Nepal im April 2014 (Reise China-Tibet-Nepal-Bhutan)

  • Die Einreise von Tibet nach Nepal ist sehr einfach, wenn auch zeitintensiv.


    Vom Friendship-Highway kommend wartet man, bis die Angestellten beider Länder ihre Plätze eingenommen haben und wird durch zahlreiche Kontrollen des Gepäcks geschleust.


    Die Schlangen der Fußgänger (Touristen aus Tibet werden vor der Station abgesetzt) ab 8h werden immer länger, die LKWs werden erst am Nachmittag abgefertigt.
    Gegen 10h beginnt der Publikumsverkehr !aufgemerkt: es gibt eine Stunde Zeitdifferenz zwischen Tibet und Nepal, das erschwert diesen Prozess ;)


    Wir kommen problemlos durch die Kontrollen und ziehen unsere Koffer über die Hängebrücke nach Nepal.
    Dort werden wir schon erwartet und bis zur Visa-Stelle gebracht. Die 2 Passfotos haben wir dabei und nach dem Ausfüllen einiger Unterlagen dürfen wir einreisen.


    Träger übernehmen unsere Koffer und wir hecheln hinterher, denn das Auto steht ca. 3km weiter unten.
    Zwischendurch ergeben sich interessante Einblicke in das Pendant zu Zhangmu auf der tibetischen Seite: Es ist alles anders!
    Statt Internet-Cafe Stände mit Gemüse, der Frisör arbeitet an der Straße, Kinder, Hunde, Hühner sind auf der Fahrbahn und für die LKW-Kolonnen gibt es riesige Parkplätze.


    Dann beginnt eine genauso abenteuerliche Fahrt nach Kathmandu.
    Die Serpentinen sind in den ersten Stunden genauso eng wie in Tibet, die Schluchten genauso tief und die Landschaft ähnlich grandios.
    Die Straßen sind aber (noch) wesentlich schlechter ausgebaut, wir brauchen pro Kilometer mindestens das Doppelte an Zeit, vor allem durch Bauarbeiten.


    Bilder folgen

  • Wir fliegen weiter nach Pohkara, einer wunderschön gelegenen Stadt in einer sehr angenehmen Höhenlage.


    Dort gibt es eine Hermann-Gmeiner-Stiftung (In D SOS-Kinderdorf) inmitten eines sehr großen Areals.
    Es werden (meinem Infostand nach bzw. dem unseres Guides, der dort lebt) nur Extil-Tibeter aufgenommen.
    Die Wohnhäuser sind groß, sehr hübsch hergerichtet und gepflegt, mit eigenem Garten, einem großen tibetischen Tempel
    und es gibt allerlei Shops, die tibetische Waren anbieten.
    Die Bewohner sind alle sehr freundlich, wissbegierig, dürfen aber nicht aus diesem Gebiet heraus.


    Bilder dazu möchte ich nicht einstellen, mein Bauchgefühl sagt nein.


    Aber dafür Bilder von einem berühmten Tempel inmitten eines Sees ;)
    Die Gebetsmühlen drehen sich, es gibt unzählige Tauben mit ohrenbetäubendem Gegurre, dazwischen Kinder, die die Tauben jagen.
    Es war sehr schade, dass sich Regenwolken gebildet haben, das Spektakel (im positiven Sinn!) hätte noch Stunden dauern können!

  • Hallo.
    Vielen Dank Angelika für Deinen Bericht und die vielen Bilder, welche Du in das Forum eingestellt hast. Gerne würde ich Deinem Trip folgen, denn Du hast in Deinem Beitrag Deinen Weg sehr gut beschrieben. Da werden bei mir die Erinnerungen an meine Reise auf das Dach der Welt ( nach Leh der Hauptstadt von Ladakh auf einer Höhe von 3500 m ) wach.


    MfG .. Surya

    Ein Lächeln sagt oft mehr als tausend Worte ... (Mir hat das oft auf Bali geholfen).

  • Danke Euch beiden!


    Wir haben auch ein Nepal gesehen, das jemand, der noch nicht dort war, auch nicht erwartet!


    Unseren Ausflug nach Chitwan hatte ich geplant, um die Panzernashörner zu sehen, die ich noch nie im natürlichen Umfeld gesehen habe.


    Die 8h-Fahrt Pokhara - Chitwan war sehr spannend, am Spätnachmittag haben wir gleich eine Elefantensafari erlebt, etliche Krokodile und Unmengen von Störchen beobachtet.


    In Chitwan hatte es über 40°C und der einzige Kritikpunkt am Resort ist, dass es nur sehr sporadisch Strom aus dem Generator gab.
    Doch gerade wird ein Solarpaneel erstellt.


