Bildbearbeitung - ja oder nein

  • Ich fotografiere in RAW und daher erfahren die meisten Bilder im RAW-Konverter schon eine gewisse Grundkorrektur wie z. B.
    - Belichtungskorrektur
    - Schatten aufhellen
    - Weißabgleich
    - gerade richten


    Weitere Korrekturen (falls notwendig) mache ich dann in Photoshop Elements:
    - Stürzende Linien korrigieren
    - event. schärfen
    - Bildelemente entfernen (nur wenn besonders störend z. B. Stromkabel etc.)


    Wenn die Bearbeitung abgeschlossen ist, werden die RAW-Dateien entsorgt, das braucht mir zu viel Platz.


    Verwaltet werden die Bilder in PICASA. Erst hier erfahren sie dann auch noch den richtigen Beschnitt, weil die Originale hier erhalten bleiben.
    Ich fotografiere meistens mit genügend Spielraum, dass für den richtigen Beschnitt noch Platz ist. Z. B. für Bildershows am Fernseher fülle ich gerne das 16:9-Format voll aus, weil es für das Auge angenehmer ist, wenn nicht ständig das Format wechselt.


    Gruß
    Bernhard

  • Wenn ich ein Bild entwickeln lasse, ins Netz stelle oder versende, wird es grundsätzlich bearbeitet.
    Die anderen Bilder, die mir auch gut gefallen werden nach und nach bearbeitet. Ist hat eine sehr zeitintensive Sache, das Bearbeiten.
    Da ich kräftige, poppige Farben mag, komm ich um ein Nachbearbeiten auch gar nicht rum.


    Da ich mit Nikon fotografiere, werden (müssen) die Raw-Dateien mit ViewNX auf meinen Computer importiert.
    ViewNX verwende ich nur um den Weisabgleich, die Dynamic und Picture Control anzupassen.
    Dann wird die Datei als TIFF exportiert und in Photoshop Elements bearbeitet.
    Den Bildausschnitt und ein eventuelles gerade ausrichten mache ich in Photoshop Elements. Allerdings bemühe ich mich den Ausschnitt schon bei der Aufnahme richtig zu wählen, was mir immer häufiger gelingt.


    Bei einer Landschaftsaufnahme nehme ich 2 Raw Dateien jeweils auf eine Ebene - eine für den Vordergrund und eine für den Hintergrund. Wenn ich mit den dem Ergebnis beider Ebenen zufrieden bin, werden sie mit einer Verlaufsebenenmaske ineinander verschmolzen.
    Oft dupliziere ich die Wolken in einer neuen Ebene und verwende einen Weichzeichnungsfilter und passe das über die Deckkraft an.


    Meistens komm ich mit der Angleichung der Farbkurven, Kontast, Tonwertkorrektur und Tiefen/Lichter aus.
    Oft baue ich noch eine Vignette ein, damit das Auge in das Bild eingeführt wird. Allerdings achte ich meistens darauf, daß die Vignette nicht stark sichtbar ist, kommt aber auch immer auf das einzelne Bild an.


    Wenn ich eine Bildgruppe haben will starte ich eine Aktion.


    Verwalten tu ich meine Fotos mit iPhoto.


    Peter

  • Je nach Verwendungszweck bearbeite ich die Bilder mehr oder weniger nach, manchmal ist auch eines dabei, das nicht nachbearbeitet werden muss. Am häufigsten verwende ich die Regler für Kontrast, Schatten aufhellen, Lichter abdunkeln und Schärfe und optimiere den Bildausschnitt. Schiefen Horizont gibt's bei mir nicht, solche Bilder werden am PC ausnahmslos gerade gerichtet. Dafür verwende ich entweder gleich beim Überspielen von der Kamera und Sichten der Bilder das Nikon-Programm View NX2 oder Irfanview.


    Ab und zu macht's auch Spaß, mit Lichteffekten, Verlaufseffekten, Farbveränderungen, (teilweiser) Entsättigung o.ä. zu spielen, oder mehrere Bilder zu einem neuen Bild zu montieren. Das mach ich dann in Gimp.


    Mit RAW hab ich unlängst erste Schritte gemacht, ist schon schön wenn man z.B. die Belichtung korrigieren kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, von einem Urlaub heim zu kommen und 2.000 oder mehr RAW's auf den PC zu laden und zu konvertieren. Das dauert mir zu lange.

  • Schöner Thread :)


    Seit meinem letzten Urlaub in Kenia habe ich begonnen in RAW und JPEG zu fotografieren.
    Beides zunächst deshalb, damit ich mich an den bereits entwickelten JPEG Fotos aus der Kamera orientieren kann und mir nichts abhanden kommt. ( Falls ich zu dämlich bin ;) )


    Raw entwickel ich dann mit Lightroom.
    In meinen Augen eine ganz tolle Sache, da ich sowohl ein Verwaltungsprogramm für meine Fotos habe, als auch ein Entwicklungsprogramm.
    Wie bei Bernhard sind die Bilder durch Lightroom bereits leicht korrigiert, wenn ich sie mit Lightroom geöffnet habe.
    Dann werden sie weiter entwickelt.
    Meist wird der Weißabgleich minimal korrigiert, evtl. Belichtung, ausgefressene Stellen können wieder etwas hergestellt werden, zu dunkel geratene Stellen aufgehellt werden, usw.
    Das schöne an Lightroom ist, daß ich bereits fast alles, auch gerade ausrichten, anderen Bildausschnitt wählen, Farben angleichen, usw. machen kann. So kann ich dadurch bei fast allen Fotos auf Photoshop verzichten.
    Da bei Lightroom keine neue Datei erstellt wird, z.B. als Tiff Datei, benötige ich nicht zusätzlichen Speicherplatz.
    Die Änderungen legen sich praktisch über das Foto und ich kann auch zu jedem Schritt, den ich gemacht habe, wieder zurück gehen.


    Photoshop nehme ich seit Lightroom fast nur dann, wenn ich ein Foto richtig bearbeiten, sprich verändern möchte.


    Egal mit welchem Programm ich gearbeitet habe, wird für Fotobücher, Diashoshows usw. das Foto dann natürlich als JPEG abgespeichert.
    Die Raw Originale habe ich im Moment noch behalten, werde sie aber sicher auch löschen wenn ich sicher bin, daß ich nichts mehr verändern möchte.


    Fotos die sehr schön sind, wo man vielleicht später noch mal mit Fotoshop andere Bilder erzeugen möchte, würde ich weiterhin als Raw aufbewahren.

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Quote from NoDurians


    Mit RAW hab ich unlängst erste Schritte gemacht, ist schon schön wenn man z.B. die Belichtung korrigieren kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, von einem Urlaub heim zu kommen und 2.000 oder mehr RAW's auf den PC zu laden und zu konvertieren. Das dauert mir zu lange.



    So habe ich auch immer gedacht.
    Mittlerweile fotografier ich fast nur noch in Raw.
    Mit der Zeit hat sich meine Bildverwaltungs- und Arbeitsweise so angeglichen, daß ich das verwalten von Raw Dateien nicht mehr als lästig empfunden habe.
    Oder ich hab mich einfach dran gewöhnt.

  • Hab mir gedacht, daß diejenigen, die nicht mit Nikon fotografieren, mein ViewNX- und Exportier-Geschreibsel vielleicht nicht verstehen.


    Deshalb hier für Interessierte:


    Die RAW-Datei bei Nikon heißt NEF. Diese NEF-Datei ist ein verschlüsseltes RAW-Format, das nur von einem Nikonprogramm gelesen werden kann.
    ViewNX ist so ein Programm. Es hat auch Einstellungsmöglichkeiten wie z.B. Lightroom: Weißabgleich, Schärfe usw.
    Nicht-Nikonprogramme können dieses Raw-Format nicht lesen.
    Mit manchen Programmen kann man das Bild zwar öffnen, die Farben werden aber falsch dargestellt, da diese Programme nur raten, wie das Bild sein könnte.
    Will man ein Raw mit echten Farben, muß man im Nikonprogramm das Bild z.B als TIFF exportieren, und kann es dann mit Lightroom oder Photoshop bearbeiten.

