Bildschirm kalibrieren

  • Quote from kiki

    . Was spricht dagegen einfach nur korrekt zu arbeiten? Weil andere dies auch nicht machen??? :confused:

    Oh, Schreck! Ich "arbeite" doch nicht! Ich hab Spaß!
    Der Grund ist, fass mir noch keiner ein Argument geliefert hat, das mich von dieser Anschaffung überzeugt hat. Auch die großen Prints meiner Fotoausstellung waren ohne Kalibrierung wunderbar.

  • Meinen misslungenen Druck hatte ich dann reklamiert und das Labor hat das Gott sei Dank anerkannt und mir das Foto erneut gedruckt.
    Aber noch einmal wollte ich das nach Möglichkeit nicht haben, daher hatte ich danach angefangen, mich mit Farbmanagement zu beschäftigen.


    Allerdings liegt das Gerät zum Skalieren bei mir schon länger rum :( , ich habe Monitor und Gerät von Eizo.
    Ich bin auch nicht so der Technik Freak und schiebe die Geschichte vor mir her, habe mich noch nicht getraut, das in Angriff zu nehmen.

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Meine Meinung, was andere machen, warum sie den Monitor kalibrieren oder auch nicht, das ist mir persönlich vollkommen egal. Mir ist aber nicht egal, was ich von meinen Fotos denke. Ich freue mich über meine Ergebnisse und klar denke ich manchmal beim Betrachten von Bildern: zu viel gesättigt, unnatürlicher Himmel, zu sehr geschärft, zu viel Kontrast, also viel zu viel an den Reglern gespielt, aber ich behalte es für mich. Das fällt mir auch auf, wenn das Bild etwas aussagen soll, dann denke ich manchmal bei mir, schade ...


    Heute war ich mit Enkeltochter beim Kieferorthopäden, der hat jetzt eine ganz moderne Anzeigetafel, um die Patienten ins Zimmer zu bestellen. Dazwischen werden auf einem riesigen Bildschirm Bilder gezwigt, von Pixelio. Wir haben geraten, welche Städte es waren, das ging dann so: New York Paris, schiefer Horizont, Florenz, schlechter Bildausschnitt, Madrid etc.


    Viele Grüße
    Petra
    PS. überzeugen, warum man einen Bildschirm kalibrieren sollte, das mache ich nicht, es muss doch jeder selber entscheiden, was er warum einsetzen will. Ist genauso wie mit dem Stativ, viele sehen da keinen Vorteil und manche fotografieren - der Bequemlichkeit halber - durch die Fensterscheibe, es kommt ja nicht auf darauf an, Hauptsache die Komposition stimmt. Kann man alles so sehen. Jeder halt wie er es mag. ;)

  • Sylwia, mein Pc steht immer an derselben Stelle und da habe ich immer dasgleiche Licht. Das Laptop nehme ich ja nur, wenn ich unterwegs bin und dann habe ich immer anderes Umgebungslicht, welches ja in die Berechnung mit einfließt. Daher bringt es beim Laptop nicht soviel. Außerdem habe ich unterwegs kaum Zeit, mich mit der Bildbearbeitung großartig auseinanderzusetzen. Es reicht wenn ich die Bilder schnell entwickel, denn auf das RAW-Format und die Entwicklung verzichte ich nicht. Und unterwegs kalibrieren? Nö, so weit isses noch nicht bei mir. :D


    Mein PC erinnert mich immer, wenn ich neu kalibrieren soll, dann mache ich es.
    Viele Grüße
    Petra
    PS. morgen geht es nach Boston!

  • Man kann jeden halbwegs aktuellen Bildschirm kalibrieren.
    @Sylwia: was meinst Du mit einem Gerät mehr in der Ausrüstung? Man schleppt das Ding nicht mit sich herum. 1x im Monat meldet sich die Software, das hängt man den "Sensor" vor den Bildschirm und nach 5-10min ist der Spuk vorbei. Dann verschwindet das Ding in der Schublade.
    Von der Kalibrierung überzeugen will ich niemanden. Allerdings kann ich auch die Gegenargumente für mich nicht nachvollziehen.

  • Hi,

    Quote from kiki

    Es freut mich immer, wenn HaPe sich dann äußert, [...]


    zuviel der Ehre (... schäm).


    Beim Kalibrieren scheiden sich die Geister. Insbesondere auch, weil es wirklich kompliziert sein kann, wenn man es nicht nur "machen" will, sondern auch verstehen will, was man gerade macht.


    Ja, es ist richtig: Farben sehen auf jedem unkalibrierten Monitor anders aus. Gerade die Monitore im unteren Preissegment sind standardmäßig gerne mal auf "Effekt" und nicht auf "Natürlichkeit" eingestellt ... einfach weil sich das besser verkauft. Aber auch das ändert sich langsam. Das ist im Prinzip das gleiche wie bei den Kompaktkameras und den DSLRs. Auch hier sehen die DSLR-Bilder out-of-the-box erstmal unschärfer aus. Ich glaube, da hat jeder seine Meinung, die ich niemanden ausreden will.


    Wenn man aber ein paarmal bei Hochzeiten fotografiert hat und das superzart chreme- oder mintfarbene Brautkleid so darstellen will, wie es in der jeweiligen Lichtsituation wirklich war und man es ums verr***en nicht hin bekommt, ohne dass das weiße Hemd des Bräutigams farbstichig wird, oder wenn man stundenlang an supersensiblen Hauttönen schraubt und mit der Zeit nur noch grüne und gelbe Punkte vor den Augen tanzen sieht, dann sagt man sich irgend wann man: "Stop ... so geht es nicht mehr weiter!" Ja, Farben sind subjektiv, aber deshalb muss man sie nicht mutwillig noch "falscher" als unvermeidlich notwendig machen.


    Es gibt eine standardisierte Vereinbarung, wie RGB-Werte eines Pixels an einem Monitor bzgl. Farbe und Helligkeit auszusehen haben. Die Einhaltung dieser Vereinbarung wird wird durch die Kalibrierung des Monitors gewährleistet. Wer das nicht tut, der muss eben damit leben, dass Farben und Helligkeiten "zufällig" aussehen. Man kann sich auch an Farbstiche gewöhnen :roll: Wer an einem unkalibrierten Monitor die Farben und Helligkeiten seiner Bilder bearbeitet, muss damit leben, dass sie an keinem (!) anderen Monitor genau so aussehen. Wer das an einem kalibrierten Monitor macht, kann zumindest sicher sein, dass seine Bilder auch an anderen kalibrierten Monitoren gut aussehen.


    Für mich passt eine halbwegs anspruchsvolle Amateurfotografie und ein unkalibrierter Monitor nicht zusammen. Nach der Kalibrierung kann der Unterschied zu vorher marginal sein, oder dramatisch, oder irgend etwas dazwischen. Man darf sich aber sicher sein, dass nach der Kalibrierung eine potenzielle Fehlerquelle weniger vorhanden ist.


    Ciao
    HaPe.

  • Nein HaPe, DU mußt dich für gar nix schämen. Das ist mein Auftrag. Ich hab fast ein ganzes Jahr mit einem unkalibriertem Monitor herumgefrickelt, aber die dicke Vollformat in der Tasche...
    DAS passt nicht zusammen. Mittlerweile sind mir auch ein paar Schüsse gelungen, die ich bei einem renommierten Anbieter für die Wand in Auftrag gegeben habe. Da kommt zu Kalibrierung noch das passende Farbprofil des Fotolabors dazu, welches man dann bei der Bildbearbeitung mittels Softproof einfügt und erst dann passt das fertige Ergebnis. Ich hätte das viel eher machen sollen, aber wie heißt es so schön, besser spät als nie ;)
    LG kiki

  • Hallo,


    Quote from kiki

    Ich hätte das viel eher machen sollen, aber wie heißt es so schön, besser spät als nie ;)


    da stimme ich Dir vollkommen zu. Softproof hatte ich nicht erwähnt, weil das möglicherweise die meisten hier (wir sind ja in einem Reiseforum und nicht in einem Fotoforum) eher erschrecken könnte.


    Man muss sich einfach vor Augen führen, dass jede Umwandlung von Informationen normalerweise nicht einer impliziten Logik folgt, sondern eine Umwandlungslogik explizit definiert werden muss. Und speziell wenn bei einer Umwandlung von Informationen analoge Ein- oder Ausgabegeräte verwendet werden, deren Kenngrößen einer (z. B. fertigungs- oder alterungsbedingten) Streuung unterworfen sind, dann können diese Geräte nur dann gut arbeiten, wenn sie justiert wurden. Idealerweise geschieht diese Justage durch eine Kalibrierung (also durch die Einstellung der eigentlichen Umwandlungsmaschinerie), wenn dies nicht möglich ist durch eine Profilierung (also eine nachgeschaltete Anpassung der Ausgangswerte). Das betrifft in diesem Fall nicht nur den Monitor, sondern auch Drucker und Scanner und auch unsere digitalen Kameras, die ja erstmal mit einem kontinuierlichem (= analogen) Energie- und Frequenzspektum in Form von sichtbarem Licht umgehen müssen, bevor sie diese in die viel bequemeren digitale Zustände umwandelt.


    Ciao
    HaPe