Panorama Fotografie

  • Na ja, einerseits auch irgendwie verständlich. Die Händler sprechen dann gerne von "Beratungsdiebstahl". Wobei ich das andererseits recht ungeschickt finde, wenn er Dich gut berät, dann kaufst Du vielleicht doch mal Zubehör o.ä. bei ihm. Und bevor er im Laden steht und Löcher in die Luft starrt, könnte er ja auch ein bisschen beraten.

  • Mit der alten Canon Power Shot G3 habe ich etliche Panoramafotos gemacht.
    Da sie ein eigenes Panoramaprogramm hatte, war dies sehr easy.
    Mykonos 2004
    Mykonos 2005


    Mit der "neuen" Canon Power Shot G12 klappt dies nicht mehr so gut. Warum auch immer.


    Mit der EOS 550 war ich noch nicht erfolgreich, trotz Stativ. Die Farbe des Himmels war bei jeder Aufnahme unterschiedlich. Zusammengefügt habe ich das Ganze immer mit dem Canon Programm ZoomBrowser EX, das war bei den Kameras jeweils dabei.


    Vielleicht sollte ich mich mehr damit befassen.


    =)

  • Hier habe ich mal ein Beispiel, wie durch eine Panoramaaufnahme der begrenzte Bildwinkel eines Objektivs im Innenraum erweitert werden kann.
    Die Aufnahmen wurden mit dem Panasonic 20mm/f1,7 (40mm KB) gemacht.
    1. Bild: Querformat
    2. Bild: 3 Fotos im Hochformat zusammengesetzt mit MS ICE
    Die Kamera habe ich Freihand um einen virtuellen Punkt im Objektiv gedreht. Professionell würde das mit Stativ und dem schon erwähnten Nodalpunkt-Adapter geschehen.
    Damit könnte man dann auch die kleineren Parallaxen-Verschiebungen vermeiden, die im Nahbereich (unteres Bild: Fliesen in der Mitte) erkennbar sind.


    Bild: Dom in Amalfi

  • Quote from NoDurians

    Der schachbrettartige Kirchenboden ist ein guter Härtetest für Panoramasoftware ...

    Deshalb habe ich dieses Motiv auch gewählt, wobei ich den Fehler eher meiner eigenen Unzulänglichkeit zuordne. Es gibt sicher auch Panorama-SW, wo man in die Schnittstellen der einzelnen Fotos noch dedailliert eingreifen kann, ich möchte daraus aber auch keine Wissenschaft machen.
    Microsoft ICE exportiert die Panoramas auch in das Photoshop-Format, so dass man bei Bedarf hier noch einige Korrekturen vornehmen kann.

  • Hallo,


    Quote from Bernhard

    Es gibt sicher auch Panorama-SW, wo man in die Schnittstellen der einzelnen Fotos noch dedailliert eingreifen kann


    Der Versatz bei den Fliesen kann ein Parallaxenproblem sein, muss aber nicht. Es kann auch einfach daran liegen, dass das Panorama-Programm versagt hat. Das kommt (insbesondere bei gleichfoermigen Mustern) immer mal wieder vor. In beiden Faellen laesst sich das aber sogar ohne Nodalpunktadapter relativ einfach beheben, wenn man in dem Panorama-Programm Referenzpunkte angibt, die das Programm auf jeden Fall zur Deckung bringen soll. Die besseren Panorama-Programme koennen das. Bei den einfachen muss man sich eben damit zufrieden geben, was sie liefern.


    Wenn es ein Parallaxenproblem ist, dann ist es in diesem Fall behebbar. Ein nicht behebbares Parallaxenproblem liegt dann vor, wenn sich ein nahes Motivteil im Ueberlappungsbereich zweier Bilder vor unterschiedlichen Stellen des Hintergrunds befindet. Panorama-Programme koennen Bilder beliebig verbiegen (wie bei dem Fliesenbild erforderlich), sie koennen aber nicht den Vordergrund vor einen anderen Hintergrund schieben, weil sie nicht wissen was Vorder- und Hintergrund ist. Man koennte dann noch mit Retusche oder Geistbildkorrektur arbeiten, aber das wird dann schnell sehr aufwaendig mit zweifelhaftem Ergebnis.


    CU
    G.

  • Ich habe mir jetzt einen Nodalpunktadapter zusammengebaut:
    - zwei Makroschlitten (á 15€)
    - kurze Stativverlängerung
    - Kugelkopf vom Stativ
    - Wasserwaage ist in der Kamera


    Von Novoflex kostet diese Konstruktion 750€ :confused: , natürlich wesentlich stabiler und präziser. Meine Olympus wiegt samt Objektiv aber nur 620g, daher musste das Ganze nicht besonders stabil sein.


    Im Internet gibt es genügend Anweisungen, wie man den Nodalpunkt ermittelt.
    Jetzt wollte ich die Konstruktion einmal testen und habe ein extrem nahes Objekt gesucht und im Blumenkasten auf dem Balkon gefunden.
    Bei nahen Objekten macht sich die Parallaxenschiebung besonders bemerkbar.


    Testanordnung
    - Abstand zur Blume ca. 20cm
    - Kamera leicht nach unten geneigt
    - 3 Fotos gemacht

  • Die 3 Fotos mit Microsoft ICE (Freeware) zusammengesetzt. Einfach die Bilder reinschieben und das Programm werkeln lassen.
    Ich bin fürs Erste mal sehr zufrieden, weil ich sogar in dieser Nähe keine sichtbaren Verschiebungen entdeckt habe und die Balkonkante ist einwandfrei gerade.


    Ich werde mich aber jetzt nicht auf Panoramablumenaufnahmen spezialisieren.

  • Wir haben beide ein Lumix (ich die FZ150 und mein Mann die LX7 ).
    Meine Panoramafunktion ist bei hellem Licht sehr schwierig. Man macht hintereinander mehrere Aufnahmen und der linke (oder auch rechte ) Rand wird im Monitor angezeigt. Dann mache ich das Panorama auch mit ICE.
    wie hier


    Die LX 7 hat eine ganz tolle Einrichtung. Man dreht nur die Kamera und das Panorama - Foto ist fertig. Das Ergebnis muss nicht unbedingt der Wirklichkeit entsprechen:
    Der Weg rechts im Bild ist gar nicht da
    (huch jetzt weiß ich nicht wie ich ein Foto von der Festplatte hierher bekomme . Ich hänge es an)

  • Hallo,


    Quote from Bernhard

    Ich bin fürs Erste mal sehr zufrieden, weil ich sogar in dieser Nähe keine sichtbaren Verschiebungen entdeckt habe und die Balkonkante ist einwandfrei gerade.


    wenn Du den Adapter-Aufbau und die Justage des Nodalpunkts testen willst, dann müsstest Du bei diesem Bild die Oberkante der Blumen betrachten in Relation zu dem weit entfernten Hintergrund. Nur hier kann es einen sichtbaren Parallaxenfehler geben. Sieht aber soweit schon mal ganz gut aus. Ein nahes Motivteil alleine ist kein hinreichendes Kriterium für die Existenz eines möglichen Fehlers. So können sich beispielsweise die die Blüten ganz vorne bei einem dejustierten Nodalpunkt nur minimal zu den knapp dahinter liegenden Blätter verschieben und deshalb wird man an dieser Stelle auch kaum einen Parallaxenfehler beobachten. Und bei drei Bilder nebeneinander sind auch nicht alle Freiheitsgrade Deines Adapters testbar, sondern nur die Einstellung entlang der optischen Achse und eingeschränkt die horizontale Einstellung .


    ICE ist ein tolles Programm ... solange keine Probleme auftreten. Es ist schnell, supereinfach zu bedienen und kostenlos. Wenn es allerdings die Balkonkante nicht als gerade Linie gestitcht hätte (was ggf. mehr eine Funktion der Software ist, nicht die des Adapters), hättest Du keine Chance das zu beheben. Das können dann andere Programme, die leider nicht nur kostenpflichtig, sondern auch sehr viel komplizierter sind.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo


    Quote from annette1955

    Der Weg rechts im Bild ist gar nicht da


    herzlichen Glückwunsch, Du hast die Zylinderprojektion entdeckt. Der Weg rechts ist der gleiche wie der Weg links, nur in die andere Richtung. Aufgenommen hast Du einen 180° Winkel und diese seltsame Anmutung ist völlig normal, wenn man eine Zylinderprojektion als flaches Bild darstellt. Normalerweise müsste man das Bild an die Innenwand eines runden Raumes kleben oder man dürfte nur (z. B. mit einem Web-Viewer) immer nur einen kleinen Ausschnitt betrachten, damit die Anmutung wieder natürlich wird.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo HaPe,


    vielen Dank für deine interessanten Infos.
    Man sieht ja schon am Preis der für dieses Thema angebotenen Gerätschaften, dass man das Ganze auch außerhalb des Hobbybereichs betreiben kann :D
    Ich werde jetzt im Urlaub mal etwas probieren.
    Mir ging es auch darum zu zeigen, dass die Panoramafotografie auch mit einfachen Mitteln möglich ist.


    Meine kompakte Olympus XZ1 hat auch eine Panoramafunktion und setzt die Bilder sogar intern zusammen,
    leider nur in einer bescheidenen Bildgröße,
    ... und ruck-zuck ist der Accu leer :(


    Gruß
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    finde ich wirklich klasse. Panoramen haben ein enormes Potenzial die Atmosphäre eines Ortes noch eindrücklicher einzufangen als normale Aufnahmen. Bei normalen Aufnahmen zensiert und manipuliert der Fotograf ja ein Stück weit, in dem er den Zeitpunkt und den Ausschnitt willkürlich fest legt. Bei Panoramen (gerade auch bei interaktiven Panoramen) hat der Betrachter das Gefühl, mitten im Geschehen zu sitzen und selbst die Entscheidung treffen zu können, wo er hinsehen will.


    Dein Adapter ist aber nicht wirklich einfach. Das ist schon ein fortgeschrittenes Modell. Für ein einzeiliges Panorama (SingleRow ... bei Landschaften meist ausreichend) würde schon ein einzelner Makroschlitten reichen. Bei handelsüblichen Brennweite (18 mm oder so an einer Crop-Kamera) reicht oft das Querformat aus, um alles Wesentliche auf das Bild zu bringen. Noch mehr Wolken oben und noch mehr Wiese vor den Füßen ist oft gar nicht gewünscht. Hochformat nimmt man dann, wenn mit diesem größeren vertikalen Bildwinkel tatsächlich mehr Informationen aufs Bild kommen, ohne dass ein mehrzeiliges Panorama (MultiRow) erstellt werden muss. Bei Städtepanoramen ist das oft der Fall. Und auch das kannst Du mit Deiner Konstruktion erreichen. Alternativ gäbe es zu Deiner Kamera sicher auch einen L-Winkel, mit dem Du die Kamera hochformatig auf unteren Makroschlitten schrauben kannst. Aber selbst ein L-Winkel ist deutlich teuerer als der zweite Makroschlitten.


    Darüber hinaus scheinst Du ja die Kamera entlang mindestens zwei Koordinaten verschieben zu können (oder sogar drei) und Du scheinst sie vertikal schwenken zu können. Damit wären grundsätzlich auch MultiRow Panoramen möglich bis hin zum 360*180° Kugelpanorama. Nicht schlecht. Kommerzielle Adapter ... man nennt sie dann VR-Adapter ... gibt es kaum unter 500 Euronen.


    Ich komme seit Jahren immer mit größeren Mengen ein- und mehrzeiliger Panoramen von meinen Reisen zurück und es macht wirklich viel Spaß diese dann zu bearbeiten und zu präsentieren. Kugelpanoramen kann man nur mit einem VR-Adapter herstellen. Ohne ist faktisch unmöglich. Ich habe zwar so ein Teil, aber das ist dermaßen voluminös und schwer, das es komplett inkompatibel zum üblichen Reisegepäck ist. Deshalb gibt es bei mir Kugelpanoramen bisher nur von zuhause oder von Orten, die mit dem Auto erreichbar sind. Bei der Fa. pt4pano.com aus Egmating bei München gibt es einzeilige und mehrzeilige Adapter, die nach Kundenangaben individuell hergestellt werden. Sie funktionieren dann nur mit einer bestimmten Kamera und einem Objektiv (bzw. für max. drei verschiedene Nodalpunkte). Für die fehlende Flexibilität (man kann quasi nichts daran verstellen) erhält man aber ein unerreicht kleines und leichtes Bauteil, dass in jeden Koffer Platz hat. Mal sehen, ob es dieses Jahr erstmalig Kugelpanoramen aus Fernost geben wird ;) .


    Ciao
    HaPe

  • Hi Leute!


    Auch ich verwende ICE und bin absolut zufrieden damit!


    Ein schönes Beispiel ist der Hund am Zeller See. Der hat natürlich nicht ruhig gehalten und es ist trotzdem ein gutes Ergebnis geworden.


    Ich mache alle frei Hand. Jedoch zb. beim Erzberg waren es 18 Bilder aus denen das ICE dieses Pano erstellt hat. Im Normalfalle mache ich Himmel, Horizont und Boden, dann gehe ich ein Stück nach rechts (überlappend) und wieder Himmel, Horizont und Boden usw.


    LG
    Rat

  • Ich möchte diesem fünf Jahre alten Diskurs zum Thema Panoramafotografie etwas hinzufügen:


    Ich hab gestern im Wiener Konzerthaus in der Pause drei (Handy-)Fotos gemacht und diese gleich am Handy mit Bimostitch (Android App) zu einem Bild zusammengefügt. Das Ergebnis finde ich - überhaupt in Relation zum Aufwand - hervorragend:





    ISO 125, f/1.6, 1/40 sec., 27mm



    Anmerkung: Die datenreduzierte Version hier im Forum ist totaler Müll. Hier geht's zum Originalbild:


    https://www.flickr.com/photos/…8723852/in/pool-stitchie/

  • Muss ich mir gleich mal runter laden - das sieht ja besser aus, als eine Panorama-Aufnahme mit meiner Lumix! Da sieht man irgendwie immer die Einzelaufnahmen.