    An nächsten Tag haben wir auf das Standardprogramm verzichtet und einen Jeep mit Fahrer, Guide und Beobachter gemietet.
    Und diese zusätzliche Ausgabe hat sich voll gelohnt! Wir sind vor der Morgendämmerung gestartet, waren zum Mittagessen zurück und sind am Nachmittag wieder los bis zur Dunkelheit. Panzernashörner (ab dem 15. habe ich aufgehört zu zählen), Affenherden, Wildschweine, diverse Reh-Arten und eine ungeahnte Vogelvielfalt. In der Abenddämmerung sind wir eine gute Stunde Kanu gefahren, vorbei an riesigen Krokodilen und durch abertausende von Wasserhyazinthen.

  • Danke für deinen tollen Bericht, freu mich auf jeden neuen Eintrag von dir. Nepal ist einfach ein faszinierendes Land, das sieht man ja alleine schon an deinen Fotos. Die Chitwan-Fotos haben es mir besonders angetan, ich träume auch davon einmal Nashörner dort zu sehen. Ist es denn in diesem Nationalpark wirklich so sicher, dass man immer Nashörner zu Gesicht bekommt?


    Liebe Grüße

  • Chitwan war ja nun der krasse Gegensatz zu Tibet. An Temperaturen habt Ihr ja in dem Urlaub alles mitgemacht, denn im Chitwan durftet Ihr bestimmt schwitzen.
    Wieder mal tolle Bilder die Du gemacht hast. Ach was sind die kleinen Frischlinge so süß.


    Wir haben im Chtiwan in 3 Tagen insgesamt 8 Stunden Elefantensafari gemacht, danach haben wir alle Knochen gespürt, denn da oben wird man ganz schön durchgeschüttelt. Nashörner bekommt man auf jeden Fall zu sehen, allerdings ist es Glück wenn man auch einen Tiger sieht. Das Glück hatten wir nicht, aber man hat an den Elefanten gemerkt, wenn man nahe an Tiger ran kam, dann hat das ganze Tier vibriert.

  • @ Piroschka und Angela


    Eine 8h-Elefantensafari gab es in unserem Resort nicht. Die hätte ich auch nicht gewollt - auf dem Rücken von Tieren fühle ich mich einfach nicht wohl.
    Und die wenigen anderen Gäste (4+4+2) haben das Standardprogramm absolviert, ohne Jeepsafari und ohne Nashorn.
    Aber das kann zu einem anderen Zeitpunkt völlig anders sein!

  • In Kathmandu sind wir am frühen Abend gut angekommen - Vishnu ist nicht nur ein sehr sicherer Fahrer, er spricht auch ausgezeichnet Englisch, kennt alle Schleichwege und auch Adressen in Hotelnähe, wo wir für umgerechnet 8 EUR nepalesisch essen und trinken können.


    In der Altstadt, die wir am nächsten Tag besuchen, gibt es nahezu alles, was man sich vorstellen kann.
    Und es gibt, schon vor Jahrhunderten angelegt, große öffentliche Plätze vor den eigentlichen Tempeln.
    Dort treffen sich die Männer (Senioren meist zum Reden und Gucken, jüngere zum Kartenspielen und debattieren).


    Die Frauen haben dazu keine Zeit - es gibt kaum Wasser und die wenigen Brunnen sind fast leergeschöpft.

  • Noch ein paar letzte Fotos aus verschiedenen Altstadtteilen von Kathmandu, die den Gegensatz Tradition - Moderne vielleicht ein bisschen wiedergeben:


    Ein anderer Brunnen, von innen und von außen. Und die Anwohner, die darauf angewiesen sind.
    Eine Gasse weiter sitzen modisch gekleidete Jugendliche mit ihren Handys.
    Und - zumindest an den großen Plätzen - gibt es Kneipen, Cafes, Restaurants, selbstverständlich mit gratis Wifi.

  • Weitere Touristenattraktion ist der Töpfermarkt, wo man gegen Gebühr die Töpfer bei der Arbeit fotografieren kann. Die Rohlinge werden an Ort und Stelle vorgetrocknet. Danach werden sie in einem Haufen Stroh vergraben, das über dem Brennofen geschichtet ist.


    Gutes Karma ist nötig - hoffentlich entsteht niemals ein Brandherd!


    Und zum Abschluss ein Schulmädchen auf dem Nachhauseweg.


    Schön, dass einige mitgelesen haben ;)))


    Mein Fazit: Nach 3 Wochen mit langen Tagen und Abenden in China - Tibet - Nepal - Bhutan muss der Kopf erst, auch anhand der Bilder, alles verarbeiten.
    Aber ich hätte nichts missen mögen - es war eine wunderschöne Zeit!


