Cuba wir kommen, oder doch nicht

  • Da wir seit fast 30 Jahren in Asien unterwegs sind, wird es Zeit mal was anderes zu machen.
    Brasilien und Mexico kennen wir, es sollte was Neues sein. Unsere Wahl fiel auf Cuba.
    Reisezeit war November Dezember angedacht.
    Leider mussten wir lesen:

    Schon wieder Stromausfall – Auswärtiges Amt gibt Reisehinweise für Kuba

    Der Artikel hört sich nicht gut an.
    War jemand vor kurzem in Cuba und kann berichten?
    Oder wie schätzt ihr die Lage ein?
    Was für eine Meinung habt ihr dazu?

    :thumbup:

    viele Grüsse

    Erhard

    Das Leben beginnt da, wo die Zeit egal ist

  • Hmmmm, ich habe schon vor mehreren Jahren gedacht, dass ich lieber doch nicht nach Kuba will. da es eine Menge Berichte über Versorgungsengpässe gab. Und so war ich im Frühjahr 2022 auf Jamaika und hatte auf Kuba nur eine Zwischenlandung...

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ich war 2016 auf Kuba und es war toll. Da gab es kurz vorher auch einen Hurrikan und wir mussten kurzfristig umbuchen, da ein Landesteil, in den ich auch fahren wollte, nicht erreichbar war. Hat alles funktioniert. Ich war damals mit einem Mietwagen unterwegs.

    Mich würde die Aussage des AA auch nicht abhalten. Wenn man sich nach denen richtet dürfte man in viele Teile der Welt nicht reisen.

  • Wir waren im Januar 2020 5 Wochen als Individualreisende in Kuba unterwegs und haben - wenn auch unter erschwerten Bedingungen - viel vom Land gesehen.

    Das Positive zuerst: die Menschen in Kuba sind unheimlich freundlich und teilen das Wenige, das sie haben, gern mit ihren Gästen. Wir hatten ausschließlich private - über AirBnB gebuchte Unterkünfte - und die Gastgeber gaben uns hilfreiche Tips und Informationen. Auch wenn es den Leuten an fast allem fehlt, sind sie trotzdem gut gelaunt und fröhlich. Die teilweise arg baufälligen Gebäude (es gibt nur wenige nach unseren Maßstäben gepflegte Häuser) haben natürlch einen gewissen morbiden Charme, andrerseits fanden wir es bedrückend, in wie heruntergekommen alles ist.

    Hotelbuchungen über booking.com und andere Portale waren damals nicht möglich und ich glaube, das ist immer noch so.

    Die Landschaft ist zum Teil wunderschön und ursprünglich, das Meer herrlich und das Wetter zu unserer Reisezeit optimal: Temperaturen um 30° und Sonne.

    Neagtiv fanden wir: wir konnten nur an wenigen Orten ein Moped mieten, um die Gegend zu erkunden. Grund: Benzinknappheit, bzw. Überhaupt kein Benzin für Privatpersonen (den rationierten Sprit gab es nur für Busse, Taxis und die Oldtimercabrios in Havanna). Wir haben deshalb öfters für einen horrenden Preis ein Taxi gemietet die Kosten dafür weiß ich nichf mehr, aber sie waren horrend im Vergleich zum Monatsgehalt eines Arztes, Lehrers, etc.

    Essen gehen war nur ganz selten ein highlight. "Salat" war in der Regel gehobelter Kohl (ohne Salatsoße), zum Fleisch gabs roten oder schwarzen Reis oder Kochbananen. In staatlichen Restaurants gabs zwar eine Karte, man bestellt, der Ober sagt "sorry gibts heute nicht", nächster Versuch, das gleiche Spiel und dann " heute gibts Hühnchen mit rotem Reis.

    Unser Fazit damals: es war gut, das Land gesehen und erlebt zu haben. Ein zweites Mal sicher nicht. nach allem was ich hin und wieder in der SZ lese, hat sich die Versorgungssituation seit damals eher noch verschlechtert, d.h. das Reisen ist bestimmt nicht einfacher geworden.

    Auf den Urlaubshotspot Varadero trifft das alles nicht zu, aber das ist sicher nicht die Art von Reise, die Ihr plant.

    sonnige Grüße aus Hua Hin

  • Wir waren schon 2017 auf Cuba und es war fantastisch. Wir haben nur in Cabanas gewohnt, die übrigens sehr schön waren. Gegessen haben wir entweder bei den Casa Besitzern, oder in privaten Restaurants, immer vom Feinsten. Gefahren sind wir ausschließlich für wenig Geld mit dem Taxi.

    Wir würden auch jetzt unter den gegebenen Umständen wieder hinfahren. Das Einzige was wir nicht tun würden ist im November / Dezember hinfahren. Freunde von uns sind im November dort gewesen und während ihres Aufenthaltes gab es einen gewaltigen Hurricane, das war ziemlich schlimm.

