Bildbearbeitung - ja oder nein

  • Nachdem ich ein neues Notebook bekommen hab, war jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, meine ersten Schritte mit Lightroom zu machen. Ich hab mir dazu eine Lern-DVD von Gallileo Design ( sehr empfehlenswert! ) gekauft. Da ist auch eine auf 30 Tage begrenzte Testversion von Lighroom 4.0 dabei.


    Das Importieren und Verwalten der Bilder ist für mich noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber sehr sinnvoll. Ich muss mir nur noch so etwas wie einen Workflow angewöhnen.


    Meine Frage bezieht sich allerdings darauf:


    Quote from derbofe

    :Die RAW-Datei bei Nikon heißt NEF. Diese NEF-Datei ist ein verschlüsseltes RAW-Format, das nur von einem Nikonprogramm gelesen werden kann.
    ViewNX ist so ein Programm. Es hat auch Einstellungsmöglichkeiten wie z.B. Lightroom: Weißabgleich, Schärfe usw.
    Nicht-Nikonprogramme können dieses Raw-Format nicht lesen.
    Mit manchen Programmen kann man das Bild zwar öffnen, die Farben werden aber falsch dargestellt, da diese Programme nur raten, wie das Bild sein könnte.
    Will man ein Raw mit echten Farben, muß man im Nikonprogramm das Bild z.B als TIFF exportieren, und kann es dann mit Lightroom oder Photoshop bearbeiten.


    Ich hab am Wochenende NEF-Dateien direkt aus der Kamera in Lightroom importiert und war eigentlich mit den Farben sehr zufrieden. Hat sich mit Lightroom V4 irgendwas geändert oder muss/soll man immer noch die Dateien mit ViewNX in TIFF exportieren und dann erst in Lightroom weiter bearbeiten?!

  • Hallo,


    Quote from NoDurians

    Ich hab am Wochenende NEF-Dateien direkt aus der Kamera in Lightroom importiert und war eigentlich mit den Farben sehr zufrieden. Hat sich mit Lightroom V4 irgendwas geändert oder muss/soll man immer noch die Dateien mit ViewNX in TIFF exportieren und dann erst in Lightroom weiter bearbeiten?!


    nein, natürlich nicht. Die Information von derbofe war nicht so 100% richtig.


    NEF-Files sind nicht verschlüsselt, jedoch können nur RAW-Konverter, die auf dem Nikon-SDK basieren, die in der Kamera verwendeten Einstellungen (Weißabgleich & Co) direkt übernehmen. Alle anderen nehmen Default-Einstellungen oder eben die eingestellten Presets. Es ist tatsächlich so, dass die meisten Non-Nikon Konverter auf der freien Software dcraw basieren, die sogar im Source-Code aus dem Web zu laden ist und diese ist mittels Reverse-Engeneering entstanden.


    ABER (ein ganz dickes "aber" ...)


    Inzwischen "raten" diese RAW-Konverter besser als das die Nikon-eigene Original-Software das kann. Speziell mit der Prozessversion 2012 von Lightroom 4 ist im Prinzip der Nikon-Software in quasi allen Belangen überlegen. Bzgl. der Schärfung streiten sich noch etwas die Geister, aber das kannst Du IMO getrost vergessen. Den Weißabgleich stellt man beim RAW-Workflow ohnehin sinnvollerweise erst im Nachhinein ein und die (Grund-) Schärfung lässt sich direkt bei Import durch ein Profil erledigen. Verwende auf jeden Fall die NEF-Files in Lightroom und keine TIFF Files. Die Ladezeiten und der erforderliche Speicherbedarf werden es Dir danken. Von den anderen Möglichkeiten (Kameraprofile etc.) ganz zu schweigen.


