MALEDIVEN: SÄMTLICHE SPAS GESCHLOSSEN

  • Die Regierung der Malediven hat eine Schließung sämtlicher Wellnessbereiche und Spas in den zahlreichen Luxushotels des Archipels angeordnet. Nachdem eine islamistische Partei die Spas der Prostitution beschuldigt hatte, forderte das Tourismusministerium die Hotels der 1192 Koralleninseln der Malediven zur sofortigen Schließung auf. mehr >>>


    Mal schaun, wer sich durchsetzt. :confused:


    PS: Es wird auch das Alkohol- und Schweinefleischverbot diskutiert

  • Natürlich ist das ein sehr schlechtes Zeichen gegenüber dem Tourismus aber eines muss ich auch sagen.
    Wir waren 2 mal auf den Malediven auf sehr schönen Inseln ohne Spa und es ist mir nichts abgegangen.
    Das wichtigste dort ist die Unterwasserwelt und die war traumhaft schön. Die Sonnenuntergànge einfach fantastisch und ansonsten lesen und Ruhe. Mehr wollten wir nicht und mehr gab es nicht.
    Dann wurde Spa erfunden und nun ginge es nicht mehr ohne? Spa gibt es jetzt überall, deswegen muss man nicht auf die Malediven, das kann ich im Nachbarort haben.
    Aber wie gesagt, ein schlechtes Vorzeichen wenn die Islamisten nun bestimmen was man darf und was nicht.

  • Hallo,


    ich glaube, das bedenkliche an dieser Entscheidung ist nicht, dass da jetzt was fehlt, was uns abgehen könnte, sondern dass eine religiöse Gruppierung mit politischen Mitteln (was in einem säkularen Land ohnehin undenkbar wäre) in einem Maß Einfluss auf die inländische Wirtschaft und ausländische Gäste nimmt, wie es fast nirgend sonst in der Welt vorstellbar ist. Was die einzelnen Touristen an ihren Urlaubsorten gerne suchen, würde ich ihnen selbst überlassen wollen.


    Und wenn man solche Meldungen sieht und ihnen Videos gegenüberstellt wie neulich das im Internet gezeigte Gewaltvideo gegenüber der bewusstlosen Frau aus Ägypten, dann kommen dem unbedarften Abendländer schon Zweifel, ob die heeren Vorstellungen der Mächtigen in diversen islamischen Ländern auch nur irgend etwas mit der Realität in diesen Ländern zu tun haben. Jeder Politiker, dessen Weltbild das Niveau mittelalterlicher Feudalherren hinter sich gelassen hat weiß, dass Druck lediglich Gegendruck erzeugt.


    Manchmal heißt es, religiöse Eiferer würden die große Gefahr im immer noch jungen 21. Jahrhundert für die westliche Welt sein. Ich denke, Religionen wie der Islam werden sich angesichts ihrer mangelhaften Distanzierung von eben jenen religiösen Fanatikern (in Worten und Werken ... wie jenes Spa-Verbot) und die institutionalisierte Doppelmoral mittelfristig selbst ein Bein stellen. Früher oder später schafft sich die Freiheit immer einen Weg. Das mag schnell und blutig gehen wie auf dem Balkan oder langsam und schmerzvoll wie in China. Aber Regierungsformen, die auf Unterdrückung und Bevormundung bauen haben langfristig noch nie überlebt.


    Ciao
    HaPe

  • liebe maxi,
    natürlich hast du vollkommen recht,die malediven bieten
    eine wunderschöne unterwasserwelt und die geniesst mein mann
    als taucher auch sehr.
    ich hingegen bin da eher die landratte und geniesse das süsse
    nichtstun und fand gerade zwischendrin für die arbeitsmüden knochen
    ein kleines spa angebot gar nicht so schlecht.


    :( jetzt bleiben mir nur noch bücher und einsiedlerkrebse gucken,
    ich persönlich find`s dann doch schade.


    trotzdem bleiben für uns die malediven immer ein anziehungspunkt,
    allein der ruhe wegen.

    Liebe Grüsse Bigi :)


    Nichts ist in der Fremde exotischer als der Fremde selbst. (Ernst Bloch 1885-1977)

  • Das geplante Verbot von Wellness-Behandlungen in den Hotels der Malediven sorgt für Verwirrung.


