Äthiopien - eine Völkerwanderung

  • Ahoi


    Hier noch ein nachträglicher Gesundheitstipp:

    Es empfiehlt sich in den wärmeren Gegenden des Landes auf Schuhe und Socken eventuell nicht zu verzichten. Barfuß fällt wegen der vielen stachligen Pflanzen dort unten für Reisende von vornherein aus. Bislang hatte ich immer da wo es heiß war auf Pantoletten umgestellt und bin auf meinen drei Reisen auch gut damit gefahren. Dieses Mal hatte ich Gäste im Gepäck. 5 x Tunga Penetrans.


    Wer etwas empfindlich ist, möge bitte hier mit Lesen aufhören.


    Ich fand relativ zeitig im Urlaub zwei dunkle Flecken an einem Fuß. Unten dachte ich noch, ich hätte mir da was eingetreten. Es tat aber nichts weh, drückte nicht weiter und sah dann später verschorft aus. Als ich wieder zu Hause war und die verschorten Stellen immer noch da waren, legte ich selbst Hand an. Nach einem ausgibigen Fußbad hebelte ich die dunklen Flecken aus, worauf es erst nässte und auf Druck hin sich eine weißliche Substanz herauspressen ließ. Damit war dann gut. Allerdings entdeckte ich an zwei Zehen drei weitere dunkle Flecken. Den einen Zeh bearbeitete ich vorgestern mit dem gleichen Prozedere.

    Im Telefonat mit meinem eritreischen Freund in Bielefeld erwähnte ich das dann nebenbei, worauf er mir sagte, er hätte das in seiner Kindheit und Jugend auch gehabt.

    Hellhörig gemacht, begann ich nun im Web genauer nachzuforschen und fand recht schnell die genauere Ursache des Ganzen. Heute kam der andere Zeh an die Reihe. Die weißliche Substanz sah ich mir genauer an und konnte in der Vergrößerung klar die Eier erkennen und glaube auch das Sandflohweibchen gefungen zu haben. Das war es dann jetzt hoffentlich. Für jene, die das abkönnen, bebildert Sandfloh.zip

  • Bei dem toten Reptil habe ich lange gesucht, verglichen und gelesen. Jetzt bin ich mir ziemlich sicher, um eine afrikanische Speikobra oder auch Schwarznackenkobra (Naja Nigricollis) handelt es sich. Die ist weit verbreitet auf dem afrikanischen Kontinent, von der Subsahara bis südlich nach Nordost-Namibia und Ost-Südafrika. Deren Färbung ist je nach Region recht unterschiedlich von dunkel oliv-braun bis graubraun oder schwarz.




    Nach einer noch genaueren Einordnung in einer Veröffentlichung in Zootaxa – einem intern. Fachmagazin für zoologische Klassifizierung, also Artenbestimmung, kommen die braunen Varianten vor allem in Südäthiopien, Westsomalia und im Großteil von Kenia vor und werden im Fachartikel als Naja cf. Nigricollis bezeichnet.


    Da die typischen Kobra-Darstellungen meist als aufgerichtete Warnstellungen mit gespreiztem Nackenschild gezeigt werden, hat man gewöhnlich von einer Kobra genau dieses Bild vor Augen. Der Nackenschild ist aber auch im Ruhezustand an einer Kobra zu erkennen, auch an dieser Toten.



  • Grandios, ich bin ein bisschen neidisch.

  • Hallo, wo genau hast Du die Schlange gesehen? Habe ich noch nie von gehoert, habe auch von den Aethiopiern immer vernommen, dass es kaum Giftschlangen gibt. Bisher "nur" Phyton gesehen in Zway und immer mal wieder in Tukur woha, kurz vor Checkpoint in Awassa.

    Keine weiteren Probleme mit mujalle hoffentlich?! Grusel Wenn sich da jemand bei einem einnistet, hatte mir mal welche in Lalibela eingefangen..

    Schoener Gruss Jana