  • Ich erstelle eine Vignette in Photoshop Elements 9 (ist wahrscheinlich in anderen Programmen das gleiche Prinzip) wie folgt:


    - Das fertig bearbeitete Bild öffne ich in einem neuen Projekt, oder reduziere alle Ebenen auf die Hintergrundebene.
    -Ich Dupliziere die Hintergrundsebene und nenne Diese Vignette.
    -In dieser Ebene "Vignette" markiere ich den Bereich, der hell -also im Fokus- sein soll mit dem Auswahlrechteck.
    -Dann stelle ich die Auswahlkannte (oder unter Weiche Auswahlkante) den Radius auf 250 Pixel. Die Auswahl ist nun schön rund und weich.
    -Jetzt kehere ich die Auswahl um mit: Auswahl > Auswahl umkehren.
    - Nun erstelle ich eine neue Einstellungsebene > Tonwertkorrektur
    -Jetzt dunkle ich den Randbereich ab, indem ich den untreren Weißregler nach links verschiebe, bis es mir gefällt
    -In der Einstellungsebene der Tonwertkorrektur kann man, wenn man noch will, die Füllmethode ändern (z.b. multiplizieren, oder abdunkeln usw), und bekommt noch verschiedene Effekte.
    -Falls mir dann das ganze Bild zu dunkel ist, öffne ich übergeordnet eine neue Einstellungsebene > Hellig/Kontrast und gleiche die Helligkeit an, bis es mir gefällt.


    Wenn man das ganze zweimal macht, geht das alles echt total schnell, und ist voll easy.

  • Als Bildbearbeitungsprogramm benutze ich das Adobe Photoshop Elements 9 und bin sehr zufrieden damit.
    Habe mir aber dazu die "Video2brain Photoshop Elements 9 Video-Training DE Win/Mac" CD zugelegt. Hier wird das ganze Programm an Hand von Beispielen dargestellt. So habe ich vieles erfahren und gelernt, auf dass ich alleine nie gekommen wäre. Eine gute Investition, die ich nur empfehlen kann.
    Die CD habe ich mir auch auf dem Laptop abgespeichert, so kann ich auch unterwegs immer nachschauen, wenn ich was nicht (mehr) weiss.
    Gerade richten tue ich die Bilder grundsätzlich. Ich finde es furchtbar, wenn auf einem Meerbild das Wasser ausläuft.:-)
    Für den Indienurlaub habe ich mir vorgenommen, RAW Bilder zu mache, Ich habe es schlicht vergessen.:-(
    Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, wenn ich die 3300 Indien Bilder als RAW bearbeiten müsste…


    :D

  • Hm. Ich muss gestehen, jetzt bin ich doch ziemlich verunsichert... Ich mache es für mich nicht zu einer Glaubensfrage, aber insgesamt mag ich nachbearbeiten eher nichtl.
    Ok, natürlich hellt man mal den Kontrast ein bisschen auf, aber ansonsten - es war doch genau so, wie die Kamera es festgehalten hat! Schon wenn ich das Bild aufnehme, sehe ich doch, ob ein Stromkabel störend ins Bild hängt oder ein Verkehrsschild im Weg steht. Das versuche ich gleich zu vermeiden, da genügt oft ein Schritt nach rechts oder links, oder mal in die Hocke gehen, auf ein Mäuerchen klettern usw.
    Wenn ich nicht unbedingt einen dicken Touristen (sorry) im Bild haben möchte, dann warte ich halt, auch wenn da der nächste gleich angelatscht kommt, solange, bis ich mein Bild habe.
    Schiefe Horizote sind ein NoGo - absolut - allerdings passiert mir das mittlerweile nur noch sehr selten. Besonders, wenn man mit Sucher anstatt Display fotografiert, ist das Risiko sehr viel geringer.