    Die Regierung des islamistisch geprägten Inselstaates hat angekündigt, die Wellness-Bereiche in Hotels schließen zu lassen. Bisher gibt es aber noch kein Gesetz dafür – also auch keine Änderungen für Urlauber.


    Massagen finden weiter statt, die Wellness-Oasen bleiben vorerst geöffnet. Dies teilte der Deutsche Reiseverband mit.


    Nach heftigen Protesten aus der Tourismus-Branche denkt die Regierung inzwischen sogar über einen Kompromiss nach. „Wir prüfen derzeit, ob wir es den Ressorts doch gestatten, ihre Wellness-Zentren weiter zu betreiben“, sagte Tourismusministerin Mariyam Zulfa nach Angaben der Nachrichtenwebsite „Haveeru Online“. Sie räumte ein, dass das Verbot erhebliche Auswirkungen auf den Tourismus haben könnte.


    Der Chef des Verbandes der Tourismusindustrie, Sim Ibrahim, sieht das Verbot als „sehr störend, nicht hilfreich für den Tourismus und schlecht für das Image unseres Landes“. Der Verband habe die Regierung um „rechtliche Klarheit“ gebeten und hoffe, dass die Regelung bald wieder zurückgenommen werde.


    Der Tourismus ist der stärkste Industriezweig auf der Inselgruppe, 2010 kamen 35,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts* aus dem Tourismus-Sektor. Nach offiziellen Angaben wurden 2011 rund 850 000 Touristen auf den Malediven gezählt.


    Bis die Rechtslage endgültig geklärt ist, wollen sich die Hotels nicht äußern.



    Quelle: Tourism Yearbook 2011, Maldives Ministry of Tourism, Arts & Culture

    Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben
    - Alexander von Humboldt -


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  • Der Inselstaat Malediven ist ein sehr streng gläubiger Staat der keine andere Religion ausser dem Islam akzeptiert



    Malediven: Nicht-Muslime verlieren die Staatsbürgerschaft



    Der Verfassungsrat der Malediven hat eine Verfassungsänderung verabschiedet, wonach nur Muslime Staatsbürger des Landes sein können. Entsprechend den Ausführungen des Barnabas Fund, einer Organisation, welche die verfolgte Kirche unterstützt, bedeutet die Einführung dieses Verfassungsartikels, daß eine Anzahl von Einwohnern der Malediven ihre Staatsbürgerschaft verlieren und staatenlos werden. Auf den Malediven ist es verboten, eine andere Religion als den Islam zu praktizieren.


    Unter den Ausgebürgerten befinden sich nicht nur geborene Christen, sondern auch ehemalige Muslime, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind; auch sie verlieren ihre Staatsbürgerschaft. Obschon die bestehende Verfassung dies nicht ausdrücklich erwähnt wird jede Person, die Texte anderer Religionen befolgt, sie öffentlich macht oder auch nur liest so lange bestraft, bis sie zum Islam konvertiert.


    Unter dem Regime von Präsident Gayoom, dessen autokratischer Führungsstil in der letzten Zeit angegriffen wurde, verbreitet sich der Einfluss von militanten Muslimen. Nach einer Bombenexplosion Anfangs dieses Jahres, welche eine Anzahl von Touristen verletzte, und die einer militanten islamischen Gruppe zuerkannt wurde, versprach der Präsident, islamischen Extremismus zu bekämpfen. Die neueste Verfassungsänderung widerspricht dieser Ankündigung.



    Quelle: http://www.derprophet.info/anhaenge/anhang19.htm



    Menschenrechte


    Grundrechte wie die Rede- und Meinungsfreiheit sind eingeschränkt; im Vorfeld und während politischer Kundgebungen werden auch friedliche Demonstranten festgenommen. In maledivischen Gefängnissen sitzen nach wie vor zahlreiche politische Häftlinge ein.[11] Bis heute wird auf den Malediven außer dem Islam keine andere Religion geduldet[12]. Am 7. August 2008 erließ Präsident Mohammed Abdul Gayoom eine neue Verfassung, die in Artikel 9, Absatz d) Personen, welche nicht muslimisch sind, die Aufnahme als neue Staatsbürger verwehrt. Dies gilt jedoch nicht für Personen, die auf den Malediven geboren wurden und deren Eltern bereits Staatsbürger sind, unabhängig von ihrer Religion.[13]


    Im Juli 2003 veröffentlichte Amnesty International einen Bericht über die Menschenrechtsverletzungen des Regimes von Präsident Gayoom, in dem dieses beschuldigt wird, Folter anzuwenden. Häftlinge würden geschlagen und getreten, sie müssten stundenlang in Handschellen gefesselt in der Sonne ausharren. Vor Gericht würden ihnen Anwälte verwehrt.


