Gruß aus Botswana

  • Hallo aus Botswana,


    so, ich versuch es jetzt einfach mal mit einem Gruß und hoffe, die Verbindung hält....


    Wir sind ja am Montag am frühen morgen in Windhoek gelandet. Der Flug mt Namiba Airways war ganz gut gewesen, leider ohne Bordentertainment, aber wir hatten ja eh schlafen wollen, um an unserem ersten Tag direkt fit zu sein, um das Auto zu übernehmen und gen botswanischer Grenze zu fahren. Das mit dem Schlaf hat leider weniger gut geklappt, warum auch immer, darum waren wir ziemlich müde bei der Ankunft, aber egal.
    Gut durch die Immigration gekommen und auch das Gepäck war alles da. Ein paar komische Russen aus unserem Flieger holten direkt beim Extragepäck ihre Gewehrkoffer – das war ja klar …
    Am Ausgang stand dann auch schon jemand von African tracks, um uns abzuholen und zum Büro der Autovermietung zu bringen. Der Flughafen liegt 40 km außerhalb Windhoeks, auf der Fahrt dorthin konnten wir schon eine erste Giraffe sehen – willkommen in Afrika!
    Im Bürp von African Tracks begrüßte uns dann Valerie, mit der wir ja im März per E-Mail die Autobuchung gemacht hatten. Unser Wagenstand schon bereit – ein weißer Toyota hilux 4x4, Double cabin mit Dachzelt, Campinggeraffels und Kühlschrank, alles perfekt, also konnte es auch schon bald losgehen. Erste Anlaufstation nach dem Volltanken (1x80l, 1x60l-Tank) war eine Shopping Mall, wo wir in einem Supermarkt ein paar Lebensmittel kauften. Ja, und dann das Nüvi installiert und ab auf das erste Ziel zu, die Zelda Farm nahe der Grenze, wo wir die erste Nacht bleiben wollten.
    Die Fahrt dorthin verlief gut, Max fuhr, natürlich erstmal ans Auto und den Linksverkehr gewöhnen, ging aber alles. Der Radioempfang war leider bald schon weg und da wir im Voraus nicht geahnt hatten, dass das Auto auch einen CD-Player haben würde, hatten wir nur 2 CDs von daheim dabei, in letzter Sekunde vor dem Aufbruch doch noch spontan gebrannt. Naja, ist auch ohne Musik schön durch Afrika zu brausen.
    Nach ca. 4 Stunden erreichten wir todmüde die Einfahrt zur Zelda Farm, weiter hätten wir in unserem Müdigkeitszustand absolut nicht fahren wollen, was aber ja auch nicht geplant war.
    Auf der Farm bekamen wir ein schönes Zimmer, zwar wäre campen auch möglich gewesen, doch für die erste Nacht und so müde wollten wir dann doch lieber den Komfort eines Bettes, eigenen Bades und überhaupt etwas mehr Platz,um sich zu sondieren.
    Nach dem duschen gingen wir etwas über die schöne Anlage der Farm um schließlich an der Bar auf ein Windhoek-Bier zu landen, wo wir uns dann eine gute Weile mit dem Typ von der Farm unterhielten, der ganz nett und lustig war, vielleicht ein wenig zu lustig, Richtung „stoned by nature“, aber auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Gegen Abend ging es dann vor dem Abendessen noch auf einen geführten Rundgang mit anderen Übernachtungsgästen über die Farm, auf der es neben Rindern und Geflügel auch Emus, Geparden und einen Leoparden gibt. Ziel des Rundgangs war die Fütterung der Wildkatzen, etwas zoomäßig zwar, aber dennoch interessant, da man die Tiere von so Nahem beobachten konnte, wenn auch durch Maschendraht. Ich hatte ja schon vorher davon gehört, dass Geparden wie Kätzchen miauen können, aber das es wirklich so klingt, wie von einem kleinen Hauskätzchen, hätte ich nicht gedacht, so ein richtig süßes und harmlos klingendes „miauuu“. Und als das Fleisch dann über den Zaun geworfen wurde ging es richtig ab und wer es gefangen hatte raste blitzschnell damit davon. Etwas träger war dagegen die Leopardin, die das da liegende Fleisch lange nicht beachtete sondern sich auf dem Rücken wälzte, mal hierhin und mal dorthin schlenderte, bis sie wirklich zu fressen begann.
    Anschließend stand dann unsere eigene „Fütterung“ an. Wir bestellten uns eine Flasche sdafrikanischen Rotwein und bedienten uns dann vom leckeren Buffet mit Vor-, Haupt- und Nachspeise, u.a. bestehend aus Thunfischpastetchen, Chicken, Emu, Kartoffeln, super leckerem Kartoffelbrei, Salat, Ananaspudding etc.... Ein gelungener erster Tag mit einem würdigen Abschluss – natürlich fielen wir quasi direkt nach dem Essen ins Bett, müde und gespannt darauf, was der kommende Tag bringen würde ...

  • Dienstag, 07.9.2010


    Da wir fahrtechnisch heute einiges vorhatten, was schwerlich im Voraus exakt berechenbar war, erschienen wir bereits um 7:00 Uhr morgens (!) zum Frühstück. Es war noch ganz schön frisch, um so besser schmeckten der heiße Kaffee, die Spiegeleier und Toasts. Die Zelda Farm kann man wirklich nur empfehlen: Eine sehr schöne Anlage mit Bar, Restaurant, Aufenthaltsrum, kleinem Pool und vielen Ausflugsmöglichkeiten, die wir leider nicht nutzen konnten, z.B Bushman-Walks, Safaris, Reiten etc... vor allem aber: Sehr leckeres Essen und sehr freundliche Leute, man fühlt sich nur wohl.
    Nach dem Frühstück fuhren wir dann los zur wenigen km entfernten Grenze. Im Vergleich zur kenyanisch-ugandischen Grenze vor xxx Jahren, wo ich auch mal miterleben durfte, wie ein Auto mit viel Papierkram, warten und Unübersichtlichkeit in Bezug auf das „was nun“ und „wohin“, funktioneren diese Formalitäten hier einwandfrei und sofort nachvollziehbar, das ganze Prozedere mit Aus- und Einreise und Autoüberführung dauerte insgesamt vielleicht eine halbe Stunde und auch nur, weil eine Frau mal ziemlich lange am Telefonieren war, bei der wir auf die Autopapiere warteten. Schön, dass es so schnell und einfach ging. Ab ging's weiter auf der auch weiterhin guten Teerstraße, der „Trans-Kalahari“, in Richtung Maun. Die Kalahari-Landschaft hier ist etwaqs eintönig: Sehr eben, die Straße meist sehr gerade, zu beiden Seiten Zäune, spärlicher Bewuchs – es erinnerte uns an das australische Outback. Nur statt der Roos waren hier am Straßenrand bzw. auf der Straße Rinder, Ziegen und Esel anzutreffen.
    In Ghanzi, der einzigen Kleinstadt auf der Strecke nach Maun, machten wir eine Bank ausfindig, um endlich mal Pula zu tauschen, bislang hatten wir kreuz und quer mit namibischen Dollars und südafrikanischen Rand hantiert (mit Letzteren kommt man im gesamten südafrikanischen Raum parat). Nun trugen wir wahrlich einen bunten Währungssalat mit uns herum inklusive Euros und US-Dollars.
    Und weiter ging's ohne besondere Vorkommnisse, bis wir dann am frühen Nachmittag Maun erreichten. Dort steuerten wir zur Übernachtung das Audi Camp an, denn vor dem Moremi Nationalpark, wo es nur noch die Campingoption gibt, wollten wir uns doch mal mit dem Dachelt vertraut machen. Dieses ließ sich problemlos und schnell aufbauen, lediglich die steile Hühnerleiter war mir etwas suspekt, man muss halt etwas aufpassen und sollte vielleicht nicht zu viel Wein getrunken haben … Der Campingplatz ist recht einfach und die Plätze liegen nahe beieinander, Schatten gibt es auch wenig. Aber die sanitären Anlagen sind sehr gut, man hat richtig viel Platz in den Duschen und es gibt eine große Bar (in der gerne „Hotel California“ gespielt wurde – vielleicht nicht direkt passend, aber eines unserer Lieblingslieder), ein Restaurant und einen kleinen Pool.
    Wir verbrachten einen schönen, ruhigen Abend dort mit gutem Essen und kletterten dann nicht all zu spät in unser Dachzelt. Puh – etwas eng ist es zu zweit schon darin, v.a. Wenn man sicherheitshalber noch alle Wertgegenstände mit hinein nimmt: Das Auto hat zwar eine Alarmanlage, aber Diebstähle gibt es immer und daher ist Vorsicht doch besser ...

  • Mittwoch, 08.09.2010


    Die Enge im Dachzelt war schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Bequemlichkeit war dennoch gut. Auch wenn ich nachts doch mal auf Toilette musste bin ich auch trotz des Weins nicht von der Hühnerleiter gepurzelt :)
    Nach dem Frühstück fuhren wir denn mal wieder zeitig los gen Moremi Nationalpark im Okavango Delta. Bis Shorobe ist die Straße noch geteert, dann geht das Gerappel los und wir konnten erfahren, was mit „Wellblechpiste“ gemeint ist und schalteten den 4x4 ein. Diese Rappelstraße zieht sich sehr lang durch Buschland, bis irgendwann ein Veterinärkontrollzaun kommt, den man aber ohne wirkliche Wagenkontrolle passieren kann. Anschließend wurde die Piste bis zum South Gate des Moremi angenehmer und weniger rappelig zu fahren. Am Gate checkten wir ein und zeigten unsere Papiere, die bestätigten, dass wir sowohl die Parkgebühren als auch unsere Unterkunft für zwei Nächte auf dem 3rd Bridge Campsite bezahlt hatten. Juhu – und nun waren wir also im Moremi Nationalpark im Okavangodelta!
    Schon wurde die Piste schmaler, sandiger und kurviger, die Vegetation abwechslungsreicher. Erstmal ging es durch ein Waldstück,wo wir prompt zwei südafrikanische Autos überholten, die noch langsamer als wir, also auf jeden Fall unter 20 km/h durch den Sand schlichen. Kurz darauf sahen wir ein Auto am Wegesrand stehen – aha, da muss was sein! Und was war es – Elefanten, juhu, und recht nah! Das begann ja gut! Der Typ hatte nur etwas asozial mitten auf dem Weg geparkt, als ein anderes Fahrzeug kam bewegte er sich auch keinen Millimeter zur Seite, so dass wir so rangierten, damit es passieren konnte. Safariprolet.
    Auf der Weiterfahrt passierten wir Buschland, Savanne, Sumpf und auch immer wieder Wasser, zum Glück nicht auf dem Weg, aber manchmal sehr nahe dran und man sah Spuren, die in Sumpfland bzw. Wasser führten, für die es aber immer Umgehungsspuren gab.Da lernten wir dann auch Tiefsand kennen – puh, ganz schön heftig zu fahren teilweise, v.a. Als Offroad-Anfänger. Oftmals tat es auch das 4x4 nicht mehr und man musste mittendrin umschalten in Untersetzung plus Differenzal und hoffen, dass es damit weiter geht und man sich nicht festfährt, aber es ging. Unterwegs sahen wir Giraffen, Zebras und viele Antilopen. Der Weg erschien uns sehr weit und wir waren froh, das Nüvi dabei zu haben, die grobe Shell-Karte von Botswana war hier wenig hilfreich. Mit dem Nüvi sahen wir wenigstens, wo wir in etwa waren und wann und wie weit wir uns vom Main Track entfernten, um dann wieder zu diesem zurück zu kehren. Dann nach einer Ewigkeit kam endlich die First Bridge. Naja, als „Brücke“ kann man die paar wilden Holzstücke eigentlich nicht mehr bezeichnen. Daneben ein Wasserloch … hm, erstmal stehen bleiben, gucken und überlegen, wie man am Besten auf die andere Seite gelangen könnte.Wir entschieden uns schließlich dafür, über die kreuz und quer liegenden Holzstücke zu fahren, was auch gelang, puh.
    Nicht viel weiter kam direkt Second Bridge – die unser Verhängnis werden sollte …

  • (Fortsetzung) ... Zuvor hatten uns entgegen kommende Ranger noch gesagt, wir sollten keinesfalls drüber fahren, sondern links daran vorbei durchs Wasser fahren. Ok, dann stellte sich vor Ort aber die Frage, welches „links“ gemeint war da mehrere Spuren ins Wasser führten. Tja, und hier fällten wir die krasse Fehlentscheidung, das zu weit linke links zu nehmen …. Wir fuhren ein Stück weit ins Wasser hinein, um dann ungefähr in der Mitte stecken zu bleiben. Und zwar nicht in Sand, sondern in Schlamm … Vor, zurück, vor, zurück – nichts bewegte uns auch nur einen Millimeter weiter. Klasse. Echt klasse. Da standen wir also mit der Karre im Wasser, stiegen aus (was wir vor der Durchfahrt hätten machen sollen …) und blickten ratlos drein.Zum Glück nicht viel später ein Auto, wie sich heraus stellte vier Italiener. Wir schilderten die Lage und sie versuchten erstmal selber ans andere Ufer zu gelangen, um uns dann zu helfen. Angesichts unserer Misere trauten sie sich nicht durchs Wasser sondern rumpelten irgendwie über die Reste der Brücke – hätten wir doch nur das auch gemacht wie bei der ersten Brücke und nicht auf die Ranger gehört!
    Was nun folgte war der erste, erfolglose Rettungsversuch dieses Tages. Es folgten weitere mit anderen vorbeikommenden Autos. Beim ersten Versuch war unser Seil gerissen, beim zweiten Versuch von zwei netten Berlinern war deren Kletterhaken gerissen und gefährlich durch die Luft katapultiert worden, zum Glück niemanden der Umstehenden getroffen. Die Karre stnad aber nach wie vor unbeweglich im Morast. Die Italiener, die ebenfalls das Third Bridge Camp als Ziel hatten, fuhren weiter gen Camp und sicherten uns zu, von dort aus Hilfe loszuschicken, die Berliner fuhren weiter in die andere Richtung, da sie auch nichts mehr ausrichten konnten. Und wir standen da in der Gluthitze und blickten auf unser Auto, das da im Wasser stand … - es sah so harmlos aus, so friedlich – und doch so unendlich beschissen … Was für ein Start, direkt am ersten Tag – und vor allem die bange Frage: Was nun? Wird Rettung kommen? Wird es dann hoffentlich auch klappen? Wird um Gottes Willen das Auto danach noch fahren? - Ein echter Alptraum, keine Worte dafür. So warteten wir und warteten, um uns Stille, kein sich näherndes Motorengeräusch, einfach nichts – ha, zum Glück auch kein Löwe, das hätte jetzt noch gefehlt. Inzwischen waren wir auch schon bis zu den Knien im Morastwasser gestanden – na, zum Glück war wohl auch kein Krokodil anwesend …
    Irgendwann kamen dann wieder welche, inklusive ein Trupp von der Xomae Group, die das Third Brdge Camp managen, die die Italiener geschickt hatten. Deren Rettungsversuch scheiterte jedoch leider ebenfalls, wieder Sei gerissen, Null Bewegung. Dann kam ein deutschsprachiger Safarityp mit zwei Safaritouristen vorbei, der hatte eine Seilwinde an seinem Wagen und wir versuchten es mehrmals damit – mal vom einen, mal vom anderen Ufer, auch mal mit zwei Autos – eines zog, das andere schob … - nichts. Das einzige Resultat war: Unser Auto war nun noch tiefer eingesunken und zwar bis auf Höhe kurz vor der Türschwelle und der Auspuff war bereits unter Wasser, oh Gott … Es war der absolute Horror, kein passenderes Wort vorhanden. Mittlerweile standen wir fast vier Stunden dort. Zwischendurch, als wir mal allein waren, hatten wir uns in den Wagen gesetzt, und konnten beobachten, wie sich eine Zebraherde gemächlich grasend unserem Fahrzeug näherte – eigentlich sehr schön, ich habe sie auch fotografiert (was will man auch sonst machen), aber in einer entspannteren Situation wäre es deutlich schöner gewesen. OK – um das Ganze abzukürzen: Gegen 16:10 h fuhren uns die hilfsbereiten (aber auch nicht sonderlich gut ausgerüsteten) Jungs von Xomae netterweise zum Campsite, um am nächsten morgen mit einem high lift Jack, den leider keiner parat gehabt hatte, zu Werke zu gehen. Wir packten also unsere Gepäckstücke, ließen den Rest im Auto zurück und schlossen es ab, stehlen konnte es so leicht zumindest ja keiner :: - Aber was für ein Gefühl man dabei hat, unbeschreiblich. Was, wenn die Karre über Nacht komplett absäuft? Wenn man sie einfach nicht mehr raus bekommt oder wenn ja, würde sie anschließend noch fahren?? Schreckliche ätzende Gedanken in einer Gegend, die doch<so<schön ist, die man zu genießen gekommen ist!!! - Von Geld will ich an dieser Stele gar nicht erst groß anfangen – natürlich wollten die Jungs morgen dann Geld für ihre Aktion, 3.000 Pula (grob ca. 300 Euro) – schon etwas Abzocke, aber immer halt eine Frage der Verhandlungsbasis – und unsere sah denkbar schlecht aus … Wir erreichten schließlich das Camp und chectken an der Rezeption bei einer sehr netten Frau namens Rachel ein. Sie sagte uns auch direkt, dass sie uns ein Zelt zur Verfügung stellen würden und irgendwie wusste auch fast jeder auf dem Campsite von unserem Schicksal (peinlich …) und bedauerte uns nicht nur, sondern lud uns zum Essen ein und alles mögliche – echt, jeder war sehr nett und hilfsbereit, das war schon einerseits sehr schön, andererseits befindet man sich aber ungerne in solch einer Lage, wo man so sehr auf fremde freiwillige Hilfe angewiesen ist. Dennoch, sehr, sehr nett und tröstlich und letztendlich, als wir so in unserem Behelfsigluzelt saßen und gerade Brot und Käse zu Abend essen wollten, nahmen wir doch noch ein solches Hilfsangebot an: Ein südafrikanisches Pärchen, das unsere Misere am Nachmittag auch live gesehen hatte, hielt vor unserem Zelt, rief uns raus und lud uns so nachdrücklich zum Essen, dass wir nicht nein sagen konnten, Brot und Käse wieder in der Box verstauten und zu ihnen in den Wagen stiegen, um zu ihrem Zeltplatz zu fahren. - Eine sehr gute Entscheidung, die beiden retteten uns wenigstens den Abend. So nette Leute trifft man nicht oft, wir bekamen alles geradezu aufgedrängt: Hier ein Stuhl, setzt euch, hier ein Bier, nein, macht einfach gar nichts, wir machen alles, ihr hattet heute schon genug Aufregung – noch ein Glas Wein? Oder Saft? Mögt ihr Spaghetti? Oder doch lieber was grillen, einen echt südafrikanischen Braai-Abend? Es war eine unglaubliche Gastlichkeit, die uns in Gestalt dieser beiden, Julia & Scott, umgarnte, es war schwer, zu irgendetwas nein zu sagen. Und die beiden als Südafrikaner waren natürlich „richtige“ Camper die bestens ausgerüstet waren – Holzkohle, Grillanzünder, Unmengen an Küchenutensilien, etc.. So wurde flugs ein Feuer in die inzwischen dunkle afrikanische Nacht gezaubert, Hühnchen, Wurst, T-Bone- Steak und Folienkartoffeln gegrillt, Bierchen getrunken und sich seh nett unterhalten. Diese beiden haben wahrlich unseren Abend gerettet, der wohl ansonsten sehr traurig geendet hätte mit Behelfszelt und Behelfsessen. Schön, solche Menschen zu treffen – nur, das Problem ging dadurch ja leider nicht weg. Wie hätte sie wunderschön und ugetrübt sein können, unsere erste Nascht mitten im Okavangodelta, auf einem uneingezäunten Campingplatz mitten in der Wildnis, wo man die Stimmen der Hyänen, Hippos, Löwen und Elefanten hört und sich vorstellt was wohl wäre, wenn man sich jetzt im Schein einer Taschenlampe zu den sanitären Anlagen wagen würde und einem dieser Tiere begegnen würde … - Dann in der Not dann doch lieber die natürliche, nahe liegende Variante ...

  • Oh Silke,


    das ist ja sooo spannend! ( Solange man es nur lesen darf und nicht selbst in der Situation steckt...) Aber genau da, wo man unbedingt wissen will, wie es weiter geht, hört Deine Geschichte auf und ab jetzt müssen wir wohl alle paar Stunden reinschauen, um ja die Fortsetzung nicht zu verpassen!!!


    Ja, das ist natürlich eine ganz üble Situation! Zum Trost kann man wohl für`s erste nur sagen: schön, daß es so nette Menschen gibt, daß man meist die Erfahrung machen kann, wenn es klemmt, daß es doch irgendwie unter den Menschen doch noch einen Zusammenhalt gibt! Und von der positiven Seite her gesehen, die hättet ihr wohl nicht kennengelernt, wenn alles glatt gelaufen wäre!


    Ich drücke euch ganz fest die DAumen, daß alles gut ausgeht, daß das Auto keinen Schaden nimmt und ihr keine größeren Unkosten dadurch habt! Daß ihr ungetrübt euren Urlaub weiter genießen könnt und später auf ein wahrliches Abenteuer zurückblicken könnt!


    Alles, alles Gute für euch- in Gedanken bei euch und euch Glück wünschend....


    Liebe Grüße
    Beate

  • Hallo Silke,


    Kopf hoch, das wird schon wieder werden. An der Art und Weise wie Du schreibst, glaube ich auch zu erkennen,dass Du Deinen Optimusmus nicht ganz verloren hast und moralische Unterstützung vor Ort scheint Ihr ja auch zu haben. Ich drück Euch auch ganz fest die Daumen, dass sich alles wieder zum Guten wendet.


    Liebe Grüße
    Andrea

  • Hi Silke,
    oh jeh, ich drücke Euch die Daumen, dass ihr ohne allzu große Kosten aus der Sache rauskommt und bald wieder ein fahrtüchtiges Fahrzeug habt.
    Ich habe schon oft Sorge gehabt, wenn wir in Afrika oder Australien durchs Wasser gefahren sind aber das hört sich wirklich nach dem worst case an.


    Alles Gute
    evy

  • Hallo Silke,
    oh, das ist ja wirklich Pech. Ich drücke mit die Daumen, dass Ihr morgen Euren Wagen unbeschadet aus dem Wasser herausbekommt und sich somit alles zum Guten wendet.
    Viele Grüße
    Petra

  • Ach Silke,
    ich konnte kaum atmen beim Lesen vor lauter Aufregung.
    Also diese Art von Abenteuer wünscht man sich wohl am Allerwenigsten.
    Aber ich denke bei all dem Unglück sollten die Einwohner von dort ja doch wissen, wie man mit so einer Situatuion umgeht und kriegen das Auto wieder raus und hoffentlich ist es auch noch fahrtüchtig.
    Natürlich ist das ne total blöde Sache und das gleich beim Start in den Urlaub und ich kann mir gut vorstellen, wie deprimiert du momentan warst.
    Doch beim Rückblick Zuhause - werdet ihr auch darüber mal lachen können und dieses Ereignis wohl nie vergeesen, wenn ihr an Afrika denkt.


    Jetzt aber drücke auch ich erst mal alle Daumen und Zehen, dass es schnell und gut wieder vorbeigeht und ihr euren Urlaub dann ohne weitere Pannen geniessen könnt.
    Alles Gute und liebe Grüsse!

  • Am nächsten Morgen ist dann tatsächlich alles gut gegangen. Die Jungs com 3rd Bridge Camp holten uns kurz vor Sonnenaufgang ab und wir fuhren gemeinsam zur Unglücksstelle, die als wir ankamen ganz friedlich und harmlos aussah, ein afrikanisches Stilleben quasi: 4x4im Wasser.
    So, und dann ging alles recht schnell mit dem high lift Jack, Auto an zwei Stellen angehoben, Holz drunter und rausgezogen – und er fuhr, als sei nichts gewesen!! Wir waren ganz schön erleichtert ( um 3.000,- Pula letztendlich …).
    Nun werden sicher einige sagen: ja ja, die Greenhorns... ok, mag stimmen. Wir haben halt den Tipp der Ranger angenommen, ihn dabei misinterpretiert und haben nicht das getan, was wir ansonsten vor der Wasserdurchquerung getan hätten, nämlich durch das Wasser zu waten. Nun denn, dann war das jetzt halt die harte Schule des Lernens durch Erfahrung. Hätte irgendjemand schon früher einen high lift Jack gehabt oder hätte unser Auto bessere Reifen, wären wir am selben Tag noch aus dem Loch gekommen.Wohlgemerkt sind wir auch bei weitem nicht die einzigen, denen sowas passiert – am selben Tag begegneten uns andere, die aus dem Tiefsand gezogen werden mussten und ein großer Safaritruck blieban der 4rth Bridge im Wasser hängen – es passiert also auch erfahrenen Fahrern!
    OK, damit war also dieses ungewollte Abenteuer überstanden und wir konnten endlich entspannt auf Pirschfahrt gehen. Die Gegend hier im Moremi ist v.a. Sehr reich an Elefanten – überall sind sie anzutreffen und da der Campingplatz ja nicht eingezäunt ist kann man auch dort Besuch bekommen. Das ist schon das Besondere und Tolle an Botswana, dass es sowas dort gibt, uneingezäunte Campingplätze - Afrika pur, einfach toll!
    OK, ich muss Schluss machen – will nur noch sagen: Safaritou war toll, Elefanten en masse, eine weitere unvergessliche Nacht bei Lagerfeuer im Camp verbracht, am nächsten Ta zurück nach Maun gefahren und dort haben wir uns am nächsten Morgen einen Rundflug in einer 3-Sitzer-Cessna über das Okavangodelta gegönnt – wow, das war die Krönung, das ganze aus der Luft zu sehen, das viele Wasser, die unzähligen Tier- und Autospuren darin, Elefantenherden, Antilopen, Nilpferde, Giraffen aus der Vogelperspektive – wirklich truamhaft.


    Ok, mehr nächstes Mal...

  • Hallo Silke,


    dein Bericht liest sich wirklich spannend und macht Lust auf mehr...
    Euer kleines Abenteuer zu Beginn der Reise ist ja nun Gott sei Dank gut ausgegangen und so gibt es wieder einen Reisenden mehr, der gerade doch von solchen " kleinen Abenteuern " noch lange erzählen kann.


    Viel Spß weiterhin auf eurer Reise,
    Petra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Elefanten im Camp?
    He, war da nicht grad irgendwo so ein Video hier im Forum - wo alle dachten, ob das echt ist? :D


    Super, dass es am nächsten Tag dann doch so schnell gut ausging und ihr somit weiter eure spannende Reise weiterführen konntet.
    Ich glaube nicht, dass irgend jemand deswegen spottet. Schon mal machen so ne Tour gar nicht so viele von uns und wenn, weis keiner was ihm blüht.
    Ich denke jeder ist froh, dass es euch gut geht und das Geld kann man verschmerzen, wenn sonst alles heil blieb.


    Der Rundflug war sicher ganz toll. Wir sind in Kenia geflogen, da sahen wir auch soviele Elefanten und Giraffen und Antilopen.....einfach traumhaft schön.


    Gute Weiterreise und toll, dass du uns so hautnah mit Reisen lässt!

  • Hallo Silke,
    Danke für den spannenden Bericht.
    Ich glaube das kann jedem passieren, dass er mal hängen bleibt, aber die 350 Euro tun halt wirklich weh.
    Wir haben mit Euch mitgefühlt, als das Auto fest sass.
    Der Flug mit der3-sitzigen Cessna, bleibt sicher auch ein unvergessliches Erlebnis, "Jenseits von Afrika laesst gruessen"
    Hoffentlich hatte der Pilot schon mehr Flugerfahrung als der im Roman. :D


    Alles Gute

  • Hallo Silke,
    ganz im Ernst dieser Urlaub ist sicher sehr teuer, da relativiert sich der Betrag :-). Die Kosten falls das Auto nicht mehr zu gebrauchen gewesen wäre, hätten bestimmt alles gesprengt, denn da steht bestimmt wieder was im Kleingedruckten,d ass die Versicherung nicht zahlt.
    Ich wünsche Euch einen traumhaften Urlaub und immer festen Boden unter den Rädern.
    evy

  • Hallo Silke & Max,
    super, dass nun alles wieder im Lot ist. :D
    Viel, viel Spaß noch auf Eurer abenteuerlichen Reise...
    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo,


    wir sind inzwischen im Norden Botswanas in Kasane am Chobe River, wo es die hoechste Elefantendichte Afrikas gibt, statistisch ca. 5 Tier pro Quadratkilometer - und das merkt man auch! Wir haben gestern eine unvergessliche Bootstour und heute eine Pirschfahrt durch den Chobe Park unternommen - unglaublich, wie viele Elefantenherden, Giraffen, Antilopen etc. unsere Wege kreuzten und dicht an uns vorueber zogen. Elefantenliebhaber komen hier voll auf ihre Kosten!
    Morgen soll es zu den Vic Falls nach Zimbabwe gehen, zum Gueck haben wir gestern nach 1,5 Stunden warten beide Tanks vollgetankt, in der ganzen Stadt gab es keinen Diesel mehr, in Zimbabwe muss man damit wohl auch rechnen.


    OK, mal sehen, wie es weiter geht!


    Sonnige Gruesse aus Botswana,


    Silke und Max

  • Da freue ich mich ja schon richtig auf die Bilder!
    Ich denke, das wird ein wirklich unvergesslicher Urlaub für euch...


    Weiterhin Gute Fahrt für euch und genügend " Futter" für`S Auto und auch für euch :D


    Liebe Grüße
    Beate

  • Also da seh ich ja gar kein Problem. =)
    Ist das Benzin alle - Elefanten reiten!
    Ist ganz lustig, schaukelt schön und ihr seid dann noch näher an den Tieren dran. :D


    Klingt echt toll eure Erlebnisreise, weiter so! =)

  • Hallo Silke und Max,


    jetzt hatt ich mal Zeit über euren Bericht zu fliegen, und bin erst ganz schön erschrocken.
    Und dachte mir schon, oh mist die Armen, aber jetzt ist ja alles gut und ihr seid gut aus der Sache raus.
    Ist halt blöd, gleich sowas am Anfang einer Reise.


    Umso schöner, dass ihr es jetzt richtig geniessen könnt und ihr richtig tolle und mächtige Eindrücke habt.
    Ich bin mir sicher, diese Reise wird euch laaange und gut in Erinnerung bleiben ;)


    Viele herzliche Grüße


    Claudi

  • Hallo Ihr zwei,


    voll krass Eure Erlebnisse....und dann schreibt Ihr auch noch so mitreißend.... Ich kann mir gut vorstellen, dass einem da ordentlich der "Allerwerteste" auf Grundeis geht. Bitte schreibt weiter Eure Erlebnisse auf. Euer Bericht macht absolut süchtig auf mehr ;)

    v.Grüße Axel aka blaufotograph