    Wetter / Wolken usw. - da mag ich nix aufhellen oder schönen, grau ist nun mal grau. Und wenn ich in ...Jahren mein Foto(buch) ansehe, erinnere ich mich auch wieder, dass es halt am Tag X Mistwetter war.


    Was ich relativ häufig nutze, sind Ausschnittsvergrößerungen / Detailansichten aus dem Bild - gerade im Fotobuch geht das aber wunderbar mit der dort verfügbaren Software. Mein Ursprungsbild bleibt, wie es war, gespeichert.


    Da ich meine Fotos auch "nur für den Hausgebrauch" - also Familie, Freunde & in erster Linie für mich selbst mache, hab ich wohl auch nicht den Anspruch auf absolute Perfektion. Wobei auch das ja immer Ansichtssache ist.
    Ich hab schon einen gewissen Anspruch an mich selbst und denke auch, dass ich ein ganz gutes Feeling für Motive und Blickwinkel habe, aber ich bin nun mal kein Profi und das finde ich auch ok.
    Lieber mach ich ein paar Bilder mehr - digital sei Dank -, auch oft vom gleichen Motiv, dann kann ich auswählen (mitunter noch vor Ort auf dem Display gegenchecken), was am Besten geworden ist, und der Rest kommt in die virtuelle Tonne.


    Abgesehen davon, es ist doch auch ein Haufen Arbeit und sehr zeitaufwändig - wenn gerade im Urlaub mal schnell 100te Bilder zusammenkommen, wählt man doch von vornherein nur die Besten aus, um sie zu drucken oder im Album zu haben.
    Der Rest verschwindet im PC und wird eigentlich kaum mehr angesehen.


    VG
    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Hallo Gusti,


    so sehr unterscheidet sich deine Vorgehensweise doch gar nicht von der der anderen.


    Man sollte dfferenzieren zwischen der "Bildbearbeitung" und der "Bildretusche". Bei der Retusche werden die Bildinhalte dergestalt veraendert, dass eine neue Motivsituation entsteht. Das Stromkabel ist ein Beispiel dafuer oder diese unsaeglichen Retuschen in der Beautyfotografie. Das ist aber nicht die Art von Bearbeitung, mit denen ueblicherweise ein normaler Hobby- und Urlaubsknipser zu tun hat. Zur normalen Bildbearbeitung gehoeren die von Dir genannten Kontrast- und Farbanpassung und natuerlich auch der Zuschnitt und noch weitere.


    Quote from redfloyd

    Wetter / Wolken usw. - da mag ich nix aufhellen oder schönen, grau ist nun mal grau. Und wenn ich in ...Jahren mein Foto(buch) ansehe, erinnere ich mich auch wieder, dass es halt am Tag X Mistwetter war.


    das ist ein anderes Kapitel. Oftmals werden in der Bildbearbeitung Probleme behoben, die mit der Aufnahmetechnik zu tun haben. Rauschen (das so in der Realitaet ja nicht vorhanden war) wird gerne mal reduziert oder die Schaerfe neu justiert, die durch die Sensor-Physik gelitten hat. Oft werden gerade Wolken nicht so dargestellt, wie man sie erlebt hat, da selbst moderne Kameras einen so hohen Kontrast nicht verarbeiten koennen, wie man ihn in der Realitaet sieht.


    Alles kein Hexenwerk. Mit etwas Üebung benoetigt man fuer die grundlegende Bearbeitung eines Fotos gerade mal ein paar Sekunden und es macht viel Spass.


    CU
    G.

  • Quote from derbofe

    Kann es sein, daß die Auswahl zu klein war, und dadurch nicht mehr als 100 Pixel möglich waren.
    Bei Elements ist das öfters so.

    Nein das Bild ist 3264 x 2176 px.


    Quote from Globetrotter

    Man sollte dfferenzieren zwischen der "Bildbearbeitung" und der "Bildretusche". Bei der Retusche werden die Bildinhalte dergestalt veraendert, dass eine neue Motivsituation entsteht.

    Und welcher der beiden Formen würdest Du das von mir eingestellte Tuk-Tuk-Bild zuordnen.