    Die Herausgeber des unabhängigen Internetmagazins „Sandhaan“ wurden wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt, unliebsame Politiker seien ebenso weggesperrt worden wie religiöse Führer oder Künstler. Gleichzeitig baute der ehemalige Präsident einstige Militärgebäude zu Gefängnissen aus - auf Inseln weit weg von den Luxushotels der Touristen.


    Die 395.650 Einwohner (Schätzung Juli 2010)[2] der Malediven sind sunnitische Muslime. Der Islam ist die alleinige Staatsreligion. Bedingung für die maledivische Staatsbürgerschaft ist das muslimische Glaubensbekenntnis. Religionsfreiheit wird ausdrücklich ausgeschlossen. Auf dem aktuellen christlichen Weltverfolgungsindex der privaten Organisation Open Doors stehen die Malediven auf Platz 6 (Vergleich 2008: Platz 4, 2009: Platz 6, 2010: Platz 5), wobei Open Doors keine Angaben dazu macht, wie diese Einstufung zustandegekommen ist.[14]


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Malediven

  • Echt heftig!


    Ich war schon immer der Meinung, dass die Religionen an vielen Übeln schuld sind, insbesondere natürlich die Fanatiker und Eiferer.
    Dabei ist mein Credo, jede(r) soll doch glauben, was er/sie will, solange er andere damit in Frieden lässt.
    Dass jemand auf Biegen und Brechen seinen Glauben auch bei anderen durchsetzen möchte, ist für mich absolut unverständlich.


    Ich kann nur den Kopf schütteln! Und das wäre schon mal ein Grund für mich, dieses Land zu meiden, wobei die Malediven eigentlich noch nie mein Wunschreiseziel waren (da wir es nicht so haben mit Wassersport und nur Relaxen, vom Preisniveau mal ganz abgesehen).


    Viele Grüße
    Katja

  • Ein blödes Thema.


    Zum Anfang stimme ich allen Vorrednern zu. Die religösen Extremisten sind für viel Übel in der Welt zuständig. In Europa haben wir diese dunklen Zeiten der Inquisition und Kreuzzüge zum Glück schon hinter uns gelassen.
    In Ägypten hat die Muslimbruderschaft auch schon angkündigt im Tourismusbereich härter durchzugreifen. Kein Bikini mehr am Strand und kein Alkohol in den Hotels. Das würde Ägypten genauso hart treffen wie die Malediven.


    Ein Aspekt wurde in der ganzen Diskussion bisher noch ausgeblendet. Was haben wir als Tourist zu dieser Entwicklung beigetragen???
    Gerade als Tourist sollte man sich im Vorfeld über die kulturellen Basics des Reiselandes informieren.
    Und dann gehört es halt einfach dazu nicht im Spagetti-Träger-Top, nicht im Minirock und nicht mit aufgeschlitzten Jeans (die fast nichts mehr verhüllen) in Male am Flughafen aufzutauchen oder eine Sightseeing Tour durch Male oder eine Einheimischeninsel zu machen. Zwei schöne Beispiel dafür hatte ich erst im November erlebt. Eine Russin ist zum Schnorchelausflug im String-Bikini aufgetaucht wobei die Gesamtstofffläche bestimmt nicht größer als meine Handfläche war. Oder 3junge alleinreisende schweizer Mädels die abends bei Musik und Alkohol im Bikini jeden Angestellten angesprungen haben, dass es eigentlich nur noch allen (insbesondere den Angestellten) peinlich war.


