• Als "Japan-Nerd" kann ich hier im Forum nur für Japan sprechen. Ich konnte mit einigen Bekannten sprechen, die mittlerweile auch schon mehrmals nach Covid in Japan waren, und mir ist von den Videos, Fotos und Schilderungen besonders von Kyoto und Nara echt die Klappe runtergefallen. Mega-Schlangen mit Schildern zu Wartezeit-Angaben vor Sehenswürdigkeiten. Ordner, die einem nach zwei, drei Fotos zum Weitergehen auffordern. Busse, welche so voll sind, dass man unmöglich reinkommt. Oder eben ein Menschenmassen-Lindwurm, durchgehend von der Yasaka-Pagode bis zum Kiyomizudera.


    Horror pur.

    Interessant! Der Grund warum wir eine bereits fix geplante Japanreise bereits 2023 auf unbestimmte Zeit verschoben haben.

    Irgendwann wird der Boom wieder vorbei sein ;)

  • Als "Japan-Nerd" kann ich hier im Forum nur für Japan sprechen. Ich konnte mit einigen Bekannten sprechen, die mittlerweile auch schon mehrmals nach Covid in Japan waren, und mir ist von den Videos, Fotos und Schilderungen besonders von Kyoto und Nara echt die Klappe runtergefallen. Mega-Schlangen mit Schildern zu Wartezeit-Angaben vor Sehenswürdigkeiten. Ordner, die einem nach zwei, drei Fotos zum Weitergehen auffordern. Busse, welche so voll sind, dass man unmöglich reinkommt. Oder eben ein Menschenmassen-Lindwurm, durchgehend von der Yasaka-Pagode bis zum Kiyomizudera.


    Horror pur.

    Interessant! Der Grund warum wir eine bereits fix geplante Japanreise bereits 2023 auf unbestimmte Zeit verschoben haben.

    Irgendwann wird der Boom wieder vorbei sein ;)

    Naja..."Boom", ...Fakt ist, dass der Tourismus bis 2019 stetig ohne größere Einbrüche anstieg. 2019 war das bisherige Rekord Jahr. Ausnahme war 2011 die Fukushima-Katastrophe, aber schon 2013 gab es wieder einen neuen Höchstwert.

    Man erwartet für dieses Jahr den 2019er Rekord zu knacken. Der günstige Yen wirkt zudem wie ein Katalysator. Auch hat Japan wie viele andere Länder massiv mit Fachkräfte-Mangel zu kämpfen, besonders im Tourismus-Bereich, in Flughäfen, im Nah- und Fernverkehr. Die Flughäfen haben derzeit Kerosin-Engpässe und streichen Flüge!

    Ich glaube derzeit nicht an ein Abflauen des Booms. Japan versucht, dem Touristenstrom irgendwie Herr zu werden, teilweise mit einschränkenden Maßnahmen wie momentan in Gion/Kyoto, weil bekl... Touris Geishas stalken. Ein Kombini in Kawaguchiko wird der Fotospot mit Fuji und riesige "Fotoschutzwände" müssen aufgestellt werden. Die Vorkommnisse, bei denen Touris ihre Initialen in Jahrhunderte alte, teils zum UNESCO Weltkulturerbe gehörende Objekte schnitzen nimmt massiv zu. Viele Japaner freuen sich über das internationale Interesse am Land, beobachten die Nebenwirkungen aber mit Sorge. Im Hochtechnologie-Land Japan ist die "Nebeneinnahme" Tourismus zu einem enorm wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden, nur weiß man nicht, wie man damit umgehen soll.

    Zur Zeit reagiert man nur mit Teuerungen. Die Bus Tagestickets in Kyoto wurden abgeschafft, die JR-Pässe sind erheblich teurer geworden und lohnen sich kaum noch. Die klassischen Pasmo/Suica kehren nicht wieder. Man plant, die Eintrittspreise für bestimmte Spots für Ausländer erheblich zu erhöhen. So soll der Eintritt in die Burg von Himeji für Nichtjapaner um das Fünffache steigen. Man überlegt Tourismusabgaben für diverse Orte einzuführen, usw, usw....

    Es sind nicht wirklich lenkende Eingriffe, und den meisten die ich kenne welche in naher Zukunft nach Japan wollen, interessiert das nicht wirklich.

    Ich muss natürlich betonen, das "WIR" für den Boom nicht maßgeblich sind. Den heftigsten Touristenanteil machen immer noch Japans Nachbarn aus, also Korea, China, Taiwan und Südostasien. Für die meisten westlichen Touris fällt dieser Anteil gar nicht auf, da sie diese von den Japanern äußerlich kaum unterscheiden können (bestenfalls vom Verhalten, oder von der Sprache, falls man etwas japanisch beherrscht).

    Ich selbst plane für November 2025. Und ich mache das mit echt gemischten Gefühlen. Man sollte den Hotspots aus den Weg gehen, aber es wird nicht vollends gelingen, teilweise im Strom mit schwimmen zu müssen. Ich bin echt auf Flickas Herbst-Eindrücke in diesem Herbst gespannt.

  • Tokyo - Kyoto - Osaka taucht inzwischen regelmäßig in Youtubebeiträgen u.ä. als "Golden Route" auf, eine Bezeichnung, die ich letztes Jahr zum ersten Mal gehört habe. Die Bezeichnung und Fokussierung auf diese Ziele fördert natürlich den unreflektierten Andrang.

    Ja, plus Nara als das größte Streichelgehege der Welt.

  • Tokyo - Kyoto - Osaka taucht inzwischen regelmäßig in Youtubebeiträgen u.ä. als "Golden Route" auf, eine Bezeichnung, die ich letztes Jahr zum ersten Mal gehört habe. Die Bezeichnung und Fokussierung auf diese Ziele fördert natürlich den unreflektierten Andrang.

    Ja, plus Nara als das größte Streichelgehege der Welt.

    Streicheln war bei meinem Besuch nicht angesagt. Es ging eher Richtung Faustkampf. 🤪