Hallo alle zusammen,
nachdem ich vor 2 Jahren schon mal mit meiner Freundin in China an der Seidenstrasse entlang gereist bin, sollte es diesmal das volle Programm geben und dafür bot sich Usbekistan an. Hatte nur Bilder von blauen Kacheln an Moscheen und Medresen im Kopf, ansonsten wußte ich nichts über dieses Land.
Internet gab nicht viel Praktisches her, die einzigen guten Informationen fand ich bei Leuten, die mit dem eigenen Fahrzeug herumgereist sind.
Gebucht war ein Flug mit Lufthansa von Bremen über München nach Tashkent, die Strecke MUC-TAS wurde von Privat Air durchgeführt, ist durchaus empfehlenswert. Die ersten 2 Nächte hatten wir ein TUI- Hotel gebucht, damit wir erst mal einen Anlaufpunkt hatten, danach gab's nur noch einfache B&B.
In Usbekistan herrscht immer noch die Unsitte, daß Reisende sich vor Ort registrieren lassen müssen. Das übernimmt i.d.R. das Gästehaus und man bekommt dafür Papierschnipsel gereicht, auf denen steht von wann bis wann man wo übernachtet hat. Diese Schnipsel muß man gut aufbewahren, da dies bei der Ausreise kontrolliert wird.
Geld war auch so eine Sache.. Es existieren zwar Geldautomaten, aber die sind meistens leer! Cash auf Kreditkarte in der Bank soll möglich sein, aber auch dort sind die Geldkapazitäten begrenzt. Also mal wieder Bargeld einstecken und hoffen daß es reicht. Usbeken sind auch sehr pingelig was Geldnoten angeht, also nur neuwertige Scheine einpacken.
Bei der Einreise muß man das Zollformular 2-fach ausfüllen und genau angeben wieviel Bargeld man einführt. Ein Formular wird einbehalten, das 2. bekommt man abgestempelt zurück und muß zur Ausreise wieder vorgelegt werden. Nicht verlieren! Zur Ausreise muß man wiederum das gleiche Formular ausfüllen und es werden dann die Geldbeträge verglichen. Hat man rein zufällig mehr Geld dabei als bei der Einreise, sollte man zuverlässig belegen können woher das Geld stammt, sonst gibt's Ärger! Bankauszug reicht.
Tashkent
Unser Flieger landete pünktlich morgens um 5 in der Hauptstadt, durch die Immigration gings schnell und die Taxifahrer freuten sich! Anfangsgebot waren 15$ bis zum Hotel, wir schafften es den Preis auf 10$ runter zu handeln, weniger ging absolut nicht, hatten sich abgesprochen die Nasen!!!
Auf dem Weg zum Hotel fragte uns der Fahrer auch gleich ob wir Geld tauschen wollen, dazu öffnete er das Handschuhfach und es quollen die Geldbriketts nur so heraus... Nö, wir wollten auf dem Bazar tauschen, besserer Kurs.
In Usbekistan werden Übernachtungen und ggf. private Transporte in Dollar bezahlt, für's tägliche Leben und öffentliche Transportmittel zahlt man in der Landeswährung"Som". Es gibt 2 Wechselkurse, den Offiziellen in der Bank und den Schwarzmarktkurs auf'm Bazar welcher natürlich besser ist. Nachdem wir uns im Hotel etwas ausgeruht hatten ging's auch gleich los in Richtung Bazar zum Geldtausch. Wir tauschten jeder erst mal 100€, für 1€ gab's 3300 Som, der größte Schein war ein 1000er...
Haben alles akribisch nachgezählt damit sie uns nicht bescheißen, waren aber ehrliche Leute. Anschließend standen wir vor der nächsten Herausforderung, nämlich ein Zugticket nach Urgench zu kaufen. Am besten schreibt man den Namen des Ziels und das Datum auf einen Zettel und sagt "kupeyny" (4er Schlafabteil) oder "platskartny"(Großraumschlafwagen). Für's Buchen braucht man seinen Reisepass, da Name und Passnummer auf dem Ticket vermerkt werden. Ging ohne Russisch und Usbek problemlos und wir zahlten für die Fahrt nach Urgench 75.000 Som (ca.25€). Die Zugfahrt sollte ca 18 Std. dauern.