Australien Oktober - Dezember 2023 Teil 1: Sydney, Uluru und die Ostküste

  • Diese Reise war ursprünglich für 2020 geplant, musste aber wegen eines Virus verschoben werden - umso größer war unsere Vorfreude!

    Etliche der mit Eurer Hilfe damals gebuchten Unterkünfte gibt es nicht mehr bzw. waren ausgebucht, aber wir waren hochzufrieden mit allen Alternativen.

    Schon der abendliche Anflug war für uns genial.

    Ich langweile die Australienkenner auch nicht mit vielen den üblichen Fotos, ein paar will ich trotzdem einstellen.

    Und wer noch nicht in Australien war, aber interessiert ist: Hier im Forum gibt es viele tolle Berichte!

    Von Harbour on the Rocks Hotel (klein, fein und gemütlich) sind es nur wenige Fußminuten bis zum Hafen

    Ende Oktober: Halloween ist schon angesagt

    Und auch das Oktoberfest, bei der Fahrt mit Hop-on-hop-off sind uns viele, sehr gut gelaunte, junge Menschen begegnet.

    Der Ibis ist wohl in Australiens Süden und Osten so verbreitet wie bei uns die Stadttauben. Aber zumindest gurrt er nicht.

    Die Tagestour zu den Blue Mountains fällt kurzfristig wegen Krankheit des Fahrers aus. Hätten wir es gewusst, wären wir nicht so bald aufgestanden. Aber der Müllabfuhr mit den verschiedenen Autos zuzusehen, war auch recht unterhaltsam.

    Dann erkunden wir halt die Brücke und den Hafen heute zu Fuß und hoffen, dass die Tour morgen klappt.


    An der Oper eine Stunde vor Beginn der Aufführung:

    Ein Brautpaar, Jongleure, Musiker, Frauen in Flipflops und langem Abendkleid, die Männer haben die High-Heels in der Hand, Großfamilien machen Picknick auf der Treppe und teils wirklich gruselige Halloween-Gestalten haben gemeinsam Spaß.

    Ca. 4,50 € für eine Kugel Eis: Dann doch lieber gleich die 3!

    Der Ausflug am letzten Tag in Sydney klappt, wir haben sehr nette Mitreisende und unser Guide ist ein wandelndes Lexikon:

    Zu den Three Sisters erzählt er uns die Legende der Aborigines.

    Aus Furcht vor einem Tausendfüßler verwandelte der Vater seine Töchter in die Felsen und sich in einen Vogel. Während seines Flugs verlor er seinen Zauberknochen.

    Seitdem warten die Töchter vergeblich.

  • Die Blue Mountains wurden nach den bläulich verdampfenden ätherischen Ölen der Eukalyptusbäume so benannt.

    Auf dem Flug nach Alice Springs, ins rote Territorium, haben wir ausgetrocknete Salz-Seen passiert.

    Alice Springs war einigermaßen enttäuschend, die bei etlichen Reiseanbietern erwähnte Freundlichkeit der Aborigines in diesem Städtchen war zumindest bei uns nicht vorhanden - das eingezäunte Restaurant unseres Motels war die einzige Möglichkeit, überhaupt ein Essen zu bekommen und wir wurden von der Straße aus fotografiert und beschimpft.

    An nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Kings Canyon, fuhren an vielen überfahrenen Kängurus und Vögeln vorbei, wurden von wirklich riesigen Monstertrucks überholt und haben an der einzigen Tankstelle auf der von der AVIS-Dame empfohlenen Route getankt und eine Unwetterwarnung erhalten.

    Gewitter, Sturm und Starkregen sind sehr ungewöhnlich in der Region. Und alle 3 Wetterphänomene waren stark vertreten.

    Wanderungen bei ca. 38° und schwüler Hitze und steinigem Gelände sind für uns sehr anstrengend. Der Crater Walk war deswegen gesperrt, aber wir hätten ihn auch nicht - ca. 40° Temperaturunterschied zu Deutschland - genutzt.


    Uluru in Sicht!

