Antarctica im November 2022

  • Eigentlich wollte ich chronologisch vorgehen = nach Buenos Aires und Iguazu Bilder von den Malvinas und Südgeorgien einstellen, aber da komme ich aufgrund der fast 4.000 vivien-und-erhard.de/forum/wcf/index.php?attachment/73336/Tieraufnahmen nicht so recht voran.

    Aus Antarctica waren es nur 2.800 und das Fotobuch mit den 300 besten ist jetzt fertig.

    Leider lassen sich die bearbeiteten Bilder wegen der Größe hier nicht einstellen, deswegen die vom Horizont her eher schräge Roh-Version.


    Am 11.11. sind wir mit der MS Hondius von Südgeorgien Richtung Antarktis gestartet. Bis zu den South Orkney Islands war die Sicht schlecht, es war sehr diesig, schwellig und die Sea-Sickness-Bags waren überall in den Gängen verteilt.






    Braune Flecken in den Eisbergen: Hier leben Pinguine.







    Hier auf den South Orkneys war eigentlich eine Anlandung geplant und wegen des zwischendurch unberechenbar hohen Wellengangs abgesagt. Zwei Tage nach uns hat es ein anderes Schiff versucht, ein Zodiac wurde von einer solchen Welle erfasst, ist gekentert und zwei Menschen starben.





  • Krass! Das ganze wäre so gar nicht meins, ich mag Wärme bzw. gemäßigtes Klima viel zu sehr. Aber ich finde es schwer beeindruckend, so etwas zu erleben!

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • War ja auch nicht so geplant!

    Gebucht war Südgeorgien über die Falklands/Malvinas u.a. zu den Königspinguinen.

    (Kleiner Vorgriff: Dort haben wir uns einen Sonnenbrand geholt!)


    Leider wurde das neue Schiff nicht fertig und es gab 2 Optionen:

    Absagen und Geld zurück oder aber mit der MS Hondius reisen mit weniger Aufenthalt bei den Tieren, dafür ein zweites Mal in die Antarktis.


    Nachdem ich die Langstrecke selbst gebucht und bezahlt habe und mein Mann 2010 von der Antarktis begeistert war, habe ich Option 2 gewählt..

  • Das Wetter wurde stündlich besser!

    Noch 9 Bilder vom Weg mit immerhin fast 3 Tagen auf rauer See und das zehnte kurz vor der ersten Exkursion.











    Die Hondius ist ein relativ kleines Schiff, wir waren 154 Passagiere, in zwei Gruppen eingeteilt und es gibt 16 Zodiacs, d.h. es geht gemütlich zu.


    Für Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit ist das Schiff aber nicht geeignet, es gibt keine Aufzüge, die Ausschiffung der Zodiacs erfolgt auf Deck 3, der Speisesaal ist auf Deck 4, die Vorträge sind auf Deck 5 und unsere Kabine war auf Deck 7.

    Wir sind wohl ein paar tausend Treppenstufen gelaufen.


    Walsichtungen hatten wir ständig, sogar ein hier seltener Blauwal war in der Nähe des Schiffs!




  • Hi liebe Angelika,


    ach wie schön … da bin ich natürlich auch dabei und bin gespannt, wie unterschiedlich die Antarktis so früh im Jahr ausschaut zum Sommer :-O, in dem wir da waren. Es ist ja auch hinsichtlich der Tierwelt total interessant das zu sehen, da machen ein paar Wochen schon einen großen Unterschied, mal gibt es nur Eier, dann kleine Küken oder später große usw.


    Bei dem einen oder anderen Bild bekomme ich ein Déjá-Vu.


    Von dem Unfall habe ich gar nichts mitbekommen. Man vergisst manchmal tatsächlich, wenn man auf so einem Schiff unterwegs ist, dass es sich um die gefährlichsten Gewässer auf unserem Planeten handelt und wenn man da ins Wasser fällt …


    Ich weiß gar nicht, ob es auf unserem Schiff Aufzüge gab, wir mussten auch viele Treppen laufen … viel schlimmer fand ich dann diese Kanten in den Türen, da bin ich einmal ganz schlimm gefallen. Vielleicht erinnerst Du Dich daran, das beschreibe ich in meinem Bericht.


    Es ist schon ein einmaliges Erlebnis, eine Reise, die sich ganz tief bei mir eingeprägt hat. Geht es Euch auch so?


    Toll, ein Blauwal! Den haben wir nicht gesehen, hatten aber das Glück, diese unglaublichen Tiere in Kaikoura sehen zu dürfen.


    Ich freue mich auf die Fortsetzung …


    LG

    Sabine

  • Hallo Sabine,


    ja, die 6 Wochen, die wir diesmal eher dort waren, haben ganz andere Eindrücke vermittelt!

    Allerdings sind wir damals über den Drake Channel geflogen und erst ab King George Island / South Shetlands auf ein kleines Expeditionsschiff, das viel weiter südlich unterwegs sein durfte.


    An Deinen Sturz erinnere ich mich nicht, war wohl zu sehr mit Deinem Mr Seasick beschäftigt.


    Vielleicht auch weil ich bereits dort war, aber mehr als Antarctica hat mich Südgeorgien nachhaltig beeindruckt - Bericht kommt demnächst.


    LG



    Das war die Route: Puerto Madryn - Malvinas - South Georgia - South Orkneys - Antarctica - Ushuaia.


  • Erste Anlandung, wie auch bei den Folgenden ging erst es ins kniehohe Wasser und dann über steile Felsen und/oder Eis bis zum Ablageplatz für die Rettungswesten.




    Die zweite Gruppe war mit den Zodiacs unterwegs.



    Ein- und Ausstieg sind nicht so einfach wie es hier scheint.






    Ab Mittag wurde das Wetter an jedem Tag schlechter - Wechsel von blau zu grau.





  • Was für eine traumhafte Winterwelt! Aber man kann die Kälte förmlich fühlen!

    Später kommt noch ein Bild von unseren vielen Kleidungsschichten vor den Exkursionen :)


    Wirklich kalt war es aber nur durch den starken Wind und dem häufigen und heftigen Schneefall bei den Zodiac-Fahrten ohne Bewegungsmöglichkeit.*)


    Zumindest ich saß die paar Stunden immer auf einer Stelle und hatte mich mit mindestens einer Hand hinten am Führungsseil festgekrallt.

    Da bin ich ein wirklicher Schisser und wollte bei einer großen Welle auf gar keinen Fall über Bord gehen; die Birders waren da viel mutiger und sind auch zum Fotografieren aufgestanden.


    *) Klimawandel? Niederschläge im November sind extrem selten.

  • Angelika

    So tolle Eisbilder :thumbup:

    Ich habe sie gerade meinem Mann gezeigt und er meinte, dass könnte auch was für uns sein.

    Das glaube ich auch, so wie ich Euch bisher unterwegs habe begleiten dürfen!


    Wir hatten eine Gruppe von Tauchern an Bord, deren Unterwasserbilder sind einfach fantastisch:

    Seeleoparden bei erfolgreicher Pinguinjagd inmitten dichter, hundert Meter langer Algenteppiche.


    Es gibt vom Schiff aus auch die Möglichkeit, von Bord zu gehen = Camps mit Tages - 2Tages- und mehr Wanderungen auf Schneeschuhen.


    Und unser Schiff war nach unserer Reise von US-Sportlern gebucht, die mehrere Marathons auf Schneeschuhen geplant haben.

    :)

  • Ich bin begeistert von eurer Reise, phantastische Bilder und Eindrücke von einer ganz anderen Welt.

    Freue mich auf die nächste Zodiac-Fahrt mit dir.

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)




  • Vorbereitung zum Eisbaden: Die Socken müssen dran bleiben, damit man beim Herausgehen nicht festfriert. Ca. 15 haben mitgemacht.














    Die Gebäude gehören zur argentinischen Forschungsstation Almirante Brown Antarctic Base, sie ist nur während des antarktischen Sommers bewohnt,

    deshalb durften wir anlanden.




    Der Viking sind wir hier begegnet, sie ist kurz vor uns zurück in die Drake Passage gefahren. Dort hat eine Tsunamiwelle Fenster im Speisesaal durchschlagen, eine Frau ist gestorben. Drei Tote auf dieser Route innerhalb einer Woche macht deutlich, dass eine Antarktisexpedition keine Urlaubsreise ist!



    Auch wenn es hier trügerisch ruhig aussieht.


  • Oh nein, Angelika, auf der Viking gab es auch ein Unglück? Ich wollte gerade schreiben, davon habe ich hier gar nichts gelesen, dann fiel mir ein, klar, ich war ja selbst unterwegs zu dieser Zeit.


    Das Vorjahr zu unserer Reise wurde unser Schiff (neben weiteren) in einem sehr schweren Sturm in der Drake Passage stark beschädigt. Ich kenne zwei Personen, die seinerzeit auf dem Schiff waren, das muss der Horror gewesen sein.


    Tolle Eindrücke, die Du zeigst! Der Seeleopard ist auch klasse. Wo habt Ihr das Eisbaden gemacht bzw. versucht zu machen? Deception Island? Einige Gegenden kommen mir von Deinen Bildern bekannt vor, andere gar nicht - auch finde ich, dass es auch wieder anders ausschaut als zu unserer Reisezeit … und ich bin mir nicht sicher, ob sich Eure Route nicht doch ziemlich von unserer in der Antarktis unterschieden hat.


    Ich hatte Dir - glaube ich - geschrieben, dass ich auch so begeistert war von Südgeorgien und das schon immer für mich eine Bedingung war als Programmpunkt bei einer Antarktisreise. Leider waren wir nicht auf den Falklandinseln.


    Die Fotos von „Euren“ Tauchern hätte ich auch liebend gern gesehen.

  • Das war die ungemütlichste Zodiacfahrt: Mehrere Stunden, meist in dichtem Schneetreiben, dazu peitschender Wind und viel Welle.

    Und die Anlandung danach zumindest für mich mit meinen kurzen Beinen sehr schwierig.

    Vom Zodiac aus musste stehend auf eine Art hochkant gestellte Palette hochgehüpft werden, dann ging es zu dem kleinen rechteckigen Gebäude steil über Eisplatten weiter.
























  • Gute Frage!


    Unser Expeditions-Team war sehr besonnen und umsichtig, deshalb durften unsere Zodiacs am Unglücksort nicht starten, obwohl wir schon alle in den Gängen standen und das Meer für uns recht ruhig ausgesehen hat.


    Die Schiffe sind für die Drake-Passage geeignet und außer Seekrankheit ist (eigentlich) keine echte Gefährdung gegeben.

    Wahrscheinlich wird bei Sturm auch kein Tisch in Fensternähe mehr eingedeckt werden.