Welcome to Jordan

  • Moin Moin alle zusammen.
    Dieses Jahr zog es mich mal in eine ganz andere Ecke der Welt. Es ging nach Jordanien. Angefangen hatte alles mit diesem Indiana Jones Film, damals dachte ich nur, ja, da hat Hollywood ja schöne Kulissen aufgebaut. Aber nix da, alles echt wurde ich belehrt. Toll! Das würd ich gerne mal im Original sehen...25 Jahre später war es dann soweit :D


    Gleich vorweg, ich schreibe meinen kleinen Bericht in Etappen. Bin beschäftigt und wenn ich jetzt nicht einfach mal anfange dann wird es wohl nie etwas.


  • Anfang Oktober ging es dann für 2 Wochen auf die Reise. Gebucht war ein Flug mit der Lufthansa. Nachts um 2:00 landeten wir in Amman. Wer denkt sich bloß solche Ankunftszeiten aus? :shock:
    Ein Visum braucht man vorab nicht, das bekommt man bei der Einreise. Auch braucht man nicht diese ollen Immigrationcards ausfüllen. Paßfotos sind auch überflüssig, man grinst kurz in einen kleinen Monitor und fertig.
    Das Hotel hatten wir für 2 Nächte im voraus gebucht und konnten schon um diese frühe Zeit dort auf's Zimmer. Erst mal wurde Schlaf nachgeholt und dann ging es am späten Vormittag auf Erkundungstour durch Amman.
    Wir wohnten im Centrum der Altstadt und so waren es nur kurze Wege zu den beiden bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Als erstes besichtigten wir das römische Theater.




    Danach wurde herumgeschlendert. Es gab ja so einiges zu entdecken, u.A. scheint es noch eines der letzten Raucherparadise zu sein :D



    Freitag ist ja bei den Moslems der Feiertag. Man trifft sich also zum Gebet in der Moschee.



    und man sah natürlich Dinge, die man im Kopf hatte ohne das Land zu kennen ;)





    Und es gab zu jeder Zeit frischen Pfefferminztee


  • Am Nachmittag schlenderten wir dann hoch zur Zitadelle, besser gesagt wir quälten uns langsam auf den Hügel. Das gab uns schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns dann später in Petra erwartete. Amman ist ja über mehrere Hügel verteilt, es geht rauf und runter, für mich als Flachlandbewohner war es etwas ungewohnt :D






    Das war der erste Eindruck, für den nächsten tag buchten wir eine Fahrt zu einigen Wüstenburgen

  • Hallo kiki,
    als du meinen Salalahbeitrag kommentiert hast, dachte ich schon, na, wann schreibt sie was über ihre Jordanienreise.
    Na endlich...., ich freue mich auf die Fortsetzung, denn schon der 1. Bericht ist interessant.
    LG
    margarete

  • Vielen lieben Dank Margarete
    Es braucht halt nur seine zeit, bis ich mich durch die Fotos gewühlt habe. Freue mich über dein Interesse =)


    Am nächsten Tag ging es also raus zu den Wüstenburgen in Richtung Azrak. Es gibt reichlich davon, wir beschränkten uns auf drei. Das lag einfach nur daran, daß man auf der ganzen Reise mit alten Steinen konfrontiert wird und wir es deshalb wohldosiert angingen ;)
    Für die Tour mieteten wir uns ein Taxi, da es mit den öffentlichen etwas schwierig ist. Jedes Hotel in Amman kann diese Touren organisieren.


    Der erste Stop war die Burg Qasr al Hallabat.




    Der nächte Stop war Qusayr Amra. Eine Burg und gleichzeitig Badehaus, welches für seine Fresken bekannt ist. Außerdem ist es Weltkulturerbe.




    Der letzte Stop war die festung Qasr al Azraq. Hier hatte Lawrence sein Quartier. Viel ist nicht erhalten, ein Erdbeben hat dem Gemäuer stark zugesetzt.




    Die Tour dauert einen guten halben Tag und am nächsten Morgen sollte es nach Petra gehen.

  • Der Bus nach Petra startet um 6:30 in der Früh. Ich fragte vorher in meinem Hotel noch nach, ob es evtl. sinnvoll wäre einen Platz im Voraus zu reservieren, aber nö, das wäre nicht nötig. Sagte man mir...
    Am Busterminal dann gleich die große Ernüchterung, der Bus ist voll, Pech gehabt. Wir waren allerdings nicht die einzigen. Ein Tourist aus Hongkong rief darauf hin in seinem Hotel an, machte den Manager zur Schnecke, der ihm auch gesagt hat, daß ein Vorbuchen nicht nötig sei und ließ sich ein Taxi schicken. Den Preis für die Tour nach Petra handelte er auch gleich aus und so kam uns die Fahrt dorthin nur unwesentlich teurer. Allerdings saßen wir auch mit 5 Leuten plus Fahrer in einem alten Toyota. Egal nach 3 Stunden waren wir da. Am frühen Nachmittag entschieden wir uns für einen kleinen Voegeschmack auf die kommenden Tage und buchten einen Ausflug nach "little Petra". Ein kleiner Siq mit ein paar Gräbern und toller Aussicht.





