie schnell Elefanten rennen können ^^ .



    Nach dem Essen fahren wir noch ein ganzes Stück am Sumpf entlang und sehen sehr viele verschiedne Vögel, Elefanten, Zebras und große Gruppen von Pelikanen. Der Geruch ist schon grenzwertig...







    Wir fahren langsam wieder zurück Richtung Lodge. Der Weg ist doch ganz schön weit und irgendwie verfliegt die Zeit doch ganz schnell. Vor uns sehen wir rechts eine große Büffelherde. Auf der linken Seite sehen wir, dass immer mehr Büffel nachkommen um zu der anderen Gruppen aufzuschließen. Gefühlt sind es weit mehr als 100 Büffel.



    Die Sonne steht schon tief, als Charles einen Tipp bekommt, das Löwen einen Kill gemacht haben. Das große Fressen ist aber schon vorbei und der erste Löwe liegt faul im Baum. Nur ein Jungtier hat noch Hunger.



    Die Sonne ist untergegangen und wir erreichen wieder unsere Lodge.



    Wir lassen uns unser Abendessen schmecken und gehen mit einem Guide zurück zum Zelt. Morgen verlassen wir den Park und machen uns auf den langen Weg Richtung Serengeti.

  • Die Nacht endet abruppt gegen 4:30 Uhr. Ein männlicher Löwen brüllt gefühlt direkt neben unserem Zelt. Man hört sie nachts meisten aus weiter Ferne, aber so nahe haben wir in einem Zelt, noch keinen Löwen brüllen hören.

    Gegen 6 Uhr geht dann der Wecker und wir packen unsere Sachen, bevor wir zum Frühstück gehen. Als wir aus dem Zelt treten, schauen wir erstmal vorsichtig nach links und rechts, da man ja nie weiß, ob der oder die Löwen noch da sind. Unsere Zeltnachbarn kommen auch gerade aus ihrem Zelt und so entschließen wir uns gemeinsam zum Frühstück zu gehen. Kurze Zeit später kommt auch ein Guide angesprintet und meint, es wäre besser, wenn wir in Begleitung gehen.

    Nach dem Frühstück verlassen wir den Park und es geht Richtung Serengeti. An einem Getränkeladen decken wir uns noch mit Bier, Wasser und Cola für die nächsten Tage ein. Charles hat nicht vergessen, dass wir im Arush NP nach Bananenbier / Wein gefragt hatten. Von einer benachbarten Bar hat er tatsächlich einige Flaschen organisiert.


    Es ist aber kein Bier, sondern Wein. Wir packen alles ins Auto und fahren los Richtung Ngorongoro Crater. Da wir den Krater letztes Jahr besucht hatten, werden wir nur an ihm vorbeifahren. Am Gate wird mal eben noch auf afrikanische Weise die Radmuttern festgezogen.



    An der Aussichtsplattform am Krater machen wir noch schnell einige Bilder und eine frühe Mittagspause. Dann geht es auch schon weiter.



    Irgendwie hatte ich nach einem Jahr verdrängt, wie sehr sich diese Strecke bis zum Naabi Gate, dem Einlass zur Serengeti, zieht. Es ist durch die Trockenzeit ziemlich staubig und die unbefestigte Piste ist auch nicht im besten Zustand. Also Fenster zu und die "African Massage" genießen.


    Wir erfahren heute hautnah, wie unterschiedlich die Serengeti aussehen kann, wenn man zu verschieden Zeiten dort ist. Letztes Jahr im Februar war dieses Gebiet voll mit tausenden Gnus, Zebras und Antilopen. Im September ist hier alle leer. Man sieht vereinzelt einige Antilopen oder mal Büffel, aber ansonsten findet man hier kaum Tiere,



    Kurz vor dem Gate entdecken wir noch eine Gruppe von 5 Geparden, die auf der Suche nach Futter sind. Wir waren überrascht eine solch große Gruppe an Geparden zu sehen, da sie ja doch ehr Einzelgänger sind.


    Nach dem Gate meint Charles, dass wir noch gut zwei Stunden brauchen würden, bis wir unser Zeltcamp erreichen. Ein Blick in den Himmel verrät uns, dass wir wohl mit Regen rechnen müssen. Ist ja auch logisch, wir sind ja auch am zelten.



    Der Regen lässt leider nicht lange auf sich warten und es kommt ein ordentlicher Schauer herunter und die ausgefahrenen Wege füllen sich schnell mit Wasser, was das Auto ganz schön schlingern lässt.

    Plötzlich nimmt das Schlingern zu und Charles bleibt stehen mit ziemlich schlechter Laune. Der Reifen ist platt und es regnet immer noch ordentlich. Wir geben ihm eine Regenjacke von uns und dann wird eben mit angepackt und nach einer halben Stunden ist der Reifen gewechselt.




