Absturz Germanwings

  • Quote from Maxi

    Und trotzdem sind wir sehr oft unzufrieden, jeder möchte noch mehr, immer nur Gewinn Steigerung, schneller, höher...
    Also so richtig ticken auch wir nicht, weil wir das was wir haben viel zu wenig schätzen.


    sehr gut erkannt! auch ich ertappe mich dabei immer wieder.....


    Was die Tragödie des Flug 4U9525 anbelangt, geben mir 2 Dinge zu denken.
    1. die endlosen Spekulationen und die Meinungen der "Besserwisser"....wieso lässt man nicht die Fachleute ihren Job machen.
    die Diskussion bezüglich der Besetzung im Cockpit ist auch so eine Sache. Bis gestern hat es niemanden gestört.....
    nur so nebenbei; ein kleines Messer darfst du nicht ins Flugzeug nehmen ( eigentlich logisch) zur Mahlzeit wird dir aber Eines gereicht.

    2. Die Medien. man hat schon das Gefühl, dass bei Einigen jegliche Hemmschwelle verloren gegangen ist.
    wie kann man bei Angehörigen die soeben jemanden verloren haben um ein Interview bitten; und dann mit
    künstlich betroffener Stimme erzählen, dass die Angehörigen zuerst zur Ruhe kommen wollen. DAS MUSS NICHT SEIN.
    nicht aus zu denken was die Eltern des Co. Piloten zur Zeit durchmachen müssen.

    Jedes erreichte Ziel ist auch eine Belohnung für den gegangenen Weg.

  • Hallo HaPe,


    Ich finde deine Erläuterungen zu der Ursache der Katastrophe logisch aber zu theoretisch. Du meinst also, der Mensch als Krönung der Schöpfung ist in der Lage, alle Probleme, die in seinen technischen Errungenschaften auftreten können, zu vermeiden und ist auch somit in letzter Instanz immer verantwortlich, wenn etwas schief geht.


    Ich denke diesbezüglich etwas pragmatischer. Meine Meinung ist: in der Theorie stimmt deine These, sie ist aber praxisfremd. Wir Menschen, als Krönung der Schöpfung beschrieben, kennen unsere Produkte, wissen, wie sie funktionieren, wo die Funktionsfähigkeit ihre Grenzen hat, wie man sie wartet und repariert. Wir sind ihre Meister. Wir haben allerdings nicht die Mittel, dieses Wissen in allen Bereichen permanent anzuwenden oder umzusetzen. Das würde das reibungslose Funktionieren unserer Produkte unendlich teuer machen und somit ihren kommerziellen Einsatz nicht ökonomisch rechtfertigen. Deshalb wird bei einem technischen Defekt zunächst mal die Maschine, der Apparat oder die Elektronik analysiert und nicht die Wartungsstruktur, die Qualität der Techniker oder die Luftfahrtbehörde des Landes, wo die Airline beheimatet ist.


    Vor ca. 2 Jahren wurde unser Startmanöver mit AF in Frankfurt brutal unterbrochen, wir fuhren von dem Runway runter und zu einem Parkplatz zurück. Dann erklärte der Pilot, dass er einen Befehl vom Tower bekam so zu handeln, um die Start – bzw. Landebahn frei zu geben, weil der nächste Flieger, der nach unserem Take off hätte landen sollen, eventuelle Bremsprobleme deklarierte und bat, wenn notwendig, wieder durchstarten zu dürfen. Er wäre unserem Flieger in diesem Notfall wahrscheinlich zu nahe gekommen.
    Die Maßnahme war erfolgreich, alle waren beruhigt. Aber was wäre passiert, wenn diese Situation in Conakry oder Kinshasa eingetreten wäre und der Kontrollturm hätte nichts gesagt und der landende Flieger hätte durchstarten müssen? Bremsversagen - Kollision zweier Flugzeuge kurz nach dem Start.


    Dann gibt es Ereignisse die als „force majeure“ zu Unfällen führen können: z. B. ein Vogelschwarm gelangt in ein Triebwerk; kann ein solches Problem wirklich vermieden werden, solange es Vögel gibt?
    Ich sehe also nicht, wie man pragmatisch analysierend auf die Identifizierung von 3 möglichen Pannenursachen verzichten kann: Technik, Mensch, höhere Gewalt.
    schöne Grüße
    horas

  • Quote from numwahn

    ein kleines Messer darfst du nicht ins Flugzeug nehmen ( eigentlich logisch) zur Mahlzeit wird dir aber Eines gereicht.

    Das habe ich mich auch schon immer gefragt. Aber die Kontrollen kann man mit Logik nicht immer nachvollziehen. So ist mir z. B. unverständlich, warum meine Kamera meistens auf Sprengstoff untersucht wird, aber in die hohle Mittelsäule meines Stativs hat noch nie jemand reinschauen wollen.

  • Quote from numwahn


    nur so nebenbei; ein kleines Messer darfst du nicht ins Flugzeug nehmen ( eigentlich logisch) zur Mahlzeit wird dir aber Eines gereicht.


    Sorry, da ist mir ein Fehler im nachfolgenden Text unterlaufen: es war kein Campingmesser sondern eine etwas größere Schere, die ich in meiner Handtasche vergessen hatte!


    Doch, ein Messer(chen) darf man im Handgepäck mitnehmen -wenn die Klinge nicht länger als 6cm ist-. Das habe ich auch erst vor 3 Wochen erfahren, als ich von FRA aus via Paris nach Niamey flog. Ich hatte ein kleines Campingmesser in der Tasche übersehen. Dieses wurde beim securitycheck entdeckt und zur Überprüfung herausgenommen. Der Kontrolleur mass die Länge der Klinge, sie war 5cm lang, und gab es mir zurück. Er empfahl mir, das Ding in die transparente Tüte mit den Flüssigkeiten zu stecken, um in Paris die Kontrolle zu erleichtern. So habe ich es gemacht. In Paris haben sie auch wieder die Länge der Klinge gemessen und alles war ok.

    horas

  • Andere Länder andere Sitten, wenn ich von Niedersachsen über Hessen oder Bayern fliege, manchmal auch von NRW, so gelten oftmals ins jedem Bundesland andere Regeln und manche Dinge sind auf einmal gefährlicher. Da hilft dann auch kein Verweis, dass man schon kontrolliert wurde und die "anderen" Beamten das für ungefährlich gehalten haben.


    Und hier sieht man schon wieder die Schwächen, wenn Menschen alleine dafür verantwortlich sind. Einer findet es ok, der andere nicht, je nachdem wie sie trainiert wurden und vor allem wie sie das Wissen hinterher einsetzen.
    Viele Grüße
    Petra

  • Wir fliegen nächsten Mittwoch wieder nach Barcelona, nur mit Handgepäck.
    Auf euro Infos hin habe ich mal bei unseren Taschenmessern nachgeschaut. Wir haben eines mit 3,5cm Klinge, auch ein winziges Scherchen dran. Das wird eingepackt in die Plastiktüte mit dem Schampoo. Mal sehen, was passiert. Eine Kinderschere mit runden Spitzen haben wir auch immer duchgekriegt.
    LG
    margarete

  • Wir fliegen immer ab Frankfurt und werden jedesmal ziemlich gründlich durchsucht.
    Mein Mann hatte mal in seiner Fototasche einen klitzekleinen Schraubenzieher, den er immer für
    den rückseitigen Deckel seiner Höhenmesseruhr braucht um die Batterie auszuwechseln.
    Das ganze Schraubenzieherchen ist max. 6-7 cm lang gewesen und es ist ihm abgenommen worden.
    Scheint anscheinend ein potenzielles Mordwerkzeug zu sein :shock:


    Auch wird regelmäßig die Box mit unserem Zoomobjektiv gründlichtst auf Sprengstoff untersucht,
    sowie wir auch jedesmal unsere Wanderstiefel ausziehen müssen.


    Ob wir jetzt wie hochgefährliche Attentäter aussehen, oder ob diese Kontrollen normal sind, kann
    ich jetzt auch nicht sagen :-/


    Petra

  • Quote from margarete

    Wir fliegen nächsten Mittwoch wieder nach Barcelona, nur mit Handgepäck.


    dann schon mal schönen Urlaub; mit oder ohne Messer.

    Jedes erreichte Ziel ist auch eine Belohnung für den gegangenen Weg.

  • Quote from cyriax

    Mein Mann hatte mal in seiner Fototasche einen klitzekleinen Schraubenzieher, .........
    Das ganze Schraubenzieherchen ist max. 6-7 cm lang gewesen und es ist ihm abgenommen worden.
    Scheint anscheinend ein potenzielles Mordwerkzeug zu sein :shock:


    ein gezielter Stich, und deine Vermutung stimmt :confused:



    Quote from cyriax


    Ob wir jetzt wie hochgefährliche Attentäter aussehen, oder ob diese Kontrollen normal sind, kann
    ich jetzt auch nicht sagen :-/


    das mit dem Aussehen von einem gefährlichen Attentäter ( der muss nicht einmal gefährlich aussehen )
    würde ich sofort vergessen. Aber wir müssen uns halt schon entscheiden.
    Wir wollen die höchstmögliche Sicherheit, also müssen dem entsprechend auch Vorkehrungen getroffen werde.

    Jedes erreichte Ziel ist auch eine Belohnung für den gegangenen Weg.