    Der Im- und Export in Lightroom schreckt erstmal etwas ab, hat aber auch enorme Vorteile. Ich kann Dir versichern, wenn Du eine Weile mit Lightroom gearbeitet hast, dann sind Dir alle Tools suspekt, die diesen Import nicht haben. Lightroom ist für Fotografen die beste Innovation seit der Erfindung des Autofokus.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo,


    Quote from NoDurians

    OK! Ich bin erleichtert! Das ViewNX brauch ich auf dem neuen Notebook gar nicht mehr zu installieren.


    das ist Geschmackssache. Ich habe es installiert, weil inzwischen in ViewNX das alte Transfer (zur Übertragung der Daten von der Kamera) integriert ist. Die meisten verwenden hierzu einen Kartenleser, mir ist der USB-Anschluss aber lieber. Außerdem benenne ich die Dateien gemäß meiner Nomenklatur gleich beim Transfer um. Aber das macht jeder anders.


    Quote from NoDurians

    Und die Kamera-Profile bekomm ich wahrscheinlich auf der Adobe Website als Download, nehm ich an.


    Das wirklich Besondere an den Kameraprofilen in Lightroom und Photoshop (ACR) ist, dass man sie eben gerade nicht irgendwo herunter läd, sondern dass man sie für seine ureigenste Kamera selbst erstellt.


    Warum das? Jeder halbwegs versierte Amateur-Fotograf weiß, dass er Monitor und Drucker (ggf. auch Scanner) kalibrieren muss, damit er verbindliche Farben erhalten kann. Nur ausgerechnet bei der Kamera ... der Quelle aller Helligkeits. und Farbinformationen ... verzichten wir aus einem unerfindlichen Grund darauf. Im Prinzip wird dadurch die ganze anderer Kalibriererei ad absurdum geführt. Kameras kann man zwar auch mit Lightroom nicht kalibrieren, aber man kann sie profilieren. "Kalibrieren" bedeutet, man ertüchtigt das Gerät, so dass es ordentliche Werte liefert, "Profilieren" bedeutet, man bewertet die unkalibrierten Daten aus dem Gerät mit Korrekturdaten. Das Ergebnis ist weitgehend das Gleiche.


    Vielleicht kennst Du das: Man sitzt vor dem PC, dreht noch was an der Sättigung, überlegt sich ob das Kleid von Tante Eulalie wirklich so orange war, oder vielleicht doch einen Tick rötlicher und das Ergebnis ist dann doch einigermaßen willkürlich. Schlimm ist das, wenn man (wie ich) hin und wieder auf Hochzeiten mit zwei oder mehr Kameras gleichzeitig knipse und hinterher die Bilder wie aus einem Guss aussehen sollen. Da bleibt wenig Raum für individuelle Farbfehler.


    Farbprofile misst man (a) pro Kamera und (b) pro Lichtsituation einmal mit einem passenden Mess-Target aus (z. B. Colorchecker Passport von X-Rite), generiert daraus je ein Kameraprofil und wendet dieses Kameraprofil gleich beim Import (... da haben wir es ja schon wieder) der Bilder in Lightroom an. Quasi komplett ohne Mehraufwand hast Du bereits farbkorrigierte Bilder in Lightroom importiert und musst nicht raten, ausprobieren oder abgleichen.


    Da dies aber schon sehr speziell ist, werden Kameraprofile in der Regel nur von sehr versierten Amateuren oder eben Berufsfotografen verwendet. Wenn Du das erstmal nicht tust, geht Dir nicht allzuviel durch die Lappen. Ich hatte (beispielsweise) 2006 in Myanmar meine ersten Bilder mit der Nikon D200 im RAW-Format aufgenommen und Jahre später erst Profile für die Kamera erstellt, die ich eigentlich schon lange nicht mehr nutze. Mit diesen Profilen neu in Lightroom importiert, haben ich den alten Bilder plötzlich eine Lebendigkeit entlocken können, die ich nicht für möglich gehalten hätte.


    Ciao
    HaPe

  • derbofe: Ich hab den Artikel gelesen und mir insbesondere die Vergleichsfotos angesehen. Ja, man sieht einen Unterschied, aber mmg. nach keinen besser/schlechter-Unterschied sondern nur einen anders-Unterschied. Den Umweg über ViewNX ist mir das nicht Wert, den Umstieg auf Canon schon gar nicht. :D


    @HaPe: Bei mir is nix kalibriert. Mir ist bewusst, dass das ein Manko ist und irgendwann werd ich das angehen. Wird dann wohl ein eigener Thread. An den Reglern für das Kameraprofil rumzuschieben, hat wohl erst dann einen Sinn, wenn der Monitor kalibriert ist.