    Meine Frau hält Wache und schaut, ob irgendwo hungrige Löwen auf uns zukommen :-O . Es lässt sich niemand blicken und nachdem der Reifen gewechelt ist, hört es auch auf zu regnen.


    Inzwischen wird es langsam dunkel und wir nähern uns dem Zeltcamp. Hinter uns tauch irgendwann ein Versorgungsfahrzeug von einer Lodge auf und drängelt mit Lichthupe... An einer günstigen Stelle machen wir Platz und er überholt uns. Nach wenigen hundert Metern steht er mitten auf der Straße und werkelt am Auto rum. Charles meint, dass er dies mit Absicht macht. Kurz darauf fährt er weiter und wir sehen von weiten, dass von links eine Gruppe Antilopen die Straße queren will. Wir Bremsen, das Fahrzeug vor uns hält voll auf die Antilope und überfährt sie und fährt weiter. Wir sind geschockt. Charles steigt aus und macht Fotos von der Antilope, die noch nicht Tod ist. Er ist zu Recht stinksauer. Tiere haben im NP immer Vorrang. Unfälle können passieren, aber das war Absicht. Wir fragen ihn, was wir tun können? Um den Fahrer anzuzeigen, benötigen wir das Kennzeichen. Da Charles ungefähr weiß, wo die Lodge ist, beschließen wir dort hinzufahren. Vielleicht finden wir das Auto. Einige Kilometer weiter entdecken wir das Auto. Der Fahrer beseitigt gerade die Blut- und Fellreste am Fahrzeug. Wir machen Fotos vom Kennzeichen und Auto und fahren zurück.


    Es ist schon sehr spät, als wir im Camp ankommen. Umso größer ist die Freude, dass wir die gleiche Camp-Crew haben wie letztes Jahr. Die Begrüßung ist herzlich und wir stoßen gemeinsam mit einem Bier an. Wir versuchen den Bananenwein und stellen fest, dass er doch sehr gewöhnungsbedürftig schmeckt. Wenn man es nicht wüsste, würde man die Banane nicht schmecken...


    Bevor es was zu Essen gibt, muss unser Koch Mica noch Stolz die Bilder zeigen, die er gemacht hat, als eine Gruppe Elefanten durch das Zeltcamp gelaufen ist. Da sind wir ja gleich neidisch und hoffen auch auf solche Bilder.

    Nach dem Essen wir kurz der Plan für den nächsten Tag besprochen und dann geht es ins Bett...

  • Das Wetter am nächsten Morgen ist super. Der Regen ist weg und die Sonne strahlt vom Himmel. Wir genießen das Frühstück und die Aussicht.




    Der erste Weg führt uns heute zum Reifenhändler. Der kaputte Reifen muss ersetzt werden.



    Nicht ganz wie in Deutschland, aber wir finden eine Lösung und wir können den neuen Reifen übermorgen abholen. Fast daneben befindet sich eine Rangerstation. Hier wollen wir den Vorfall von gestern melden. Leider ist heute Sonntag und die Station nicht besetzt. Aber wir sollen unser Glück am Flugfeld probieren. Gesagt getan, wir fahren zum Flugfeld und können dort den Vorfall melden. Der Beamter erzählt uns, dass es wohl nicht der erste Vorfall war und sie die Person kennen. Wir hoffen, dass er seine gerechte Strafe bekommt und wir fahren eine kleine Runde, bevor es zum Mittagessen geht.





    Charles macht plötzlich eine Entdeckung, die ihn etwas irritiert. Eine Gruppe Gnus ist in der Nähe. Eigentlich sollten die noch nicht so weit im Süden sein. Die Mirgartion scheint dieses JAhr doch einige Zeit früher dran zu sein. Unser nächstes Ziel nach der zentralen Serengeti ist der Mara River. Wir wollen das Crossing sehen. Charles meinte nur, vielleicht sind schon alle durch und lacht... Hmmm


    Wir fahren weiter und sehen noch einige Affen und genießen die Landschaft mit ihren schönen Schirmakazien.





    Nach einem leckeren Mittagessen geht es weiter...

  • Für den Nachmittag hat Charles sich eine Runde rausgesucht, die viele Kopjes hat. Das sind Felsen und Felsformationen, die mitten in der Savanne zu finden sind.


    Meistens kann man sie umrunden und man findet dort auch häufiger Leoparden oder Löwen sitzen. Wir sind gespannt.

    Auf einem Baum finden wir dann tatsächlich einen Leoparden mit seiner Beute.



    Wir fahren weiter und entdecken kurz darauf eine Fahrzeugkolonne. Hier gibt es was zu sehen. Ein weiterer Leopard sitzt in einem Baum. Allerdings ist das Objekt doch ein ganzes Stück vom Weg entfernt.


