Graufilter

  • Ich will mir einen Graufilter und einen Polfilter zulegen.
    Bin mir aber nicht ganz sicher, welchen. Habe UV-Filter von Hoya, mit denen ich glücklich bin.


    Hat jemand Erfahrung und nen tip für mich?



    Peter

  • Hallo Peter,


    ich habe sämtliche Filter von B&W, sind recht hochwertig und ich bin absolut zufrieden damit.
    Ist leider aber auch nicht ganz preiswert.


    LG Petra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Gerade heute haben wir mit Graufiltern "geübt" und es stellte sich heraus, dass man am Filter nicht sparen sollte. Eine aus unserer Gruppe hat einen Graufilter dabei, der nicht zu "gebrauchen" ist. Es lag sicher neben der falschen Qualität auch an der zu starken Tönung. Im Moment hat sie sich einen B&W Filter ausgeliehen. Wir sind gespannt auf das Ergebnis.


    Viele Grüße
    Petra

  • Quote from Mikado

    Es lag sicher neben der falschen Qualität auch an der zu starken Tönung.


    Wie hat sich die zu starke Tönung in den Bildern ausgewirkt?
    Wie stark sollte die Tönung max. sein?


    Und vielleicht kann mal jemand schreiben, warum und wann man einen Graufilter verwendet, damit sich alle auskennen (und ich nicht googeln muss). :-O

  • Das kann man nicht in zwei Sätzen beschreiben. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um einen Graufilter einzusetzen und je nachdem muss man eben auch eine andere Belichtungsverlängerung nehmen.


    Graufilter werden z. Beispiel bei Langzeitbelichtungen bei fließendem Wasser eingesetzt, das erzeugt einen Wischeffekt, oder in der Architektur, um störende Personen oder Autos zu eleminieren.


    Beispiele gibt es hier Neutraldichtefilter

    Quote from NoDurians


    Wie hat sich die zu starke Tönung in den Bildern ausgewirkt?


    Man hat nichts mehr gesehen, es war alles schwarz.


    Vielleicht noch eins, es gibt auch einen Grauverlauffilter, das ist dann wieder etwas ganz anderes, Diesen setzt man häufig bei Landschaftsaufnahmen ein, wenn die Kontraste Himmel - Boden sehr stark sind. Auch diese Filter gibt es in verschiedenen Ausführungen, hart - weich und in verschiedenen Stärken (Tönungen).


    Viele Grüße
    Petra

  • Du kannst nen leichten Graufilter oder nen polfilter auch verwenden, um den Kontrast zu erhöhen.
    Aber wie Petra sagte, meistens wird er eingesetzt um die Belichtungszeit zu verlängern.


    Du mußt dir das wie ne Sonnenbrille vorstellen. Er nimmt licht weg. Und Schau mal mit ner Sonnenbrille in die Wolke, dann ohne.

  • So, hab jetzt nen Graufilter und nen grauverlaufsfilter von b&w. Verarneitung ist Super und wertig. Werd die nächsten Tage mal losziehen und testen.

  • derbofe: Wie sind die Tests verlaufen. Vielleicht kannst Du (und andere) ein paar Fotos mit ND-Filter einstellen. Besonders würden mich Fotos von Wasserfällen o.ä. interessieren.



    Generelle Frage zu ND-Filtern: Ich hab jetzt grad die Beschreibung eines Filters gelesen. Da steht: "Schluckt" 10 Blendenstufen, d.h. ermöglicht eine um den Faktor tausend verlängerte Belichtungszeit


    Heißt das, wo normal eine Belichtungszeit von 1/500 angebracht wäre, kann ich mit Filter 2 Sekunden belichten?
    Ist das viel oder wenig? Oder kombiniert man sowieso mehrere ND-Filter um in der Belichtungszeit flexibler zu bleiben.

  • Hallo,


    Quote from NoDurians

    Heißt das, wo normal eine Belichtungszeit von 1/500 angebracht wäre, kann ich mit Filter 2 Sekunden belichten?


    so ist es. Wobei man normalerweise durch eine passende kleine Blende (16, 22 oder so) und niedrigen ISO-Werten auch ohne Graufilter schon zu laengeren Belichtungszeiten als 1/500s kommt (wenn man nicht gerade bei praller Sonne in der Sahelzone fotografiert) und dann mit diesem Filter Belichtungszeit bis in den Minutenbereich moeglich sind.


    Quote from NoDurians

    Ist das viel oder wenig? Oder kombiniert man sowieso mehrere ND-Filter um in der Belichtungszeit flexibler zu bleiben.


    10 Belichtungsstufen sind schon sehr viel. Gerne genommen werden Graufilter mit zwei oder drei Stufen, damit man trotz viel Licht eine große Blende (z. B. 1,4 oder 2.0) verwendenn kann (z. B. zur Freistellung mittels geringe Schaerfentiefe ... etwa bei Freiluftportraits) oder um die Blitzsynchronisationszeit bei hellem Licht nicht zu unterschreiten. Bei 10 Belichtungsstufen ist der einzige Anwendungsfall aber tatsaechlich die sehr viel laengeren Belichtungszeit.


