Chitrakoot (Madhya Pradesh, an der Grenze zu Uttar Pradesh)
Dieser unbekannte, aber für die indische Mythologie bedeutende kleine Ort wird auch gerne als “Mini-Varanasi” bezeichnet.
Fahrtzeit nach Varanasi: 5,5 Stunden, nach Khajuraho 3,5 Stunden, nach Orchha knapp 5 Stunden.
Zeitbedarf: Eine Übernachtung (2 halbe Tage) ist super, weniger nicht sinnvoll, bei großem Interesse an den Tempeln in der Umgebung auch länger. Ich hatte 1 Nacht und den Gupt Godavari (als ein Ort des Wirkens des “Affengottes” Hanuman und seines Bruders Lakshman) und Ramghat am Fluss Mandakini besucht.
Im Ort gibt es ein akzeptables staatliches Hotel am Busbahnhof in Laufnähe zum Ramghat und etwas weiter außerhalb ein ganz gut aussehendes etwas besseres Mittelklassehotel.
Bei meinem Besuch war es brechend voll aufgrund vieler Pilger, die zu einem Event am nächsten Tag angereist waren. Diese haben am Busbahnhof unter freiem Himmel campiert und gekocht.
Leider reichte die Zeit nur für wenige ausgewählte Sehenswürdigkeiten:
Gupt Godavari: Ich wurde von zwei Jungs an den vielen wartenden Pilgern vorbeigeschleust und durch das Höhlensystem mit verschiedenen Tempeln und Schreinen begleitet, in dem ich andächtig vor einem Fußabdruck Hanumans stehen durfte. Es ist aber nicht immer so voll. Irgendwie habe ich hier leider kaum Bilder gemacht, sorry.
Ram Ghat: Nachdem auf dem Rückweg vom Gupt Godavari wegen der Überfüllung der Stadt eine Straßensperre war und man uns eigentlich nicht durchlassen wollte (es gelang dann nach Vorlage des Passes und Diskussionen, dass es schließlich um die Sicherheit der Weißnase im Auto gehe), kam ich erst bei Dunkelheit am Ramghat an. Hier kann man in kitschig-bunt beleuchteten Booten mit Kuschelhasis drauf eine Fahrt auf dem Fluss machen, einer wirklich stimmungsvollen Aarti beiwohnen, Bangles und viel anderes farbenprächtiges Zeug kaufen und zahlreiche Selfies mit interessierten Besuchern machen, für die ich offenbar die größere Attraktion war als der Ort für mich bis hin zu einem Interview mit einem lokalen Fernsehteam.
Meine Bewertung: Ein dem westlichen Tourismus völlig unbekannter Ort mit Ghats und viel Spiritualität mit vielen Möglichkeiten für bunte Bilder. Er ist eine ideale Station für eine Zwischenübernachtung, wenn man auf dem Weg von Khajuraho oder Orchha nach Varanasi ist und einen authentischen Ort kennenlernen will. Hier durfte ich mich wirklich noch als Entdeckerin fühlen.
Nachteile: Fast nur verhältnismäßig schlichte Unterkünfte. Und es ist schwer jemanden zu finden, der Englisch spricht, selbst im Hotel.