    Heute scheint es wohl ein Katzentag zu werden. Unter einem Baum hat es sich ein Rudel Löwen gemütlich gemacht.


    Wie letzten Tag auch, gegen Nachmittag wird das Wetter schlechter und es fängt an zu regnen. Wir schließen unser Dach und hoffen, dass es nur ein kleiner Schauer ist.


    Durch den Regen wird es merklich kühler. Für uns Europäer ist das immer noch T-Shirtwetter. Der Afrikaner macht dann schonmal die Heizung im Auto an :D


    Der Regen ist schnell vorbei und wir erblicken den nächsten Löwen.

    Er maschiert allein durch die Gegend und bietet sich den wartenden Autos gerne als Fotomotiv an. Wir lassen die Horde Autos hinter uns und stoßen auf einer Straße plötzlich auf eine Hyäne, die ihren Bauch in einer Pfütze kühlt. So richtig begeistert ist sie nicht, dass wir dort stehen.


    Die Hyäne will nicht gehen und wir wollen weiter, also fahren wir um sie herum. Auf dem Weg zum Camp entdecken wir einen weiteren Leoparden im Baum. Ich glaube so viele Leoparden an einem Tag hatten wir bisher auch noch nicht...



    Der Regen hat sich verzogen und mit einem schönen Sonnenuntergang endet dieser schöne Tag.

  • Super, dass Du die Unterschiede zwischen Februar 2021 und September 2022 beschreibst!

    (Das geänderte Schreinerangebot hat mich besonders beeindruckt.)


    Charles ist ja wirklich klasse, die Bilder von den Tieren und auch deren Beute sind toll - am liebsten würde ich sofort anfangen zu packen :)

  • Letztes Jahr im Zeltcamp hatten wir Nachts häufiger besuch von wilden Tieren. Beweisfotos gab es leider keine... Dies soll sich dieses mal ändern. Ich habe mir eine Wildtierkamera gegönnt und diese haben wir unweit vom Zelt aufgehangen. Die Bilder sind leider nicht so gut, dafür aber die Videos.

    Nachtleben in der Serengeti .


    Nach einem ordentlichen Frühstück machen wir uns heute auf eine Ganztagestour.


    Durch den Regen der letzten Nacht, sind viele Wege immer noch sehr schlammig und man muß durch sehr tiefe Pfützen fahren. Zwischenzeitlich kommen uns Autos entgegen und die Fahrer sagen, dass die Wege dort nicht passierbar sind. Wir entschließen uns für eine andere Route und wenden das Auto.

    Wieder sehen wir viele Kopjes und an einem Felsen unter Büschen, hat eine Löwin ihre Cups versteckt.



    Die Löwin scheint wohl auf der Jagt zu sein, sie ist nicht zu sehen. Neben den Löwen gibt es auch viele kleine Bewohner zwischen den Felsen.


    Nicht weit entfernt entdecken wir drei Geparden. Sie sitzen auf einem Hügel und halten Ausschau nach einer guten Beute.


    Die potentielle Beute hat wohl die Geparden schon von weiten gesehen und machen einen großen Bogen. Wir verlassen sie und schauen mal, was wir sonst noch so entdecken.

    Unter einer großen Akazie entdecken wir eine große Gruppe Löwen mit Cups. Es ist einfach zu goldig, wie sie herumtollen und den Löwinen den letzten Nerv rauben. Hier könnte ich Stunden bleiben...






    Irgendwann müssen wir dann doch mal weiter. Es ist langsam Zeit ein Platz fürs Mittagessen zu finden.

  • Gestern die vielen Leoparden, heute die Löwen mit Cups. Als wenn die Serengeti weiß, dass wir Katzen lieben. Nicht lange und wir entdecken die nächsten Cups allein unter einem Baum und nicht weit entfernt einen hübschen Löwen hoch oben auf einem Felsen.




    Nicht weit vom Felsen mit dem Löwen machen wir Mittag. Unter einem Baum lassen wir uns das Essen von Mica schmecken.



    Nach dem Essen fahren wir weiter und sehen einen Geparden, der eine Gruppe Antilopen im Blick hat. Sehen wir nun endlich unseren ersten Kill?

    Die Kamera im Anschlag warten wir, dass er nah genug dran ist. Leider hat eine Antilope den Geparden erblickt und sie sprinten ein Stück weg.


    Noch ist die Chance da... Doch der Gepard ist noch jung und unerfahren. Er macht den entscheidenen Fehler und probiert es mit einem sehr langen Sprint. Da geht ihm dann doch schnell die Puste aus und die Antilopen sind weg.



    Soll er sich erstmal erholen und dann einen neuen Versuch starten. Aus Fehlern wird man ja bekanntlich klug.

    Wir genießen die "leere" der Serengeti, obwohl, ab und zu finden wir doch größere Gruppen an Antilopen.



