Reisebericht Nordmazedonien

  • Der nächste Stop war Kokino. Das ist eine uralte Sternwarte, die auf einem Hügel thront. Irgendwo in diesen Steinen gibt es Markierungen, die die Beobachtung des Verlaufs von Sonne und Mond über das Jahr zuließen und man auch die Sommersonnenwende bestimmen konnte.

    Dafür hätte es aber eine sachliche Führung gebraucht, es gab aber nur einen Herren der Eintritt kassierte. Immerhin hatte man eine gute Sicht über die Landschaft und nun gab es eine ausgedehnte Pause.




  • Anschließend gab es auf der Rückfahrt einen kurzen Stop bei der Kirche des heiligen St. Georg. Muß man nicht machen, liegt aber direkt an der Strasse.



    Der letzte Stop war das Kloster Osogowski. Die Fahrt dauerte und war nervig. Viele Brummifahrer auf dem Weg nach Bulgarien und in die Türkei verstopften die Strasse. Sie hatten es eilig, an's Tempolimit hielt sich keiner und der kiki kam es vor, als wäre sie auf der Jagd. Also passte man sich an das Tempo an und war froh, daß es keine Polizeikontrollen gab. Am späten Nachmittag war am Kloster nichts mehr los. Wir waren die einzigen auf dem großen Parkplatz und freuten uns. Vorbei an menschenleerer Gastronomie ging es kurz den Hügel runter und wir mußten feststellen, daß das Kloster schon geschlossen war. Schade, doch zu spät, dabei waren wir doch im Brummifahrertempo angerauscht. Als wir die Anlage wieder verlassen wollten, kamen wir nicht mehr raus. Alle Tore verschlossen. Zum Glück kam ein Mitarbeiter vom anliegenden Hotel vorbei und besorgte einen Schlüssel. Glück gehabt!

  • Am nächsten Tag ging es wieder zurück nach Skopje. Vorher wollten wir den Wagen abgeben, da man in der Stadt kein Auto braucht. Meine Freundin checkte während der Fahrt schon die Sehenswürdigkeiten ab und entschied, daß wir vor dem Flughafen noch den Hausberg von Skopje, den Vodno besuchen. "Dann brauchen wir das nicht mit den Öffis machen..."

    Der kiki wurde ganz mulmig und Google bestrafte sie dann auch mit dem Stadtverkehr von Skopje. :ops: Zum Gipfel des Vodno kommt man mit der Seilbahn. Wir mußten warten, die Seilbahn ist immer nur 30 min in Betrieb, dann sind 30 min Pause. So geht das den ganzen Tag lang. Als wir ankamen, wurde gerade wieder das Kassenhäuschen dicht gemacht.

    Nach der Pause ging es dann zügig auf den Gipfel. Natürlich war es an diesem Tag mal wieder diesig und die kiki war mit ihren Gedanken schon bei der Rückfahrt.


    Das Milleniumskreuz.


    Eigentlich macht es mehr Sinn, wenn man nur einen Weg mit der Seilbahn fährt und dann wieder den Hügel runter läuft, dafür war aber keine Zeit. So mußten wir die Rush Hour noch bewältigen und dann ging es schnurstraks in Richtung Flughafen. Eine kleine Ehrenrunde gönnten wir uns noch, weil wir die letzte Tankstelle verpasst hatten. Ohne neue Kratzer gaben wir den Wagen ab und suchten uns ein Taxi. Für 25€ kommt man in die Stadt, handeln nutzt nix, sind Festpreise. Unser Vermieter wurde kurz kontaktiert und 1 Stunde später waren wir in einem schönen Appartement nicht weit vom Stadtzentrum untergekommen. Wir klärten dann auch gleich die Abreise und unser Vermieter versprach uns, daß wir einen Abholservice zum Flughafen bekommen. Später schlichen wir nur noch kurz um die Ecke in ein kleines Restaurant und dann gab es anschließend reichlich Kaltgetränke in der Wohnung.

    Edited once, last by kiki (November 2, 2024 at 11:00 AM).

