ARTE-Themenabend - Widerstand in Birma

  • Eine sehr gute, unter die Haut gehende Doku über den Widerstand in Myanmar - im Internet auf arte unter "Videos - arte+7" noch ab heute für 7 Tage zu sehen.

  • Auch ich habe gebannt die zuerst die Doku gesehen. Bei dem späteren Interview hat die Oppositionspolitikerin (der Name ist für mich "unschreibbar", sorry) sehr deutlich darum gebeten NICHT nach Burma zu reisen, um nicht die Generäle zu unterstützen! Das ist uns eine Wegweisung!

  • Da dürfte aber kein Einziger hinreisen, damit es ev. Wirkung zeigt.
    Das wird aber nie sein und nur wenn Einer nicht hinreist bewirkt es leider gar nichts.


    Andererseits wird die Bevölkerung schon auch froh sein wenn Jemand kommt sonst sind sie ja wie Aussätzige, die nichts anderes von der Welt sehen und erfahren, als was die Generäle ihnen erlauben.


    Aber es ist extrem schlimm, dass so Generäle eben solche Macht haben und das nicht nur in Burma sonder in vielen Ländern.

  • Hi,


    Quote from Jupp

    Bei dem späteren Interview hat die Oppositionspolitikerin (der Name ist für mich "unschreibbar", sorry) sehr deutlich darum gebeten NICHT nach Burma zu reisen, um nicht die Generäle zu unterstützen!


    ihr Name ist Aung San Suu Kyi, wobei das "Ky" hinten generell als "tsch" ausgesprochen wird, wie auch die Landeswährung "Kyat" geschrieben, aber "Tschat" gesprochen wird. Es ist nicht verkehrt den Namen der Frau in den eigenen aktiven Wortschatz aufzunehmen.


    Auch in den eigenen Reihen ist diese Äuserung der Politikerin nicht unumstritten. Tatsächlich unterstützt man mit jeder Reise zwangsläufig das Militär, man unterstützt aber auch die Bevölkerung. Was passiert, wenn die (ohnehin spärlichen Touristen) ausbleiben, hat man nach den Unruhen vom September 2007 und dem Wirbelsturm kurze Zeit später gesehen: Unsägliches Leid unter den Menschen. Das Regime ist 40 Jahre gut ohne die Touristen ausgekommen und könnte dies auch weiterhin. An den Verhältnissen in Myanmar ändert dies nichts. Selbst die Zuordnung in die "Achse des Bösen" durch den letzten amerikanischen Präsidenten und eine beispiellose internationale Isolation (von innen und von außen) rüttelte nicht nachhaltig an den Verhältnissen. Was jetzt hilft, sind möglichst viele Touristen im Land, permanente Präsenz in Zeitungen und Medien, Druck von außen auf die Regierung und - ganz wichtig - einen konkreten Plan, wie die internationale Staatengemeinschaft dem einst reichen Land nach den Militärs wieder auf die Beine helfen und ihre einzigartigen Kultur erhalten kann. Aung San Suu Kyi unterschätzt IMO das Potenzial, das von außerhalb des Landes möglich ist. Sie geht davon aus, das die Zeit und Beharrlichkeit alle Probleme lösen wird. Aber das was 1988 und 2007 geschehen ist, ist das Maximale, was den Menschen, den Studenten und Mönchen abverlangt werden kann. Das alleine reicht nicht aus. Die Staatsmacht war stärker. Sie brauchen Unterstützung von außen und dazu muss das Land Myanmar in den Köpfen der Welt präsent sein. Und dazu müssen Menschen aus aller Welt in das Land reisen.


    Ein kontrverses Thema, das seit mindestens 10 Jahren heiß diskutiert wird. Jeder potenzielle Myanmarreisende muss seine eigene Meinung dazu bilden. Ich würde jederzeit wieder hin fahren.


    Ciao
    HaPe

  • Wir haben gestern Abend auch die beiden Berichte auf ARTE gesehen.
    Die erste Doku war nicht ganz unser Fall. Sie war irgendwie zu aufreisserisch gemacht.
    Musste man den toten Mönch solange und gleich in Nahaufnahme zeigen? Das war Bildzeitungsniveau.


    Der zweite Teil mit dem Interview von Aung San Suu Kyi hat uns doch beeindruckt. wir sagten gleichzeitig, eine tolle interessante Frau!
    Das Interview war aber nicht neu.


    Quote from Jupp

    ...... Bei dem späteren Interview hat die Oppositionspolitikerin (der Name ist für mich "unschreibbar", sorry) sehr deutlich darum gebeten NICHT nach Burma zu reisen, um nicht die Generäle zu unterstützen! Das ist uns eine Wegweisung!


    Das war 2007 glaube ich.
    Letztes Jahr sagte sie etwas anders:
    Burma opposition leader Suu Kyi: 'Tourism might help'


    Wir haben uns natürlich auch vor unserer Reise überlegt, ob man überhaupt hinfahren soll.
    Wenn aber niemand hinfährt, gerät das schöne Land mit seinen netten Menschen in Vergessenheit und das wäre sehr sehr schade.


    ;)