    Eine Löwin, die wir heute morgen schon von weiten gesehen haben, kommt genau in unsere Richtung gelaufen. Wir folgen ihr noch ein wenig, während Charles etwas über Funk hört und wir merken, dass er es eilig hat.



    Als wird dort ankommen erwartet uns eine riesige Autoschlange. Auf einem Felsen liegt ein mächtiger Leopard. Ein tolles Tier und keine 50m entfernt, liegt der nächste Leopard.




    Es ist schon später Nachmittag und das Wetter entwickelt sich so, wie in den letzten Tagen. Dunkle Wolken ziehen auf und so wie es aussieht, wird es auch heute wieder regnen.


  • Wir fahren noch zu einem Hippopool. Man riecht ihn schon von weiten <X ... An manchen Stellen liegen so viele Hippos, dass man fast trocken Fußes von einer Seite zur Anderen kommt. Streitereien bleiben da nicht aus.



    Wir folgen dem Flußlauf und entdecken eine Gruppe mit Antilopen, Zebras und Giraffen. Charles entdeckt eine Löwin. Sie hat die Antilopen im Blick und will jagen.



    Eine junge Giraffe hat die Löwin entdeckt und beobacht sie ganz genau. Ich hoffe, die Giraffe wird nicht zum Spielverderber.


    Leider doch... Sie gibt einen Warnruf von sich und alles läuft los. Die Löwin hat keine Chance und wir haben wieder Pech. So ist die Natur.


    Es folgen weitere Löwen, darunter auch eine Löwin mit Halsband. Das erste mal, dass ich das in freier Wildbahn sehe,


    Mica wartet im Camp mit dem Essen. Auf dem Weg zurück entdecken wir noch einige Elefanten.




    Im strömenden Regen erreichen wir das Camp. Auch heute lädt das Lagerfeuer nicht zum verweilen ein.


    Es ist der letzte Abend in der zentralen Serengeti. Morgen Früh geht es zum Mara River und wir hoffen, dass wir zumindest ein Crossing sehen.

    Nach einem sehr leckeren Abendessen, gehen wir früh schlafen. Der Wecker klingelt morgen so gegen 5 Uhr.

  • Mitten in der Nacht werden wir wach. Jemand knabbert an unserem Zelt. So wie es klingt, ist es wohl ein Mäuschen. Wir schlagen einmal kräftig gegen die Plane und es ist Ruhe. Der Wecker klingel viel zu früh... Wir packen unsere Sachen und während wir frühstücken, wid schon fleißig abgebaut. Die Jungs haben es eilig. Sie müssen das Camp abbauen, zum Mara River fahren und dort alles wieder aufbauen. Tauschen möchte ich nicht...

    Ich weiß nicht wie, aber alles muss in das Auto. Tetris für Profis 8-)



    Fast hätte ich die Wildtierkamera vergessen. Wir hatten noch Besuch von Giraffen Giraffen in der Nacht

    Bevor wir Richtung Mara River aufbrechen, müssen wir noch unseren Reifen abholen. Auf dem Weg dorthin entdecken wir eine Hyäne, die ihren Bauch in der Pfütze kühlt. Als sie uns sieht, verschwindet sie und kommt kurz darauf mit ihren Jungen wieder. Man könnte meinen, sie wollte sie uns voller Stolz präsentieren.



    Wir finden Hyänen einfach nur goldig und können nicht verstehen, warum sie auf der Liste der hässlichen Tiere stehen.


    Charles bekommt den Hinweis, dass Geparden einen Kill gemacht haben. Da fahren wir natürlich vorbei.



    Jetzt wird es spannend. Eine Hyäne kommt den Geparden immer näher. Die Geparden sind alarmiert, doch sie haben Glück, die Hyäne kommt mit dem Wind heran und wittert die Beute nicht. Sie sieht auch die Geparden nicht und läuft in einem großen Bogen an denen vorbei.


    Für mich immer wider faszinierend, wie schnell die Geier auf einmal auftauchen. Als die Geparden satt sind und den Ort des Geschehns verlassen kommen die Geier im Sekundentakt.


    Wir fahren in nördliche Richtung. Die Landschaft ändert sich häufig und ist einfach nur toll.



    Zwischendrin finden wir eine faule Löwin im Baum.


    Je weiter wir Richtung Mara River fahren, desto mehr Gnus sehen wir. Charles ist wirklich überrascht, wie viele Gnus schon hier sind.


    Große Gruppen ziehen auf alten und bekannten Pfaden geführt von erfahrenen Leitbullen in Richtung Zentralserengeti. Es ist einfach beeindruckend, wie viele Gnus hier unterwegs sind.



    Das Wetter meint es mit uns wirklich nicht gut. Es fängt wieder an zu regnen und nach einem langen Tag im Auto erreichen wir unsern neuen Zeltplatz in der Nähe des Mara Rivers. Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet.