Kleiner Reisebericht Usbekistan 2011

  • Hallo Kiki,
    ein interessanter Bericht.
    Du hast uns neugierig gemacht.
    Wie lange warst du unterwegs?
    Wie hoch waren die Kosten pro Person incl. Flug etwa?
    Welches ist die beste Reisezeit (und welche die zweitbeste)?
    Kannst du einen Reiseführer für Globetrotter empfeheln?
    LG
    margarete

  • Hallo Margarete,
    ich war 26 Tage unterwegs. Der Flug BRE- TAS kostete mich 830€. Der Rest meines Urlaubs kostete mich 800$ und 200€. Das weiß ich nun genau, da ich die Summen auf den Zollerklärungen angeben mußte. Bin aber auch mit meiner Freundin unterwegs gewesen, wenn man sich die Zimmerpreise teilt ist es immer billiger. Der größte Batzen war die Fahrt zum Aralsee, die schlug mit 250$ p.P. zu Buche. Als Reiseführer hatte ich den Lonely Planet "Central Asia" dabei, meine Freundin den "Reise Know How". Der ist nur eingeschränkt empfehlenswert. Zu wenig Karten, weniger Informationen was öffentliche Transporte angeht usw. Ist aber auch die Erstauflage, ich denke da wird bald ein Update kommen. Reisezeit ist im Frühjahr und Herbst ideal, September ist Hochsaison, was sich an den vielen Reisegruppen zeigte. Im Sommer soll's unerträglich heiß sein, aber wer die Hitze abkann, der soll fahren.


    LG kiki

  • Hallo kiki,
    vielen Dank für die schnelle Antwort,
    für 26 Tage klingt die Preislage sehr gut. Mein Mann googelt schon.
    Vielleicht kannst du mal ein paar Unterkünfte bei holidaycheck oder tripadvisor bewerten.
    Was für uns unterwegs immer wichtig ist, da wir nicht gerne unnötig Gepäck schleppen wollen. Kann man Wäsche unterwegs waschen oder waschen lassen, trocknet sie über Nach? LG
    margarete

  • Hallo Margarete,
    ich hab meine Wäsche immer selber vor Ort gewaschen. Bei den Gästehäusern hab ich drauf geachtet, das es was halbwegs "traditionelles" ist, sprich, mit diesen typischen offenen Innenhöfen, weil man da abends gut sitzen kann. Da hab ich tagsüber die Wäsche getrocknet, es war durchgehend heiß und sehr trocken, das ging immer schnell.
    Bis auf das Hotel "Furkat" in Samarkand hab ich meine Übernachtungen nicht auf den von dir vorgeschlagenen Seiten gefunden. Das Furkat hat bei Tripadvisor eine gute Bewertung bekommen und ich kann das bestätigen.
    In Khiva war's das Islambek http://www.islambekhotel.uz Kann ich auch empfehlen, allerdings gabs kein Restaurant. Aber Essengehen ist dort kein Problem.
    Beim Hostel in Buchara weiß ich den Namen nicht mehr. Stand im Reiseführer meiner Freundin drin. Dort gibt's aber genügend Übernachtungen, das kann man vor Ort abchecken.
    Wir haben in der Regel unsere Übernachtungen jeweils 1 Tag im Voraus buchen lassen, in der Hauptsaison ist das besser. Die Reisegruppen steigen nicht unbedingt in den großen Bunkern ab, sondern checken auch oft in den kleinen traditionellen Hotels ein und die sind dann über Wochen vorher ausgebucht. Das Problem hatten wir mit Buchara, alles was wir uns vorgemerkt hatten war belegt.
    In Nukus übernachteten wir im Jipek Joli, findest du unter http://www.ayimtour.com Nukus ist aber nur interessant wenn man zum Aralsee möchte.
    In Tashkent waren wir im Rovshan Hotel http://www.rovshanhotel.com Sehr empfehlenswert, da nicht weit zum Bahnhof und ein Bazar zum Geldtausch ist gleich um die Ecke.
    Geil war auch das Hotel Bek in Tashkent, aber leider blockierten die Gruppen wieder alle Zimmer. Hab mich aber ein bißchen umgeschaut.
    http://www.bek-hotel.uz


    LG kiki


    Nachtrag: Muß gestehen daß ich das erste Mal auf diesen Hotelseiten geschaut habe. Wenn man erst mal weiß wie man dort suchen muß, findet man auch die genannten Unterkünfte. Die teilweise schlechten Bewertungen kann ich nicht nachvollziehen. Alle waren immer sehr freundlich, mir hats überall gefallen, keine Ahnung was manche Leute für Ansprüche haben.

  • Hallo kiki,
    danke für die ausführliche Antwort. Das sind schon mal brauchbare Tipps.
    In beiden Reiseportalen kannst du auch noch nicht bewertete Hotels eintragen. Falls du bei meiles&more Meilen sammelst, bekommst du bei tripadvisor für 3 Hotelbewertungen im Monat 300 Meilen gutgeschrieben.
    Usbekistan ist z.Z. der absolute Renner.
    Wir werden uns jetzt mal Material besorgen und hoffen, dass wir von unseren Freunden dann die Reiseführer ausleihen können.
    Schade, dass es Direktflüge nur von München gibt. Wir wohnen so günstig für den Frankfurter Flughafen.
    Schönes Wochenende
    margarete


    Diese Seite finde ich interessant, auch wegen der Buchtipps


    http://www.kayestler.de/usbekistan/usbekistan.html

  • Moin Margarete,
    die Seite kenne ich, eine der wenigen brauchbaren, die ich gefunden habe.
    Was wir z.B. nicht mehr geschafft haben war ein Ausflug in die Nuratau Berge. Guckst du unter http://www.nuratau.com
    Es ist natürlich auch immer gut wenn man sich sprachlich ein wenig präpariert, da Englisch im Tagesgeschehen kaum vorhanden ist. Ich hab mich dafür ein wenig mit Russisch beschäftigt. Auf http://www.russlandjournal.de kann man sich Podcasts anhören und runterladen, so zum Üben nicht schlecht. Bin aber nur bis Lektion 5 gekommen, war zu faul...hätte mehr tun können.


    Schönes WE kiki

  • Beim Visum langen die ja ganz schön zu! Das übertrifft die üblichen Visagebühren in Asien ganz ordentlich.


    Weißt du etwas über die W-Lan-Möglichkeiten. Wir legen uns zeitlich nicht so gerne fest und informieren uns gern über die nächsten Übernachtungsmöglichkeiten vor der Weiterfahrt.
    margarete

  • Jo! Das war auch für mich das bisher teuerste Visum, was ich je beantragt habe.
    Früher brauchte man für's Visum ja noch eine Einladung, wahrscheinlich haben sie die Preise jetzt nur zusammen gelegt :confused:
    Bzgl. W-Lan mußt du dich auf die Hotelbeschreibungen verlassen. Das Islambek in Khiva hatte W-Lan in der Lobby und im Frühstücksraum, kostete 1€ die Stunde. Wir haben meistens in der Altstadt im Garten des Kheivak Restaurant/Hotels gesessen, wenn du dort was bestellst, bekommst du das Passwort für's Internet. W-Lan auf'm Zimmer gibt's im Rovshan und Jipek Joli.
    In den anderen Städten waren wir im Internetcafe. Am besten erst gegen Abend dort hingehen, nachmittags sind die proppevoll mit Schulkindern.

  • Hallo Kiki,
    danke für Deinen ausführlichen Bericht in ein doch noch relativ
    unbekanntes Reiseland. Ich habe mir einen Vortrag über Usbekistan angesehen
    und muss sagen: "Einfach toll".
    Habt Ihr den Mietwagen mit Fahrer vor Ort gebucht oder von D aus?


    LG
    Gudi

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)



  • Hallo Gudi,
    einen Mietwagen mit Fahrer hatten wir nur für die Ausflüge zu den alten Burgen in Khorezm, nach Nukus und zum Aralsee. Alles Andere waren reguläre öffentliche Transporte. Die Privattaxen haben wir vor Ort gebucht.


    LG kiki

  • Hallo kiki,
    Danke für den interessanten Bericht von Deiner Usbekistan Reise.
    Das ist eine ganz andere Welt, die ich bisher nicht kenne und fast nichts wusste.
    Habe auch auf Deiner Internetseite die Bilder bewundert. Klasse Aufnahmen!
    Danke nochmals.


  • Hallo Kiki,


    auch von mir einen herzlichen Dank für die Informationen und die vielen schönen Fotos aus einem unbekannten Land.
    Dein Bericht hat mich zum Googeln über den Aralsee angeregt.
    Dass der See vom Austrocknen bedroht ist, habe ich mal "am Rande" vernommen, dass aber quasi nur noch eine Pfütze existiert, war mir so noch nicht bewusst. Zumal es Berichte aus 2009 gibt, dass sich der See wieder füllt.
    Das ist ein echtes Drama!


    Gruß
    Bernhard

  • Danke Euch allen!


    @ Bernhard: Zum Aralsee kann ich nur noch anmerken daß sich lediglich der kasachische Teil wieder auffüllt. Dort wurden die Bewässerungssysteme duch den 2 Zufluß, dem Syr- Daya, so weit verbessert, daß sich dieser Teil wieder etwas erholte. Es war aber ein Damm notwendig zur Teilung des Sees, damit verhindert wird, daß das Wasser auch in dem usbekischen Teil des See's fließt, da das ganze Projekt sonst gescheitert wäre. Gleichzeitig ist dies aber auch das endgültige Todesurteil für die "Pfütze", die ich im letzten Monat besucht habe. Tot ist dieser Teil sowieso schon, da der Salzgehalt mittlerweile genauso hoch ist wie im Toten Meer.
    Die andere Katastrophe ist die Verseuchung des Bodens in dieser Gegend durch massiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Vergangenheit (u.A. wurde auch hier Agent Orange zu Entlaubung eingesetzt), unter dem die Bevölkerung immer noch leidet, da das Gift eine lange Halbwertszeit hat und sich mit jedem Sandsturm immer weiter verteilt.


    LG kiki

  • Hallo Kiki,
    vielen Dank für den interessanten Reisebericht und die beeindruckenden Fotos.
    Da ich gerne esse (und auch trinke) würde mich dieser Aspekt der Reise noch interessieren. Gibt es in den Hotels auch landestypische Küche und woraus besteht sie oder haben die Franzosen ihre Haute Cuisine mitgebracht und das spartanische franz. Frühstück mit bagette und Marmelade den Hotels aufgedrückt. Wie sieht‘s mit Trinken aus? Der gute Moslem darf ja keine alkoholischen Getränke einnehmen oder ausschenken. Stimmt das auch in Usbekistan? Oder darf der westliche Tourist den Tag mit einem Bier oder Vodka abschließen :D ?


    schöne Grüße aus dem Süden
    horas

  • Hallo horas,
    die landestypische Küche besteht fast ausschließlich aus Fleisch und Fladenbrot. Ich als Vegetarier hatte da so meine Probleme. Die bekanntesten Gerichte sind Shashlik in allen Variationen und Plov, das ist dieser Eintopf mit Reis, Kichererbsen und Fleischstückchen.
    In den einfachen Restaurants gibt es auch nicht unbedingt eine Speisekarte, man sucht sich sein Fleisch in der Auslage od. auf dem Grill aus. Meistens steht in der Küche auch immer ein großer Topf wo allerlei Gemüse und Fleisch vor sich hin schmort. Als Beilage gibt es immer Fladenbrot und einen frischen Salat. Typisch sind auch gefüllte Teigtaschen, ähneln sehr dem Börek, welches bei uns die Türken verkaufen. Geschmacklich war es immer ausgezeichnet.


    Alkohol ist kein Problem, da haben schon die Russen für gesorgt. Es ist aber schon auffallend, das relativ wenig Alkohol bei den Einheimischen auf dem Tisch steht, zumindest wenn es sich um Usbeken handelt. Die trinken meistens Tee und Cola.
    Ich habe ich mich diesmal mit dem Biertrinken in der Öffentlichkeit zurückgehalten, einfach nur deshalb weil ich eine Frau bin. Bin zum Bierkauf immer in den Supermarkt gegangen und hab mich dann in den Innenhof unseres Gästehauses gesetzt. Viele einheimische Restaurants bieten Bier und Wodka an und ich habe einige Einheimische gesehen, die das auch reichlich genossen. Als männlicher Tourist hat man da nix auszustehn.


    In den Touristenhotels alles kein Problem, zahlst dort aber auch dementsprechend. Wir haben einmal in Buchara eins aufgesucht und für eine große Gemüsepfanne 20$ bezahlt. Bei den Einheimischen bist du für ein Shashlik, Brot und Salat mit 3€ dabei. Eine Flasche Bier kostet je nach Marke und Alkoholgehalt zw. 50ct und 2€. Wodka weiß ich nicht.


    Frühstück war meistens sehr süß. Einfache Gästehäuser servieren Brot, selbstgemachte Marmelade, Gebäck, frisches Obst (meistens Melone und Weintrauben), Ei in allen Variationen, Käse, Wurst und manchmal auch Pfannkuchen.
    In den Hotels gibt's morgens Buffet soweit mir bekannt ist.


    LG kiki

  • Quote from kiki

    ... dabei. Eine Flasche Bier kostet je nach Marke und Alkoholgehalt zw. 50ct und 2€. Wodka weiß ich nicht....


    Liebe Kiki,
    vielen Dank für die ausführlichen Infos!
    Ich habe mir auch mal deinen Fotoblog angeschaut und bin beeindruckt von der Aussagekraft und Qualität der Aufnahmen. Und das machst du nur als Hobby!?
    VG
    horas