Hilft euch bei einem Unfall in Vietnam jemand oder nicht ?

  • Heute Morgen hatte ich eine Merkwürdige Situation erlebt.
    Ich sehe einen alten Mann, den ich auf etwa 70 schätzen würde, am Stock die Strasse entlang dappeln. Er ist bekleidet mit einem weissen, wir würden sagen "Schlafanzug" und kommt nur mühsam voran.


    Etwa 5 Minuten später starte ich mit meinem Motorrad und fahre die gleiche Strasse entlang, in die der Alte so mühsam gedappelt ist. Ich sehe ihn nach etwa 200 Metern am Strassenrand im Graben liegen. Mehrere vorausfahrende Mopeds drehen ihre Köpfe nach ihm, schauen und fahren weiter. Ich bin ebenfalls schon an ihm vorbei gewesen da dies alles so schnell ging und ich "mit dem Denken nicht mehr nach kam".


    - Alle die vor mir fahren sehen ihn da liegen !
    - Alle fahren vorbei !
    - Keiner hält an !
    - Was ist mit dem Alten ?
    - Was soll man mit ihm machen ?
    - Warum hält keiner an ?
    - Ist es ein besoffener alter Penner ?
    - 06.00 Uhr morgens schlafen besoffene Penner noch !?!
    - ........ Ich bin auch schon an ihm vorbei !


    Etwa 20 Meter danach komme ich zum stehen und parke ganz rechts am Strassenrand, da ja ständig weitere Motorräder von hinten nachkommen. Ich gehe zu dem alten Mann zurück und die nachfolgenden Mopedfahrer betrachten mich genau mit dem gleichen fragenden Blick wie den alten Mann im Graben. Er macht auf mich nicht dein Eindruck eines besoffenen Penners und sein weisser Schlafanzug ist ganz ordentlich. Der Alte versucht verzweifelt sich an seinen Stock klammernd wieder aufzurichten. Man kann sehen das ihn die Kräfte verlassen haben und er es nicht mehr alleine schafft sich aufzurichten. Ich helfe ihm sich aufzurichten und er stützt sich an seinem Stock ab aber ich traue mich nicht ihn loszulassen.


    Was nun ? Was mache ich mit ihm jetzt ?
    In diesem moment bemerke ich etwa 20 meter entfernt, genau gegenüber auf der anderen Strassenseite, aber etwas tiefer liegend im Garten, eine Frau bei Gartenarbeit. Sie steht da und beobachtet uns mit dem gleichen fragenden Gesicht wie die Mopedfahrer die an uns vorbei fahren. Ihre Hilfbereitschaft ist ganz enorm! Sie bleibt in ihrem Garten stehen und ruft mir rüber, ich soll ihn in die nächste Nudelsuppenküche, etwa 80 Meter entfernt bringen, denn da würde er immer Frühstücken.


    Ich greife der alten, kleinen, leichten vietnamesichen Portion kräftig unter beide Arme und hebe ihn beinahe vom Boden ab. Im nu waren wir bei der Nudelsuppenküche und ich blicke dort wieder in lauter fragende Gesichter. Es war allerdings zu weit als das sie von hier aus mitbekommen haben könnten was passiert war. Sie deuten mir einen Sitzplatz an auf dem der Alte immer sitzen würde. Beim ablassen auf diesen "Kinderstuhl" bemerke ich das er eine etwa 4 cm lange aber kaum blutende Schnittwunde hatte. Erst jetzt beim schreiben erinnere ich mich das sie gar nicht tief war weil kaum Fleich vorhanden war. Es sah aus als wenn unter der Haut gleich der Knochen kam.


    Ich sagte den Leuten in der Nudelsuppenküche auf Vietnamesisch: "Unfall, Krankenhaus, Arzt, nähen". Sie schauten mich immer noch mit diesem fragenden Blick an und regten sich nicht. Ich zog die am nächsten stehende Person am Arm und zeigte ihr die Wunde. Ich verstehe wie sie auf Vietnamesisch zu den anderen sagt das der alte Mann einen Unfall hatte und sie läuft wieder weg. Der alte Mann hatte wieder meine Hand gegriffen und Dankeschön, Dankeschön..... vor sich hin gesagt.


    Keiner aus der Nudelsuppenküche regte sich und ich verschwand.....


    Zuhause treffe ich meine Frau und begrüsse sie mit den Worten: "für Heute habe ich meine gute Tat schon gemacht". Ich berichte ihr was ich erlebt habe und kann ihre Reaktion / Antwort nicht fassen.
    - bist du verrückt....
    - was hätte da alles passieren können....
    - mache soetwas nie mehr wieder...
    - nehme niemals einen Verletzten mit dem Motorrad mit...


    ?!?
    Ich habe mit allem möglichen gerechnet aber nicht mit diesen Worten. Meine Frau hat mir dann weiter erklärt was mir hätte passieren können. Hätte sich dieser alte Mann beim Sturz eine ernste Verletzung zugetragen und währe gestorben während ich ihn in meinen Händen hatte, dann wäre ich am Ende schuld an seinem Tot gewesen. Deshalb habe auch kein anderer vorbeifahrender angehalten. Es wäre mir am Ende unterstellt worden ich hätte etwas falsch gemacht und deshalb ist er gestorben. Wäre es ein Jüngerer Mann und würde in dieser Situation in meinen Händen sterben dann hätte ich in Zukunft seine Familie zu finanzieren, da ich ihn umgebracht hätte.


    Ich erinnere mich wieder was mir meine Frau damals beim ersten Autokauf in Vietnam gesagt hatte: "Wenn du mal einen schweren Unfall hast und der andere Beteiligte liegt am Boden und rührt sich nicht mehr dann fahre ganz schnell weg, zur Polizei. Wenn du dann mit der Polizei wieder an den Unfallort zurück kommst dann bleibe aber hinter geschlossenen Scheiben im geschlossenen Polizeiwagen sitzen. Sollten Familienangehörige des Unfallopfers anwesend sein dann müsste ich damit rechnen das sie mich töten wollen da ich ja ein Mitglied ihrer Familie getötet hätte.


    Ich erinnere mich noch an eine weitere Situation die ich vor Jahren innerhalb der Familie meiner Frau erlebt habe. Der Bruder meines Schwiegervaters hatte eine Hirnblutung und lag den ganzen Tag nur noch mit grossen Schmerzen im Bett. Eigentlich rechnete man jeden Tag damit das es zuende sein könnte.
    Ich habe mit Deutschen Gästen eine Motorradtour aufs Land raus gemacht und da dieser kranke alte Mann der älteste in der Familie meiner Frau war, hatten wir uns bei ihm bei erreichen des Dorfes Anzumelden und beim verlassen wieder abzumelden. Meine Gäste waren Deutsche Ärzte und sagten spontan das sie im Hotel in Hoian schmerzmittel dabei hätten, die dem Alten noch einen schmerzfreien Monat bereiten könnten. Zurück in Hoian bekam ich von ihnen die Medikamente und überreichte sie stolz meiner Frau.
    - bist du verrückt....
    - was da alles passieren könnte....
    - mache soetwas nie mehr wieder...
    - ......


    Die Erklärung damals war ähnlich wie die von Heute: "stelle dir vor wir bringen ihm die Medikamente und morgen stirbt er". Wir wären schuld an seinem Tot weil diese Medikamente ihn umgebracht hätten. Er bekam diese Medikamente nicht und litt weiter....


    Brrrrrrrrr, was sind das für Sitten hier. Würde man mich in dieser Situation etwa auch im Graben liegen lassen ????? Auweia.......


    Viele Gruesse aus Hoian
    Thomas & Kim Yen
    _________________________________
    Meine Tourangebote in Vietnam

  • Ich verstehe Deine Betroffenheit!
    Und ich finde es auch schwierig, hierbei die richtigen Worte zu finden, ohne falsch dabei rüberzukommen...


    Aber schlußendlich denke ich, dies ist eine der Schattenseiten, wenn man in so einem Land lebt.
    Man wird manche Sitten und Gebräuche nie ändern können, muß sie aber leben und auch akzeptieren.
    Und wissen, daß es einen, im schlimmsten Fall, ebenso treffen kann.

    Diese Einstellung ist eben über viele Jahre gewachsen und "genährt", ich denke nicht, daß man da Überzeugungsarbeit leisten und eine Änderung herbeiführen kann.
    Du kannst nur für Dich entscheiden, ob Du das Risiko eingehen willst, wenn Du nicht tatenlos zuschauen möchtest.


    Zu Deiner Beruhigung ( oder auch nicht)
    Auch hier schauen leider sehr viele Menschen weg!
    Und die haben noch nicht mal eine Erklärung dafür, sondern die wollen schlicht nichts mit Problemen zu tun haben.

  • Ob sie dich auch liegen lassen würden? Ich denke ja.
    Erst vor kurzem stand ein Bericht in Der Zeitung dass in Indien jemand mitten auf der Strasse lag und alle um ihn herumgefahren sind und kein Einziger sich um ihn gekümmert hat.
    Ist zwar sehr traurig aber leider kannst du es nicht ändern.
    Allerdings hätte ich dich anders begrüßt als deine Frau, ich hätte dich gelobt weil du nicht weggeschaut hast - aber ich bin ja auch nicht aus Vietnam und denke da etwas anders.

  • So ähnlich gings mir in Myanmar auch.


    Wir fuhren die Strasse entlang mit den Fahrrädern in Bagan.Ich seh im Graben einen Mann liegen.Der Körper war komisch verdreht.Na toll,ich als Krankenpflegerin lasse den ja nicht liegen.


    Ich hab Chriwi geschrien,der war ja schon viel weiter als ich,wollte umkehren und Chriwi sagte:Lass das!


    Von den vorbeifahrenden Autos,Mofas usw....hat ihm auch niemand geholfen.


    Ich konnte es damals auch nur schwer begreifen,dass man nicht helfen "darf".
    Ausserdem wäre ich für denjenigen dann verantwortlich gewesen und hätte womöglich noch die KH Rechnung begleichen können.


    So schwer einems fällt: Liegen lassen.

  • Quote from Clou

    So schwer einems fällt: Liegen lassen.



    Ich glaube nicht das ich das nächste mal jemanden im Graben liegen lassen würde.


    Es ist ja nicht so das man in Vietnam die gesamte Krankenhausrechnung bezahlen muss. Am Eingang der Krankenhäuser ist eine Rezeption (ich sollte vielleicht besser "Pförtner Häusschen" sagen). Hier wird gefragt was einem fehlt und eine erste Diagnose gemacht. Sagt der "Pförtner" es muss sicher geröncht werden so bekommt man eine Rechnung für das Röntgen und muss diese bezahlen. Wird dann beim Röntgen festgestellt es muss eine weitere Behandlung gemacht werden dann muss man wieder runter zum Pförtner und für die nächste Behandlung bezahlen.


    Es geht aber auch anders herum. Hat man die Rechnung fürs Röntgen bezahlt und der Arzt entscheidet sich nur fürs abtasten was viel billiger ist, so vermerkt er dies auf dem Beleg und der "Pförtner" erstattet den zuviel bezahlten Betrag zurück.


    Ich habe nun in meinem Kopf für die nächste Situation gespeichert, dass ich wenn es notwendig ist jemanden bis ins Krankenhaus bringen werde. Dort beim "Pförtner" die erste Rechnung bezahle und mich dann verdrücke. Auch wenn es dann zuhause einen Anpfiff von meiner Frau gibt.



    Einfach liegen lassen ist nicht......