    Danach ein kurzer Stop beim Elefantenfelsen ;)



    Zum Schluß war der Sonnenuntergang an der Reihe, allerdings fiel der etwas dürftig aus. Egal man fuhr hin, hat man ja schließlich für bezahlt. :D


  • Wie schön und alles fremd für mich, denn wir waren noch nicht dort. Obwohl ich Petra immer im Hinterkopf habe aber Sigi mag nicht so gern hin.
    Der Elefantenfelsen brachte mich zum Schmunzeln, denn mein erster Gedanke war, ein riesen Zahn mit Wurzeln - wohl deshalb weil ich grad bei ner Wurzelbehandlung bin.


    Wie ein Sonnenuntergang wird weis man halt leider vorher nie.


    Freu mich auf mehr, winke winke! :D

  • Nun ist also das große Petra an der reihe. Man kann zwischen 3 verschiedenen Tickets wählen. 1, 2 oder 3 Tage. Preislich macht es keinen großen Unterschied. 50, 55 oder 60 Jordanische Dinar. 1JD = 1,10€
    Wir entschieden und für das Zweitagesticket.
    Am ersten Tag wollten wir die Hauptroute etwas erkunden und am Tag darauf ein paar Nebenstrecken ablaufen.
    Vielleicht noch ein kleines Vorwort zu Petra, wie ich es erlebt habe. Man kann diesen Ausflug auch innerhalb eines Tages von Amman aus starten. Der Bus kommt so gegen 10:00 in Wadi Musa an und hält direkt am Ticketcenter. Um 16:00 geht's dann zurück nach Amman. Wer einfach nur kurz gucken möchte und wenig Zeit hat, für den ist dies eine Alternative. Man sollte auch einigermaßen fit sein, denn viele Wege sind sehr steil und eng. Treppenstufen sind häufig stark ausgewaschen, es besteht Rutschgefahr. Man klettert über Felsbrocken, Geröll und der weiche Wüstensand gibt einem dann den Rest. Trittfestigkeit ist gefragt und etwas schwindelfrei sollte man evtl. auch sein. Das gilt jetzt vor allem für Wege abseits der Hauptroute, es gibt allerdings auch Wüstentaxis in Form von Kamel und Esel, falls die Kräfte letztendlich schwinden.


    Nun gut, wir hatten unser 2 Tagesticket und wollten es etwas ruhiger angehen. Hinter dem Ticketcenter läuft man dann erst mal eine ganze Weile über Schotter, bevor es dann in den Siq geht.





    Nach ca. 45 min Fußweg kommt dann auch das Schatzhaus in Sicht. Mönsch, das ist ja wie bei Indiana Jones :D


  • Beim Schatzhaus legten wir erst mal eine kleine Rast ein. Der große Run beginnt so gegen 9:00 weil dann die Sonne das Schatzhaus anstrahlt. Wir haben allerdings nicht so lange gewartet.



    Wir schauten uns ein wenig um. Souvenirs dürfen hier nicht fehlen.



    Die Wüstentaxis stehen auch bereit :D



    Tierliebe :D


  • Quote from Maxi

    aber Sigi mag nicht so gern hin.


    Was stört deinen Sigi denn? Mag er nicht laufen?

    Quote from margarete


    Biite noch mehr Fotos.


    Ja, ich brauch nur etwas Zeit. Die Bilder müssen ja auch ein wenig aufgehübscht werden. Ich mach jetzt eine kleine Pause und muß erst mal schauen, was ich als nächstes zeigen mag.


    Fortsetzung folgt :D

  • Nein, nein. Laufen ist nicht das Problem. Sigi mag keine arabischen Länder. Wir werden sicher auch nicht nach Ägypten kommen.
    Aber ich hab da kein Problem, weils ja genug andere Länder gibt die wir auch noch nicht kennen.

  • Hinter dem Schatzhaus geht's dann weiter in die Fassadenstrasse mit dem Theater. Wenn man früh am Tage loszieht, kommen einem noch nicht mal die Souvenirhändler in die Quere. Allerdings muß ich auch gestehen, das es dort noch sehr zurückhaltend zugeht. Da hab ich schon schlimmeres erlebt. Was man vielleicht gut erkennen kann ist die Tatsache, das man auf solchen Erkundungstouren auch jede Menge Sand "frißt" :D



    Fassaden nabatäischer Felsengräber



    Das Theater



    Hier ist auch die Sammelstelle für die Esel. Wer nicht so ganz bei Kräften ist, bucht halt hier das Taxi. Allzu teuer ist es nicht.


  • Als nächstes kommt die Säulenstrasse und am Ende steht mit dem Qasr al-Bint das einzige gemauerte Bauwerk in Petra.




    Hier am Ende befinden sich auch 2 Restaurants in denen hauptsächlich Reisegruppen absteigen. Wer zum Kloster Ed Deir möchte, muß hier dann die Stufen hoch. Das wollten wir morgen machen. Also setzten wir uns in eine der kleineren Safthütten vor und erholten uns bei einem Lemon-Mint Juice. Ganz lecker. Gerade die Minze gibt einem noch einen Extrakick Frische. Wir saßen also eine Weile im Schatten und beobachteten die Touristen.



    Anschließend machten wir uns auch die Treppen hoch.

  • Für den nachmittag hatten wir uns vorgenommen, das Schatzhaus auch einmal von oben zu betrachten. Es sollten so ca. 800 Stufen sein und dann wär's nicht mehr weit. Das mit den 800 Stufen glaub ich denen nicht! Es war auch nichts ausgeschildert, man lief in eine grobe Richtung, einen richtigen Weg gab es nicht, man mußte irgendwie immer über's Gestein rüber. Hier sollte man schon trittfest sein, sonst kann man sich den Weg sparen. Dazu die Hitze... ich war fertig als ich endlich angekommen war.



    Immerhin entschädigt die Aussicht dann doch für die Qual.



    Dann ging es zurück. Wieso bin ich nicht in die Kutsche rein? :confused:



    Wir suchten uns gleich beim Ausgang ein Restaurant. Eigentlich macht man sich ja vorher noch etwas zurecht, aber wir waren einfach kaputt. Es war uns egal, wie zerzaust und schmutzig wir waren, erst was essen und dann in's Hotel. Andersherum hätten wir es nicht mehr geschafft :D


  • Viele sind abgeschreckt durch die letzten Ereignisse in Nahost. Das merkt man dort auch, obwohl Jordanien mit der Sache nichts zu tun hat.
    Es kommen kaum Touristen, absolute low-season, obwohl jetzt eigentlich die Hauptreisezeit ist. Wer jetzt fährt, kann sich dort in Ruhe austoben. Ich find's ja auch klasse, daß Margarete ihre Omanreise durchgezogen hat und begeistert ist.

  • Am zweiten Tag in Petra war uns etwas mulmig. Die Tour gestern war schon etwas anstrengend, heute standen zwei davon auf dem Plan. :confused:
    Als erstes ging es wieder zig Stufen hoch zum hohen Opferplatz mit den Obelisken.



    Anschließend ging es dann einen längeren Weg bergab, wo wieder Trittsicherheit gefragt ist. Man läuft des öfteren über glattes Gestein und viele Treppenstufen sind einfach rutschig durch den vielen Sand.
    Man kommt an der Löwenquelle vorbei



    Sehr interessant ist auch das Triklinium mit seiner einmaligen Farbenpracht im Gestein.



    Zum Schluß hat man noch einen tollen Blick über die Gräber des Kolumbarium



    Danach wurde erst mal eine Pause eingelegt. =)

  • Die nächste Tour sollte zum Kloster Ed Deir gehen. Da war wieder was mit über 800 Stufen und jetzt war ich soweit. Wo ist mein Esel????
    Bergab ist ja nicht das Problem bei mir nur rauf ist immer eine Qual. Ich liebe die norddeutsche Tiefebene. :D
    Wir waren auch nicht die einzigen, die diesen Service in Anspruch nahmen ;)



    Es ging auch ziemlich schnell =) Direkt beim Kloster ist ein großer Imbiß mit allerlei Kaltgetränken. Man kann es sich dort schön bequem machen und einfach nur auf's Kloster starren. Es können auch noch ein paar Aussichtspunkte aufgesucht werden, wo man bei klarer Sicht bis zum Toten Meer schauen kann. Aber die Sicht war nicht gut und so blieb ich sitzen :D



    Runter war dann ganz einfach. Zumindest hatte man dann auch einen Blick für die Landschaft.


  • Auf dem Rückweg widmeten wir uns noch den Königsgräbern. Mittlerweile war es später Nachmittag und die Bustouristen schon längst verschwunden. Also konnte man in Ruhe stöbern. =)




    Das war's aus Petra. Rückblickend würde ich meinen, man wäre mit dem 3-Tagesticket besser bedient gewesen. Aber man hat auch so viel gesehen. Der Input ist gewaltig, da sollte man einfach gemächlich ran. Dazu waren es tagsüber auch 35º das setzt einem auf Dauer auch zu. Aber es hat sich gelohnt. Ich kann es uneingeschränkt weiter empfehlen.