  • Unsere Tochter ist seit gut 5 Jahren in Havanna, wo sie Medizin studiert. Meine Frau war im April 24 bei ihr, um sie mit Geld zu versorgen. Es gibt in Havanna Stromausfälle, die mittels Stromgeneratoren überbrückt werden, dort, wo man sich diese teuren Mittel leisten kann.
    Ansonsten sind die Supermärkte, in denen man mit der ZweitWährung, die an den US-Dollar gekoppelt ist, einkaufen kann, gut gefüllt mit importierten Waren.

    Die Situation ist ähnlich der, die in Conakry vorherrscht, Wenn man an mehr oder weniger lange Stromausfälle gewöhnt ist, und sich duscht, wenn Wasser aus der Leitung kommt, oder den Eimer benutzt, den man füllt, wenn Wasser fließt, für den ist die Welt in Ordnung

    Wie es im touristenmilieu aussieht, kann ich nicht beurteilen.

    Viele Grüße
    horas

  • Da wir seit fast 30 Jahren in Asien unterwegs sind, wird es Zeit mal was anderes zu machen.

    Ich muss sagen, dass ich die Vibes in der Karibik sehr mag.

    Meiner Meinung nach gibt es kulturell lange nicht so viel zu entdecken wie in Asien und die Städte sind oftmals sehr profan und haben nicht viel zu bieten an Flair.

    Aber auf Kuba wird das sicher anders sein in Havanna. Und ne Rumdestille und ein paar Wasserfälle, Gewürzgärten und tolle Anwesen mit alten Gärten gibt es dann doch immer, wenn man mal genug davon hat, an einer Beachbar zu sitzen und einen Rumpunsch nach dem anderen zu trinken.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Wir waren vor Jahrzehnten in Kuba, es hat uns damals sehr gut gefallen, die Leute unheimich freundlich und hilfsbereit. Gedanken, wieder einmal dorthin zu reisen, haben wir aus o.g. Gründen immer wieder weggeschoben. Auch weil die Unterkünfte nicht dem entsprechen, was wir möchten. Auch wollen wir keinen Familienanschluss,denn da fühlen wir uns zu sehr gebunden. Ansonsten war damals der Strand in Varadero, was damals noch total übersichtlich war, es war tatsächlich noch zu DDR-Zeiten, grandios und mit einer der schönsten den ich kenne. In der Karibik kann ich Tobago sehr empfehlen, hat uns sehr gut gefallen.

  • Karibik ist leider sehr teuer (Kuba kann da sicherlich noch eine Ausnahme sein, aber es gibt eben nur das, was es eben gibt). An so richtig schöne Caf'és und Restaurants kann ich mich kaum erinnern - egal wo - außer man isst in Hotels und hat da am besten AI gebucht... Egal wo ich dort war, habe ich mich auch gefragt, wie die Leute dort es schaffen, die horrenden Preise zu zahlen!

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Hotelbuchungen über booking.com und andere Portale waren damals nicht möglich und ich glaube, das ist immer noch so.

    Das stimmt so nicht!

    Unter anderem kann man auf Hotels.com ausreichend Hotels in allen Städten und Stränden Kubas buchen.
    Und in der derzeitigen Lage würde ich eher Hotels statt beispielsweise Airbnb buchen.

  • Die Reisehinweise der Schweizer EDA sind immer etwas detaillierter und meine bevorzugte Quelle.;)

    https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/ve…e-fuerkuba.html

    Wir waren vor 20 Jahren in Kuba. Unterwegs im Mietwagen von Havanna bis Santiago de Cuba. Es war ein großartiges Erlebnis, allerdings muss man auch diverse Abstriche machen. Asiatischen Luxus darf man jedenfalls nicht erwarten.
    Wir wollen jedenfalls Kuba nochmals besuchen, aber vorerst warten wir ab bis sich die Lage etwas stabilisiert.
    Wobei uns WLAN und Internet nicht wichtig sind, denn das gab es damals auch nicht und einfache Straßenkarten und etwas Spanisch reichten um alles Sehenswerte zwischen Havanna und Santiago der Cuba zu erleben.

  • Hallo Erhard,
    ich habe gerade nachgesehen und wir waren 2013 auf Kuba. Vielleicht sind ein paar Infos bei meinem Reisebericht für Euch dabei.

    gudi61
    February 2, 2014 at 1:17 PM

    -Varadero haben wir uns zum Eingewöhnen angesehen - Hotelburgen mit AI (würde ich nicht mehr machen)
    -Die Casas Particular kann ich nur empfehlen für Übernachtungen. Fast alle hatten auch Abendessen angeboten, ansonsten wurden die privaten Restaurants empfohlen, bei denen man auf jeden Fall einen Tisch reservieren musste.
    -Falls für Euch NP's in Frage kommen, konnte man die Guides entweder über die Casa oder direkt vor Ort buchen. Es war auch möglich, eine Privattour zu buchen.
    -Einen Guide würde ich auf jeden Fall für Havanna nehmen, so kamen wir an Ecken, die wir sonst nicht gesehen hätten. Über das -Versorgungssystem haben wir auch so einiges erfahren können.
    -Die Übernachtung im Convent war eine super schöne Erfahrung für uns, allerdings war das Frühstück sehr spartanisch.

    Meiner Meinung nach müsst Ihr Euch
    -auf Kompromisse einlassen
    - auf kurzfristig Planänderungen einstellen
    -Routen umschmeißen u. neu gestalten wollen
    -und und und

    Wir haben nette, freundliche, hilfbereite Menschen vorgefunden. Jeder kennt jeden und hilft sich gegenseitig bzw. gegenseitig aus.
    Es ist zwar kein Reiseland, das ich nochmals besuchen würde, dennoch war es ein interessanter und schöner Urlaub.

    Vergesst bitte nicht, dass meine Erfahrungen mehr als 10 Jahre zurück liegen. In dieser Zeit kann sich viel geändert haben.

    LG
    gudi=)

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)


  • Auch bei uns ist es schon einige Jahre her, dass wir auf Kuba unterwegs waren.

    Übernachtet haben wir bei der individuell zusammengestellten Rundreise in Casa Particulares und haben uns dort, bis auf eine Unterkunft, sehr wohl gefühlt. Obwohl wir kein spanisch sprechen, kamen wir gut zurecht. Die Weiterreise von einem Ort zum anderen wurde von den Besitzern der Casas organisiert. Entweder per Taxi (oftmals per 50er Jahre Oldtimer) oder wir wurden zu einem zentralen Punkt gebracht, von wo aus Sammeltaxis abfuhren.

    Gebucht haben wir die Unterkünfte über „Kubahostal“, das ist ein Internet Reisebüro von Doro, einer deutschen, die familiäre Beziehungen nach Kuba hat Die Unterkünfte sind ehrlich beschrieben, für jede Buchung fällt eine Gebühr an.
    Auf der Internetseite sind auch viele Reiseberichte zu lesen.

    Vielleicht hilft Euch das bei der Entscheidungsfindung weiter.

  • Ein bisschen erinnern mich die diversen Empfehlungen hier an unsere Reisen nach Myanmar. Wir waren 8 mal dort, jede Reise war traumhaft schön, Land und Leute einfach nur toll!

    Aaaaber - die letzte Reise war 2020 und seither hat sich dort alles total geändert. Niemals würde ich Empfehlungen abgeben aufgrund von Erfahrungen, die lange zurück liegen oder zu Zeiten gemacht wurden, die mit der aktuellen Situation nicht vergleichbar sind.

    Auf Kuba gab es in den letzten Monaten Erdbeben und Hurricane, zuletzt Ende November. Die Infrastruktur ist weitestgehend am Boden und was nach Trumps Regierungsantritt an neuen Sanktionen hinzu kommt, weiß keiner. Immerhin hatte Trump ja bereits 2017 alle Lockerungen Obamas rückgängig gemacht.

    Sich dann duschen, wenn gerade mal Wasser aus der Leitung kommt, ist das eine. Wenn aber auch Toiletten stunden- oder tagelang nicht funktionieren, wenn es keinen Strom und kein Benzin gibt, kann man das als Abenteuer betrachten oder auch einfach zugeben, dass man das lieber nicht erleben möchte.

    Im Februar 2024 hatten wir in Südafrika nicht nur meist 2mal täglich für mehrere Stunden Stromausfall (Loadshedding) - darauf konnte man sich einstellen und dank der Generatoren und Solarpaneele ging doch ein bisschen was.

    Richtig heftig war allerdings das Watershedding am Eastern Cape, wo von 14 - 7 Uhr tagtäglich das Wasser abgestellt wurde. Auch damit konnte man umgehen, weil es berechenbar war und man eben Mülleimer und andere Gefäße füllte, um z.B. die Toilette zu spülen.

    Wenn das aber völlig unberechenbar und tagelang passiert, geht es echt an die Substanz. Müsste ich nicht unbedingt haben...

  • Edelweiß, eine Lufthansa Tochter, stellt ab Ende Februar ihre Flüge nach Kuba ein. Auch Condor fliegt nicht mehr ...

    Eine Überprüfung vor Ort durch Edelweiss hat gezeigt, dass eine langfristige stabile und zuverlässige Langstrecken- Operation schwierig zu gewährleisten ist.

    Medienmitteilung von Edelweiss

    Quelle: Reisetopia

    Ist vielleicht momentan kein so wirklich gutes Ziel ...

  • Im Mai 2014 war ich in Kuba und es war wirklich ein Traum.

    Allerdings habe ich vergangenes Jahr von einem Bekannten gehört, der in Kuba war, dass es dort kaum etwas zu Essen zu kaufen gab (er war nicht in einem Hotel, sondern einem Apartment von Einheimischen untergebracht) und er deshalb die nächste Zeit erstmal nicht mehr dorthin wollte. Von der aktuellen Stromlage habe ich nichts mehr weiter gehört. Weiß jemand, ob das Stromproblem in Kuba bisher gelöst werden konnte?

    Ansonsten ist Kuba ein wunderschönes Land mit wunderbaren lieben Menschen. Eine Reise wird sich sicherlich für dich lohnen Erhard

    Jedoch sollte man keinesfalls Pesos auf der Straße tauschen :S