    Viele Gruesse aus Hoian
    Thomas & Kim Yen
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    Meine Ausflüge in und um Hoian herum

  • Der Typ in Bagan war aber wirklich ein Besoffener, der seinen Rausch ausgeschlafen hat. Zumindest hat mir ein Passant das pantomimisch erklärt. Erster Reflex war natürlich zu helfen.


    Apropos Pförtner: Ich hatte mal einen Kollegen, der hieß so. An Telefon hat er sich immer mit Pförtner u. dem Firmennamen gemeldet. Und die Anrufer glaubten dann manchmal, sie wären beim Portier gelandet und wollten i.d. Betriebsführung durchgestellt werden. :D

  • Danke für diesen interessanten Thread
    Es waere interessant zu wissen wie es in anderen asiatischen Laendern gehandhabt wird, zum Beispiel in Thailand.


    :-/

  • Im Februar 2003 habe ich schon mal einen Beitrag verfasst der in die gleiche Richtung ging. Ich stelle ihn an dieser Stelle noch mal rein da er genau zum Thema passt.


    Was tut man mit einem betrunkenen Touristen, der in einer kleinen Seitenstraße regungslos auf dem Boden liegt ???
    Mit dieser Frage sahen sich Vietnamesen in Hoian am dritten Neujahrstag konfrontiert.


    Meine Frau kam nach Hause und berichtete mir das vor dem Haus ihrer Freundin ein Tourist regungslos auf der Straße liegt. Wir sind dann zusammen hingefahren um eventuell von ihm heraus zu bekommen in welchem Hotel er wohnt. Er war allerdings so sehr betrunken das er kein verständliches Wort mehr herausbekam. Ich habe mich dann etwas zurückgezogen und mir von meiner Frau übersetzen lassen was so geredet wird. Es wußte keiner so recht was jetzt zu tun war. Jemand hatte die Idee das man ein Paar Bananenblätter der Bananenstauden die in der Nähe standen, holen könnte und ihn dann darauf legt.


    Da lag nun im Straßengraben in Bananenblätter gebettet ein regungsloser Tourist und etwa 30 Vietnamesen standen drum herum. Dies ereignete sich gegen 16 Uhr. Noch 2 Stunden bis zur Dunkelheit und noch etwa 5 Stunden bis es im Freien anzieht und naß wird. Eine alte Frau wurde tätig und hat ihm die Stirn mit Tigerbalsam eingerieben und meinte er sei sehr kalt. Ein weiterer Vietnamese kramte einen vietnamesischen „Einweg" Regenmantel aus der Tasche und deckte ihn damit zu. Damit der Wind den Plastikfetzen nicht weg weht haben sie nun Steine zum Beschweren um ihn herum gelegt.
    Ich habe mich mit meiner Frau im Hintergrund gehalten und ernsthaft mit ihr geredet was man jetzt mit ihm machen könnte.


    Ich wollte meine Frau los schicken um die Polizei zu holen. Sie wollte aber nicht. Mein nächster Vorschlag war eine Fahrradrickscha zu holen und ihn ins Krankenhaus zu fahren. Ich wurde dann von meiner Frau aufgeklärt das es im Krankenhaus in Hoian gar keine Patientenzimmer gibt. Wenn man wirklich schwer krank sei dann würden 2 Träger mit einer Bambusstange an der eine Hängematte befestigt ist kommen und den Patienten zur Behandlung ins Krankenhaus bringen und danach wieder zurück nach Hause. Ich bin dann zum Roten Kreuz und einer Kirche in der nähe gefahren aber wegen Neujahr war alles zu. Ich bekam dann meine Frau doch dazu zur Polizei zu gehen. Sie kam kurz darauf wieder und meinte, die interessiert das nicht. Sie würden nicht kommen. Es schien mir dann doch das beste zu sein ihn mit einer Fahrradrickscha zum Krankenhaus zu fahren und einfach dort abzuladen. Die Fahrradrickscha hatte meine Frau schon geholt und dann kam nun nach etwa 10 Minuten doch noch ein Polizist.