    Quote from HaPeRieger

    Außerdem benenne ich die Dateien gemäß meiner Nomenklatur gleich beim Transfer um. Aber das macht jeder anders.

    Das geht auch mit Lightroom. Und sogar Import in den Lightroom-Katalog PLUS speichern auf einen 2. Ort (z.B. externes Sicherungslaufwerk) in einem Arbeitsgang. Find ich sehr praktisch.

  • Hallo,


    Quote from derbofe

    Ist gut erklärt und im unteren Kommentar geht es um lightroom4


    ja, die Seite kannte ich. Als ich damals meinen Workflow von Capture NX / Photoshop auf Lightroom umgestellt habe, habe ich mir die Entscheidung wahrlich nicht einfach gemacht ... zumal mir beide Programme vertraut waren und ich im Laufe der Jahre viele Aktionen in Photoshop angelegt hatte. Aber die unvoreingenommene, ergebnisoffene Überprüfung der Tools hat bei mir ganz klar Lightroom vorne ergeben.


    Im Web ist im Prinzip für jede denkbare Meinung ein ausführlicher Testbericht zu finden, der diese Meinung belegen will und ich sehe mich außer Stande alle diese Meinungen zu kommentieren. Fakt ist: Den qualitativen Vorsprung, den der Autor der verlinkten Webseite bei der Nikon-Software beobachtet, kann ich so (als langjähriger Anwender der Nikon Software) nicht mehr nachvollziehen. Speziell bei der genannten Wiederherstellung der hellen Bereichen hat Lightroom (mit der Prozessversion 2012, die dafür einen eigenen Algorithmus neu spendiert bekommen hat) deutlich die Nase vorne. Was mir an dem verlinkten Artikel nicht gefällt ist, dass der Autor versucht zu suggerieren, dass prinzipiell nur Nikon in der Lage sein kann, Farben in NEF-Files richtig zu interpretieren und er versucht das mit Bildern zu belegen, die einfach nur handwerklich schlecht gemacht sind. Unterschlagen wird, dass sich die RAW-Konverter wesentlich nur darin unterscheiden, ob sie die Kameraeinstellungen für die RAW-Konvertierung anwenden oder nicht und dass die Helligkeits- und Farbinformation auch in NEF-Files schon lange kein Geheimnis mehr sind. Bei neuen Kamera-Modellen gibts bei den dcraw-basierten Konvertern oftmals sogar schon zeitlich vor der Nikon-Software die passenden Updates.


    Wenn man 100 ambitionierte Nikon-Fotografen in einer Reihe aufstellt, sind mindestens 50 begeisterte Lightroom-Nutzer dabei, 45 ist es einigermaßen egal und nutzen das, was sie schon immer genutzt haben oder sehen Photoshop (oder Gimp & Co) als unabdingbar an und 5 verteidigen Capture NX2 mit Feuer und Schwert. Insofern wird es wohl jedem überlassen bleiben, sich eine eigene Meinung zu bilden.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo,


    Quote from NoDurians

    Das geht auch mit Lightroom. Und sogar Import in den Lightroom-Katalog PLUS speichern auf einen 2. Ort (z.B. externes Sicherungslaufwerk) in einem Arbeitsgang. Find ich sehr praktisch.


    ich gebe zu bedenken, dass (a) "redundante Datenhaltung" und (b) "in einem Arbeitsgang" im Sinne der Single-Point-Of-Failure-Frage nie zusammen kommen dürfen. Aber auch das ist wieder eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft und ich bin da aufgrund meiner früheren Archivierungs-Aktivitäten in dieser Hinsicht etwas paranoid veranlagt. Dass man es tun kann (und dass es auch bequem ist), ist klar. Ob man es tun will, ist eine andere Frage.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo,#


    Quote from NoDurians

    Die Daten werden gleichzeitig [...] kopiert [...] Was soll da schief gehen.


    genau das. Es sei denn, Du schiebst einen Verifikations-Schritt hinterher (was ich nicht glaube). Aber das ist ein Nebenkriegsschauplatz. Wenn Dir Lightroom an dieser Stelle nützt ... umso besser.


    Ciao
    HaPe

  • @hape


    In dem Artikel wird nicht die Fähigkeit von lightroom in Frage gestellt. Im Gegenteil, es wird gesagt, daß nichts an Adobe herankommt.
    Es geht ledliglich um das Importieren von Nef-Datein.
    Ich kann aus eigener Erfahrung den Artikel bestätigen.
    Desweiteren kenn ich persönlich keinen Nikon-Fotografen, der den Umweg über TIFF zu lightroom nicht geht.
    Ob es das Wert ist, muß jeder für sich selber beantworten, schlechter sind die Bilder ja nicht, bißchen anders halt.


    Peter

  • Quote from HaPeRieger

    Es sei denn, Du schiebst einen Verifikations-Schritt hinterher.

    Nachgucken, ob die Dateien am Zielort heil angekommen sind?! Sollte man schon, denk ich. Und zusätzlich wird der Ordner "Eigene Bilder" von Zeit zu Zeit mit der externen Platte abgeglichen.



    Anmerkung am Rande: Mit den Zeilenumbrüchen hab ich nix zu tun. Das passiert irgendwie. :-/

  • Hallo Peter,


    Quote from derbofe

    In dem Artikel wird nicht die Fähigkeit von lightroom in Frage gestellt. Im Gegenteil, es wird gesagt, daß nichts an Adobe herankommt.


    Es geht in dem Artikel nicht im den Import, sondern um die RAW-Konvertierung. Das was Lightroom unter "Import" versteht, ist nicht gemeint und Capture NX kennt überhaupt keinen Import.


    Quote from derbofe

    Ich kann aus eigener Erfahrung den Artikel bestätigen.
    Desweiteren kenn ich persönlich keinen Nikon-Fotografen, der den Umweg über TIFF zu lightroom nicht geht.


    ja, das entspricht meiner Erfahrung, dass jeder seine individuellen Erfahrungen macht, die manchmal so komplett konträr zu den Erfahrungen eines anderen Fotografen sind. Ich kenne übrigens (bewusst) keinen Fotografen, der den Umweg über TIFF geht. Entspricht übrigens auch so gar nicht der Lightroom-Strategie. Aber egal. Das müssen wir nicht weiter vertiefen. Solche Diskussionen gehen meistens aus wie das Hornberger Schießen.


    Falls es Dich interessiert, fasse ich gerne nochmal mal meine Kritikpunkte an dem verlinkten Artikel zusammen. Wenn es Dich nicht interessiert ... einfach ignorieren.


    1. Absatz, Behauptung, beinhaltet keine Verwertbaren Informationen. Dass es "viele" Anleitungen im Web gibt zur Nutzung von Kameraprofilen, ist falsch. Das darf man gerne noch als "Geheimtipp" handel. Ich vermute beinahe, der Autor weiß nicht wirklich, was Kameraprofile in der Lage sind zu leisten.


    2. Absatz: Die Software wurde nicht von Nikon entwickelt sondern von einem Zulieferer. Die Dateien sind nicht verschlüsselt. Es gibt keinen "absolut einwandfreien" Import, sondern nur eine mehr oder weniger gute RAW-Konvertierung. Photoshop macht keinen "Schnellschuss". Die RAW-Algorithmen sind meines Wissens nach wesentlich differenzierter und ausgereifter als die Nikon-Algorithmen. Der Rest ist wieder eine unbelegte Behauptung. Den Begriff "Dynamikumfang" gibt es übrigens nicht. Es gibt entweder "Kontrastumfang" (aka, die Menge aller erlaubten Kontraste) oder das synonyme "Dynamik". Ein "Dynamikumfang" wäre doppelt gemoppelt.


    3. Absatz (mit den Fotos): Wie gesagt ... handwerklich schlecht gemacht. geringe Kontraste (kleine Dynamik), schlechte Beleuchtung, Bilder sind farbstichig. Geradezu dreist die Aufforderung sich selbst ein Bild zu machen: In der ZIP-Datei sind vier JPEGs enthalten. Man hat also gar keine Chance sich ein Bild zu machen oder gar das Gegenteil zu beweisen, weil nur die Ergebnisdateien bereitgestellt werden und nicht die Eingangs-RAW-Files. Und ... ich finde selbst hier das Lightroom-Ergebnis besser. Die dunklen Haare sind dunkel und nicht von Spiegelungen durchsetzt und die einzelnen Haare sind trotzdem differenzierbar. Die Hauttöne sind strukturierter, die Capture NX Bilder sind dagegen deutlich sichtbar flacher, langweiliger, strukturloser. In so einem kraftlosen Bild sind Überstrahlungen immer vermeidbar. Egal welcher RAW-Konverter verwendet wird. Insofern sind sie bereits vom Ansatz her als Beleg für die Behauptung ungeeignet. In Summe dürfte (habe ich nicht gemessen, sieht aber so aus) die Lightroom-Version mehr von der Motivdynamik transportieren und eine größere Bilddynamik haben.


    4. bis 8. Absatz: Den Test habe ich (wie gesagt) mit vielen Bildern gemacht ... er fiel immer zugunsten von Lightroom aus. Das Ergebnis des Autors konnte ich in keinem Fall erzielen. Eine D5 gibt es nicht. Eine LWZ-Komprimierung gibt es nicht, nur eine LZW-Komprimierung. Der restliche Text ist inhaltsfrei.


    9. Absatz (Fazit): Dies als Grund zu verwenden, von Nikon zu Canon zu wechseln ist einfach nur blanker Unsinn. Ich weiß nicht, was sich der Autor dabei gedacht hat, aber für mich hat er sich damit fachlich disqualifiziert.


    Ciao
    HaPe

  • Habe gerade nochmal in verschiedenen Foren über das Thema nachgelesen ( unter anderem auch die Diskussion im Nikon Forum, bei der du mitdiskutiert hast).
    Letzendlich ist es wohl eine "Glaubensfrage" und Geschmacksache, denn Fakt ist: Es gibt einen Unterschied.

  • Hallo,


    Quote from derbofe

    Letzendlich ist es wohl eine "Glaubensfrage" und Geschmacksache, denn Fakt ist: Es gibt einen Unterschied.


    yep, das ist wohl so. Alle Konverter konvertieren ein kleinwenig anders. Selbst dann, wenn ihnen die gleiche Konverter-Engine (wie z. B. dcraw) zugrunde liegen - einfach weil es so viele Möglichkeiten der Interpretation und der Konfiguration gibt. Ein "richtig" oder "falsch" gibt es da nicht. Der eine mag lieber die kräftigeren Farben, der andere mag es eher natürlich. Was dem einen gut entrauscht ist, ist dem anderen bereits zu glatt gebügelt. Die Unterschiede sind aber so marginal und so subjektiv, dass es schwer ist, darüber zu diskutieren.


    Und dann gibt es noch einen anderen Effekt: Fotografen ... ich sag´ mal ... die die 50 Jahre schon hinter sich haben, tun sich nach meinen Beobachtungen gehäuft mit Innovationen schwer. Früher konnten Fotografen über Generationen anwenden, was sie als Azubi gelernt haben. Bei der Entwicklung der Fotografie der letzten 10 Jahre konnte man sich eigentlich auf gar nichts verlassen. Was eben noch gesetzte Größe war, ist ein Jahr später schon obsolet. Der Wunsch, eine finales Wissen zu haben ist unter den Fotografen noch viel stärker vorhanden als bei anderen, die Computer für ihre Tätigkeit einsetzen (müssen). Aber das funktioniert einfach nicht. Dazu ist die Zeit momentan viel zu schnelllebig. Drum nützt es auch nichts, das eine oder andere Tool mit aller Gewalt zu verteidigen. Würden wir über Capture NX1 und Lightroom 2 sprechen, hätte ich einen anderen Standpunkt als bei der Diskussion über Capture NX2 und Lightroom 4. Nur wenn einfach falsche Fakten verbreitet werden, dann darf man IMO schon widersprechen, weil es andere ggf. auf die falsche Fährte führt.


    Ciao
    HaPe