    Die Menschen dort sind innerhalb der letzten 20-30Jahren von der "Steinzeit" in die Neuzeit katapultiert worden, da muss auch geistig und kulturell erstmal alles verarbeitet werden.
    Ich bin aber froher Hoffnung dass sich die maledivische Regierung mal sich paar SPAs ansieht und danach sieht dass das alles ganz harmlos ist und auch nichts mit der vorgeschobenen Prostitution zu tun hat. (wer kommt eigentlich auf so eine Idee)


    Gruß Bigtrade

  • ein schwieriges Thema!


    bigtrade ist jetzt Deine Empfehlung fuer einen Malediven Urlaub lange Jeans und langarmliges t-shirt :confused:


    Malediven ist Strand, Bikini... das ist das Prospekt und auch das was sie verkaufen seit Jahrzehnten und es wiederspricht nicht der urspruenglichen Kultur der Inselvoelker. Zwischen Islam und Steinzeit gibt es auch noch eine Geschichte der Inseln...


    Gruss
    Gisela

  • Quote from RiJaMo


    Malediven ist Strand, Bikini... .


    Na ja, so ganz ist es so auch nicht.
    Bei uns hieß es immer, fährt man auf ne Einheimische Insel, Schultern bedecken, Knie bedecken.
    Im Hotel, zum Essen nicht in Badekleidung.
    Und in der Hauptstadt würde ich auch nie wie am Strand rumlaufen, muss ja nicht sein, dass man provoziert.


    An solche Reglen halten wir uns schon.

  • Quote from Maxi


    An solche Reglen halten wir uns schon.


    Ja Maxi, Ihr vielleicht, aber eben ganz viele nicht. Das sieht man immer wieder, leider, warum fällt es so schwer? Man bittet nicht mit Badekleidung in Restaurant zu gehen, aber es gibt auch hier wieder welche, die scheren sich nicht drum. Oder die Aufforderung Schultern bedeckt in die Kirche zu gehen und nicht in kurzen Hosen, das fällt einfach vielen schwer. Und über das Fotografierverbot oder ohne Blitz. Da gibt es scheinbar nur eine Frage, wie schaffe ich es schnell zu fotografieren, ohne dass der Aufseher es merkt.


    Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln... Wir sind doch Gast im Land...
    Viele Grüße
    Petra

  • Der Mensch ist schon ein komisches Wesen.
    Nicht nur dass ihn Bitten, Vorschriften oder Verbote nicht interessieren, ihm ist auch das eigene Leben nichts wert.
    Hab vorgestern einen Beitrag über unseren höchsten Berg den Grossglockner gesehen und war fassungslos.
    In Flip Flops, Stöckelschuhen, Riemchensandalen und mit dicksten Plateausohlen laufen die in den Bergen rum.
    Abseits von Wegen ist es am Tollsten. Blumen samt Wurzeln ausreissen ist was Herrliches und Murmeltiere zu Tode zu füttern ist ja so niedlich.
    Und dann ist man total geschockt wenn man angesprochen wird. Na so ne Frechheit, die sollen doch froh sein, wenn man kommt.
    Denn dass die Bergrettung dann ihr Leben riskiert um die Sandalen Gipfelstürmer wieder runter zu holen, ist ja schliesslich deren Aufgabe.
    Ich hab ja Maut bezahlt, da kann ich doch nun tun und lassen was ich will.


    Mich wunderts also gar nicht, wenn dann rigoros kontrolliert und verboten wird, ob am Berg oder am Strand.

  • Hallo Maxi,
    Danke und das meine ich so wie ich es schreibe.
    Ich selber war einige Jahre in Rosenheim zwecks Studium. Wir haben viele Touristen aus den Bergen geholt und gerettet. Ich war viele Jahre aktiv in der Bergwacht und es ist echt unglaublich was man da erlebt. Sommer ist da schlimmer als der Winter....das kannst Du glauben.


    Eltern, die mit Kleinkindern auf Tour gehen und das in Sandalen und ohne Schlechtwetterkleidung. Leute die Lawinen ausloesen und dann die Bergwacht beschimpfen. Skifahrer die voellig besoffen Unfaelle verursachen und nicht mal mehr richtig gehen koennen. Tourengeher ohne Piepser. Wanderer ohne Landkarte, Mountainbiker ohne jede Erfahrung und ohne Helm.......
    Die Liste ist lang und der Retter riskiert sein Leben fuer die Nachlaessigkeit anderer. Einigen konnten wir nicht mehr helfen und es waren kaum "Ungluecke" dabei. Meist war es einfach fahrlaessig ...... grob fahrlaessig.


    Jeder Sport erfordert den noetigen Respekt zur Natur.


    Juergen