  • Die nächsten zwei Tage sollte es nun Skopje sein. Uns gefiel die Stadt auf Anhieb. Schöne große Fußgängerzone mit ausreichend Gastronomie. Wir schlenderten einfach drauf los.

    So fanden wir als erstes das Mutter Theresa Gedenkhaus. Die Dame hat bis zu ihrem 18. Lebensjahr in Skopje gelebt.


    Den Beton dahinter fand ich interessanter;)


    Die alte Steinbrücke, das Wahrzeichen der Stadt. Die Fundamente stammen noch aus der Römerzeit.


    Der Mazedonian Square, im Mittelpunkt steht Alexander der Große.


    Mit Skulpturen und Denkmälern haben sie es in der Stadt. Man findet sie an jeder Ecke. Hier im Hintergrund das Staatsarchiv.


    Das große Hammam ist auch hier eine Kunstgalerie.


    Dann schlenderten wir zum Bazar rüber. Dort wurde die kiki sofort angequatscht. Anscheinend hat sie etwas "deutsches" an sich....

    "Kennst du diesen Herrn? Der war vor zwei Jahren zu Besuch und ich habe mit ihm eine Stadtführung gemacht. Ist ein wichtiger Mann in Deutschland."

    "Ja, den kenne ich, allerdings nicht persönlich, der wohnt ja in Berlin und ich komme aus Bremen. Ich brauche auch keine Führung, ich hab einen Stadtplan."

  • Skopje wurde 1963 von einem schweren Erdbeben getroffen. Fast 80% der Stadt wurde zerstört. So hat sich beim Wiederaufbau über die folgenden Jahre eine ganz eigene Mischung von Architektur hier entwickelt. Vieles wurde wieder auf "alt" getrimmt, ist es aber nicht und man sieht es bei näherer Betrachtung auch.

    Man gönnte sich einen Triumpfbogen


    Gleich daneben lauert ein wenig Brutalismus


    Das Mazdonische Gotteshaus hat auch einen ganz eigenen Stil bekommen.


    Natürlich darf auch die Glasfassade nicht fehlen.


    Kikis Objekt der Begierde war das Hauptpostamt. Allerfeinster Brutalismus mit schönen Formen. Leider nur aus der Ferne abzulichten, da es an einer breiten Schnellstrasse liegt.

  • Wir hatte keinen Plan für Besichtigungen und latschten die Tage einfach quer Beet durch die Stadt. Natürlich mit ausreichend Pausen für den Flüssigkeitshaushalt.

    Die Brücke der Kunst


    Das staatliche Balett


    Der Olympia Brunnen ist der Mutter von Alexander dem Großen gewidmet.


    Nebenbei fanden wir ein tolles Mosaik.



    Ein letztes Bild vom Mazedonian Square soll es dann gewesen sein.


    Skopje ist toll, die Mischung machts!

    Was Sehenswürdigkeiten in diesem land angeht, bin ich auf Tripadvisor und get your guide fündig geworden. Fast alles, was ich hier gezeigt habe, ist von Skopje aus als Tagesausflug machbar. Ohrid ist da ein wenig die Ausnahme, weil die Umgebung dort sehr viel mehr bietet und durchaus ein paar Tage Aufenthalt lohnt.

    Unterkünfte, Gastronomie und Sprit sind günstig. Eine Stange Kippen kostet 26€.

    Reisezeit im Herbst fanden wir ideal, die Hitze ist weg, abends kann es schon mal recht kühl werden. Zeit für Außengastronomie war trotzdem immer möglich. Durch den Mietwagen waren wir schön flexibel, auch wenn das Fahren manchmal grenzwertig war, zumindest wenn man mal was von Verkehrsregeln gehört hat.

    Mobiles Internet war für uns wichtig, sonst hätten wir einiges ohne Google Navigation nicht gefunden. Die esim hat sich bewährt, mußten unterwegs auch Daten nachladen, da Google beim Navigierenein Datenfresser war.

    Nach Albanien haben wir hier auch ein Land entdeckt, was wir uneingeschränkt weiter empfehlen können. Verständigung ging hervorragend auf Englisch. Sehr liebe Menschen und kaum Neppereien machten das Reisen sehr angenehm.

    Schönes Wochenende wünscht euch

    kiki