    Meine Frau übersetzte das der Polizist sagt, ich soll den Tourist fragen in welchem Hotel er wohnt. Da war aber nichts zu machen. Der Polizist kannte mich, denn bei ihm muß ich jeden Monat die Genehmigung holen das ich im Haus bei meiner Frau schlafen darf. Der Polizist diskutierte kurz mit den Schaulustigen. Er meinte dann, alles kein Problem, ich soll ihn einfach mit zu uns nach Hause nehmen. Meine Frau sagte darauf: „ja natürlich, gerne, das wir da nicht gleich drauf gekommen sind". Hinterher erklärte mir meine Frau das es ein "Befehl" von dem Polizisten war denn in einem Monat brauche ich ja wieder die nächste Genehmigung von ihm um bei meiner Frau im Haus wohnen zu können.


    ** Wie gesagt, es ist ein Bericht aus 2003 und heute in 2013 gibt es natürlich auch Krankenzimmer/Betten und sogar ein extra Krankenhaus für Touristen in Hoian.


    Gruß Thomas und Kim Yen aus Hoian, Vietnam
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  • In 8 Jahren Thailand war ich bisher noch nicht in einer solchen notwendigen Hilfe Situation.


    Aus Berichten anderer ist zu erfahren, dass es in Thailand in jeglicher Situation wie der geschilderten für AUSLÄNDER dringend angeraten ist, sofort die Polizei über die bekannte Kurzrufnummer anzurufen. Und solange am Ort und beim Betroffenen zu bleiben bis die Polizei eintrifft.


    Die trifft fast immer nach wenigen Minuten mit flotten Motorbike ein und leitet alle weiteren Aktionen für Verletzte, Unfallopfer, Personen oder Sachschäden ein. Von der benachrichtigen Personen werden die Daten aufgenommen und Hinweise hinterfragt.


    Für sich selbstredend sind gerade im Süden von Thailand viele Menschen mit Motorbikes unterwegs ( die mit Sicherheit etwas mehr am Straßenrand sehen und wahrnehmen als vorbei schlengelnde, düsende Autofahrer im Straßenverkehr Südostasiens ).


    Die haben natürlich keinen Verbandskasten oder Hygiene Handschuhe dabei.


    Auch unter diesen und anderen Hintergründen sind direkte Hilfen für andere Personen oder Unfallopfer keinesfalls ohne eigenes Risiko. :(


    Bei Verkehrsunfällen oder anderen Personenhilfeleistungen wenden sich Thai meist gern ab ( ist nicht boshaft ), oder rufen die Polizei an und verschwinden vom Ort des Geschehens. Um auf diese Weise irgendwelchen aufkommenden Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen - aber dennoch sofort geholfen zu haben. :)

  • Hallo Maxi,


    Von 2001 bis 2008 war ich in Vietnam NUR "Tourist" (mit Touristenvisum).


    Ich war in dieser Zeit Papa einer Vietnamesin und Mann einer Vietnamesin und bekam dennoch NUR "Touristenvisums" die ich ständig verlängern musste. Bis 2004 musste ich noch alle 3 Monate ausreisen und habe mir in Laos neue Visums besorgt und konnte erst dann wieder zurück nach Vietnam zu Frau und Kind. Ab 2005 musste ich nicht mehr ausreisen und konnte vor Ort in Hoian jeweils um 3 Monate verlängern. Ab 2006 war es dann möglich jeweils um 6 Monate vor Ort in Hoian zu verlängern wobei 6 Monate viel teuerer waren als 2 x 3 Monate. Ich wollte als ich den Preis der 6 Monate erfahren habe dann 2 x ein 3 Monats Visum machen. Dies hat mir der Beamte sehr übel genommen und gesagt wenn ich das 6 Monate Visum nicht nehme dann gibt er mir gar keins mehr. Da gibt es nun Erleichterungen und man will mir 6 Monate geben und ich bin so doof und lehne ab und ziehr das 3 Monate Visum vor. Wo kommen wir denn da hin wenn die Gäste die Geschenke (6Monats Visa) nicht annehmen wollen. Der Beamte war damals wirklich sehr verärgert als ich dieses "grosszügige Geschenk" zurückweisen wollte.



