Tansania: Land - Menschen - Tiere

  • Ich glaube, solange man im Auto bleibt ist man sicher. Hier waren die Löwen satt und faul. Ich denke auch, die Fahrer haben genug Erfahrung um die Situation einzuschätzen.

    In Südafrika ist mal eine Journalistin (glaube ich) im Auto von einem Löwen angegriffen worden. Sie war aber selber Schuld, da sie den Löwen mit Futter angelockt hat.

    Wir haben uns in der Situation nie unsicher gefühlt und haben es genossen.

  • Ein neuer Safaritag und wieder klingelt der Wecker so verdammt früh... Für heute haben wir allerdings nur einen halben Tag geplant, für den Nachmittag hat meine Frau eine Massage gebucht und ich werde am Pool relaxen.

    Kurz nach dem Sonnenaufgang fahren wir los und lassen uns mal überraschen, was wir so am frühen Morgen finden. Die Zebras und Antilopen sind schon mal wach.

    Für die Geier ist es noch ein wenig kühl und die Thermik ist auch noch nicht gut.

    Charles schlägt einen Weg ein, der uns zu einem Fluß bring. Von weitem, kann man die Flusspferde schön hören. Auf dem Weg dorthin, muss auch ein kleiner Fluss überquert werden.

    Am Fluss selber hat man dann die Möglichkeit auszusteigen und neben den Flusspferden hat man auch die Möglichkeit die Toilette zu besuchen, oder einen Kaffee oder Snack zu bekommen.

    Trotz, dass der Fluss relativ groß und breit ist, kommt es doch immer wieder zu Streitigkeiten.

    Wir fahren weiter und entdecken eine Gruppe Äffchen in den Bäumen. Der Aufpasser warnt die Anderen vor einer Gefahr.

    Wir schauen uns um, aber außer einem Warthdog sehen wir nichts. Das Äffchen hat wohl vom Baum einen besseren Blick, als wir aus dem Auto.

  • Weiter geht es und wir entdecken eine Gruppe Baboons, die vorbildlich am Straßenrand entlanglaufen und den Verkehr nicht groß behindern.

    Fleißige Webervögel sind auch am Nestbau. Ich hoffe, der Gattin gefällt es.

    An einem Fluss sehen wir auch ein Krokodil im Wasser.

    Von weiten sehen wir mal wieder viele Autos. Also gibt es wieder was zu sehen. Als wir das Ziel erreichen, sehen wir einen Löwen im Baum liegen.

    Irgendwie kommt mir der Ort sehr bekannt vor. Charles erinnert sich auch, genau unter diesem Baum hatten wir beim letzten mal im strömenden Regen eine Reifenpanne.

    Was für ein Zufall. Gott sei Dank, lag damals kein Löwe im Baum.

    Es ist inzwischen Mittag und wir fahren langsam wieder zurück.

    Wie schon erwähnt, wird nach dem Mittagessen mal der Pool getestet und die Aussicht genossen.

  • Heute heißt es Abschied nehmen von der Serengeti. Wir fahren weiter zum Lake Eyasi. Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir die schöne Lodge und fahren los. Nach nur einigen 100 Metern von der Lodge sehen wir einen einsamen Löwen, der durch die Gegend wandert. Wer weiß, vielleicht war er letzte Nacht auch im Bereich der Lodge...

    Etwas unterhalb vom Löwen, finden wir auch eine Gruppe Elefanten beim Frühstück.

    Da wir noch ein wenig Strecke machen müssen, bleibt das Dach erstmal zu und wir folgen den ganzen Autos, die Richtung Gate unterwegs sind. Wie jeden Morgen, sind auch die Heißluftballons wieder unterwegs, bzw. schon wieder kurz vor der Landung. Diesmal ziemlich dicht an der Hauptstraße.

    Je näher man zum Gate kommt, desto mehr Tiere sieht man. Hier ist die Migration nun angekommen. Wir haben auch Glück und entdecken einen Serval.

    Die Mongoos sind auch neugierig und ein Teil der Störche ist auch noch hier und noch nicht auf dem Weg nach Europa.

    Die Straße zum Gate ist in einem desolaten Zustand. Durch den vielen Regen teilweise ausgewaschen, am Rand abgerutscht und jede Menge tiefe Schlaglöcher.

    Am Gate angekommen, stellen wir fest, dass die Baumaßnahmen fast fertig sind und das Gate sehr schön geworden ist. Charles erledigt die Formalitäten und wir besorgen den Kaffee. Beim bezahlen stellen wir fest, das wir nun wieder im Gebiet angekommen sind, wo die Touris abgezockt werden. Wo vorher der Kaffee max. 2$ gekostet hat, sind wir nun bei 5$ angekommen.

    Charles kommt wieder und ist irgendwie nicht begeistert. Wir folgen nach dem Gate nun nicht die Hauptstraße, sondern biegen ab und fahren eine andere Strecke. Dort gibt es auch noch ein kleines Gate und uns wurde nur eine Zeit von einer Stunde gegeben, bis wir dort sein müssen. Alles verhandeln hilft nicht, also müssen wir los und können keine größeren Stopps machen.

  • Die Strecke ist wirklich schön und kaum Autos unterwegs. Nach dem nächsten Gate entdecken wir auch einen anderen Teil der Umgebung, die sehr schön ist und auch einige Tiere zu bieten hat.

    Ein einsamer Elefantenbulle streift durch die Gegend. Irgendwie sieht er gestresst aus und Charles hält Abstand. Eine Gruppe von drei Fahrzeugen nährt sich dem Elefant und sie ignorieren die Warnzeichen des Bullen. Ein lautes Trompeten, aufgestellte Ohren und eine Attacke auf ein Auto sind die Folgen. Passiert ist zum Glück nichts, aber Charles schimpft wie ein Rohrspatz... verstehen kann ich das. Es hätte sonst was passieren können.

    Wir sind im Endeffekt einen großen Bogen gefahren und kommen nun der Haupstrecke Richtung Ngorongoro Krater wieder näher. Wir bleiben der Straße aber weiter fern und haben so die Gelegenheit zwischen den Gnu- und Zebraherden mit ihren Jungen zu bleiben.

    Mittendrin machen wir unsere Mittagspause.

    Kurz vor der Hauptstraße entdecken wir noch einige Giraffen und eine Hyäne.

    Danach geht es weiter auf der Hauptstraße Richtung Ngorongoro Krater. Auch hier ist die Straße gefühlt nochmal schlechter geworden. Die Regierung verhalndelt hier auch gerade mit den Chinesen um einen kompletten Neubau.

    Am Krater machen wir kurz halt für ein Foto und dann geht es die restlichen Kilometer zum Lake Eyasi.

    Müde fallen wir ins Bett. Morgen früh geht schon wieder sehr früh der Wecker. Wir wollen die Buschmänner besuchen.

  • Wir treffen heute die Buschmänner. Ein Naturvolk, dass noch sehr traditional lebt. Sie dürfen auch noch Raubtiere jagen.

    Wir erreichen mit einem Guide einen Stamm der Buschmänner. Inzwischen leben sie auch von den Touristen. Sie zeigen ihnen das Dorf und nehmen sie mit auf die Jagd.

    Sie sind auf jeden Fall sehr entspannt, da sie die halbe Zeit kiffen. Die Regierung dultet dieses...

    Stolz zeigt man uns die verschiedenen Speere und Pfeile für die Jagd und dann dürfen wir auch die Jäger begleiten.

    Gejagt werden heute Vögel. Geschickt suchen sie die Bäume ab und nach zwei, drei Fehlversuchen wird stolz die Beute gezeigt.

    In einem trockenen Flußbett, wird ein Feuerchen gemacht, die insgesamt drei Vögel grupft und gegrillt.

    Probieren dürfen wir dann auch noch.

  • Danach geht es wieder zurück ins Dorf und wir fahren weiter zu den Datonga. Sie sagen von sich, dass sie der älteste Volksstamm in Tansania sind.

    Sie treiben Handel mit Vieh und Sperrspitzen und versorgen damit auch die Buschmänner.

    Auch hier haben wir einen Einblick in das Dorfleben und dürfen auch mal selber Hand anlegen.

    Aus einem Nagel entsteht in sehr kurzer Zeit eine Speerspitze.


    Ein interessanter Vormittag geht zu Ende und wir fahren zu unsere letzten Lodge auf dieser Reise. Eine schöne Lodge nicht weit entfernt vom Ngorongoro Krater.

  • Der letzte Tag in Tansania bricht an. Wir sind schon ein wenig traurig, dass die drei Wochen schon wieder rum sind.

    Nach dem Frühstück steht Charles am Auto und wartet auf uns. Die letzte Etappe zum Flughafen steht an. Wir haben noch zwei Wünsche, zum einen möchten wir gerne das Bao-Board (ein traditionelles Spiel) mitnehmen und wir wollen nochmal Ziege essen in dem Lokal, wo wir beim letzten mal waren.

    An einem großen Souveniershop halten wir und schauen, ob wir ein Baoboard finden. Die Preise sind aber jenseits von gut und böse und so fahren wir zu einem Shop, der zu einer Community gehört. Dort bekommen wir das Board deutlich billiger. Mit Schuhcreme wird es nochmal hübsch gemacht.

    Zum Mittagessen fahren wir wirklich wieder zu dem Restaurant. Als wir dort ankommen, hängt leider kein Fleisch an den Haken und der Grill ist auch leer. Aber wir haben Glück, der Kühlwagen fährt gerade vor und bringt die Lieferung für heute.

    Um die Wartezeit bis zum Essen zu verkürzen, holen wir das Board aus dem Auto und spielen eine Runde.

    Das Essen schmeckt einfsch super.

    Danach geht es dann direkt zum Flughafen. Der Abschied fällt schwer, aber wir werden uns sicher wiedersehen.

    Fazit:

    Wir haben in drei Wochen einen großen Teil des Landes gesehen, viele Menschen getroffen und auch sehr schöne Gespräche geführt und das Land eigentlich nochmal neu kennengelernt. Tansania hat so viel zu bieten, auch jenseits der Touristenströme rund um die Serengeti.

    Aber man stellt auch fest, wie groß das Land ist und das manche Ziele nur mit viel Zeit im Auto zu erreichen sind. Fly in, ist immer eine Option, aber dafür entgeht einem die unendliche Schönheit des Landes, die strahlenden Kinderaugen, wenn man ihnen ein oder zwei Bonbons gibt und die Menschen, die sich freuen, dass auch ein Touri mal in ihr Restaurant kommt. Man sieht natürlich auch die Schattenseiten, dass Flüchtlingslager an der Grenze zu Burundi, die teilweise fehlende medizinische Versorgung und und und.

    Würde ich so einen Urlaub nochmal machen? Ich weiß es nicht... Vielleicht würde ich so eine Reise aufteilen in zwei Reisen und dafür an manchen Orten länger verweilen.

    Asante sana na tutaonana hivi karibuni tena Tanzania!

  • Eine sehr, sehr schöne sowie interessante Reise habt Ihr da gemacht und seid mit vielen positiven Eindrücken zurückgekehrt.

    Ich finde es immer gut, wenn man Natur und die Kultur der Einheimischen miteinander kombiniert. So bekommt man einen kleinen Einblick, der teilweise doch recht exotisch für uns Europäer sein kann.

    Klar, man kann immer länger an einem Ort bleiben. Wenn man nur ein gewisses Zeitfenster hat , muss man halt mit diesem wirtschaften und Ihr habt das gut hinbekommen.

    Danke Dir für's Berichten und die tollen Fotos.

    Tansania werde ich definitiv auf meine To Do Liste aufnehmen (diese wird leider immer länger und länger. Es gibt einfach viel Schönes).

    LG

    gudi =)

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)


  • Die Bilder von den Aufenthalten bei den Buschmännern und den Datonga haben mich sehr beeindruckt - was für Erlebnisse!

    Gut, dass die Regierung ihnen weiterhin das Jagen erlaubt, so dass noch ein paar Traditionen erhalten werden können.

    Gewundert habe ich mich über das Aussehen, Buschmänner habe ich als sehr klein und dünn/dürr in Erinnerung, nicht so wohlgenährt.

    Vermutlich leben sie auch nicht mehr autark, werden besser und einfacher mit allem Nötigen versorgt, wie z.B. von den Nagel-zu-Speer-Waffen der Datonga.

    Nochmals Danke für diesen Bericht!

  • Gerade bei DW (Deutsche Welle) gelesen: Die Regierung Tansanias plant die Vertreibung mehrerer 100.000 Massai, um "Naturschutzgebiete" einzurichten, wo ausschließlich touristische Infrastruktur, vor allem Resorts der Luxusklasse erlaubt sind, aber keine Dörfer der Massai mehr.

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