Wieder in Uganda

  • Einmal Uganda – immer wieder Uganda ?


    Ja, ich bin seit 6 Stunden wieder in Kampala. Musste meinen Saarland-Urlaub unterbrechen, gerade jetzt, wo es wieder schön wird in der Heimat und nach Kampala fliegen (wo es doch vergleichsweise kühl ist). Diesmal mit Emirates via Dubai.


    Die Reise war ok, obwohl ich doch etwas von der vielgelobten Fluggesellschaft Emirates enttäuscht bin. Die Stimmung an Bord ist natürlich ausgesprochen positiv, da vauf der Strecke Frankfurt - Dubai nicht nur Urlaubsabbrecher sondern vor allem freudig erregte Touris die großräumige Boing 777 füllen.


    Da wird bis in den frühen Morgen geschwatzt, Video geguckt, gelacht, grosso modo, da ist Urlaubsfeeling in the air.
    Aber wenn man das Geschehen während es Flugs etwas genauer beobachtet und vergleicht mit dem was man in Fliegern mit wenigen Touristen erlebt (z. B. bei Air France auf der Linie Conakry - Paris), fällt auf, dass da Personal an Bord doch einen sehr gestressten Eindruck macht, es gibt keinen Plausch mit Reisenden in der Eco-Klasse, es ist ein unpersönlicher, kantinenähnlicher Service der abgespult wird. Die Sitzplätze sind eng mit wenig Beinfreiheit. Das letztere ist zwar bei AF auch so, aber die Kabinencrew ist doch bedeutend relaxter, persönlicher, witziger, kontaktfreudiger, und das Essen bei den Frenchies ist eine gute Klasse besser (auch der Champagner ist bei AF in der Holzklasse Standard, bei Emirates kostet er 12 US).

    Das Entertainmentangebot ist bei Emirates schon gigantisch (>400 Filme!). Nur, das interessiert mich bei einem Nachtflug herzlich wenig. Da suche ich doch lieber etwas Ruhe oder bereite mich auf den kommenden Arbeitstag vor.


    Nun bin ich in Kampala, habe gerade köstlich indisch gegessen :P und werde mich mit kurzen Berichten und Bildern aus der Provinz (habe extra meine schwere Fotoausrüstung mitgeschleppt) wieder im Forum melden, wenn der Internetzugang klappt.
    Bis bald also
    horas

  • Oh , Uganda :)


    Wir waren am überlegen, ob es Silvester für uns zu den Schimpansen und Gorillas gehen soll.
    Aber für eine Reise mal eben zwischendurch, war uns das dann doch zu teuer.


    Aber Uganda steht bei mir ganz oben auf der Wunschliste und ist nur verschoben.


    Da bin ich gespannt was du erzählst.
    Vielleicht hast du ja Tipps, wie man die Tour preiswerter gestalten kann, aber allein das Permit für die Gorillas schlägt ja schon rein und die sind für mich ein Muss, wenn man das 1. Mal nach Uganda fliegt.


    Freue mich jedenfalls auf deinen Reisebericht :)


    Viel Spaß,
    Petra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Viel Spass in Uganda, Horas, freue mich auf interessate Berichte und schöne Fotos von Dir.


    Wir haben auch schon mal überlegt, Uganda plus Gorilla zu buchen, sind dann aber zu dem Ergebnis gekommen es nicht zu machen.
    Ich finde es nicht gut, dass immer mehr Touris auf die Gorillas los gelassen werden. Man sollte die Tiere ihr Leben leben lassen, es kann nicht gut sein für sie, wenn Menschen in ihren Lebensraum eindringen.
    Das wäre genauso als wenn dauernd Leute vor meiner Tür stünden, nur um mich zu begaffen.
    Wir haben uns auf jeden Fall 100 pro dagegen entschieden.

  • Ich war gestern als Fotograf in Kampala unterwegs. Hier ist meine Ausbeute:


    Zuerst gab es ein Schüler-Event bei mir im Hotel. Es war so laut, dass ich nicht zu meinem Mittagsschläfchen kam :( und notgedrungen ein paar Bilder der Unruhestifter schießen musste.
    Auffällig scheint die im Vergleich zu Westafrika die außergewöhnlich Haartracht. Ein Mädchen mit einer Glatze in die Öffentlichkeit zu schicken, käme bei uns in Guinea einer wahren Erniedrigung gleich :-/ . Hier in Uganda, obwohl die Verbreitung künstlicher Haare (meist aus China kommend), stark zugenommen hat, ist der kahle Kopf bei Schülerinnen und Studentinnen, selbst bei Erwachsenen Frau noch normal.


    Meine Reportage wird gleich fortgeführt. Stay online!
    horas

  • Am späten Nachmittag fuhr ich mit einem Kollegen nach Old-Kampala, das zu einem Großteil in indischer Hand ist. Es fehlt also nicht an authentischer indischer Küche. Und die war wirklich köstlich, obwohl die Köche Ugander waren.


    Nach dem Dinner ging es zum Absacker ins Vergnügungsviertel Kabakabala. Auf einer Veranda in Jacob’s Kneipe gab es mächtigen Sound: aus den umliegenden Bars dröhnten afrikanische Musik, westlicher Pop und islamische Koranverse aus der gegenüberliegenden Moschee zu uns hoch. Das konnten wir eine gute Stunde aushalten und tollten uns dann zurück in unsere Domizile.


    Im Hotel angekommen, bekam ich noch das Ende einer eritreischen Hochzeit mit. Ein paar Bilder habe ich auch noch geschossen. Aber die kommen später zu euch. Muß noch mal was arbeiten :confused: .


    horas

  • Hallo horas,
    Du kommst aber rum. Ich habe eben auf Google Maps nachgeschaut, wo Uganda genau liegt. Ich wusste zwar dass es irgendwo in der Mitte von Afrika liegt, aber wo genau, wusste ich nicht. =)
    Idi Amin war noch ein Begriff für mich, aber nicht im positiven Sinne.
    Danke für den Bericht und die Fotos.
    Es ist immer wieder faszinierend was zu sehen, was man nicht kennt.
    Eine gute Zeit dort unten...


  • Ich kam gestern leider zu spät zur eritreischen Hochzeitsparty. Der Absacker in Kabakabala hat mir dieses Event vermasselt. Na ja, die nächste Hochzeit kommt bestimmt. Die Fotoausbeute ist leider auch mager, ich war wohl zu müde und zu überwältigt und … .
    Heute Abend war ich (Vegis bitte nicht weiterlesen!) :roll:
    Schwein essen à la ugandaise, das beste gegrillt Schwein in Kampala, sagt man. Leider ohne Foto, aber es war wirklich super lecker. Ich musste barhändig essen. Es gab aber heißes Wasser und Seife vor dem Essen, von einer netten Dame am Tisch gereicht. Die „porksticks“ waren mit Avocadoscheiben, Spinat und Chilipuder garniert. Einfach klasse. Dazu habe ich 2 Bell Bierchen getrunken und alles in allem 3,50 Euro bezahlt. Gibt es was besseres den Abend zu beginnen?


    Anschließend war ich nochmals in Jacob’s Lounge und konnte nicht der indischen Verführung widerstehen. Ich habe noch ein Vegi Curry bestellt und auch gegessen. Man lebt ja nur einmal.
    Bis demnächst
    horas


    Fotos: Eritreerinnen (waren mihr mehr angetan als die Männer) beim Abschied nach der Hochzeitsparty

  • So muss Arbeit doch Spass machen. Abwechslungsreich und soviele tolle Eindrücke in so vielen verschiedenen Ländern.
    Ein tolles Essen um 3,50 - Herz was willst du mehr. :D
    Und Frisurentechnisch konnte ich mit den Mädchen vor 2 Jahren mithalten. Da hätten sie mich wohl weniger blöd angeschaut und es hätte mich wohl auch keiner gefragt : wir haben überlegt, sind sie ein Mann oder eine Frau?

  • Quote from Maxi


    Und Frisurentechnisch konnte ich mit den Mädchen vor 2 Jahren mithalten. Da hätten sie mich wohl weniger blöd angeschaut und es hätte mich wohl auch keiner gefragt : wir haben überlegt, sind sie ein Mann oder eine Frau?


    Ach ja Maxi, vieles ist anders hier. Aber die Afrikaner verstehen unsere Art auch nicht immer. Ob wir jetzt lange Haare haben oder kurze oder keine, das überrascht hier niemanden. Aber dass reiche Weiße (wir sind in deren Augen alle reich) in Shorts, manchmal sogar in löchrigen Hosen, Schlappen und T-Shirts herumlaufen, das kann der „normale“ Afrikaner nicht verstehen. Mit ein bisschen Geld putzt sich hier jeder gerne raus und will was darstellen (zumindest in den Ländern, die ich kenne). Nach dem Motto „Kleider machen Leute“.
    Gute Nacht
    horas

  • Das ist aber nicht nur in Afrika so. Schon in Tschechien kann man das sehen, dass die jungen Menschen sich viel sorgfältiger kleiden als hier bei uns.
    Da läuft niemand in zerissenen Jeans oder mit Hosen die auf die Knie runterhängen herum.
    Auch wenn man weniger Geld hat will man ordentlich und gepflegt ausschauen.
    Hier macht man alles mit egal wie blöd es ausschaut.
    Gute Nacht!

  • Tja, wie schon vermutet: es hat sich einiges verändert in Uganda, vor allem im Infrastrukturbereich (Straßenbau, Wasserversorgung, Hotels schießen überall aus dem Boden) aber leider nicht im Kommunikationsbereich. Internet gibt es vereinzelt im Landesinnern, aber nur in Internetcafes, und dafür habe ich keine Zeit, denn ich gehe lieber abends ein Bierchen schlürfen und plaudere mit den Einheimischen.


    Mein aktuelles Einsatzgebiet ist wie im letzten Jahr der Westen Ugandas.
    Es gibt nichts Überwältigendes zu berichten, keine umwerfenden Landschaften, oder exotische Flora und Fauna. Ich hatte keine Zeit an den schönen Lake Bunyuni mit seinen malerischen Inseln zu fahren oder in den naheliegenden Reservaten Gorillas zu beobachten.
    Ich berichte also nur über das alltägliche Uganda, das einfache Leben am Äquator im Herzen Afrikas. Wer sich dafür interessiert, den lade ich ein, weiter zu lesen und sich die Fotos anzuschauen.


    Die Fotos sind meistens in der Kleinstadt Ntungamo und deren Umgebung aufgenommen. Der Ort liegt ca. 300 km westlich von Kampala. Mein Hotel mit dem vielversprechenden Namen „Ntungamo Resort“ ist an einer bewaldeten Strasse gelegen. Ein Mitarbeiter vom Unternehmer und ich waren die einzigen Gäste. Die Zimmer und Räume sind wie fast überall in Uganda schön sauber, nicht zu vergleichen mit westafrikanischen Verhältnissen, wo man bis zu einem 3* Hotel am besten sein eigenes Bettlaken, Kopfkissen, Handtuch und Insektenspray (,um sich der tierischen Mitbewohner zu entledigen :shock: ) mitbringt.
    Wir haben zwar kein fließend Wasser, aber zwei 20l Kanister und einen Plastikeimer, das reicht aus, um sich zu waschen :D . Auf Wunsch gibt es sogar heißes Wasser.


    Das Essen ist einfach (z. B. chips & pork und viel Obst) aber gut gewürzt. Man hat 5 verschiedene Biersorten zur Wahl. Kurz, es ist ausreichend, um ausgeruht und voller Energie am Morgen zur Arbeit zu fahren.


    Ich habe die Fotos in verschiedenen Themen gruppiert. Das 1. Thema betrifft Bananen. Uganda ist der weltgrößte Exporteur von Kochbananen. Diese sind im rohen Zustand bitter. Sie müssen lange gelagert werden, bevor man sie kocht, frittiert oder brät. Bananen werden hier schon zum Frühstück serviert, in gestampfter und gekochter Form. Dazu gibt es z. B. eine Art Maispampe, rote Bohnen und je nach Finanzlage des Gastes auch Fleisch. Ich mag dieses Essen, da ich gerne mit einem gut gefüllten Magen in den Tag starte. Am Straßenrand werden oft gegrillte Bananen verkauft. Die sind wirklich lecker.
    Auf den nachfolgenden Bildern sieht man eine Bananenplantage (Foto 1), die verschiedenen Bananen-Transportarten und Matoke (gekochte und pürierte Bananen mit Mais, Bohnen und Ziegenfleisch und –Innereien). Schmeckt gut =) !


    Ich melde mich später mit mehr..
    horas

  • Die folgenden Bilder zeigen „Kleinstadtleben“ im Westen Ugandas. Ntungamo liegt an der Hauptstraße, die Kongo und Rwanda mit dem Hafen von Mombasa, Kenia verbindet. Man muss sich als Verkehrsteilnehmer vor den LKW hüten, die sich mit enormen Tempo in Richtung Nairobi / Mombasa oder zurück in die Heimat bewegen und auch in engen Städtchen nicht vor gewagten Überholmanövern abschrecken.
    Foto 1: Hauptstraße in Ntungamo
    Foto 2: Frau Bürgermeisterin
    Foto 3: Schuhverkauf auf dem Wochenmarkt
    Foto 4: fliegender Händler


    Maxi: In Ntungamo waren es morgens ca. 18° und mittags 28°
    horas

  • Uganda kenne ich nur durch das Lesen der Gorilla-Treckingtouren.
    Den Bericht über den Alltag finde ich total interessant, danke!
    40l Wasser sind ausreichend und dass es dort so sauber ist, hätte ich nicht gedacht.


    (Geschüttelt hat es mich allerdings bei dem Bild mit den Ziegeninnereien)


    Ich hoffe, schnell wieder von Dir hier zu lesen ;)