Mandalay - wie lange ?

  • Wieviel Tage sollte man eurer Meinung nach für Mandalay einplanen ?
    Was kann man von Mandalay ( U-Bein Brücke ist klar )aus unternehmen ?
    Kann man auch in ländliche Gegenden von dort aus als Tagestrip vordringen, oder bleibt man vorrangig in der Stadt ?
    Ich habe viel gehört und gelesen, daß Mandalay einfach nur Großstadt ist - dann würden wohl eher 2 Tage reichen ?


    Gruß,
    cicapetra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Hallo Petra,
    wir waren 5 Tage (4 Nächte) in Mandalay und hätten es noch locker 1 oder 2 Tage ausgehalten.


    Für die Sehenswürdigkeiten direkt in der Stadt Mandalay , würde ich schon 2-3 Tage einrechnen.


    Wir haben von Mandalay Tagesausflüge in die Umgebung gemacht.
    Es ist kein Problem einen Taxifahrer zu finden, mit dem man die Ausflüge unternehmen kann.


    Wir würden es wieder so machen.


    =)

  • Hallo Petra,
    ich kann Erhard da nur zustimmen. In Mandalay kann man sich locker 1 Woche lang aufhalten. Die wichtigsten Sachen werden ja in Erhards Reisebericht sehr schön beschrieben, die sollte man sich bei einem Aufenthalt dort auch unbedingt ansehen.
    Zur Ergänzung kann ich noch die sog. "Teak Monastery" und den angrenzenden "Monk District" in Mandalay empfehlen. Ein ganzer Stadtteil nur Klöster und Mönche!
    Man bekommt schnell Kontakt und wird von den Mönchen in ihr Kloster zu Gesprächen und Besichtigung eingeladen.
    Ein netter kleiner Ausflug in die Umgebung bietet auch der kleine Ort Paleik mit der "Snake Pagoda". In einem Buddhaschrein liegen 3 große Pythonschlangen, die jeden Tag um 11:00 gebadet und gefüttert werden. Während die Schlange gebadet wird kann man kleine Geldscheine spenden, die dann über den Kopf der Schlange gerieben werden, das bringt Glück. Anfassen darf man das Vieh auch. Wer sich mit den Tieren nicht anfreunden kann, sollte allerdings auf diesen Ausflug verzichten.
    Mir hat Mandalay immer sehr gut gefallen!
    LG kiki

  • Hallo cicapetra,


    wir sind auf den Mandalay Hill, war echt ein Erlebnis.


    Man zieht ganz unten beim Eingang die Schuhe aus und geht alles Barfuß. Es sind Großteils Stufen an denen die Leute ihre Waren verkaufen und gleichzeitig da auch wohnen.


    Es geht weit hinauf und oben hat man einen tollen Blick über die Stadt.
    Da kannst du sicher einen halben Tag einrechnen.


    Lg. Gabi

  • Hallo,


    Quote from Gabi

    wir sind auf den Mandalay Hill, war echt ein Erlebnis.


    Bei Mandalay gehen die Meinungen gerne mal etwas auseinander. Häufig hört man "Die Umgebung wie z. B. Sagaing ist ja ganz nett, aber Mandalay selbst ist eigentlich uninteressant". Das kann ich absolut nicht bestätigen. Mandalay selbst ist eine Fundgrube an Sehenswürdigkeiten ... alleine schon deshalb, weil es mit der Mahamuni-Pagode eine der wichtigsten Alltags-Pagoden des Landes beherbergt. Es gibt viele wundervolle spirituelle Orte und ganz viele Details zu finden.



    auf dem Mandalay Hill bei Sonnenuntergang.


    Es ist übrigens empfehlenswert sich gut zu merken, an welcher Stelle man den Mandalay Hill erklommen hat und diesen Weg dann auch wieder für den Rückweg zu verwenden, da man ansonsten ziemlich weit von seinen Schuhen entfernt wieder am Fuß des Bergs ankommt ... ich weiß, wovon ich schreibe :confused: .


    Ciao
    HaPe

  • Danke euch schon mal für die vielen Tipps !
    Dann liege ich mit meinem ursprünglichem Zeitplan ganz richtig.
    Danach werden wir zwar keine Woche, aber doch 3 ganze Tage plus dem Ankunftstag, den wir auch noch mindestens zur Hälfte haben werden, in Mandalay verbringen.( 4 Nächte )
    Gern nehme ich auch Anregungen auf, die vielleicht etwas abseits der üblichen Touristenstrecke liegen und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, sehr interessant sind.
    kiki
    Teak Monastery und Snake Pagoda - hört sich interessant an.
    Wird auf jeden Fall vermerkt.
    @Hape
    Tolles Bild.
    Erinnert irgendwie ein bißchen an Indien.
    Wird auch auf jeden Fall erklommen.
    Und danke für den Tipp mit den Schuhen... =)


    Liebe Grüße,
    Petra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Hallo,


    wenn man mit etwas mehr Zeit als das absolute Minimum für die Besichtigung nach Mandalay kommt, hat man die Chance, die vielen Facetten dieser Stadt zu erleben, die sich nicht so einfach im Vorbeigehen erschließen. Das ist einer der Punkte, mit der mich Mandalay wirklich überrascht hat. Die Stadt ist total vielfältig und vielschichtig.


    Der Mandalay Hill wurde schon genannt, mit dem interessanten Aufstieg und den immer wieder überraschenden Pagoden auf dem Weg nach oben. Oder natürlich der Mahamuni Buddha, dessen Pagode neben dem goldenen Felsen wohl als das sprituelle Zentrum des Landes gelten kann. Oder die großen wundervollen Pagodenarale am Fuße des Mandalay Hill. Exemplarisch möchte ich hier mal die Kyauktaw Pagode nennen. Es macht viel Freude, wenn man sich in dem großen Areal einfach mal hier mal dorthin setzt und versucht den unglaublichen Frieden zu erfassen, der in diesen Räumen herrscht. Wenn man ganz mutig ist, darf man sich auch gerne als Ausländer vor einen der großen Marmorbuddhas setzen und etwas meditieren. Niemand hat da etwas dagegen. Ganz im Gegenteil. Je länger man sich in der Pagode aufhällt, desto schöner wird sie.


    Selbst in dem sonst eher mit einer gewissen Kritik bedachten Palast-Nachbau findet man hin und wieder Kleinigkeiten und Kleinode, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hat und die gerne mal zum Verweilen animieren. Hier mal ein Ausschnitt aus meinem Reisetagebuch:


    An einer Wand sind einige Porträts der Königsfamilie ausgestellt. Ob es sich um Fotografien oder Gemälde handelt, kann man erstaunlicherweise mitunter nicht so ganz genau sagen. Es sind offensichtlich nicht immer die originalen Exemplare, sondern die Ausstellungsstücke wurden teilweise durch moderne Reproduktionstechniken und auch durch mehr oder weniger gelungene Restaurierungsmaßnahmen verändert. So wurden mit Sicherheit verlorene Teile - egal ob fotografiert oder gemalt - nachträglich ergänzt oder wiederhergestellt. Die Gesichtszüge werden immer sehr präzise dargestellt, der restliche Körper und der Hintergrund eher grob skizziert. Auch die eine oder andere Körperproportion mag der Betrachter nicht immer mit seiner Erfahrung in Einklang bekommen. Trotzdem ist es eine beeindruckende Bilderausstellung.
    Es faszinieren mich vor allem die fünf letzten Bilder in der Reihe mit Frauen-Porträts aus dem näheren Familienumfeld des Königs. Tatsächlich suche ich zunächst nach Indizien für die Frage, ob es sich um Fotos oder Zeichnungen handelt. Wenn es Zeichnungen
    sind, sind sie untypisch. Die Gesichter sehen nicht ausschließlich edel, würdevoll und hoheitlich aus, wie das im europäischen und fast noch mehr im asiatischen Raum bei derlei Porträts üblich ist. Man erkennt in den Gesichtern vor allem auch Leid, die Bürde des königlichen Alltags, der Protokolle und Rituale. Die Menschen sind ausgelaugt durch Intrigen, Machtkämpfe und Kriege. Jedes dieser fünf Bilder transportiert über viele Jahrzehnte seit seiner Entstehung derart viel Wahrhaftigkeit über die jeweilige Person, dass man dem Erfinder der Fotografie oder dem wirklich genialen Maler nur dankbar sein kann. Leider darf man im Museum nicht fotografieren,
    so stehe ich mindestens eine halbe Stunde meiner wertvollen Zeit in Myanmar wie angewurzelt vor diesen fünf Bildern und bin fasziniert.


    Gerade in dem quirrligen Mandalay bleibt es nicht aus, dass man mit den Burmesen in Kontakt kommt ... sei es mit den Rikscha-Fahrer, der Frau bei der Garküche am Strassenrand, mit den Arbeitern am Hafen ...



    ... auf dem Markt ...



    ... oder einfach nur auf der Strasse.


    Und gerade in dieser Stadt ist mir erst so richtig aufgefallen, dass ich zwar wegen der schier unglaublichen Kulturschätze in das Land gekommen bin, der wirkliche Schatz dieses Landes sind aber die Menschen, deren Fröhlichkeit und Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft geradezu umwerfend ist.


    Viele Grüße
    HaPe

  • Ach HaPe, das hast du aber wirkich wunderschön beschrieben. Da möchte man nun gleich hin und die Porträts auch anschauen.
    Und das Foto der Marktfrau ist dir auch wirklich toll gelungen. Man glaubt nur hingreifen zu müssen und kann was nehmen. Wie wenn man dort wäre.
    Muss wirklich ein schönes Land sein, trotz der Armut so reich an unschätzbaren Schönheiten.
    Hoffentlich komme ich auch bald mal hin, der Wunsch wird immer grösser.

  • Mingalabar Hape,


    super lieben Dank für die tolle Beschreibung.
    Nun muß ich gestehen, daß ich eigentlich ein " Kulturbanause " bin.
    Natürlich sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Tempel, Pagoden, etc. eines Landes Pflicht und ich schaue sie mir auch wahnsinnig gern an.
    Aber für mich sind es schon immer vorrangig die Menschen, deren Kultur und Lebensweise gewesen, die ich in fremden Ländern kennen lernen möchte.
    Mit jedem Land, welches ich bereise, versuche ich mich vorher so gut es geht zu beschäftigen.
    Aber Myanmar ist einfach unglaublich !!!
    Schon jetzt fesselt es mich dermassen, daß ich es gar nicht mehr abwarten kann, bis unsere Reise endlich losgeht.
    Also wer noch Input hat... immer her damit, daß verkürzt die Wartezeit.
    Die Vorfreude auf dieses Land ist bei mir allerdings schon jetzt kaum noch zu steigern..... :D



    Viele Grüße,
    Petra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )