Uganda als Wiederholungstäter

  • Hallo Forum,
    vor meiner Reise nach Namibia und Südafrika hatte ich ja versprochen etwas über Uganda zu schreiben.
    Da ich inzwischen schon mehrmals dort war, habe ich mir überlegt keinen klasischen Reisebericht zu schreiben sondern es einmal anderst zu versuchen. Ich schreib einfach mal so was mir gerade in den Sinn kommt also nicht Tag 1 und Tag2....
    Vielleicht gefällt es ja doch dem einen oder anderen.
    Ok dann mal los:


    AUF NACH UGANDA


    Wieder einmal Uganda.
    Ich bin gespannt was sich verändert hat in einem Jahr.
    Wieder fliegen wir mit Turkish Airways. Das sehr gute Essen, der günstige Preis und angenehme kurze Umsteige bzw. Wartezeiten in Istanbul und Kigali (nur beim Hinflug) ließen auch diesmal Turkish Airlines wieder zur ersten Wahl werden.
    Ich erinnere mich an einen Ausreisebeamten in Frankfurt der, als wir 2011 das erste Mal nach Uganda flogen, etwas erschrocken fragte:
    Entebbe, da kann man hin fliegen?
    Aber auch für mich, wie für viele meiner Generation, hat Entebbe immer noch einen tragisch düsteren Klang aufgrund des Flugzeug Geiseldrama, das mit der Operation Entebbe am 4 Juli 1976 endete.
    Damit verbunden ist auch der zweite Name den ich mit Uganda verbinde:
    Idi Amin Dada, der Schlächter von Kampala.
    Aber zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Auch der Verbrecher Joseph Kony ist endgültig aus Uganda verschwunden.
    Nach all der schrecklichen Zeit mit Diktator und Bürgerkrieg kann man den lebensfrohen und freundlichen Menschen von Uganda nur wünschen das es auch so bleibt.
    Auf Entebbe heute kann man sich freuen.
    Mir fällt kein anderes Land in der Welt ein, wo selbst Einreisebeamte so freundlich sind.
    Das übliche Einreiseprozedere verläuft ruhig und übersichtlich.
    Das 50$ Visum wird von lächelnden Beamten zügig in den Pass gestempelt und selbst nachts um vier bekommen wir schnell und zu einem guten Kurs noch unsere ersten Uganda Schilling.
    Und wer weiß wie schwierig es manchmal ist in Uganda Geld zu bekommen, weiß diesen Service sehr zu schätzen.
    Nachdem auch das Reisegepäck zügig auf einem der wenigen Bänder kreist, stehen wir schon bald in der angenehmen tropischen Nacht und werden sofort vom Abholer unseres Hotels in Empfang genommen.
    Ein Hotel für die Ankunftsnacht von zu Hause zu buchen lohnt sich aufgrund der extrem frühen Ankunftszeit mancher Fluggesellschaften und dem üblichen, meist im Übernachtungspreis inkludierten Abholservice. Die meisten der vielen Hotels in Entebbe, die meist nahe des Flughafens liegen, bieten diesen Service an.
    Nach einer kurzen Fahrt erwartet uns dann endlich ein Bett und wir holen etwas von dem verpassten Schlaf der vergangenen Nacht nach.



    Info:
    Entebbe ist reich an Hotels und Gästehäusern für jeden Geschmack.
    Sehr beliebt in verschiedenen Reiseforen sind Boma Guesthouse und Airport Guesthouse.
    Ich finde beide gut, aber überteuert und habe deshalb bisher fast immer im Sunset Motel geschlafen, das aufgrund seiner Lage in der Church Street einen leichten Zugang zum größten Pool der Stadt hat.
    Februar 2014 gab es am Flughafen 3600 Uganda Schilling für 1 Euro

  • Hallo Linyanti,


    super, dass Du gleich loslegst ;)


    Mit TK bin ich gern unterwegs, auch wenn nach Afrika (mein Eindruck) nur die alten Maschinen fliegen; die Sitzlehnen waren vor 2 Monaten von Istanbul nach Kenia und auch zurück nicht zu verstellen.


    Entebbe ist in meinem Bekanntenkreis nicht mehr fragwürdig, wenn überhaupt dann Idi Amin.


    Du hast frühmorgens am Flughafen Geld getauscht und das zu einem guten Kurs - kannst Du genaueres schreiben?
    Die "Offiziellen" warnen vor Tausch im Flughafen und empfehlen Kampala.


    Du schreibst, dass es schwierig ist in Uganda Geld zu bekommen: Ist es denn ein Problem, auf Märkten mit U$ zu zahlen?

  • Hallo Angelika,


    also ich habe keinen Unterschied beim Tausch am Flughafen zu dem Tausch woanderst bemerkt.
    Am Flughafen gibt es zwei kleine Schalter , die mit 2 jungen Damen besetzt waren, deren Kurse sich nur geringfügig voneinander unterschieden.
    Getauscht habe ich dort jedesmal Bargeld und habe bei keiner meiner Reisen nach Uganda einen relevanten Unterschied zu anderen Banken im Land feststellen können.


    Mit schwierig Geld zu bekommen meine ich das es oft passiert das lange Schlangen vor den Automaten stehen und man sehr viel Zeit investieren muss.
    Meine Frau und ich haben zwei verschiedene Karten und meist ging Mastercard nicht, wärend Visa funktionierte.
    Auch kommt es gerade in kleineren Orten oft vor das der Automat leer ist.
    Aber man bekommt schon immer irgendwann und mit Gedult Geld getauscht.
    Ich bin da auch etwas zu ungedultig und will nicht viel Zeit mit solchen Transaktionen verbringen.
    Deshalb auch der vielleicht etwas übertriebene Satz mit den Schwierigkeiten beim Geldtauschen.


    Mit US$ habe ich nur den Leihwagen und ab und zu ein Hiotel, wenn gewünscht bezahlt.
    Im normalen Handel bezahle ich lieber in Landeswährung, da viele Beträge auch einfach zu gering sind.
    Was nützt mir der beste Umtauschkurs wenn ich für Gemüse oder Obst etc. das ein paar cent kostet dann den Dollarschein rausholen muss.
    Geld wechselt an Marktständen nämlich niemand.
    Bei uns würde man auch den Kopf schütteln auf dem Wochenmarkt wenn ein Amerikaner seine Kartoffeln mit Dollar bezahlen wollte :)


    Bezüglich der TK Maschinen hatte ich bisher immer tolle Neue bei den Uganda Flügen, nur bei Tansania waren es ältere.
    War aber vielleicht Zufall.

  • ENTEBBE


    Entebbe ist im Vergleich zu anderen ostafrikanische Städte fast schon als schön zu bezeichnen.
    Im Gegensatz zur heutigen Hauptstadt Ugandas, dem lauten und hektischen Kampala, empfinde ich die ehemalige Hauptstadt Ugandas als angenehm weitläufig und übersichtlich.
    Sehenswürdigkeiten gibt es wie in den meisten Städten Ostafrikas keine die man unbedingt gesehen haben muss.
    Trotzdem kann man gut und gerne einige gemütliche Tage dort verbringen.
    Obwohl ich im allgemeinen Zoobesuche nicht besonders mag, finde ich das zooartige Wildlife Education Center sehr sympathisch.
    In einigen recht großräumigen Gehegen leben hier neben diversen Antilopen und Giraffen auch in der ugandischen Natur selten zu sehende Tiere wie Nashorn, Löwen, Leopard, Otter, Schimpansen oder der seltene Schuhschnabel.
    Somit bietet das Center auch die Gelegenheit bei mangelndem Sichtungsglück während der Safari mit ein paar fast authentischen Nahaufnahmen der begehrten Tiere Zuhausegebliebene Familienmitglieder, Nachbarn, Bekannte oder auch Forenmitglieder doch noch zu beeindrucken. :D
    Die Wahrheit über das Entstehen der Bilder muss dem staunenden Publikum ja nicht unbedingt offenbart werden.
    Besser eignen sich Sätze die man mit : „Unter größten Strapazen“ oder „Nach stundenlangem Ansitzen während Moskito schwärme mich pi sackten“ beginnen lässt. 8-)
    Mich zieht es zur Mittagszeit zu dem Restaurant des Centers direkt am Victoria See in dem ich letztes Mal einen hervorragenden Tilapa mit Chips verspeist habe.
    Interessant ist auch die Tatsache das in Entebbe die seltene Möglichkeit besteht seinen Golfball eventuell aus einem Nashorn oder Löwengehege weiter schlagen zu müssen.
    Der direkt angrenzende 18 Loch Golfplatz macht diese Maläse bei verunglückten Bällen möglich.
    Damit wird hier auch Golf zu einem Abenteuer.
    Eine weitere Besichtigungsmöglichkeit bietet der Botanische Garten, der nicht nur botanische, sondern auch tierische Sichtungen ermöglicht.
    Neben Affengruppen und diversen Reptilien überrascht der Park auch mit einer reichhaltigen Avifauna.
    Zudem erzählt die Legende das in den 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts die ersten Tarzan Filme mit Jonny Weismüller im botanischen Garten gedreht wurden.
    Allerdings wurde während meines lang zurückliegenden Aufenthalts in Florida ein dortiger State Park, dessen Name mir entfallen ist, auch als Drehort dieser Filme ins Gespräch gebracht.
    Aber wie dem auch sei, Drehort hin oder her, der botanische Garten hat einen gewissen Charme und wenn morgens Sonnenstrahlen durch das dichte Dickicht am See wie Lichtbahnen auf die Wege fallen, wirkt er sogar etwas mystisch.
    Eine weitere Möglichkeit Zeit in Entebbe zu verbringen bietet der Pool des Victoria Lake Hotels.
    Gegen einen angemessenen Obolus bekommt man auch als nicht Hotelgast Zugang zu Sprungturm und fünfunddreißig Meter Becken. Zudem werden große Handtücher, Liegen und Umkleidekabinen zur Verfügung gestellt.
    Ein Vergnügen erster Klasse bieten die öfters vorkommenden morgendliche Besuche von Schulklassen. Wie bei uns in öffentlichen Freibädern lernen hier ugandische Kinder das Schwimmen bzw. werden erst einmal an das Element Wasser gewöhnt.
    Wer solche Schwimmstunden schon einmal in deutschen Freibädern erlebt hat wird höchst erstaunt über die fehlende Geräuschkulisse und die Disziplin der sehr jungen ugandischen Besuchern sein.
    Für uns ist dieser Pool auch ein Grund im preiswerten alten Kolonialgebäude mit großem Garten in der Nachbarstraße zu wohnen.
    Neben den Restaurants im Hotel oder wie bereits erwähnt im Education Center bietet Entebbe noch einige andere sehr gute Restaurants.
    Reichhaltige Speisekarten mit vielen indischen Gerichten bieten 4 Points und Faze3.
    Sehr gute Pizzen und andere Gerichte offerieren Anns Corner und Goretti`s.
    Wer thailändische Küche möchte wird im Gateley Inn fündig.
    Einen Favoriten hat sich auch nach mehrmaligen Besuchen für mich nicht herauskristallisiert.
    Jedes dieser Lokale bieten gutes Essen und angenehme Atmosphäre.
    Noch ein paar Worte zum Thema Sicherheit in Entebbe aus meiner Sicht:
    Tagsüber habe ich überhaupt keine Bedenken alleine zu Fuß unterwegs zu sein.
    Natürlich trage ich aber auch da nicht meine gesamte Barschaft und Ausweise spazieren.
    Für längere Strecken bieten sich auch Motorrad Taxis, sogenannte Boda Bodas an, die an fast jeder Ecke zur Verfügung stehen. Und sollte man einmal keines dieser Boda Bada sehen, keine Sorge dann wird schon eines dich sehen.
    Anders sieht die Situation nach Einbruch der Dunkelheit aus.
    Bereits dreimal haben wir erleben müssen das junge Frauen zu uns ins Hotel kamen nachdem sie beraubt wurden.
    Bei allen war die Situation die gleiche:
    Motorräder mit zwei Männern besetzt hatten ihnen Rucksäcke oder Taschen entwendet und waren in der Nacht verschwunden.
    Wie heißt es so schön: Gelegenheit macht Diebe!
    Aber Taxis und Boda Bodas sind nicht teuer und überall vorhanden. Es gibt zudem noch einen weitaus gefährlicheren Grund abends und nachts diese auch zu benutzen.
    Da fast jegliche Straßenbeleuchtung fehlt, ist es in der stockdunklen afrikanischen Nacht sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, die unzähligen teils sehr tiefen heimtückischen Löcher zu sehen, die neben Stolperfallen in Form rostiger im unebenen Boden verankerten Eisenstangen und anderen ungewohnten Hindernissen lauern.
    Nach einer einmaligen Erfahrung diesbezüglich fahre ich nach Sonnenuntergang immer mit einem Boda Boda oder einem Taxi und würde es auch Jedem dazu raten.

  • Hallo,
    nachdem Maxi und Angelika meinen ich soll dochj noch etwas weiter schreiben, stelle ich mal jetzt meine Erfahrung Straßen, Rolex und dem Ankommen in der Lodge ein in der Hoffnung das es dem einen oder anderen gefällt und er vielleicht auch etwas schmunzeln kann.


    Ugandas Straßen Teil 1


    Ich teile für mich, der ich immer selbstfahrend unterwegs bin, die Straßen in Uganda in drei Kategorien ein.
    Teerstraßen, Straßen ohne Teer und Horror.


    Wunderbare Teerstraßen führen z.B. von Kampala zum nördlichen Eingand der Murchiston Nationalparks oder nach Fort Portal.
    Auch die berüchtigte Masaka Road, die von der Hauptstadt bis nach Kisoro führt wird eines Tages so ein Prachtstück sein, wenn sie irgendwann einmal fertig gestellt ist.
    Auf Teerstraßen kommt man zügig voran.
    Eigentlich könnte man die vorbeiziehende abwechslungsreiche ugandische Landschaft bewundern, sich zurücklehnen und den Motor schnurren lassen wenn es da nicht etwas gäbe, etwas heimtückisches, leicht übersehbares, etwas anfangs unerwartetes in diversen Formen.
    Bumps!
    Da fährt man fröhlich seines Weges, lässt seinen Blick einen kleinen Augenblick zu lange auf einen Vogel auf dem Baum am Straßenrand ruhen und schon ist es passiert.
    Man wird aus seinem Sitz katapultiert und das Auto büßt die kleine Unaufmerksamkeit mit gestauchten Stoßdämpfern oder Schlimmeren.
    Bumps gibt es in verschiedenen Formen und Ausführungen.
    Gemein haben sie alle das sie quer zur Fahrbahn verlaufen und unberechenbar auftauchen können.
    Es gibt die höheren einfachen Teerhügel, die Fahrer, Ladung und Auto schon einigen Schaden zufügen können.
    Dann gibt es die kleineren mehr hügeligen Bumps über die man als Mensch hopsend und als Auto ratternd hinweg fährt, wenn man auch nur ein wenig zu schnell ist.
    Alle Bumps können unterschiedlich hoch und breit sein, Es gibt sie als flache runde Hügel, oder als steile schmale Berge.
    Meist drehten sie vermehrt in der Nähe oder in Ansiedlungen auf, aber auch in Nationalparks oder auf offener Strecke sollte man in seiner Achtsamkeit nicht nacolassen.
    Bumps können einfach überall sein!


    Rolex


    Morgens halb Zehn in Uganda und der kleine Hunger kommt.
    In Uganda gibt es dafür keine Noppers oder wie das Zeug bei uns heißt :D . In Uganda gibt es Rolex.
    Nein, ich schreibe natürlich nicht über die Nobeluhren gleichen Namens, sondern Rollen aus Teig mit einem dünn aus-gebratenem Ei das in das Teigröllchen eingewickelt wird.
    Individuell unterschiedlich wird das Innenleben der Rollen noch mit kleingehackten Tomaten, Paprika oder Zwiebelstückchen verfeinert.
    Rolex schmeckt gut, macht satt und ist preiswert.
    Meist werden 100 Uganda Shilling vom Muzungu verlangt.
    Meine Empfehlung:
    Unbedingt Probieren und sich nicht von der Einfachheit der Rolex Bratereien abschrecken lassen.



    Activities


    Erreicht man sein Tagesziel wird man in Uganda sofort daran erinnert das man nicht zum Erholungsurlaub hier ist.
    Which activities have you planed for today /tomorrow?
    Dies ist einer der ersten Fragen die den müden Reisenden nach dem Willkommen im Camp oder der Lodge erwartet.
    Nun sollte man nicht den Fehler begehen und mit einem „No activities“ antworten (auch wenn es noch so wahr sein sollte), denn diese Antwort könnte der ugandischen Gesprächspartner nur mit absolutem Unverständnis quittieren.
    Die von Reisegruppen mit festem Programm und „Activities“ geprägten Angestellten stehen Einzelreisenden ohne festes Programm trotz steigendem Individual Tourismus immer noch recht unsicher gegenüber.
    Normalerweise hat man im Bwindi am nächsten Tag Gorilla „activities“, im Kibale sind es die „Chimps“, Murchiston Falls bietet ebenso wie QENP Bootstouren und Safari an, Kidepo eine riesige Büffelherde und baumkletternde Löwen sind „Activities“ in Ishaga.
    Jinga lockt mit Rafting und so weiter.
    An Touristen, die teils auch schon zum wiederholten Mal kommen, müssen sich die Tourerfahrenen Ugander erst noch ein wenig gewöhnen.
    Ich habe bei dieser Frage auch dazu gelernt.
    Meine Antwort ist nun meist „Birding“. Das scheint man dem skurrilen Muzungu schon eher zuordnen zu können, wenn er in seinem Camp am Bwindi NP sitzt und in Ruhe die großartige Natur vor ihm bewundert.

  • Hallo Linyanti!


    Vielen Dank für Deinen Uganda-Bericht. Schreib bitte weiter. Mich interessiert er sehr. Uganda ist für mich seeeehr exotisch und um so schöner ist es mal von dort aus 1. Hand zu hören äh lesen...


    Danke schon mal,
    Katharina

  • Rolex - :D


    Klingt gut und wird uns bestimmt auch lecker schmecken.


    Wenn auch in Uganda alles, was 2 bzw. 4 Füße oder Räder hat, sich kreuz und quer auf den Teerstraßen bewegt, finde ich die Bumps schon nützlich.


    Und "birding" ist ein klasse Tipp!

  • Nun schreib ich doch auch hier, damit du siehst dass wir hier mitlesen.
    Birding würde mir auch gefallen und auf die Teigrollen hätte ich grad jetzt Lust.
    Es gibt ja ganz schön viel zu tun in diesem Land, warst du auch schon überall dabei?

  • Hallo Katharina, Maxi und Angelika,
    ich hab absolut nix dagegen wenn ihr dazwischenschreibt.
    Da kann ich auch gleich Fragen beantwortrn wenn welche aufkommen.


    @Mayi
    Ich war schon bei vielem dabei, aber nicht bei allem, dazu gibt es einfach viel zu viel zu tun und zu sehen.
    Kommt aber noch eiiniges über das ich schreibe. So schnell habt ihr es nicht überstanden :D
    Wir gehören außerdem zu der Fraktion der langsam Reisenden. Also lieber ein paar Tage länger an einem Ort und ihn intensiver kennenlernen als schnell durch das Land gefahren.
    Meiner Erfahrung nach sehe beim langsamen Reisen bedeutend mehr.
    Aber da gibt es verschiedene Meinungen. :)
    Deswegen muss ich aber mehrmals in ein Land fahren um es kennenzulernen.
    Was andere in 2 Wochen schaffen, dafür brauch ich mindestens 2-3 Monate


    Angelika
    Auf den Teerstraßen geht es eigentlich sehr diszipliniert zu, ich hatte da am Anfang auch mehr Chaos erwartet.
    Schlimm wegen dem Verkehr zu fahren ist eigentlich nur Kampala zur Rush Hour.
    Da shatte ich dann doch ein paar Schweißperlen mehr als sonst. Aber auch da gewöhnt man sich relativ schnell daran.
    "Birding" ist auch überaus lohnenswert in Uganda, ein wahres Paradies für "Birder"
    Ja und auf Rplex freu ich mich auch immer wieder.


    Katharina
    Es freut mich das dich mein kleiner Berich interessiert.
    Danke für deine Rückmeldung

  • Quote


    Das ist halt schwieirg wenn man nicht soviel Urlaub hat aber das ändert sich ja bald mal und dann hoffe ich auch mal so lange weg zu sein.
    Im November üben wir ja immerhin schon mal mit 3 Wochen am Stück. :D


    Da hast du mich falsch verstanden Maxi.
    Wir haben leider auch nicht soviel Zeit da wir noch arbeiten.
    Die Zeit die ich in Uganda verbracht habe war nicht an einem Stück, sondern auf mehrere Urlaube aufgeteilt.
    Deshalb bin ich doch Wiederholungstäter und fliege halt mehrmals in das gleiche Land um bei meiner Langsamkeit auch einiges zu sehen

  • Schimpansen im Kibale


    Den Kibale Nationalpark besucht man meist aus einem Grund. Man möchte die dortigen habituierten Schimpansen Gruppen besuchen und Aug in Aug unseren nächsten Verwandten im düsteren Regenwald von Kibale begegnen.
    Nach einem Briefing das seinen Namen wirklich nicht verdiente machte sich unsere 7 köpfige Gruppe auf den Weg zur zugeteilten Chimps Gruppe.
    Zunächst mit dem Auto bis zu einem Waldweg, wo wir von einem zweiten Ranger empfangen wurden, dann zu Fuß weiter in den Wald hinein.
    Als wir an unserem Ziel ankommen , einem riesig hohen Baum, strömten auch von anderen schmalen Pfaden andere Menschengruppen hierher.
    Toll das die Gruppengröße der Touristen auf 8 Personen begrenzt ist. Mist das sich alle diese Gruppen an einem großen Baum im Dschungel treffen.
    Naja hauptsache Chimps. Die saßen denn auch zahlreich auf diesem wirklich großen Baum als dunkle Punkte die sich gegen den hellen Himmel abzeichneten.
    Ungefähr 30 Menschen, die ständig den großen Baum umrundeten um einen besseren Blick auf Affen zu erhaschen, wurden von Affen aus luftiger Höhe ignoriert.
    Nicht genug das fast jedem nach einiger Zeit vom hoch starren der Nacken weh tat, die Chimps machten uns auch deutlich wie unwillkommen wir waren indem sie ständig auf die gaffenden Menschen hernieder pisselten.
    Ein warmer Affenpinkel Regen aus dem Baum breitete sich über die Besucher aus.
    So vergingen 1-2 Stunden wie im Fluge und wir waren die letzte Gruppe die sich auf den Rückweg machte.
    Unsere begleitende Rangerin war sogar so standhaft das sie, als uns allen der Hals extrem weh tat, mit uns eine kleine Ehrenrunde durch den Wald lief um uns etwas von den Schmerzen abzulenken.
    Als wir dann wie bereits erwähnt als letzte Gruppe zurück zu den Autos liefen und zu unserem Glück an einer großen Ameisenstraße zu einem etwas längerem Fotostopp anhielten erreichte ein Funkspruch unsere Rangerin der sie mit den Worten „Follow me“ ins Unterholz rennen lies.
    Wir folgten und entdecken kurz darauf zwei äußert dämliche Schimpansen (sie hätten nur noch ein paar Minuten warten müssen, dann wären alle Menschen weg gewesen) die sich von ihrem Baum herunter gewagt hatten.
    Die Rangerin stürmte voran den Affen hinterher und wir folgten ihr.
    Fotografieren war natürlich schwer möglich. Nicht nur das wir im Laufschritt durch unwegsamen Dschungel rannten, auch machte der Rücken der zielstrebigen Rangerin jeglichen Versuch daran vorbei zu fotografieren zunichte.
    Die Chimps waren eilig unterwegs und unsere Expedition hatte Mühe zu folgen.
    Als einige schon am Ende ihrer Kräfte waren, gaben auch die Affen auf und setzten sich in ein Unterholz um sich zu lausen.
    Eine Übersprungshandlung der verfolgten Tiere wie ich annehme.
    Blitzschnell umringten wir sie und begannen unseren Foto Dauerbeschuss.
    Nach 20 Minuten war dann der Spuk vorbei und die Rangerin drängte zum Aufbruch.
    Ich frage mich nach dieser „Activitie“ immer noch, wer dabei "menschlicher" agierte , die total behaarten Primaten oder die mit dem rudimentären Fell.


    Info:
    Habituierte Schimpansen kann man in Uganda an vierPlätzen besuchen
    Im Bodongo Forest Reserve das zum Murchiston NP gehört bzw daran angeschlossen ist.
    In der Kyambura Gorge die zum QENP gehört.
    Im Toro-Semliki Nationalpark (diese Option ist ziemlich unbekannt)
    und natürlich im Kibale.
    Die Changen sie zu sehen sollen im Kibale am größten sein, außerdem dürfte es immer noch die preiswerteste Option sein.

  • Dein Schreibstil ist gottesglatt ;)
    Bitte noch ganz viel mehr!


    So ähnlich habe ich es von einer Freundin gehört: Hochstarren und vollgepieselt werden ;)
    Auf dem Rückweg kam sie ein paar Schimpansen wohl zu nahe, einer hat mit Stöcken nach ihr geworfen.
    Wir waren im Januar in Ol' Pejeta, Jane Goddall Projekt und haben die Chimps als ziemlich aggressiv erlebt, allerdings lag da zur Sicherheit ein kleiner Fluss dazwischen.

  • Vielen Dank , linyanti


    Ich muss zwar erst unsere eigene Reise verarbeiten, aber trotzdem -
    ich finde es spannend wie und was du über Uganda zu erzählen hast.
    So kommt doch evt. noch ein neuer Kontinent auf unsere Wunschliste.
    Da wir langsam reisen, interessiert mich auch besonders, ob und wie man eine Woche an einem Platz verbringen kann.
    Birding?? Toll. Wenn man dann auch noch Vögel zu sehen bekommt, um so besser. :D
    In Laos hörten wir nur viele schöne Vogelstimmen, sahen dann aber höchstens 2 bunte Vögel.


    Bin gespannt auf den nächsten Bericht .


    PS. ich habe auf deine Homepage geschaut, aber die zweite Homepage nicht finden können. Kannst du sie bitte mal schreiben?
    ...grotkol......

    Schöne Grüße von Annette

  • Hallo Anette,
    schön das du auch mitliest.
    Ich habe bei dir auch schon oft gelesen, gerade weil wir in unserer Reiseart anscheinend ähnlich sind.


    Ich habe im November in Thailand auch wieder mal versucht Vögel zu sehen und zu filmen (in Thiland haben wir nur die Cam dabei), aber auch im Khao Sok hört man sie und man sieht sie nur sehr selten.
    Das ist mir in Südostasien schon oft aufgefallen.
    In Ost und Südafrika dagegen ist es viel leichter sie auch zu sehen.
    Wir sitzen manchmal tagelang (naja mit Unterbrechungen wenn wir mal ins Dorf gehen oder zum Essen etc) auf unserem Zeltplatz, Tented Camp oder Lodge und viele Vögel (in Uganda auch oft auch Affen) kommen ganz nahe heran. Man braucht wirklich nicht viel herumzusuchen.
    Dabei Lesen wir, haben was zum Trinken zur Hand und sehen uns "Natur TV" an. Das ist meist viel spannender als die Glotze zuhause.
    Wir sind vor ein paar Tagen gerade wieder aus dem südlichen Afrika zurückgekommen und da haben wir zb 9 Tage im selben Camp gewohnt und wir hätten es auch ohne Probleme noch länger ausgehalten.
    Das Camp heißt Grootkolk, Namesgeber meiner ungepflegten und stark vernachlässigter Webseite
    http://grootkolk.jimdo.com


    Viele Grüße
    linyanti

  • Hallo Angelika,
    vielen Dank für dein Lob.
    Freut mich sehr.
    Da werde ich mich jetzt noch mehr anstrengen müssen.
    Ich denke am Samstag kann ich den nächsten Bericht einstellen.


    Viele Grüße
    linyanti

  • Hallo linyanti,


    anstrengen sollst Du Dich aber nicht, nur mit Spaß berichten!


    Und einer meiner Lieblinge, secretary bird, ist auch noch gleich auf Deiner Website zu sehen - für den lasse ich immer anhalten ;)

  • Ja, den Sektretär finde ich auch toll, ein schöner Vogel, der Schlangen frißt.
    Ok dann werd ich mich nicht anstrengen sondern einfach so weitermachen :)


    Im Baumhaus

    Es gibt mindestens zwei Baumhäuser in Uganda. Das bekannteste und meistgebuchte gehört zur Chimps Nest Lodge.
    Weniger bekannt ist das Baumhaus der Primate Lodge Kibale, das preiswerter und aber auch viel einfacher ist und herrlich an einer Dschungellichtung weit entfernt von der Lodge liegt.
    Der große Nachteil des Baumhauses ist die fehlende Toilette. Auf Duschen sollte man auch nicht großen Wert legen solange man im Baumhaus wohnt.
    Am Tag unserer Ankunft wurden wir noch wegen den gefährlichen Waldelefanten von einem Angestellten begleitet, auch am nächsten Morgen wurden wir abgeholt. Danach kam aber eine größere Reisegruppe in die Lodge und die zwei Baumhausbewohner waren vergessen.
    Waldelefanten hin oder her.
    Dabei haben wir mit eigenen Augen gesehen das die Waldelefanten keine Legende sind.
    Gleich in der ersten Nacht hatten wir Besuch.
    Normalerweise treten die extrem scheuen Waldelefanten alleine oder als Paar auf. In der ersten Nacht im Baumhaus aber konnten wir mindestens acht dieser Tiere mit unseren starken Leuchten auf der Lichtung beobachten.
    Waldelefanten werden leider verbotenerweise immer noch gejagt weshalb sie scheu und aggressiv sind. Alleine durch unser gelegentliches Anleuchten wurden sie schon empfindlich gestört. Mit lautem bedrohlichen trompeten wurde uns diese Nachricht eindringlich übermittelt.
    Es ist schon ein eigenartiges Gefühl mitten im Dschungel in stockdunkler Nacht in einem Baumhaus gefangen und von aggressiven Elefanten umgeben zu sein.
    Überall raschelt es und Fressgeräusche dringen nach oben. Wir wagen es immer nur kurz zu den Tieren zu leuchten, da den bösen Blicken auch sofort das trompeten folgt. Vielleicht lag ihre extreme Vorsicht auch daran das die Tiere von mehreren Babys begleitet wurden.
    Die Nacht mit den Elefanten ist nicht mit Photos dokumentiert. Manchmal denke ich vielleicht ist das der Grund warum ich die Szenen und Bilder dieser Nacht noch so gut in meinem Kopf abgespeichert habe, viel besser al manch anderes Erlebnis von dem viele Fotos existieren. Und vielleicht spricht diese Tatsache auch dafür die Kamera das nächste Mal ganz zu Hause zu lassen.
    Zumindest ist dies eine Gedanke wert.
    Vor lauter Elefanten hätte ich beinahe unseren kleinen wehrhaften Mitbewohner vergessen zu erwähnen.
    In dem Etagenbett im Baumhaus wohnt neben anderen Tieren auch eine braune kleine Echse, die wir Günther nannten
    Da die meiste Zeit keine Touristen zu Besuch sind ist Günther uneingeschränkter Besitzer des gesamten Baumhauses und nicht gewohnt zu teilen.
    Aus diesem Grund ist es auch fast unmöglich ihn aus dem Bett zu vertreiben.
    Einer unserer Versuche ihn zum temporären Umzug zu bewegen endete damit das Günther mir todesmutig ins Gesicht sprang.
    Danach gaben wir den Kampf mit dem tapferen Günther auf und teilten das Bett. Günther blieb zumindest bis wir schliefen im Moskitonetz am Fußende. Am Tag, solange wir entweder auf den Stühlen saßen um Antilopen und Vögel auf der Lichtung zu beobachten oder der Lodge einen Besuch abstatteten, gehörte das Bett ihm alleine.
    Damit konnten wir leben und Günther lies uns auch in Ruhe.
    Als wir dann endlich abreisten bin ich mir fast sicher neben einem breiten Grinsen auch einen herausgestreckten Zeigefinger bei Günther gesehen zu haben.
    Ich kann mich auch irren, aber ich glaube Günther mochte uns nicht.

  • HaHa, göttlich dein Bericht über Günther und außerdem, jetzt haben wir den Salat.
    Nun weis ich überhaupt nicht mehr was mir am Besten gefällt;
    Geparde, Löwen oder doch die Vögel oder ev. die Hyänen, nein; vielleicht die Eulen oder die Affen obwohl die Erdmännchen sind auch so putzig - ach Mensch, du machst es mir aber wirklich sehr schwer. :roll: :D