Die Grizzlybären vom Nakina River in der Wildnis Kanadas

Die Bären vom Nakina River in der Wildnis Kanadas - Anreise zum Camp

Rund 177 KIlometer südlich von Whitehorse (Yukon) liegt die kleine Siedlung Atlin (British Columbia). Dorthin wurden wir - 7 Fotografen und 1 Workshopleiterehepaar - mit dem Auto gebracht. Um das Bärencamp zu erreichen, das vollkommen isoliert in der Einsamkeit liegt, mussten wir mit dem Hubschrauber dorthin transportiert werden. Der Flug dauert 35 Minuten.

Das Camp besteht aus 6 Hütten für Besucher 4 Doppel und 2 Single, ein Haupthaus mit großer Terrasse und Küche und ein Badehaus, für jede Hütte eine Kabine mit Toilette, Waschbecken und Dusche und natürlich noch Unterkünfte für Phil und Ross und 3 Mitarbeiter.

Ab und zu gibt es Strom, wenn das Aggregat angeschlossen wurde. Die Verpflegung war gut, es wurde alles frisch zubereitet und gekocht.

Als erstes folgte eine lange Einweisung, denn die Bären leben hier überall und sind somit auch im Camp anzutreffen. Wir dürfen nicht alleine unterwegs sein, nur der Weg vom Haupthaus zu den Hütten und Waschräumen können unter Beachtung gewisser Vorsichtsmaßnahmen von uns alleine gemacht werden.

Wir machten dann am ersten Tag noch einen Rundgang und schauten uns die beiden verschiedenen Spots an, die sich etwas weiter weg am Nakina River befanden. Ansonsten konnten wir gut von der Terrasse am Haupthaus die Bären beobachten.

Eine spannende Geschichte und ja, ich hatte anfangs ganz schön Herzklopfen.

Viele Grüße
Petra

Wer alles etwas ausführlicher lesen will:
Acht Tage in der Wildnis bei den Grizzlybären am Nakina River

Der nächste Tag brach an, frühmorgens war es sehr kalt, später kam die wärmende Sonne raus, aber in der kommenden Nacht sollte es kalt werden, so dass wir unsere Hütte aufheizen ließen.

Ansonsten habe ich den ganzen Tag fotografiert, Weißkopfseeadler, Gänsesäger und natürlich die Grizzly-Bären.

Hier habe ich ein paar Bilder rausgesucht.

Viele Grüße
Petra

Ein kleiner Videoclip

Noch ein kurzer Clip: Manchmal taucht der Grizzly unerwartet von der Seite auf, gut, wenn man dann gerade den Fotoapparat zur Hand hat, ist ja nicht immer so.

Nein, die Ranger standen nie mit Gewehr da, wenn wir von der Terrasse aus fotografierten. Sie hatten Fotoapparate und Ferngläser und natürlich wurden die Bären beobachtet. Bärenspray und Gewehr lagen aber immer in greifbarer Nähe.

Das Camp wird seit vielen Jahren betrieben und es ist nicht bekannt, dass es jemals einen Vorfall gab. Phil und sein Sohn Ross haben jahrelang das Verhalten der Tiere studiert, Die Tiere dort haben kein Interesse an den Menschen. Sie bestimmen immer die Distanz zu uns Menschen. Sobald ein Bär gesichtet wurde, durften wir uns weder bewegen noch sprechen. Das heißt, wir waren für die Bären eigentlich gar nicht existent.

Was ich getan hätte? Dazu haben wir über 2 Stunden lang Instruktionen bekommen, was dann zu tun ist. In keinem Fall weglaufen, der Bär kann schneller laufen.

Ab dem 3. Tag hatte ich auch überhaupt (na ja kaum noch ) keine Angst mehr.

Wie weit wir entfernt waren? Nicht sehr weit, manchmal nur etwas mehr als 1 Meter, wenn der Bär an der Terrasse entlang ging. Es hieß auch, dass ein Bär manchmal hochspringen würde, deshalb sollten wir 1,20m vom Rand entfernt sitzen. Aber das ist nie passiert.

Uns wurde gesagt, sollten wir auf dem Weg zum Bad oder zur Hütte einen Bären treffen, so sollten wir in keinem Fall laut schreien, sondern nett mit leiser Stimme zu ihm reden: hello bear how are you, oder so und langsam rückwärts in die nächste Cabin gehen. Das hätte ich mir nicht so prickelnd vorgestellt, ist aber auch nicht passiert.

Ich habe hier mal ein Bild, da sieht man in etwa die Entfernung.

Viele Grüße
Petra

Frühmorgens am 16.8. war es bitterkalt und vor dem Frühstück (es gab u.a. Bisonwurst!) hatte ich noch keine Lust zum Fotografieren. Im Laufe des Tages wurde es dann sehr warm. Bei Hitze haben allerdings auch die Bären kaum Lust etwas zu unternehmen.

In der kommenden Nacht sollte es sehr kalt werden. So bekamen wir einen Holzscheit, damit die Hütte am Abend nicht ganz so kalt war. Ein paar Bilder von diesem Tag,

Bilder vom 17.8. aus dem Bärencamp:

wir sehen nicht immer dieselben Bären jeden Tag, aber manche lassen sich öfter blicken als andere. Zwei gänzlich unbekannte Bären wurde auch gesichtet. Das vorletzte Bild zeigt wieder einen Weißkopfseeadler.

Viele Grüße
Petra

Hier der Clip von Spot, der einen Lachs verspeist.

Wenn´s juckt:

Bilder aus dem Bärencamp vom 18.8.2024

Es wurde ein schöner heißer Tag mit 28 Grad und viel Sonnenschein. Was hatte ich Friedrich gechrieben: mein Herz schlägt keine Purzelbäume mehr, man gewöhnt sich an die Anwesenheit der Bären. Als meine Freundin am Abend längere Zeit in der "Nasszelle" weilte, meinte sie bei ihrer Rückkehr und meinem fragenden Blick: ich konnte nicht weg, da strolchte ein Bär herun, da bin ich lieber im "Klo" geblieben.