Russland: Nervige Visumsvorschriften

  • Zum ersten Mal seit einem halben Dutzend Jahren geht’s mal wieder für einen Kurztrip nach Russland – diesmal stehen 4 Tage St. Petersburg auf dem Programm.
    Irgendwo im Hinterkopf hatte ich die Information, dass für die Stadt als besonderes touristisches Reiseziel vereinfachte Einreisebestimmungen gälten – dem ist leider nicht so. Man muss sich also die übliche Visumsprozedur durchlaufen. Schade, dass es einem derart schwer gemacht wird – 2010 wurden die Einreisebestimmungen aus den Schengenstaaten mal verschärft! Die Website der Botschaft ist so blöd gemacht, dass man mit Google schneller die Website mit den Formularen findet. Einmal ausgefüllt, kann man das Formular nicht mehr editieren, sondern muss im Bedarfsfalle ein neues anlegen. Dann braucht man den Reisepass, ein Foto in bestimmtem Format, eine Einladung von offiziell anerkannter Seite, eine Verdienstbescheinigung (!), bei Expressbearbeitung Kopien der Flugtickets, weiterhin den Nachweis einer Auslandskrankenversicherung (das Kärtchen reicht nicht – die UKV musste ein spezielles Formular schicken). Eine Bearbeitungsgebürhr ist auch noch zu entrichten. Wenn man nicht selber beim Konsulat vorstellig werden möchte, engagiert man letztlich dann auch noch eine Agentur (in meinem Fall: „Mein Visum“ aus Troisdorf, da weiß ich, dass es klappt), die auch noch mal eine Stange Geld kostet. Und tatsächlich fanden sie beid der Untersuchung der eingereichten Dokumente noch 3 Dinge, die vorab zu verbessern waren. Weil ich mich erst spät gekümmert habe und nicht das Risko eingehen kann, nach 10 Tagen die Benachrichtigung zu bekommen, dass ein Dokument unvollständig ist und ich dann weitere 10 Tage warte muss, habe ich die teuerere Expressbearbietung (4 Tage) bestellt. Insgesamt muss ich für den Spaß wohl etwas in der groben Größenordnung von 150 Euro berappen.
    Würde ich übrigens statt 4 Tagen 7 Tage oder länger bleiben, müsste ich mich auch noch vor Ort bei der Meldebehörde registrieren lassen – das kann einem als Ortsunkundiger gerne mal einen halben Tag rauben (habe ich gehört).
    Warum das Ganze? Weil Schengenstaaten für die Einreise das Gleiche von russischen Staastbürgern verlangen – „wie Du mir, so ich Dir“. Darüber, was davon zu halten ist, darf man wohl geteilter Meinung sein. Für den Tourismus kann das aber nicht förderlich sein....

  • Und das alles für 4 Tage.... :(


    Hoffentlich musst Du wenigstens bei der Einreise nicht lange warten, ich weiß schon gar nicht mehr wie viele Stunden wir in Murmansk angestanden sind.
    Uns wurden während der Rücksendung vom Konsulat auch noch die Pässe geklaut, --> alles nochmal; Formulare ausfüllen, nochne Verdienstbescheinigung anfordern etc. und per Werttransport-Botendienst nach Berlin und wieder zurückschaffen.


    Aber St. Petersburg muss so großartig sein, dass es mir das auch wert wäre - ich freue mich schon auf Deinen Bericht!


    Gruß
    Angelika