Hallo liebe Weltreisende,
d. h. Vivien, Erhard und alle, die deren Seite und Berichte geniessen.
Jahrzehntelang gehörte ich quer über fünf Kontinente ständig zu Euch. Nun bin ich gewissermassen auf die Gegenseite gewechselt. Eine bewusst provokative Umschreibung: denn ich habe mich an einem Ort niedergelassen (und reise kaum noch), den ich auf einer Reise kennenlernte, und der mich wie kein anderer dann immer wieder neu faszinierte. Alle paar Jahre kehrte ich zurück, verglich erneut, und es blieb dabei.
Mit was ich verglich? Mit den sicher zehn schönsten Städten der Welt, mit vielen der gemütlichsten und historischsten Plätze, die Europa zu bieten hat, mit allem, was in Lateinamerika als rasant und in Nordamerika als umwerfend gilt, und mit den meisten Inseln, die im indischen Ozean und in Polynesien als Traumziel gelten. Nicht mit Fernost, mit anderen Ländern östlich der Türkei und mit Afrika; denn nach ebenfalls gründlicher Begegnung konnten diese an “meinem” Vergleich nicht teilnehmen. Kulturelle Distanz oder physische Angst blieben leider unüberwindlich, unabhängig von der Schönheit vieler Orte und der Emotion vieler Erlebnisse.
Die Wahl meines neuen Wohnsitzes, vor inzwischen sieben Jahren, ist also ein greifbares Produkt aus mindestens 1 Million Reisekilometern. Erstaunlich? Geplant war das nicht, es sei denn vielleicht unbewusst. Eine Anregung für Euch?
Dazu eine Batterie von Fragen:
Wonach definiert Ihr Eure Reiseziele?
Wie häufig analysiert Ihr Euer Reiseziel als potenzielles Domizil für einen späteren Lebensabschnitt?
Was gewinnt (oder verliert?) Ihr an Erlebnisqualität, wenn Ihr am Ort “x” plötzlich simuliert, Ihr würdet dort jetzt auf Suche gehen nach job, Wohnung, Schule für die Kinder usw.?
Wer von Euch plant mehr oder weniger ernsthaft den Umzug an ein frühres Nur-Reiseziel bei erster Gelegenheit?
Wie seht Ihr auf der Waage von Für und Wider Eure Wurzeln am Heimatort, berufliche Risiken und sprachlich-kulturelle Barrieren?
Kennt Ihr Leute, bei denen es auf einer Reise plötzlich klickte, die der Eingebung dann auch die Tat folgen liessen?
Wie ist es denen anschliessend ergangen, sind sie Vorbilder?
Oder bleibt “unterwegs sein” das zweitwichtigste Reisemotiv?
gez. Moritz,
eingetragen von Manuela.