Hilfe für Neuling im Norden - Oslo-Tromso

  • Hallo,

    Meine liebe Frau wünscht sich Nordlichter zu sehen und so planen wir eine Reise in den Norden Anfang bis Mitte November 2025

    Die Idee: Ein paar Tage mit dem Flugzeug (oder Auto ab Schweiz???) nach Oslo

    Dann weiter von Oslo nach Tromso für etwa 1 Woche

    Dort wollen wir Die Stadt und Umgebung erkunden, eine Schlittentour mit Hunden machen und eben die Nordlichter sehen.

    Wohnen wollen wir grundsätzlich in Ferienwohnungen, habe bereits stornierbare Angebote in b**king gebucht.

    Flüge scheint es ausreichend zu geben (Basel - Oslo und Oslo - Tromso). Preislich im verträglichen Rahmen

    In Tromso will ich ein Mietauto nehmen. Hier die erste Frage: Es werden mir fast ausschliesslich E-Autos angeboten, wie schaut das mit der Ladeinfrastruktur aus? Ist das sinnvoll machbar oder soll ich lieber weitersuchen?


    Wie gut kommt man ohne Mietauto vom Flughafen in die Stadt Tromso? Die Preise in der Stadt scheinen deutlich günstiger wenn Option "Winterreifen" ausgewählt ist.

    Was haltet ihr generell von unserer Reiseidee? Macht das zeitlich und von der Jahreszeit her Sinn oder wäre es allenfalls sinnvoller die Reihenfolge zu drehen?

    Was müssen wir als Neulinge im Norden spezielles beachten?


    Danke für alle wertvollen Tips

    Florian.

  • Vom Flughafen TOS in die Stadt gibt es einen (teuren) Flybuss und ganz normale Stadtbusse. Tickets vermutlich inzwischen am besten per App.

    Die Ladeinfrastruktur in Norwegen ist gut, soweit ich weiß. Wir hatten allerdings vor ein paar Jahren einen Benziner (ab Svolvær und ab Tromsø).

    Ob November eine gute Zeit ist, weiß ich nicht. Ganz bestimmt ist aber der März toll, wenn das Wetter passt. Tagsüber hell, alles noch verschneit, nachts dunkel genug für Nordlichter.

    Mit dem Auto anzureisen, würde mir im Traum nicht einfallen, schon erst recht nicht im Winter. Flüge via OSL nach TOS, ggf. in getrennten Buchungen (Oslo ist auch nett für ein paar Tage), evtl. weiter per Hurtigruten nach Svolvær/Lofoten, das finde ich landschaftlich spannender. Oder ab Oslo mit Bergenbanen nach Bergen und ab da weiter mit Hurtigruten oder Havila, das dauert dann bloß länger. Ich hätte da viele Ideen (und einige schon ausprobiert).


    Gruß, Matthias

  • Hi Florian,

    wir waren im Februar 2024 für ein paar Tage in Tromsø - auch wegen Polarlicht & Hundeschlitten, siehe hier der Bericht mit Bildern.

    Im November weiss ich nicht, wie das mit der Schneelage so ist - ich hatte das damals gegoogelt (die Anbieter von Hundeschlittenfahrten), weil ich unbedingt Schnee und Hundeschlitten haben wollte. Irgendwas scheint mich vom November abgehalten zu haben, ich denke, es hatte mit Schnee zu tun und der "Saison" der Hundeschlitten.

    Der Flughafen ist nur ein paar km von der Stadt entfernt, es gibt etwas weiter vor dem Flughafen eine Bushaltestelle (normale Buslinie), an der man bequem mit EC-Karte ein Ticket lösen kann.

    Also ich möchte da im Winter nicht mit dem Auto fahren - aber ich komm ja aus dem "lieblichen" Rheinland und bin somit fahrtechnisch nicht winterfest. Auch in Tromsø selbst wird das "Streuen" und "Schneeschippen" anders ausgelegt als bei uns - ich hätte mich schon fast bei der Ankunft mit dem Gepäck direkt gelegt und später noch ein paarmal beinahe. Es werden überall auch Spikes für Fußgänger verkauft - das fand ich witzig, aber da ich wusste, dass ich die nie wieder in meinem Leben brauchen würde, hab ich keine gekauft.

    Zu Oslo kann ich nichts sagen, da ich dort noch nicht war. Viel Spaß bei der weiteren Reiseplanung!

  • Die Ladeinfrastruktur für E-Autos ist in Norwegen super! Es gibt an jeder Tankstelle unzählige Ladesäulen, da braucht ihr euch keine Gedanken machen.

    Wir waren bisher zwar immer nur im Sommer in Norwegen, aber tendenziell würde ich auch eher zu Februar/März raten.

    Und wenn es euch wirklich in erster Linie um die Nordlichter geht, wäre eine Teilstrecke mit Hurtigruten keine schlechte Idee.

    Man muss nicht die gesamte Strecke von Bergen bis Kirkenes fahren, sondern kann überall unterwegs einsteigen und nur 1, 2 Tage mitfahren.

    Haben wir schon zweimal gemacht (Trondheim -Bodø sowie Ålesund-Stamsund, nächstes Jahr geht es von Svolvaer zum Nordkapp). Da seht ihr viel Landschaft und werdet ggf. immer rechtzeitig über Lautsprecher informiert, wenn Nordlichter auftauchen.

  • In Oslo würde ich im November keine Zeit verschwenden;)
    War dort im Juni privat und auch einmal im November bei einem Kongress.
    Kurze Tage, diesig und grau hinterlassen zu dieser Jahreszeit keine bleibenden Eindrücke.:)
    Im Sommer bei nordisch klaren Lichtverhältnissen und lange hell ist Oslo wunderbar und man kann sehr viel zu Fuß und mit den Fähren erleben.

    Eine Möglichkeit wäre auch mit der Bahn von Oslo via Trondheim nach Bodø zu fahren und von dort mit Hurtigruten nach Tromsø.
    Wenn ich mich recht erinnere fährt das Schiff am frühen Nachmittag ab und kommt rund 24 Stunden später an. Also zu normalen Tageszeiten und nicht des nächstens. Bei 24 Stunden benötigt man dann nicht einmal eine Kabine sondern nur ein normales Postschiffticket.
    Und auf dieser Strecke sollten dann auch Nordlichter zu sehen sein.

    Die E-Infrastruktur scheint sehr gut zu sein. Autofahren um diese Jahreszeit in Nordnorwegen würde mir persönlich keine Freude bereiten.

  • Hallo Florian,

    Oslo ist immer eine Reise wert, egal ob im Sommer oder Winter.
    Vom Flughafen bist zu mit dem Schnellzug (kurze Fahrzeit, teuer) ruck zuck am Osloer Hauptbahnhof, etwas langsamer mit dem "normalen" Zug (längere Fahrzeit, billigerer Preis). In der Nähe ein Hotel /Ferienwohnung nehmen und die Johans Gata führt Dich direkt zum Königspalast. Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß oder öffentlich gut erreichbar (z. B. Holmenkollen mit der Trambahn).

    Bei unserer Tour sind wir damals von Tromso über Alta weiter in den Norden gefahren (bis ans Nordkap), das war im März. Hier stellte sich nur die Frage Winterreifen mit oder ohne Spikes? Die Entscheidung "mit" war goldwert.
    Die Ladeinfrastruktur für E-Autos ist prima in Norwegen - keine Sorge.

    Schlittenhunde Touren werden mittlerweile ganzjährig angeboten. Falls der Schnee zu wenig ist, dann wird derSchlitten auf Rädern gefahren. Das ist Geschmackssache, ob man das will. Für mich persönlich würde das gewisse Feeling dann fehlen.

    Unser Winterwonderland Erlebnis hatten wir in Finnisch Lappland, im Monat März (Schlittenhunde- und Rentiersafari, Schneeschuhwanderung, Snow Mobil Touren und traumhafte Winterlandschaften. Im Forum findest Du meinen Bericht zur Nordkap Tour.

    Viel Spaß bei der Planung
    gudi=)

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)


  • Danke schonmal für alle Tips und Hinweise.

    Die Idee eine Teilstrecke mit der Fähre zu machen werde ich mal anschauen ... klingt interessant


    Was das Autofahren im Winter angeht - ich komme aus Oberbayern, da hatten wir zumindest bis vor ein paar Jahren noch richtige Winter mit viel Schnee und Eis.

    Und 3 Tage in Oslo sollten auf jeden Fall mit interessanten Erkundungen zu verbinden sein, auch mit kürzeren Tagen ;)

    Ich werde jetzt mal noch etwas herumschauen. Flüge etc. scheinen noch gut verfügbar, wie lange vorher würdet ihr empfehlen dann fix zu buchen?


    Ich komme sicher nochmal mit gewissen Detailfragen und inzwischen lese ich noch eure Berichte weiter - Danke auch dafür.


    Schöne Grüsse,

    Florian.

  • Hallo Florian!

    Wir waren vor ein paar Jahren in Tromsö (mit dem Flugzeug) über den 01. November. Du hast ungefähr von 7:30-14:00 Uhr Licht, das sich die ganze Zeit anfühlt, als sei es früher Morgen oder Abend. Wir fanden die Lichtstimmung einzigartig. Und der Vorteil: es ist früher dunkel und somit die Zeit, Polarlichter zu sehen, größer.

    Tatsächlich lag aber nur wenig Schnee, es war maximal gezuckert und somit zu wenig für Schlittenhundfahrten oder Schneeschuwanderungen. Da ist sicherlich der Februar/ März die bessere Wahl.

    Damals gab es noch noch Benziner (oder Diesel?). Ich vermute, da Norwegen was regenerative Energien und Antriebe angeht, ganz weit vorne ist, dass es mittlerweile eine Pflicht gibt, dass Mietwagen E-Autos sind. Die Ladesituation war aber damals schon super (wir waren mehrfach in Norwegen, nicht nur im Winter). Unser Auto hatte die Winterausrüstung, und ohne die kannst Du vor Ort auch nichts leihen. Winterausrüstung bedeutete Winterreifen mit Spikes. Und damit fuhr es sich auf den, im November nicht verschneiten aber durchaus vereisten, Straßen relativ easy.

    In jedem Fall: Norwegen, Winter und Polarlichter sind eine tolle Sache!


    VG

    Katharina

  • Nochmal ich: Statt nach OSL kann man von vielen Flüghäfen (HAM, BER, DUS, FRA, MUC, ZRH) per Direktflug nach BGO (Bergen) fliegen, was sich für Hurtigruten anbietet. Vom Flughafen per Straßenbahn in die Stadt, Hurtigruten ist dann fußläufig. Bergen ist bekannt für viel Regen, aber wer über Norwegen im Winter nachdenkt, sollte sowieso nicht aus Zucker sein.

    Mit Hurtigruten oder Havila (gleiche Strecke, die fahren abwechselnd) kann man dann z.B. bis Tromsø oder, mein Favorit, Svolvær fahren. Beides ist lange im voraus buchbar, kürzere Strecken mit Kabine z.T. nicht so lange vorher, Kurzstrecken ohne Kabine werden wie normaler ÖP(N)V behandelt, einsteigen, bezahlen, mitfahren. Mehr oder weniger lange Teilstücke sind wir bisher 12x gefahren, darunter 2x Bergen-Kirkenes komplett und 1x kurz mit Havila, alle bis auf Stokmarknes-Svolvær vor Jahrzehnten mit Kabine. Dazu noch 3 Sonderreisen (Spitzbergen usw.)

    In Svolvær würde ich dann ein Auto mieten, Lofoten und Vesterålen erkunden (mit Hotels an Zwischenstationen), dann ab Svolvær mit Hurtigruten/Havila weiter nach Kirkenes (inkl. Nordkap) oder zurück nach Bodø (da ist nicht viel), Tromsø oder Trondheim und von dort nach Hause fliegen via OSL oder CPH. Und das wäre dann eine Reise, die wir so ähnlich 1x im März und 1x im September gemacht haben.


    Gruß, Matthias

  • Laut der entsprechenden Tabellen ist z.B. am 19. November Sonnenaufgang um 9:53, Untergang um 13:05, also nur gut 3 Stunden echtes Tageslicht. Zwischen 7:45 und 9:14 sowie zwischen 13:40-15:10 herrscht Dämmerung. Am 19. Februar geht die Sonne um 7:55 auf und um 16:02 unter - also über 8 Stunden Tageslicht.

    Das macht doch einen gewaltigen Unterschied! Denn wenn ihr nicht einfach nur tagelang in der Dunkelheit warten wollt, bis bzw. ob sich irgendwo Nordlichter zeigen, sondern auch was vom Land sehen wollt, würde ich den Februar allemal vorziehen.

    Du merkst aber sicher, dass das Land hier echte Fans hat - gerade deshalb versuchen wohl alle, dir Tipps zu geben, damit ihr auch wirklich was von der Reise habt! Das muss keinesfalls in Stress ausarten, gerade ein, zwei Tage auf einem Hurtigruten oder Havila Schiff kann absolut entschleunigen total! Gemütlich in der Panorama Lounge oder an Deck die Küste an sich vorbei ziehen lassen, hat schon was.

    Mein Tipp wäre - Flug nach Oslo, dann weiter nach Trondheim und dort auf's Schiff (Abfahrt im Winter 9:45, sowohl Havila als auch Hurtigruten). Mit dem Schiff bis Stamsund (Ankunft am Folgetag um 19:15) oder Svolvaer (Ankunft 21:20). Svolvaer ist einfacher, was Unterkünfte oder Mietwagen angeht, die Anlegestelle ist mitten im Ort, in der Nähe gibt es etliche Hotels.

    Dann ein paar entspannte Tage mit dem Mietwagen durch die Lofoten und anschließend entweder nochmal aufs Schiff und z.B. nach Tromsø fahren (Abfahrt von Svolvaer 22:15, Ankunft Tromsø am Folgetag um 14:15). Dann nach Oslo fliegen und noch ein, zwei Tage die Stadt genießen - die bietet auch im Winter /bei schlechtem Wetter eine Menge! Alleine schon die Museen, die Oper, die Deichmann Bibliothek ...

    Und dann unbedingt mal im Sommer nochmal her und die endlosen Tage genießen!