    Man kann Graufilter kombinieren, man tut es aber in der Regel nicht, weil mit jedem Glas-Luft Uebergang Reflexionen, Streuungen, Transmissionsverluste und andere Probleme entstehen koennen, die sich als Artefakte auf dem Bild niederschlagen. Wenn man Graufilter trotzdem kombinieren will ist zu beachten, dass sich die Filterwirkung multipliziert und nicht etwa addiert. Aus zwei Filter mit je drei Stufen ergibt sich die um Faktor 64 verlaengerte Belichtungszeit. Zwei Filter mit 10 Stufen kombiniert verlaengert die Belichtungszeit um eine Million. Aus 1/125 s werden dann ueber zwei Stunden :roll:


    CU
    G.

  • Hallo,


    Quote from NoDurians

    Zwei Stunden Belichtungszeit wären dann in der Reisefotografie wohl schon etwas nervig für die Mitreisenden. :D


    das ist wohl wahr, aber es ist eine der ganz wenigen Loesungen fuer die Frage, wie man den Innenhof des Taj Mahal menschenleer fotografieren kann, ohne beim Security-Personal bombenalarm ausloesen zu muessen.


    CU
    G.

  • Quote from NoDurians

    derbofe: Wie sind die Tests verlaufen. Vielleicht kannst Du (und andere) ein paar Fotos mit ND-Filter einstellen. Besonders würden mich Fotos von Wasserfällen o.ä. interessieren.



    Komme jetzt mal endlich dazu ein paar Bilder, die ich mit Graufilter gemacht habe zu zeigen. Ein Wasserfall ist leider nicht dabei.



    Peter

  • Hallo Peter,


    kannst du mir etwas auf die Spünge helfen, da ich mit einem Graufilter bisher nicht gearbeitet habe ?


    Bild 1 kann ich jetzt gar nicht mit anfangen.
    Was ist das ?
    Wie wurde der Graufilter hier eingesetzt ?


    Bild 2 erinnert mich an eine Gebetsmühle in Nepal.
    Auch hier weiss ich nicht was das ist und wie der Graufilter eingesetzt wurde.


    Bild 3 + 4 finde ich total super.
    Auch hier fände ich es toll, wenn du erklären könntest wie durch den Graufilter der Effekt zu Stande kam.


    Ich habe bisher gedacht, dass man vorrangig die Belichtungszeit verlängern kann um z.B. fließendes, weiches Wasser zu bekommen.
    Das jetzt solche Effekte damit möglich sind, war mir gar nicht klar.


    Insbesondere das letzte sieht richtig super aus, wie ein Spiegel.


    Viele Grüße,
    Petra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Ich habe bei allen 4 Bildern den Graufilter verwendet, um die Belichtungszeit zu verlängern (Bei Bild 4 habe ich noch zusätzlich einen Polfilter verwendet.)


    Bild 2 sind Gebetsmühlen in Bhutan. Die Vordere ist unbewegt, die Hintere dreht sich. Um diese Bewegung deutlich einzufangen, brauchte ich eine längere Belichtungszeit. Der Graufilter hat auch bißchen den Kontrast erhöht, glaube ich.


    Bild 1 ist eine leere Bierflasche, in die ich so ein Leuchtstab reingesteckt habe. Während der Aufnahme habe ich nach ein paar Sekunden die Kamera nach links Bewegt. Dadurch ist dieser Effekt entstanden.


    Bei Bild 3 + 4 habe ich während der Aufnahme rausgezoomt. So entstanden diese Effekte.


    Da das Zoomen und das Bewegen während der Aufnahme mehr Zeit braucht, habe ich den Graufilter verwendet.



    Peter

  • Oh, dann habe ich mit meinen Gebetsmühlen ja richtig gelegen.
    Aber jetzt kann ich es besser einordnen.


    Bei Bild 3 + 4 also während der Belichtung ran gezoomt ?
    Ich bin erstaunt, daß das Bild dadurch nicht mehr verwackelt ist.


    Ist jedenfalls ein toller Effekt finde ich.
    Schade, einen Graufilter habe ich nicht, sonst würde ich das gleich morgen mal ausprobieren.


    VG Petra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Nein, ich habe rausgezoom. Reinzoomen geht aber auch.
    Mann wartet zB. bei einer Belichtungszeit von 3 Sekunden so eine Sekunde (manchmal auch mehr, muß man ausprobieren), und danach fängt man an zu zoomen oder zu bewegen. Dadurch bleibt das Motiv (einigermaßen) erkennbar.
    Wenn man von Anfang an wackelt oder zoomt, erkennt man vom Motiv nichts mehr. Das mach ich aber auch manchmal, ist wie malen mit der Kamera.


    Wenn du im Dunkeln fotografierst brauchst du kein Graufilter. ISO runter, ggf. abblenden, das reicht meistens.
    Ich hatte bei den Bildern ne Belichtungszeit zwischen 3 und 6 Sekunden.

  • Vielen Dank für die Beispielbilder. Dass sich die hintere Gebetsmühle dreht, hab ich so nicht erkannt. Liegt vielleicht auch daran, dass es hier am Pool des Anantara Mui Ne :P so hell ist und das Display vom Netbook etwas spiegelt.


    3 gefällt mir gut, 4 find ich genial. Die Idee, den Graufilter für Zoomfahrten zu verwenden, ist klasse. Aber wackelt man nicht mit der Kamera am Stativ? Hmm, müsst ich mal ausprobieren.