  • Alice fanden wir schon vor 13 Jahren total deprimierend, aber die Umgebung ist sehr schön. Ein Stück die Mac Donnell Range entlang fahren, bis Hermansburg, ist landschaftlich wirklich unglaublich. Und auch der Desert Park in Alice ist nicht schlecht.

  • Das Schild oben wurde von einigen ignoriert und in diesem Bereich vor allem Selfies gemacht. Ich kann die Abneigung der Aborigines gegenüber den Fremden, die bewusst gegen deren Glauben verstoßen, sie damit provozieren, verstehen!


    Die Zeichnungen sind mehr als 30.000 Jahre alt.


    Sonnenuntergang auf dem Weiterflug nach Brisbane über Sydney, der Direktflug wurde gestrichen.

    Brisbane hat uns ausgesprochen gut gefallen (auch wenn es den ganzen Morgen über geregnet hat und kalt war, ungewöhnlich für die Jahreszeit).

    Alles ist sehr gepflegt und sauber. Hier haben wir zum ersten Mal einen großen, kostenlosen, öffentlichen Badebereich gesehen. Etliche Becken mit unterschiedlichen Tiefen werden von Rettungskräften überwacht, es gibt Liegewiesen, Spielplätze und überdachte BBQ-Stellen.

    Der Weg ins Fußgängerzentrum führt am Fluss entlang.

    Unter der Brücke sind einige Brauereien mit großem Innenbereich und Sitzsäcken im Außenbereich, an den Wochenenden treffen sich dort die Ausgehfreudigen der Millionenstadt und die Auswahl an IPA-Bieren ist riesig.

    Das sind nur die Biere vom Fass, Flaschen und Dosen gibt es natürlich auch noch.


  • Am nächsten Morgen sind wir nach Hervey gestartet. Die Küstenstraße trägt zur Entschleunigung bei: Meist geradeaus, überholen geht nur bei den ausgewiesenen Stellen und viele Baustellen sorgen für viele kleine Pausen. Für die 320 km brauchten wir knapp 7 Stunden.

    Aufstehen vor 5 Uhr war angesagt: Wir sollten am Fähranleger nach K'gali (Frazer Island), etliche Kilometer außerhalb, unsere Voucher gegen die Tickets tauschen. Leider war niemand vor Ort und als gegen 8 Uhr etliche Busse ankamen, haben wir einen der Fahrer gefragt - er hatte uns auf seiner Liste, aber nicht bemerkt, dass wir nicht in den Bus eingestiegen sind. Alle anderen wurden bei ihren Hotels abgeholt, diese Info hat uns gefehlt, aber so waren wir bei Rückkehr viel schneller wieder im Ort und beim Essen. Denn wir waren sehr hungrig...

    Dieser 75 Meilen lange + befahrbare Strand ist sehr beliebt, nicht nur bei Touristen.

    Erster Halt war bei einem Wrack.

    Im Hintergrund: Unsere 3 blauen Busse

    Hier sind vor allem einheimische Tagesausflügler, es wird geplanscht und gegrillt.

    Und an der Brücke beginnt der Weg zu einem Creek oberhalb mit Einstieg für die Badereifenfahrt.

    Nach einem lausigen Mittagessen in einer Art Großkantine (für uns war so gut wie nichts mehr übrig, denn es wurde nichts nachgelegt und unser Fahrer hat uns länger als seine Kollegen mit interessanten Informationen versorgt und sich mehr Zeit gelassen) ging es weiter zu einem glasklaren, aber sehr kalten See.

    Hier konnten die jungen Leute aus unseren 3 Bussen mal ihre Selfiestangen einsetzen :)

    Gefilmt haben aber nur die jungen Frauen, die Männer haben posiert.

  • Bei einer kleinen Wanderung entlang eines Creeks mit Baumfarnen traf ich auf den ersten Kookaburra!

    Nächstes Tagesziel mit 430km war Yeppon für eine Zwischenübernachtung, bevor es in die Berge ging.

    Krebskunstwerke am Strand

    Der Küchenchef im kleinen Hotel ist aus Deutschland.

    Weitere 450 km in 9 Stunden brachten uns nach Eungella: Ich wollte ein Schnabeltier sehen!

    Das Tierchen ist unglaublich flink und hat sich weder an die vorgegebene beste Sichtungszeit noch an die Viewing Platforms gehalten.

    Hier haben wir in einem Blockhaus im Wald übernachtet, Essen gab es keines, nur 2 Portionsbeutel Nescafe fürs Frühstück. Aber ein paar Nüsse, Kekse, genügend Wasser und ein paar Bierdosen haben wir immer auf Vorrat dabei.

    Die Serpentinen sehen harmlos aus, sind aber maximal mit 10 km/h befahrbar = die Fahrt durch höllisch enge Kurven und über nicht weggeräumte Felsabbrüche hat gefühlte 4 Stunden gedauert.

  • Die Landschaft ist wunderschön und je weiter wir in die Ebene kommen, gibt es immer mehr Zuckerrohrfelder in allen möglichen Reifestadien.

    G-Maps hat schlechten Empfang und die offline-Karte leitet uns durch viele kleine Dörfer, entlang der Schmalspurbahn. Das reife Zuckerrohr wird mit Traktoren angeliefert und in die größeren Ortschaften zu den Fabriken mit rauchenden Kaminen gebracht.

    Airlie Beach war der krasse Kontrast zum einfachen Blockhaus in den Bergen: 140m² Luxus, Aufzug von der Tiefgarage bis zur Wohnungseingangstür.


    Das war die einzige (und auch noch tote) Schlange auf der ganzen Reise.

    Der Hafen von Airlie Beach, hier verbringen die Reichen ihre Freizeit.

    Am nächsten Morgen waren wir mit einem Heli zu zweit gut 90 Minuten unterwegs.

    Nachdem keines unserer Bilder auch nur annähernd vermitteln kann, was wir tatsächlich sehen konnten, belasse ich es bei diesem. Manche Dinge muss man sich halt gut merken...

    Das war die Route, ich kann leider das Bild nicht so drehen, wie es im Original ist.

    Rechtzeitig zum reichhaltigen Frühstück sind wir wieder in der Anlage

  • Letzter Tag in Airlie Beach und der wundervollen Umgebung

    Das jährliche Festival lockt mehrere zehntausende Fans an, es gibt einfach alles: Strandbars, Live-Festivals, Oktoberfest mit Dirndl, Maß und Haxn, ohrenbetäubende Musik und lauter gutgelaunte Leute! Super war es!

    Der kostenlose, weiträumige Strandbereich (Lagoon)


    520 Kilometer weiter ist Mission Beach, der krasse Gegensatz: Außer einem Pärchen, das im eingegrenzten Bereich schwimmen will und einem Anglerpaar mit jeweils einer Flasche !Brunello de Montalcino am Stuhl, hatten wir den Strand für uns alleine.

    Hier habe ich gelernt, dass die eingrenzenden Zonen nicht wegen der Haie, sondern wegen der Quallen eingerichtet werden.

  • Das kostenlose Freibad in Cairns ist das bisher größte und sehr gut besucht.


    Auch hier gibt es genügend BBQ-Stellen, Umkleiden, Kioske, Eishändler und Liegeflächen.

    Ein weiterer deutscher Koch, das Steak war aber nicht für uns.

    Am nächsten Tag fuhren wir mit der Nostalgiebahn hoch in die Berge nach Kuranda. Die Bahn wurde im 19. Jahrhundert für Goldgräber gebaut, fährt über 30 Brücken und ab und zu in nur wenigen Zentimetern Entfernung an den Felsen vorbei.

    Nachdem ich ab hier Fehlermeldungen beim Hochladen bekommen habe, schicke ich erst einmal diese Bilder ab und probiere es dann nochmals.

  • Nach der Zugfahrt sind wir vom Bahnhof zum "Busbahnhof" gelaufen: Kuranda setzt (logisch) voll auf Tourismus und für jeden ist etwas dabei.

    Mit einer solchen Gondel werden wir am Spätnachmittag wieder ins Tag fahren.

    Souvenirs, die der deutsche Zoll konfiszieren würde. Dazu Flaschenöffner aus Känguruhoden, Gürtel aus Krokodil- und Känguruleder und jede Menge Ramschware made in China.


    In einem Bereich sind Althippies mit Esoterikläden, die außer Traumfängern und Teesorten auch Yogakurse anbieten, Wahrsagerinnen haben Zelte, es wird Musik gemacht und so allerlei geraucht.

    Und natürlich gibt es jede Menge Fressbuden. Die German Wurst hier ist angeblich die beste der Welt: Neben original Thüringer Bratwurst, Bayerischer Weißwurst, Bockwurst und Käseknacker steht auch Krokodil auf der Karte.

  • Mit Bussen ging es weiter zu einem großen Naturschutzrevier. Nach einem sehr guten Mittagessen stiegen wir in ein Amphibienfahrzeug und der exzellente Guide hat uns sehr viele Informationen u.a. über die Strategien von diversen Farnarten gegeben: Manche wehren durch Dornenwachstum Fressfeinde ab, manche durch Giftstoffe, andere verschaffen sich durch tägliches Wachstum von über 1 Meter Lichtvorteile.


    Es folgten eine Tanzaufführung und eine Bumerang-Demonstration.


    Abschluss war die Hegestation für (pflegebedürftige) Tiere: hier Dingo, Helmkasuar und Wallaby.

    Auch kranke Koalas werden hier von Tierpflegern mit Medizin versorgt und aufgepäppelt.

    Drei Gruppenausflüge haben wir in diesen mehr als 50 Tagen gebucht, alle (Blue Mountains bei Sydney, K'gali Island bei Hervey Bay und eben Kuranda) haben sich wirklich gelohnt!

  • Beim Rückweg mit der Gondel kann man an 2 Stationen aussteigen und kleine Rundwege gehen.


    Letzter Abend in Cairns mit Abendessen im chinesischen Nachtmarkt. Im Markt waren einige Aborigines, mein Mann hat kurz unseren Tisch verlassen und sofort wurde ich angesprochen, ich solle verschwinden, meine Gegenwart verursache ihnen Unbehagen (feeling uncomfortable) und genau so habe ich mich dann gefühlt.


    Hier endet Teil 1 der Reise, den Bericht von Teil 3 (Tasmanien) habe ich ja schon im Juni eingestellt.

    Australien hat uns bisher sehr gut gefallen, wir hätten gerne überall noch 1,2 Tage mehr verbracht.

    Bis auf ein paar kleine Umwege hat alles prima geklappt, wir haben uns bis auf das Restaurant in Alice Springs und die obige Markthalle wohl und sicher gefühlt.
    Eine tolle Landschaft, ausgesprochen freundliche, hilfsbereite und rücksichtsvolle Leute, zum Großteil gutes Essen, alle Unterkünfte passabel bis komfortabel - wir waren gespannt, was uns im Süden noch alles erwartet.

    In Teil 2 (kommt demnächst, ich bin noch nicht mit der Bilderauswahl fürs Fotobuch durch) sind wir nach ein paar Tagen Melbourne über die Great Ocean Road mit Abstechern gefahren, weiter zu den Grampians, nach Adelaide und nach Kangaroo-Island. Diese Insel hat uns am meisten beeindruckt!

    Danke für euer Interesse an diesem Teil und hoffentlich seid ihr beim zweiten auch dabei!

  • Hallo Angelika,

    die unterschiedlichsten Facetten Australiens hast Du gezeigt, vielen Dank dafür.

    Schön, dass alles ohne größere Komplikationen geklappt hat und Ihr eine angenehme Reise hattet.

    Ich freue mich, was Du über den Süden Australiens berichten wirst.

    LG

    gudi =)

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)


  • Toller Bericht, ihr habt wirklich eine enorm vielfältige Route ausgesucht!

    Macht richtig Lust, mal wieder nach Australien zu reisen! (Wird allerdings vermutlich altersbedingt eher ein Wunschtraum bleiben...)

    Die latente Ablehnung seitens der Aborigines in manchen Städten - vor allem in Alice Springs - haben wir leider auch schon vor vielen Jahren zu spüren bekommen. Wenn man bedenkt, wie sie von den weißen Eindringlingen behandelt wurden und dass ihnen praktisch ihr gesamtes Land weggenommen wurde, schon verständlich, aber eben auch sehr traurig.