    Angelika

  • Dankeschön Angelika für den außergewöhnlichen - weil so fremdartigen Bericht.
    Tolle Fotos hast du gemacht, die das Leben gut wiederspiegeln.
    Die 2 Brunnenfotos am Schluss gefallen mir ganz besonders. Das von innen wär es ein Rätselfoto und von aussen sind alle so bunt und farbenfroh, das mag ich.


    Das war sicher eine sehr beieindruckende Reise an die du lange denken wirst und dass du uns davon erzählst bringt auch uns die Gegend ein klein wenig näher.


    Danke! :D

  • Danke Angelika für Bericht und Bilder. Es war faszinierend dabei zu sein.
    Ich wollte nicht schreiben, bevor der Bericht fertig war, um ihn nicht zu zerschießen.
    Eine Menge User/Leser haben Deine Berichte verfolgt. Ich finde die Zahlen sprechen für sich. Du findest die Daten hier:
    - Aufrufe


    Nochmals vielen Dank!


  • Hallo Angelika,


    ich hatte nun auch endlich Zeit, alle deine Berichte über Tibet, Nepal und Bhutan zu lesen.
    Vielen Dank für die Mühe den super Bericht einzustellen !


    Da habt ihr wirklich eine tolle Reise gemacht.


    Sicher war jedes Land faszinierend, trotzdem würde mich interessieren, ob dich eines der Länder besonders beeindruckt hat ?
    Du schreibst selbst auch, dass sich die Länder unterscheiden, auch was die Menschen angeht.


    Könntest du darüber noch ein paar Sätze schreiben ?
    Auch würde mich noch interessieren, wie du im Nachhinein den April als Reisemonat für die Länder einschätzt, insbesondere für Nepal.
    Wie waren die Temperaturen um die Zeit in Kathmandu, hat es schon viel geregnet ?


    DANKE :) und viele Grüße,
    Petra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Namaste Angelika!


    Vielen Dank für Deine Reiseberichte, wobei mich natürlich der Nepal-Bericht - wo wir selber erst vor noch 6 Wochen waren - besonders interessiert hat. War auf jeden Fall eine tolle Reise, die Ihr hinter Euch habt. Dass Dir da der Kopf schwirrt, kann ich gut verstehen. Da war der Aufenthalt in Bhutan vermutlich fast schon zum Verschnaufen gut, oder?


    Was den April angeht als Reisemonat in Nepal, erlaube ich mir einfach mal Petra aus meiner Sicht zu antworten. Wir waren Ende März 3 Tage in Kathmandu und am Ende der Reise noch mal vom 15.-19- April. Da war es in Kathmandu warm, zwischen 28 und 33 Grad. Regen war nicht in Sicht, der kommt wohl auch meist erst später. Allerdings war es, so der alltägliche Kathmandu-Staub das überhaupt zulässt, die Weitsicht eher gering. Wir waren bisher immer im Herbst (Oktober, November) in Nepal, da ist es etwas kühler, dafür bessere Sichten.
    Auch in den Bergen, falls das für Dich interessant sein sollte, Petra, ist es schon sehr unterschiedlich. Wir hatten jetzt im April in den Bergen maximal bis mittags Bergsicht, danach zog es sich meist zu. Teils gab es sogar in höheren Lagen Schnee. Und die Temperaturen waren, selbstverständlich auch abhängig von der Höhe, sehr niedrig.
    Das kannten wir vom Herbst ein wenig anders. Da hat man klarere und längere Bergsicht, das Wetter war stabiler.


    Viele Grüße
    Katharina

  • Hallo Katharina,


    vielen Dank für deine Wetterinformationen.


    Ja, das Wetter macht natürlich was es will :(
    Eigentlich war ich am überlegen, dieses Jahr Anfang Oktober nach Nepal zu gehen.
    Aber im letzten Jahr hat es dort wohl erst Ende Oktober aufgehört zu regnen, das hat mich dann etwas abgeschreckt und Nepal erst mal wieder verschoben.
    Die Kälte hasse ich genauso wie Regen, ich bin nun mal ein Warmduscher 8-) daher versuche ich schon die Urlaube in etwa so zu legen, um einigermaßen gutes Wetter zu haben. In Deutschland ist es schon oft gruselig genug, das muss ich dann im Urlaub nicht auch noch haben.


    Anvisiert wäre Nepal ca. Mitte bis Ende März.
    Es muss nicht die große Hitze sein, aber Tagestemperaturen um die 25 Grad und nachts nicht viel kälter als ca. 15 Grad, das wäre schon schön.


    Angelika, ich hoffe dein Bericht wird jetzt nicht zu sehr zerschossen, sonst müsste Erhard das hier von deinem Beitrag loskoppeln.


    Viele Grüße,
    Petra

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )