Laos- Kambodscha Fotoreisebericht

  • Wir haben Kambodscha zu Laos gepackt, da viele Reisende die beiden Länder zusammen machen.


    Kambodscha Februar 2011


    Nach 3 Monaten Indien war die Luft etwas heraus. Es gab kein Gefühl "auf zu neuen Ufern". Nachdem wir ziemlich spät in Bombay einen Reiseführer für Kambodscha, Laos, Vietnam und Thailand gekauft hatten, war auch nichts Konkretes geplant. Da kam es gerade recht, dass wir uns mit Freunde in Phnom Penh trafen. Die haben uns mit vielen neuen Ideen versorgt und das Programm der nächsten Tage vorgeschlagen.


    Phnom Penh Hotel Blue Tongue
    Wir haben dort unsere Freunde getroffen, überraschend gleich noch am Abend unserer Ankunft. Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug auf dem Mekong zu schwimmenden Dörfern, einen Tempel und zu einer Seidenweberei auf einer Mekong Insel. Wir wurden immer wieder von Kambodschanern angesprochen ob wir nicht eine Bootsfahrt machen wollen. Beim sympathischsten Mann haben wir zugesagt.


    Tags darauf waren wir in einem ehemaligen Gefängnis der roten Khmer (Tual Sleng Museum). Von allen Menschen, die da hin verschleppt worden waren, haben sie Fotos gemacht. Es reihte sich Foto an Foto und Stellwand an Stellwand. Auf manchen Fotos konnte man die Schulter sehen, die unnatürlich nach hinten gekrümmt war. Offensichtlich waren die Arme der Gefangenen am Rücken zusammengebunden. Ich habe versucht in den Gesichtern zu lesen: Auf einigen wenigen Bildern sah man ein trotziges Gesicht. Ein paar Gesichter zeigten Angst und einige waren vom Schmerzen gezeichnet. Die Mehrheit der Gesichter zeigte keine Gefühlsregung. Haben sie alle Gedanken über das, was man ihnen antun wird aus ihrem Kopf verbannt, um es irgendwie aushalten zu können?
    Es waren auch Fotos von führenden Leuten der roten Khmer ausgestellt mit ihren Lebensläufen und einigen nichtssagenden privaten Briefen. Fast alle waren Hochschulleute, die in Paris studiert hatten. Es gab keinerlei Hinweis, was sie dazu getrieben hat, so etwas mit ihren Mitmenschen anrichten zu lassen. Ich hatte Zitate aus politischen Programmen, ihre Rechtfertigungen usw. erwartet.
    Wir haben uns das Gefängnis angeschaut, weil man ja was lernen will, auch wenn es die hässlichen Seiten eines Landes zeigt. Aber all diese Gräueltaten, mit denen sich das Museum ausführlichst beschäftigt, waren kaum zu ertragen und wir waren froh, als wir dieses Gefängnismuseum verlassen hatten.
    Wir waren auf den Andamanen in Port Blair auch in einem Gefängnis. Dort haben die Engländer indische Freiheitskämpfer eingesperrt, gefoltert und umgebracht. Dort erging es uns ähnlich nur nicht ganz so heftig.


    Nachmittags waren wir im Nationalmuseum. Dort werden im Wesentlichen Statuen und Reliefbilder aus Angkor Wat ausgestellt. Neben dem, dass die Statuen sehr schön waren, hat auch das Museum durch seine offene Struktur beeindruckt. An den Wänden waren zur Illustration romantische Schwarzweißfotos von Angkor Wat ausgestellt. Sie sind von MC Deerwood und haben die vom Dschungel überwucherten Ruinen zum Thema.


    Foto 1 Leckeres Essen in Pnom Phen
    Foto 2 Bootsfahrt auf dem Mekong
    Foto 3 Am Mekong
    Foto 4 Oma mit Enkel

  • Siam Reap Hotel Green Village Palace
    Angkor Wat


    Entgegen unserer anfänglichen Vorstellung besteht Angkor nicht nur aus einem Tempel sondern aus ca. 40 Anlagen in einem Gebiet nördlich von Siam Reap.
    Angkor Wat ist nur ein Teil der viel umfassenderen Gesamtanlage. Angkor war mal eine Stadt mit einer Million Bewohnern. Die Wohnhäuser waren aus Holz gebaut, so sind heute nur noch die Sakralbauten über geblieben. Wir haben uns in drei Tagen Einiges angeschaut. Von vier der Anlagen, die uns sehr gut gefallen haben, möchte ich etwas schreiben.


    Angkor Wat (Demonstration der Macht)
    Wie wir um 7 Uhr morgens angekommen sind, kamen uns Heerscharen von Touristen entgegen, die auf dem Weg zum Frühstück waren, nachdem sie Angkor Wat bei Sonnenaufgang besucht hatten. Die Anlage hat sich dann schnell geleert und wir mussten uns den Tempel nur mit wenigen anderen Touristen teilen, die sich auf dem riesigen Gelände verloren. Wir wollten den Tempel einmal umrunden. Der Tempel ist 200 mal 200 Meter groß und beeindruckt durch seine schiere Größe und die Symmetrie des Aufbaus. Rund um das Gebäude sind auf 800 Meter Basisreliefs ca. 3 Meter hoch, Sie stellen hinduistische Sagen dar und erzählen von Kriegszügen. Man sieht z.B. über fast 100 Meter ein Kriegsheer mit Kriegern, Elefanten und Kämpfern auf Streitwägen. Ein Soldat reiht sich an den Anderen. Obwohl sich vieles zu wiederholen scheint, kann man doch bei genauerem Hinsehen erkennen, dass die Szenen sehr individuell gestaltet sind. Wir sind dann auch hinein gegangen hoch bis zum dritten Tableau. Der Tempel beeindruckt mehr von außen. In der Zwischenzeit waren auch schon die üblichen Touristen Gruppen gekommen, vor denen wir dann geflüchtet sind. Es ist der einzige Tempel, der nie vom Dschungel überwuchert wurde und sehr gut erhalten ist.


    Bayon (Big brother is watching You)
    Wir sind einmal vom Norden her zu diesem Tempel gekommen. Da stellt er sich im Gegenlicht wie ein gewaltiges Felsgebirge dar. Erst beim näherkommen erkennt man die regelmäßigen Strukturen und 56 Türme mit 216 großen (2 Meter auf 1Meter) seltsam lächelnden Gesichter des Königs Avalokiteshvara - wie man vermutet. Diese Gesichter schauen in jede beliebige Richtung und egal, wo man im Tempel steht, man fühlt sich von mindestens 10 bis 20 dieser Gesichter beobachtet, Auch wenn man den Tempel vom Süden her im warmen Morgenlicht betrachtet und so die Strukturen schön erkennen kann, türmt es sich immer noch wie ein Felsgebirge auf. Im Gegensatz zu dieser imposanten Architektur sind die Basisreliefs nahezu menschlich. Sie zeigen Szenen aus dem Alltag. Man sieht Affen in Bäumen rumklettern, Leute beim Kochen, bei der Arbeit auf den Feldern, Leute beim Hahnenkampf und so weiter. Wir haben uns mit Gerd und Claudia darauf gestürzt und haben uns darin übertroffen, interessante Details zu finden und den anderen zu zeigen. Brigitte hat die Gesichter nicht so bedrohlich gefunden. Es gibt übrigens keinen anderen Tempel mit dieser Fülle von Gesichtern.


    Preah Khan (Endlose Gänge der buddhistischen Universität)
    Wir haben diese Anlage von Ost nach West durchquert. Außerhalb sind wir einer Allee mit Stelen gefolgt, dann über einer Brücke (Wassergraben) zum Haupttor. Die Brücke ist auf jeder Seite mit der Schlange Nanga gesäumt, die von vielen kräftigen Männern gehalten wird - es sieht wie Tauziehen aus. Nach dem Tor geht es einige 100 Meter schnurgerade durch den Dschungel bis zum Eingangstor, das von einigen Urwaldriesen überwuchert wird. Dann bewegt man sich auf einem Gang, der die anschließenden Gebäude gerade durchschneidet. Wenn man nach Westen schaut, umrahmt ein Türstock den anderen. Zwischendurch sind wir immer mal nach rechts und links gegangen, um Interessantes zu entdecken: ein Wasserbecken, Gebäude mit schmückenden Reliefs, Bildnis der Königen, kleine Schreine mit Linggam oder den Blick auf den Dschungel, der noch immer Ruinen überwuchert. Ungefähr in der Mitte kreuzt ein Gang in Nord Süd Richtung, den sind wir etwas Richtung Süden gefolgt, um dann umzukehren und unsere ursprüngliche Richtung wieder aufzunehmen. So sind wir zwei Stunden von Ost nach West unterwegs gewesen.


    Ta Prohm (der Urwald überwuchert die Ruinen)
    Bei den meisten der Anlagen, hat man die Ruinen vom Dschungel befreit und Strukturen zum Teil wiederhergestellt, um sie vor weiterer Zerstörung durch die Natur zu schützen. Zur Freude von uns und anderer romantischen Touristen hat man beim Ta Prohm nicht eingegriffen. Riesige Bäume sitzen auf Gebäuden und bringen diese alleine durch ihr Gewicht zum Einsturz. Die Wurzeln der Bäume sprengen die Mauersteine auseinander und bringen Mauern und Wände aus dem Lot. Die Wurzeln mancher Bäume umfassen Mauern wie die Arme eines Kraken. Wenn sich der Baum irgendwann zur Seite neigt, nimmt er die ganze Mauer mit. Auch wenn sich hier ziemliche Touristenscharen durch wälzen, bleiben diese auf den Hauptwegen. Abseits findet man noch viele Motive zum Verweilen und Fotografieren.


    Nachdem wir gesundheitlich etwas angeschlagen waren, sind wir doch etwas länger in Siam Reap geblieben, um uns zu erholen. Danach ging es mit dem Bus nach Kratie und am übernächsten Tag über die Grenze nach Laos und auf einer der 4000 Inseln im Mekong.


    Praktische Tipps:
    Die Ruinen sind sehr weitläufig. Man muss zwischen den Ruinen Entfernungen von 2km bis zu maximal 25km (im Mittel 4-5km) zurücklegen. Es gab ein paar Unerschrockene, die das mit dem Fahrrad gemacht haben. Wir haben uns ein Tuktuk gemietet. Je nach Entfernung muss man mit 13 bis 16 Dollar pro Tag rechnen (plus 2 Dollar Trinkgeld). Wir waren mit einem drei Tages Pass in den Ruinen unterwegs. Unser Fahrer war angenehm zurückhaltend, mit rudimentären Englischkenntnissen. Er hat immer am vereinbarten Ort meist am anderen Ende der jeweiligen Ruine auf uns gewartet.


    Zur Weiterreise nach Laos:
    In Reisebüros werden Transfers mit einem „VIP“-Bus ohne Umsteigen bis nach Kratie oder Laos angeboten (mit sattem Aufschlag auf die Lokal-Bus-Preise). Wir sind da kräftig über den Tisch gezogen worden. Es waren tatsächlich Lokal-Busse mit Umsteigen und 1 stündiger Wartezeit dazwischen und vielen Halts (etwas mehr als 11 Stunden von Haus zu Haus Siam Reap-Kratie). Wir haben einige getroffen, denen es so ähnlich bzw. noch schlimmer ergangen ist.


    Das Zentrum von Siam Reap ist eine richtige Partymeile.


    Foto 1 Tempel
    Foto 2 Der Urwald hat die Ruinen überwuchert.
    Foto 3 Obwohl Ruinen, sind es noch immer heilige Orte
    Foto 4 Haben Außerirdische Angkor Wat gebaut?

  • Träume von Bali, besonders wenn ich davon Fotos sehe.
    Mich schreckt nur der lange Flug ab.... ;)

    Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, liest nur eine Seite davon.
    (Aurelius Augustinus)

  • Quote from Kibris


    Praktische Tipps:
    Die Ruinen sind sehr weitläufig. Man muss zwischen den Ruinen Entfernungen von 2km bis zu maximal 25km (im Mittel 4-5km) zurücklegen. Es gab ein paar Unerschrockene, die das mit dem Fahrrad gemacht haben. Wir haben uns ein Tuktuk gemietet. Je nach Entfernung muss man mit 13 bis 16 Dollar pro Tag rechnen (plus 2 Dollar Trinkgeld). Wir waren mit einem drei Tages Pass in den Ruinen unterwegs. Unser Fahrer war angenehm zurückhaltend, mit rudimentären Englischkenntnissen. Er hat immer am vereinbarten Ort meist am anderen Ende der jeweiligen Ruine auf uns gewartet.


    Das klingt aber von den Preisen her mal gut. Ich habe das jetzt schon ab und an mal gehört, dass die Tuk-Tuk-Fahrer auch recht zuverlässig sind. Meinst du man kann den Fahrern nach einer gewissen "Anwärmzeit" soweit vertrauen, dass man einige Sachen im Tuk-Tuk lassen kann? Naja sicher nicht Reisepass und Geld, aber vielleicht anderes "Zeugs"?


    Quote from Kibris


    Zur Weiterreise nach Laos:
    In Reisebüros werden Transfers mit einem „VIP“-Bus ohne Umsteigen bis nach Kratie oder Laos angeboten (mit sattem Aufschlag auf die Lokal-Bus-Preise). Wir sind da kräftig über den Tisch gezogen worden. Es waren tatsächlich Lokal-Busse mit Umsteigen und 1 stündiger Wartezeit dazwischen und vielen Halts (etwas mehr als 11 Stunden von Haus zu Haus Siam Reap-Kratie). Wir haben einige getroffen, denen es so ähnlich bzw. noch schlimmer ergangen ist.


    Das würde also heißen, dass es einfach reicht einen Local Bus zu buchen, oder würde es auch per eigenem Fahrer gehen und dann auf der Reise immer noch was mit anschauen ? (Die zweite Variante wäre unsere Bevorzugte Variante.)


    Quote from Kibris


    Foto 4 Haben Außerirdische Angkor Wat gebaut?


    Kennst Du Erich von Däniken?
    Er ist schon immer der Meinung gewesen, dass vieles auf unserem Planeten von sog. "Außerirdischen" stammt. Seien es div. Technologien, oder auch Bauwerke wie die Pyramiden...
    Warum also nicht auch hier. Es gibt noch viele Phänomene, die sich nicht einfach so erklären lassen.


    .....


    Die Aufnahmen von der Filmszene haben doch ziemliche Ähnlichkeit mit den Tänzen auf Bali??


    Quote from Kibris

    Foto 3 lachende Kinder in Kratie


    Das Bild ist toll.

    v.Grüße Axel aka blaufotograph

  • Tuk_Tukfahrer
    Ja, finden wir auch, dass die Preise ok waren. Wir waren auch immer von 6:30- 15:30 unterwegs. Ich kann dir die Handynummer unseres Fahres schicken, falls es den noch gibt bis du nach Kambodscha fährst. Im Tuk-Tuk würde ich glaube ich nichts liegen lassen, ausser vielleicht Reiseführer oder etwas zu essen. Die Menschen sind schon sehr sehr arm und die Verlockung dann halt groß.


    Weiterreise nach Laos
    Soll heissen, man kann sich die Vip busse sparen und das normale Angebot in den Reisebüros buchen. Geht genauso schnell.
    Wir wissen leider nicht, ob man mit dem Auto und Fahrer über die Grenze kommt. Wir mußten an der Grenze aus dem Bus aussteigen, die Grenzformalitäten erledigen, ging aber unproblematisch und in Laos in einen anderen Bus, der schon wartete ( und vorgebucht war) einsteigen. Wir machten die Tour auf zwei Tage, von S.R. nach Kratie 11 Stunden Fahrt und am nächsten Tag von Kratie zu den 4000 Inseln(Don Khon) dauerte insgesamt 7 Stunden. Auch da wieder Preise vergleichen.
    Das Visum für Laos haben einige Traveller an dieser Grenze bekommen. Wir haben es vorgezogen auf der sicheren Seite zu sein und ein Visum über einen Visumservice in PhnomPhen (Reisebüros oder Unterkunft) zu beantragen.


    Ja Erich v. Däeniken kennen wir .
    Tut uns leid wegen des Mißverständnisses. Hatte die Unterschrift eher ironisch gemeint.


    Zu den Tänzerinnen
    erinnern schon an Bali, nur waren diese laotischen Filmtänzerinnen sehr, sehr dünn und haben sehr künstlich gewirkt.

  • Quote from Kibris

    Tuk_Tukfahrer
    Ja, finden wir auch, dass die Preise ok waren. Wir waren auch immer von 6:30- 15:30 unterwegs. Ich kann dir die Handynummer unseres Fahres schicken, falls es den noch gibt bis du nach Kambodscha fährst. Im Tuk-Tuk würde ich glaube ich nichts liegen lassen, ausser vielleicht Reiseführer oder etwas zu essen. Die Menschen sind schon sehr sehr arm und die Verlockung dann halt groß.


    Ja Erich v. Däeniken kennen wir .
    Tut uns leid wegen des Mißverständnisses. Hatte die Unterschrift eher ironisch gemeint.


    Zu den Tänzerinnen
    erinnern schon an Bali, nur waren diese laotischen Filmtänzerinnen sehr, sehr dünn und haben sehr künstlich gewirkt.


    Danke Kibris, für die Antworten. ;)


    Bzgl. E v. Däniken war es auch nicht so ganz ernst gemeint. Allerdings findet man oft so Hinweise wo halt viele "alles" hinein interpretieren. Ich wollte damit auch nur sagen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass wir Menschen uns nicht alles alleine erarbeitet haben.
    Allerdings halte ich einige seiner Schlüsse auch für ziemlich weit hergeholt... wie übrigens einige "wissenschaftliche" Erklärungen auch...aber das mag auch jeder sehen wie er will.


    Insofern nix, was dir in irgendeiner Form leid tun müsste ;-), wobei ich gestehen muß, dass ich die Ironie nicht "gepeilt" hatte.

    v.Grüße Axel aka blaufotograph

  • Servus Kibris!


    Vielen Dank für den sehr interessant und informativen Reisebericht von eurem Urlaub.
    Auch die Fotos sind prima und zeigen das wahre Leben.
    Ich würde zu gern nach Kambodscha und die Tempel mit den Wurzeln sehen. Davon träume ich schon lange.
    Ob es jemals was wird, wer weis?? :roll:


    Immerhin konnte ich schon des öfteren mitreisen im Forum und das ist ja auch schon was wert. :D

  • Hallo Brigitte & Klaus,
    Danke für Euren interessanten Reisebeicht von Kambodscha. Klasse!
    Das Gefängnis der roten Khmer in Phnom Penh macht schon nachdenklich.
    Das Menschen so etwas machen können ist eigentlich nicht nachvollziehbar.
    Ankor ist ein Erlebnis der besonderen Klasse. Wir waren im Anschluss von unserer Vietnamreise dort und hatten Gott sei Dank genuegend Zeit eingeplant.


    Jetzt sind wir auf Euren Laos Beicht mit Bildern gespannt. =)

  • Laos Februar 2011


    Sabai Dii=Guten Tag


    Sin Phan Don 4000 Inseln Seng Alhoung (neben Brücke etwas teuer)


    An der südlichen Grenze von Laos erreicht der Mekong seine größte Ausdehnung. Auf einer Länge von 50 Kilometern und einer Breite von bis zu 14 Kilometern gliedert sich der Fluss in Kanäle und gibt hunderte von Inseln frei. In der Trockenzeit noch viel mehr. In diesem Teil des Flusses leben noch einige von den sehr seltenen Irrawaddy Delphinen. Das Wasser ist klar und grün wie die Isar, aber nicht so kalt.