    Warum brauche ich monatlich eine Genehmigung der Polizei um bei Frau und Kind im Haus wohnen zu dürfen ?


    Meine Frau hat mit meinem Geld ein Grundstück gekauft und noch mehr Geld von mir bekommen um ein Haus darauf zu bauen. Eine vietnamesische Privatperson hat also ein Privathaus gebaut und nun kommt ein "Tourist mit Touristenvisum" und möchte in diesem Privathaus (das keine Lizenz für Touristen-beherbergung hat) übernachten. Da könnte ja jedes Privathaus an irgendwelche Touristen vermieten wenn das so einfach möglich wäre :)


    Also macht man diesen Vorgang Genehmigungspflichtig.


    Es kam schon vor das meine Frau für meine Eltern, als sie in den Urlaub kommen wollten, 2 Monate beantragt hat und nur 3 Wochen genehmigt wurden.


    Ich hatte schon mal 2 Deutsche Mitarbeiter im Haus meiner Frau (mit Genehmigung) untergebracht und als dann meine Eltern in den Urlaub kommen wollten hat die Polizei die Genehmigung verweigert.


    Begründung: Diese Vietnamesin (meine Frau) sei zu klein und zu schwach um auf 5 "Touristen" aufpassen zu können.


    Einer dieser 5 Touristen war ich !


    In 2008 habe ich es geschafft und endlich meine Firmenlizenz bekommen. Ab diesem Zeitpunkt habe ich eine Temporary Resident Card bekommen (die ich mir erst noch hart erkämpfen musste) und bin dadurch jeweils für 3 Jahre von der Visumspflicht befreit. Nun zähle ich hier als "Ausländischer Investor" und habe zum Teil sogar mehr Rechte als meine Frau die NUR eine "Privatperson" ist. Als Papa und Mann einer Vietnamesin zähle ich hier aber immer noch nicht :(


    Seit ich als Ausländischer Investor gelte habe ich einmalig diese Genehmigung machen müssen um im Privathaus bei dieser vietnamesischen Privatperson (meine Frau) wohnen zu dürfen.



    Ihr verübelt es mir hoffentlich nicht das ich darüber lache wie ihr mit Ausländern in Deutschland umgeht und sie mit Samthandschuhen anfasst. Ich weiss hier ganz genau wie ich mich zu verhalten habe und wenn ich dies nicht mache dann fliege ich hier raus !



    Viele Gruesse aus Hoian
    Thomas & Kim Yen



    Ps. Hat dies der Amerikanische oder andere Geheimdienste nun auch erfasst und werden es eines Tages gegen mich verwenden ?

  • Quote

    "Ihr verübelt es mir hoffentlich nicht das ich darüber lache wie ihr mit Ausländern in Deutschland umgeht und sie mit Samthandschuhen anfasst. Ich weiss hier ganz genau wie ich mich zu verhalten habe und wenn ich dies nicht mache dann fliege ich hier raus !"



    Also ich verüble dir das nicht , ganz im Gegenteil . Aber wenn man hier in Deutschland sowas äußert wird man ja gleich abgestempelt als ausländerfeindlich . Ich finde es auch richtig und wichtig , das man als "Einwanderer" seine Grenzen kennen muß und das beim überschreiten dieser Grenzen die Ausweisung erfolgt .


    viele Grüße (auch an den NSA)
    Winfried

  • Oh Mann, das ist aber schon auch ein wenig zu viel des Guten.
    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, gilt da wohl.
    Aber es muss Liebe sein, wenn du trotz all dieser Schwierigkeiten noch dort bist, obwohl du weder Papa noch Mann bist. :)