    Wir haben uns auf der Insel Don Khon niedergelassen.
    Kokospalmen, Reisfelder, kleine Gärtchen, Bambushütten und Stelzenhäuser säumen die Ufer. Unsere Unterkunft ist ein komfortables Bambushaus mit Bad, Kühlschrank, Balkon zum Fluss, täglich frische Handtücher. Von unserem Balkon aus beobachten wir das Leben am Fluss. Frauen waschen Wäsche, Kinder rudern in schmalen Holzbooten vorbei, Wasserbüffel dümpeln im Wasser, Longtailboote laden Menschen oder Lebensmittel aus. Kurz vor Sonnenuntergang kommen dann alle an den Fluss um sich zu waschen. Die Frauen sind in Tücher gewickelt, die von den Achseln bis zu den Waden reichen. Die Männer tragen Shorts, die Kinder sind nackig. Dann wird der Körper kräftigst eingeseift und eingeschäumt. Durch Untertauchen des Körpers wird alles abgewaschen, unter Wasser werden auch die pikanten Stellen gewaschen.


    Tagsüber radeln wir durch die Insel, schauen Wasserfälle an, kommen durch beschauliche Dörfer, oder liegen faul am Sandstrand des Mekongs und schwimmen.


    Beeindruckt hat uns eine Fahrt mit dem Boot um die Irrawaddy Delphine zu sehen. Es leben noch ganze acht Stück in diesem Teil des Mekongs. Sie zeigen sich nur selten und wenn, dann nur kurz an der Oberfläche. Aber wir sahen sie immer wieder auftauchen und kleine Sprünge machen. Aber das tollste war, dass wir die Delphine hören konnten. Klaus und ich gingen ins Wasser und sind mit dem Kopf untergetaucht, so konnten wir sie "Schnarren und Klicken" hören, ganz deutlich, ganz laut!
    Übrigens die Fahrt zu den Delfinen war total schön. Sie führte durch eine vollständig unberührte exotische Landschaft über Stromschnellen und abwechselnd ruhigen Passagen, in denen der Fluss ganz breit wird.


    Wir sind weiter gefahren nach Pakse und dann in die Berge.


    Praktische Tipps
    Schöner kurzer Spaziergang: nach der Brücke Richtung Südwesten zum Wat, da rein, hinten raus auf einem Fußpfad durch ein Dorf weiter am Fluss entlang bis zu Wasserfällen. (halbe Stunde einfach)


    Schöner Badeplatz, auch Richtung Südwesten am Wat vorbei und immer der Straße nach. Nach einiger Zeit Trampelpfad, steiniger Weg. Am Fluss angekommen Bootsplatz der Fischer einige Restaurants. Zu Fuß ca. 100m weiter in Fließrichtung Mekong. Mit dem Fahrrad ca. 20 Min.
    Vom Bootsplatz kann man zu den Delphinen mit dem Boot fahren. Schöne Fahrt im Fluss mit leichten Stromschnellen.


    Bootsfahrt und anschließend Bus wo immer auch hin kann bei allen Hotels oder Guesthäusern gebucht werden.


    Foto 1 Hütten zum Wohnen
    Foto 2 Wasserbüffel
    Foto 3 Eisenbahnbrücke von Don Dhet nach Don Khong
    Foto 4 Panoramafoto Mekong

  • Bolaven Plateau


    Wir sind von den 4000 Inseln nach Pakse gefahren. Von hier wollten wir mit einem gemieteten Motorrad eine Rundtour über das Bolaven Plateau machen. Die schöne Landschaft, Tee- und Kaffee- Plantagen, einige der zahlreichen Wasserfälle und ein paar Dörfer der ethnischen Minderheiten Mon Khmer Völker: Katu, Alak und Ngo anschauen. Weil ich mit dem Motorrad etwas wacklig bin, wir außerdem über 200km fahren mussten, und Brigitte es unbequem fand, solange auf dem Moped zu sitzen mit dem Rucksack auf dem Rücken, haben wir uns dann doch für eine geführte Tour mit Minibus entschieden (2 Minibusse mit jeweils 8 Leuten) . Einen Tag in einer Lodge an dem Wasserfall Tat Lot haben wir noch eingeschoben und selbst noch eine Wanderung organisiert.
    Das offizielle Programm war ganz schön vollgepackt und wir haben auch einiges gesehen.
    Aber irgendwie haben wir uns doch mehr Infos über Land und Leute erwartet.. Die Besuche bei den ethnischen Minderheiten in ihren Dörfern und in den Schulen waren zeitweise seltsam, wie wenn man Leute begafft. Die Leute waren zwar freundlich, aber ich habe mich nicht so wohl gefühlt.
    In den Schulen, die übrigens von der Tour Agentur mit finanziert wurden, werden immer zwei Klassen mit 60 Schülern von einem Lehrer unterrichtet. Es sieht alles ziemlich chaotisch aus, die Schüler rennen hin und her, die kleineren Schüler waren sehr schmutzig. Die größeren Schüler hatten saubere Kleidung an und waren auch gewaschen. Alles ist mit einer dicken Schicht von rotem Sand überzogen. Das Foto mit den Kindern haben wir dort aufgenommen. Eine Ausbildungsstelle für Jugendliche, die keine Arbeit finden besichtigten wir ebenfalls. Dort durchlaufen die Studenten verschiedene Bereiche, Landwirtschaft, Schneiderei, Schreinerei, Kochen. Sie haben dort eine Austernpilzzucht, außerdem stellen sie einen leckeren Erdnusssnack her, sowas ähnliches wie gebrannte Erdnüsse.


    In Tat Lot haben wir einen Führer genommen, der uns am Fluss entlang an mehreren Wasserfällen bis zu einem Speichersee hin und zurück führen sollte. Das Ganze ist dann sehr interessant geworden. Unser Führer ist im Hauptberuf Bauer und wie wir durch Felder gekommen sind, konnte er uns sehr viel erzählen was und wie sie anbauen.
    Wir sind z.B. an vielen Brandrodungen vorbei gekommen. Er erzählte, dass sie die Felder mit Feuer von Gestrüpp und Sträuchern befreien. Im ersten Jahr z.B. Mais anbauen im Jahr darauf Erdnüsse, dann ist der Boden ausgelaugt und sie lassen ihn 3 Jahre brach, um dann erneut mit der Rodung zu beginnen. Neben Mais und Erdnüssen wird in dieser Gegend noch Kaffee, Tabak, Chili, Bananen, Reis und Trockenreis angebaut.
    Unser Führer hat sich beklagt: die Bevölkerung wächst in ihrem Dorf und sie bräuchten mehr Ackerland. Das ist schwierig, weil viel Land mit Streubomben verseucht ist (USA im Vietnamkrieg). Außerdem finden sich nicht genügend junge, die die harte Arbeit der Rodung machen wollen. Zudem können sie ihre Produkte nur noch zu niedrigen Preisen an die Vietnamesen verkaufen.


    Unterwegs haben wir auch wilde Bananen gefunden und gegessen. Die sind ganz klein, sehr süß und haben sehr große schwarze Samen. Allzu viel kann man davon nicht essen, weil man vom Samen Durchfall bekommt.
    Wir sind auch durch Dörfer ethnischer Minderheiten gekommen. Da unser Führer ihre Sprache spricht und etliche Bekannte und Freunde dort hat, ist er mit denen ins Gespräch gekommen und auf unsere Nachfragen hat er uns erzählt, über was sie sich unterhalten haben und so haben wir authentischeres erfahren wie auf der geführten Tour. Viele Menschen sind krank und können sich keinen Arzt oder Medikamente leisten. Wir haben zum Schluss unserem Führer für einen Mann mit Rückeschmerzen Medikamente gegeben.
    Bei einer Familie haben wir Früchte gegessen und eine Bambuspfeife geraucht. Dort haben wir das Foto von der Frau gemacht. Diese Familie ist von ihrem Dorf, in dem es Wasser und Strom gab, weggezogen, sie wollten nicht mehr bleiben. Jetzt leben sie ohne Strom in einer kleinen Gemeinschaft.
    Nach vier Stunden sind wir sehr kaputt wieder in der Lodge angekommen. Mit dem Bus ging es dann wieder zurück nach Pakse.
    Nach einem Tag Erholung sind wir weiter nach Vientiane der Hauptstadt von Laos.


    Übrigens:
    Es gibt einen Krimi von Colin Cotteril
    Briefe an einen Blinden
    Aus der Serie: Dr Siri ermittelt.
    Der spielt in Laos. Der Krimi ist total witzig und man erfährt nebenbei viel über Laos.


    Foto 1 ein Kaffee Bauer auf dem Plateau
    Foto 2 Wasserfall, in den Bungalows im Hintergrund haben wir übernachtet
    Foto 3 Schulkind
    Foto 4 Geht nicht in die Schule, treibt sich dort aber rum

  • Vientiane


    Wir sind von Pakse nach Vientiane geflogen. Die Busfahrt hätte mehr als 10 Stunden gedauert, das war uns dann doch zu anstrengend. Wir haben uns ein etwas besseres Hotel mitten im Zentrum gegönnt, um von hier alles Wichtige zu Fuß erreichen zu können..


    Das Essen
    Vientiane ist ein Ort mit einer bemerkenswerten internationalen Durchmischung. "Here is the place, where the world meets" So steht es etwas großspurig auf dem T-Shirt der Bedienungen des bekannten Lokals Khop Chai Deu. Aber es stimmt:, man findet viele Restaurants die neben laotischer, indischer, Thai, vietnamesische, japanische, chinesische auch französische und italienische Küche bieten. Vorvorgestern waren wir im La Provence. Ich hatte ein Touristenmenü mit Salat Parisienne, Schweinekottelet mit Pommesfrites und als Nachspeise Obstsalat. Brigitte gönnte sich Tagliatelle mit Roquefort und grünem Salat, dazu gab es Rotwein. Hmmm, schmeckte nach Heimat. Die Bedienung und Köche sind fixe und freundliche Laoten. Im Hintergrund spielte Blues und Jazz. Natürlich gibt es auch die vielen Garküchen mit manchmal sehr exotischem Essen - wie gegrillte Frösche - hauptsächlich entlang des Mekong.
    Vorgestern waren wir mittags im Khop Chai Deu , das unter anderem laotische Küche anbot. Auf Nachfrage hatten wir unsere Gerichte "spicy" bestellt. Der Salat von grünen Papayas war höllisch scharf. Die Hühner -Bambussuppe und die Rindfleischsuppe waren gar nicht scharf, aber der Mund hat vom Salat so gebrannt, dass wir glaubten, die Suppen seien auch scharf. Erst nach einiger Zeit hat die Schärfe nachgelassen und wir konnten die guten Suppen genießen. Nachmittags entdeckten wir in einem Supermarkt - oh Wunder- Salami , Camembert, Rotwein und Stangenweißbrot. Da haben uns heimatliche Erinnerungen gepackt, schnell eingekauft (nicht gerade billig) und abends im Hotel eine schöne Brotzeit genossen. Heute haben wir wieder im Khop Chai Deu (was vielen Dank bedeutet) gegessen . Diesmal waren wir etwas vorsichtig mit spicy. Sie haben uns extra Würzsoßen geliefert, so dass wir die Schärfe selbst bestimmen konnten. Zur Vorspeise gab es grilled beaten beaf (Rindfleisch wird in Streifen geschnitten, mit Ingwer und Knoblauch mariniert, in der Sonne getrocknet bis es hart und nahezu schwarz ist, dann weich geklopft, gegrillt und mit einer schwarze Bohnen Chilipaste serviert.). Zum Hauptgericht Bananenblüte mit gebratenem Hühnchen Hackfleisch und verschiedenen Kräutern und Schweinerippchen. Hat alles sehr gut geschmeckt. In Laos sind die Restaurants ja nicht so toll, aber Vientiane bildet die große Ausnahme. So haben wir uns hier richtig durchgefressen.



    Die Stadt
    Ich weiß gar nicht, wie ich die Stadt beschreiben soll. Also, sehr gesitteter Verkehr, sehr wenig Gehupe, die Autos und Mopeds bleiben stehen, wenn wir die Straßen überqueren, sauber, Gehsteige. Wie auch beim Essen bietet die Stadt ein internationales Bild. Neben den Touristen gibt es sehr viele Ausländer, die hier ständig leben. Man sieht sehr viele Franzosen. Es gibt Geschäfte, die auch in Europa so aussehen würden. Man findet alte französische Kolonialhäuser, schreckliche moderne Regierungsgebäude, viele Wats und die üblichen Häuser, die unten einen Laden haben und oben die Wohnung der Ladeninhaber. Die Wats sind fast alle neueren Datums und etwas verkitscht. Die Figuren sind aus Beton gegossen, golden und bunt angestrichen. Die Stadt macht also nicht viel her, aber wir fühlten uns wohl in der laotischen Hauptstadt..


    Einkaufen
    Wir haben einen Laden entdeckt, wo eine Amerikanerin ( Carol Cassidy) Seide verkauft. Sie entwirft Muster oder lässt alte traditionelle Muster wieder aufleben. Sie beschäftigt ca. 50 Laoten, die an Webstühlen arbeiten und komplizierteste Webtechniken beherrschen. Ich wollte Brigitte schon die ganze Zeit einen Schal schenken, nachdem sie den schönen Paschima verloren hat. Kein Schal hat ihr gefallen, aber hier hat sie eine wirkliche schöne Auswahl gehabt von exzellenter Qualität und wirklich schönem Design. Sie hätte den Laden leerkaufen können.



    Tempel Zeremonien.
    Wir waren bei der vergoldeten Stupa, als wir plötzlich Rockmusik hörten, zwischendurch Gekreische wie von begeisterten Musikfans. Lange konnten wir nicht ausmachen, wo das herkam. Dann sahen wir, wie einen Pickup mit riesigen Lautsprechern und drei Musikern (Schlagzeug, Bassgitarre und Leadgitarre) vor einem Zug mit tanzenden Menschen gerade in ein buddhistisches Kloster fuhr. Wir nichts wie hin. Der Zug ist dann gegen den Uhrzeigersinn 5 Mal um den Haupttempel gezogen. Vorneweg Leute, die getanzt haben, dann Frauen die orange Gewänder und Opfergaben trugen, dann 4 kahl rasierte junge Männer ganz in weiß. Danach viele Leute mit Opfergaben und Blumen und singende und tanzende Frauen. Dazu ohrenbetäubende Musik, die uns aber sehr gut gefallen hat.
    Nach den Umrundungen hörte die Musik auf, die tanzenden Frauen blieben draußen die anderen sind dann in den Tempel gezogen und haben sich mitsamt ihren Opfergaben niedergesetzt. Drinnen sind im Halbkreis vor dem Buddha der Abt und mehrere Mönche in orangen Kleidern gesessen. Die vier weiß gekleideten knieten vor ihnen und dann begann eine Zeremonie zur Aufnahme der neuen Mönche.


    Viele Laoten gehen im Laufe ihres Lebens für eine gewisse Zeit (Minimum 7 Tage) ins Kloster. Das war hier auch der Fall. Die Familie hatte die Novizen mit der Musik zum Tempel begleitet. Alles war sehr fröhlich und wir Touristen auch herzlich willkommen.
    Man wird hier öfter zum Mönch. Zum Beispiel wenn ein Elternteil stirbt, werden die Kinder oder deren Kinder für einen Tag Mönche, um den Toten zur Verbrennung zu begleiten, was eine besondere Ehre für den Toten bedeutet.


    Viele junge Leute, deren Eltern sich ihre Ausbildung nicht leisten können oder wo die Schule zu weit weg vom Elternhaus ist, gehen ins Kloster, haben einen Schlafplatz kriegen ihr Essen von den Gläubigen (Morgenbettelgang) spendiert, die Schulgebühren werden von den Klöstern getragen. Wenn sie volljährig sind, können sie sich entscheiden wieder ins weltliche Leben oder ins Kloster zu gehen.



    Fotos zur Tempel Zeremonie

  • Vang Vieng 1


    Vang Vieng liegt am Xong einem Gebirgsfluss, der wie die Isar über Felsen ziemlich schnell mit Wellen und Strudeln und dann wieder etwas langsamer dahin fließt. Er windet sich durch das Tal in seinem Naturbett. Auf der rechten Seite erheben sich sehr hohe und steile Karstkegel mit engen Tälern dazwischen. Links sind etwas flachere Hügel. Im Tal sind Reisfelder und Gärten, dazwischen kleine Wälder und Bambushaine. Die Landschaft ist wunderschön und exotisch. Da erwartet man ein idyllisches Dorf Vang Vieng.


    Weit gefehlt. Die Landstraße landet mitten in einem Flugfeld, das außer Betrieb genommen wurde und von der CIA während des Vietnamkrieges als Operationsbasis vorgesehen war. Zwischen Flugfeld und Fluss liegt Vang Vieng. Nur die Schule ein Sportplatz und ein Tempel etwas weiter im Süden erinnern, dass das mal eine normale Stadt war. Kinder sieht man nur am Rande der Stadt im Süden und Norden. An der Hauptstraße reihen sich Guesthäuser, Internet-Cafes, Bars, Restaurants, Reisebüros, Tourenanbieter und Souvenirläden eins ans andere. Die Restaurants haben mindestens zwei Großbildfernseher, auf denen amerikanische und australische Serien oder Fußball läuft. Von den Bars ertönt ohrenbetäubende Musik. Die überwiegende Zahl der Touristen sind ziemlich junge Backpacker, die hier ganz cool abhängen und manchmal die Sau raus lassen. Abends ziehen sie sich nach dem "Tubing" (sich mit einem LKW-Schlauch den Fluss herunter treiben lassen und viel trinken) in Badehose und nackten Oberkörper, Bikini und ziemlich angetrunken durch die Stadt. Um dem ganzen zu entgehen haben wir uns ein Guesthouse ziemlich im Süden gesucht. Dazu später.


    Höhlen-Tour
    Es gibt sehr viele Höhlen in dieser Gegend. Die Höhlen sind nicht erschlossen und auf eigene Faust die Höhlen zu erkunden ist nicht ganz so einfach. Deswegen haben wir eine Tour mit Guide gebucht. Die erste Höhle war klein mit verschiedenen Buddha Statuen, ein Tempel in einer Höhle. Bei der zweiten und dritten haben wir eine Stirnlampe bekommen und sind ziemlich tief in den Berg hinein gegangen, über Felsen geklettert, zwischen Felsen durchgequetscht, am Rande von dunklen Löchern gegangen. Wir haben größere Hallen durchquert, haben Stalagniten bestaunt, sind engen Gängen gefolgt, in Seitengänge gegangen und am Schluss glücklich wieder am Eingang angelangt.


    Durch die vierte Höhle fliest ein Fluss, der in der Trockenzeit bis auf einen Meter Freiraum zur Decke ausfüllt. Wir mussten unseren Badeanzug anziehen, haben wieder Stirnlampen und einen LKW-Schlauch bekommen, in den wir uns reinsetzten. Dazu haben wir einen wasserdichten Sack für unsere Wertsachen und den Fotoapparat bekommen. Das Wasser war ganz schön frisch, die Strömung nicht allzu stark, so dass man gegen sie anpaddeln konnte. Außerdem waren Seile angebracht, an denen man sich entlang hangeln konnte. Diesmal sind wir nicht so weit hinein. Am Ende konnte man einen Wasserfall hören. Obwohl sich diese Höhlen mit den Großen in Europa kaum messen können, ist es hier ein viel spannenderes Erlebnis, wie eine Höhlenbesichtigung daheim.


    Nach den Höhlen sind wir durch Reisfelder und Gärten zwischen Fluss und den Karstkegeln an zwei Dörfern vorbei gewandert. Immer wieder ergaben sich schöne Aussichten. Lee unser Führer hat sehr gut englisch gesprochen, hat uns viel erzählen können und war vorher bei den schwierigen Stellen in den Höhlen sehr hilfreich. Bei der letzten Höhle hatte er mit den Frauen dort gescherzt und wir baten ihn davon zu erzählen. Nach einigem Zögern hat er erzählt, dass er im heiratsfähigen Alter (27) sei und eine Frau suche. Die Frauen bei der Höhle hatten ihn deswegen etwas aufgezogen. Nachdem wir das wussten, haben wir sein Verhalten vorher verstanden und konnten mit Vergnügen beobachten, wie er junge Frauen anflirtete oder sich bei potentiellen Schwiegermüttern mit Höflichkeit oder einem Scherz ins rechte Licht zu setzen. Einmal sind uns zwei ziemlich hübsche Frauen begegnet. Danach fragten wir, ob sie ihn gefallen hätten. Er meinte ja sehr. Sie seien Mong und er habe sie in ihrer Sprache gegrüßt aber sie hätten etwas abweisend reagiert. In Laos müssen die Eltern des Bräutigams eine Mitgift zahlen (als Ersatz für die fehlende Arbeitskraft bei den Eltern der Braut). Er meinte es sei ganz schwierig eine Frau zu finden, die ihm gefalle, die ihn möge und die Verbindung das Wohlgefallen seiner Eltern und der zukünftigen Schwiegereltern finde. So haben wir neben der Höhlenschau auch eine Brautschau erlebt.


    Unsere Unterkunft
    So oft wie in Vang Vieng sind wir noch nie umgezogen. Vorgewarnt über den ständigen Lärm haben wir uns weg vom Zentrum Richtung Süden orientiert. Unsere erste vorgebuchte Unterkunft wärmstens empfohlen von Tripadviser und LP war auf den ersten Blick sehr schön. Wir hatten einen Bungalow direkt am Fluss mit Blick auf die Karstkegel. Wir wunderten uns etwas, dass die meisten Bungalows leer standen. So gegen 5 ist dann eine asiatische Reisegruppe eingefallen. Sofort wurde die Musik im Restaurant eingeschaltet etwas später gab es Karaoke. Wir sind dann geflüchtet in ein Restaurant eines teuren Hotels, ganz romantisch am Fluss mit Lagerfeuer und ohne Musik. Als wir um zehn zurückkamen, versorgt mit einer Flasche Lao-Whisky um die Nacht zu überstehen, war es total ruhig und wir genossen die vom Vollmond beschienene Landschaft. Am nächsten Morgen wurde uns eröffnet, dass kein Bungalow mehr frei sei (wir hatten nur für eine Nacht gebucht). Wir sind dann auf die andere Seite des Flusses in eine von Gerd und Claudia empfohlene Bungalowanlage umgezogen. Wir bekamen nur einen Bungalow ganz in der Nähe des Restaurants, aber das Versprechen am nächsten Tag wechseln zu können in einen Bugalow ganz am ruhigen und schönen Ende der Anlage mit schöner Aussicht. Die Bungalows sind sehr, einfach liegen aber schön und das Ganze für 5 Euro. Geschlafen haben wir in dieser Nacht auch nur mit Hilfe von Schlaftabletten, weil die Einheimischen ein großes Fest in ihrem Tempel - es war Vollmond- bis früh um 5 Uhr feierten. Dann sind wir am nächsten Tag umgezogen. Auch die nächsten zwei Nächte waren nicht erholsam, irgendwas war immer z.B. eine Gruppe von laotischen Bikern die lange im Restaurant feierten.


    Foto 1 Blick von unserem Bungalow
    Foto 2 Am Höhleneingang
    Foto 3 Unser Guide mit mir
    Foto 4 Kinder haben einen Bach aufgestaut zum Baden

  • Hier gehts weiter mit unseren Abenteuern in Vang Vieng


    Fahrradtour zur "Blue Lagoon"
    Der Tag sollte etwas gemütlicher werden. Im Reiseführer stand, dass man schöne Fahrradtouren in den Tälern zwischen den Karstkegeln machen könne. Unter vielen anderen Zielen sei es zu einer Höhle und einer schönen Badestelle "Blue Lagoon" ca. 8 km. Gerd und Claudia hatten sie auch erwähnt. Und zwei Österreicher erzählten, dass sie die Tour am Vortag gemacht hatten und dass es schön sei. Aber man müsse aufpassen nicht mit der falschen blue lagoon getäuscht zu werden. Wir sind dann über eine sehr holprige Straße bergauf und bergab eine ganze Stunde unterwegs gewesen bis wir dort ankamen. Es war affenheiß ( wir waren erst um 11:30 gestartet), unsere Räder waren nicht geeignet für die Straße (später kam heraus, dass die Österreicher richtige Mountainbikes gemietet hatten), wir hatten in der Nacht davor schlecht geschlafen und wir waren fix und fertig, als wir ankamen. Die schöne Landschaft haben wir nicht gesehen, weil wir uns aufs Radfahren konzentrieren mussten.
    Von einer Lagune kann zwar keine Rede sein, aber es ist ein ungefähr 100 Meter langes und 5 bis 10 Meter breites Becken, das mehr als zwei Meter tief ist. Das Wasser ist milchig und leuchtete blaugrün. Am Rande stehen Bales mit Matten, auf denen man es sich bequem machen kann. Schwimmen war auch schön und nach einiger Zeit haben wir die furchtbare Anfahrt vergessen und das Sonnen, Schwimmen und faul im Bale Liegen genossen. Heimwärts haben wir einen Tuk-Tuk-Fahrer gebeten unsere Räder aufs Dach zu packen und uns mitzunehmen.


    Kajakfahrt
    Am dritten und letzten Tag hatten wir vormittags eine 4 stündige Kajaktour gebucht. Es waren 8 Kilometer zu bewältigen. Mit uns sind noch zwei junge Schweizerinnen unterwegs gewesen. Wir waren jeweils zu zweit in einem Kajak. Ein Führer mit kleinerem Kajak sollte uns sicher über die vielen Stromschnellen bringen. Unsere Sachen waren in einem wasserdichten Sack fest am Boot angebunden, unsere Brillen mit einer Schnur gesichert. Nach einer sehr kurzen Einführung ging es los. Die erste Stromschnelle hatten wir schnell hinter uns gebracht. Man schrappt öfter mal über Felsen, die knapp unter der Wasseroberfläche liegen oder man kann auch daran hängen bleiben. Einmal sind wir in einer engen Passage auf einen Felsen aufgelaufen und konnten gerade noch freikommen, bevor der Fluss uns kippte. Die beiden Schweizerinnen sind einmal zu sehr ans Ufer gedrückt worden, wo die hereinragenden Äste sie vom Boot warfen. Sie sind mit Lachen und Geschrei im Wasser gelandet, unser Führer hat dann das Boot aufgefangen. Sie nahmen es mit Humor, haben sich nass, wie sie waren, fotografieren lassen und nach einer kurzen Pause ging es weiter.
    Dazwischen gab es gemächliche Passagen in denen man die wunderschöne Landschaft mit den Karstkegeln und Felsen genießen konnte. In manchen Abschnitten war es total einsam. In der Nähe von Dörfern waren Kinder am Fluss und badeten. Manchmal lagen einige Wasserbüffel im Wasser einer den Kopf auf dem Rücken des Anderen. An Stellen, wo der Fluss sehr breit und flach ist, wateten Einheimische bepackt durch den Fluss.


    Nach der halben Strecke haben wir seltsame Dinge gesehen. Am Ufer waren Plattformen angebracht mit der Beschriftung Bar. Ohrenbetäubende Musik schallte auf rund 500 Metern alle 50 Meter über das Wasser. Gerüste waren aufgestellt, von denen man sich an Seilen über das Wasser schwingen konnte. Es gab Wasserrutschen und Schilder mit verschiedenen Offerten: drinks for ladies free, Pay two beer get one free, mud volleyball, mud fights und so weiter. Das ganze sollte diejenigen unterhalten, die mit Kajak oder mit dem LKW-Schlauch unterwegs sind. So erklärt sich auch der Zustand Mancher, wenn sie abends in Vang Vieng ankommen. Unser Führer wollte uns auch in eine Bar lotsen, aber wir und die beiden netten Schweizerinnen wollten das nicht. Wir sind dann lieber zu einer Höhle am Fluss weitergepaddelt.


    Diesmal bekamen wir jeder nur zwei Kerzen für die Höhle. Nachdem wir anfangs über Felsen klettern und durch hüfttiefes Wasser waten mussten, wartete Brigitte lieber draußen, weil sie befürchtete in der Dunkelheit zu stürzen oder umzuknicken. Es ist tatsächlich sehr schwierig etwas zu sehen. Hielt man die Kerzen vor sich in einer Hand, blendeten sie sehr. Am besten sah man den Boden vor sich, wenn man die Kerzen jede in einer Hand seitlich von sich hielt, aber dann hatte man keine Hand frei, um sich bei schwierigen Stellen festzuhalten. Mehr als zwei Meter konnte man sowieso nicht sehen. Außerdem, musste man dauernd aufpassen, dass die Kerzen nicht ausgeblasen wurden. Als wir dann nach ca. 100 Metern an einer schwierigeren Passage angelangt waren, wo man über Felsen bis zu einem engen Loch klettern musste, entschieden wir uns umzukehren. Wie das Tom Sawyer mit seiner Betty geschafft hat, wird mir ein Rätsel bleiben.


    Danach sind wir nicht mehr lange unterwegs gewesen, bis wir in Vang Vieng ankamen. Brigitte und ich sind zwar immer etwas hinterher gepaddelt aber sind nicht gekentert. Brigitte meint ja, dass man immer synchron paddeln muss, was ich lange nicht gemacht habe, wahrscheinlich hat sie recht. Meinen Rücken habe ich noch in den folgenden Tagen gespürt.


    Am nächsten Tag ging es dann mit einem Minibus in einer ganz schön schaukligen Fahrt fast immer im Gebirge in schöner Landschaft bis nach Luang Prabang


    Foto 1 Nochmal Landschaft
    Foto 2 Auch laotische Kinder wollen nicht wie sie sollen
    Foto 3 Blue Lagoon
    Foto 4 Kajakfahrt

  • Unsere letzte Station in Laos war Luang Prabang.
    Eine Stadt am Ufer des Mekongs mit vielen, vielen buddhistischen Klöstern, alten laotischen Pfahlhäusern und Kolonialhäusern. Die Stadt ist Weltkulturerbe und wird von der Unesco bei der Renovierung und Instandhaltung finanziell kräftig unterstützt.
    Wir haben uns ein sehr schönes Hotel in dem historischen Zentrum ausgesucht. Ein altes, renoviertes Holzhaus mit wunderschönem Garten.
    Ich weiß nicht, wie viele Klöster in der Stadt sind, aber viele und alle von Mönchen, Novizen, Mönchen auf Zeit und vielen Schülern bewohnt. Wir konnten uns gar nicht sattsehen an den orangen Männern.
    Viel haben wir auch fotografiert. Klaus ist mit einem freundlichen Sabaidee auf die Mönche zugegangen und hat gefragt, ob er denn ein Foto machen dürfte, hat fast immer geklappt. Die Mönche sind sehr kommunikativ, wenn sie englisch sprechen.
    So haben wir von einem jungen Mann im Mönchsgewand erfahren, dass er mit zehn Jahren in den Tempel gekommen ist, um dort die Schule zu besuchen. Inzwischen lebt er bereits acht Jahre dort. Er muss sich an die Regeln halten und steht um vier Uhr morgens auf, um zu beten, zu meditieren, um 6:30 geht er mit den anderen Mönchen zum Almosengang.
    Dabei sitzen die Leute der Stadt auf den Straßen und geben den Mönchen gekochten Reis, Obst, Süßigkeiten. Die Mönche haben eine Schale mit Deckel, das ist gleichzeitig der Teller und sammeln darin das Essen.
    Dann geht es zurück in den Tempel, dort gibt es dann Frühstück. Unser Mönch geht anschließend in die Schule.
    Wir fragten ihn, was er denn macht, wenn er mit der High School fertig ist. Da wurde er ganz traurig und meinte. dass er gerne studieren würde, um Englischlehrer zu werden. Seine Eltern aber wollen, dass er wieder zurück ins Dorf geht um auf der Farm zu arbeiten.
    Bei dem täglichen Almosengang sind hunderte von Mönchen unterwegs. Es ist sehr beeindruckend. Die Mönche gehen barfuß und es ist absolut ruhig. Wir konnten auch sehen, dass bei den Gebenden ein Junge saß der offensichtlich sehr arm war, der bekam von den Mönchen Essen in seinen Korb.


    Nach fünf sehr beschaulichen und spirituellen Tagen sind wir in einem Rutsch nach Bangkok und von da gleich weiter nach Pukhet geflogen.


    Foto 1 Luang Prabang von oben
    Foto 2 Mönchlein schaut auf die Gärten
    Foto 3 Es gibt hier sehr viele sehr alte Holzgeschnitzte Bhudda-Statuen
    Foto 4 Morgendlicher Almosengang