Das Sultanat Oman

  • Am 24.03.2015 machten wir uns auf einen Kurztrip der Sonne entgegen in den Oman. Die Hotels und den Mietwagen haben wir von Deutschland aus vorgebucht.


    Am Flughafen nahmen wir den Mietwagen entgegen und machten uns auf den Weg in die Hauptstadt. Unsere Route ging über Muscat nach Nizwa. In Nizwa besuchten wir den traditionellen Freitagsmarkt, das Nizwa Fort und ein kleines Wadi. Weiterhin besuchten wir in der Umgebung noch das Wadi Tanuf. Leider sind freitags ab 11.00 Uhr alle Sehenswürdigkeiten geschlossen und die Omani machen Familienausflüge. In Nizwa hatten wir ein Hotel wie 1001 Nacht.


    Nizwa ist eine Oasenstadt und liegt am Südrand des höchsten Bergmassives des Omans und ist ca. 180 km von der Hauptstadt Maskat entfernt. Die Palmenhaine der Oasenstadt werden von der alten Festung überragt. Imposant erhebt sich die Festung aus dem 17. Jahrhundert, deren 23 m hoher Turm über eine besondere Kanonenplattform verfügt. Ein wunderschöner Panoramablick bietet die Kanonenplattform über die Oasenstadt. Auch die Freitags-Moschee mit ihrer gold-blauen Kuppel zählt zu den historischen Bauten in Nizwa.


    Über 500 Jahre alte Faladsch-Kanäle führen Wasser in die Oase. Nizwa ist ein alter Handelsplatz mit einem großen Suq. Jeden Freitag findet ein traditioneller Markt statt, welcher sehr sehenswert ist. Hier wird u.a. auch mit Waffen gehandelt. Der Viehmarkt von Nizwa ist wohl eines der größten Spektakel – auch touristisch - im Oman. Hier kann man als Tourist hautnah dabei sein. Nizwa gilt seit Jahrhunderten schon als Handelsplatz und ist für die Bevölkerung der umliegenden Bergdörfer eine wichtige Versorgungs- und Handelsquelle.


    Nach unserem 2-tägigen Aufenthalt in Nizwa machten wir uns auf den Irrweg nach Sur. Der Routenplaner veranschlagt die Strecke mit 3:15 Stunden. Wir haben fast das doppelte gebraucht. Die Polizei brachte uns zwischendurch mal wieder auf die Spur, welche wir dann aber nicht lange hatten und wir haben uns wieder verfahren. Naja, wir haben den Weg letztendlich doch dann aus eigener „Kraft“ gefunden. Sur ist ein beschauliches Hafenstädtchen. Dort besuchten wir u.a. auch die Dhauwerft. Von Sur aus fahren wir zur Schildkrötenstation Ras al Jinz. Leider sehen wir keine Schildkröten, da diese am frühen Morgen oder am späten Abend sich zeigen. Wir fahren weiter nach Ras al Hadd und besichtigen dort das Fort. Auf dem Hin- und Rückweg hatten wir Probleme bei einer Polizeikontrolle, da unsere Fahrzeugpapiere abgelaufen waren. Nach bewaffneter Bewachung und Telefonaten und Koffer öffnen durften wir endlich weiterfahren.


    Die Stadt Sur, am Golf von Oman ist ca. 150 km von der Hauptstadt entfernt. Sur ist eine malerische Hafenstadt, die eine sehr bewegte Vergangenheit hinter sich hat. Die Stadt hat nichts von ihrem Seefahrer-Charme verloren, die traditionellen Dhau-Schiffe, mit denen es einst auf die hohe See hinaus ging, werden noch immer hier gebaut. Die Dhau-Werften in der Lagune zählen zu den Attraktionen auf einer Oman-Reise, hier kann man sich ein Bild vom Schiffsbau in Handarbeit machen. Touristen sind gerne gesehen und können den Schiffsbauer über die Schulter schauen.


    Von Sur aus in Richtung Osten befindet sich der Fischerort Ras al-Hadd und Ras al Jinz. Die Küstengebiete von Ras al-Hadd bis nach Ras al-Khabba zählen zu den wichtigsten und bewachten Naturschutzgebieten, da sich hier die Meeresschildkröten zum Brüten niederlassen.


    Auch in Sur haben wir 2 Nächte verbracht und sind dann in die Hauptstadt zurückgefahren. In der Hauptstadt hatten wir zum Abschluss zwei Nächte in einem Luxushotel dem Grand Hyatt gebucht. Am nächsten Tag wollten wir einen Ausflug buchen und nicht selbst fahren. Ein Halbtagesausflug sollte 150 € kosten. Für diesen Preis konnten wir uns viel verfahren. Wir machten uns also wieder selbst auf den Weg und ich war richtig stolz auf mich. Wir haben heute alle Sehenswürdigkeiten auf Anhieb gefunden. Wir haben die Große Moschee, den Sultanspalast, die Corniche und den Souk besucht.
    Maskat, auch Muscat, ist neue und alte Stadt zugleich. Das neue Maskat wurde mit Umsicht erbaut, auf die pompöse Wolkenkratzer-Architektur, wurde bewusst verzichtet. Die modernen Bauten ergänzen sich wunderbar mit arabischen Stilelementen, die gekonnt eingearbeitet wurden.


    Erste urkundliche Erwähnungen von Maskat gehen in das 9. Jahrhundert zurück. In der Hauptstadt leben ca. 650.000 Einwohner, hier pulsiert das wirtschaftliche Herz des Sultanats. Regierungs- und Verwaltungssitz befinden sich in Alt-Maskat. Maskat zeigt sich als attraktive Metropole mit liebevoll angelegten Grünflächen, Parks und blitzsauberen Straßen.


    Die Große Sultan-Qaboos-Moschee, die historischen Stadttore, der Festungsgraben oder das Royal Opera House zählen zu den Sehenswürdigkeiten in Maskat.


    Das Sultanat Oman ist ein faszinierendes Land, mit ausgesprochen netten und hilfsbereiten Menschen. Das Preisniveau ist deutlich höher. Die Benzinpreise hiervon können wir nur träumen – 0,25 €/Liter, viel billiger als 1 Liter Wasser. Ein Land, das eindrucksvoll beweist, dass Vergangenheit und Gegenwart sich auch architektonisch wunderbar ergänzen können.


    Der Link zum Fotobuch folgt.

    Liebe Grüße
    Heike ;)


    Die größte Sehenswürdigkeit die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an! Denn Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.

  • Leider erstellen die von Saal-Digital keinen Link mehr zum Fotoalbum, war bisher immer so. Ich lade die Bilder nun hoch in Google und stelle diese dann zur Verfügung. Dauert noch etwas.

    Liebe Grüße
    Heike ;)


    Die größte Sehenswürdigkeit die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an! Denn Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.

  • Wir sind ja geduldig wie die Kamele. :D
    Der Bericht klang sehr interessant und es wäre sicher ein sehenswertesr Land.
    Mich würde es sehr locken, leider nicht meinen Mann. Aber wer weis....irgendwann - und wenns im nächsten Leben ist. :roll:

  • Nicht nur dass sie wirklich einmalig schön sind, du hast auch ein sehr gutes Auge für Details und da gefallen mir etliche ganz besonders.
    Dankeschön fürs Zeigen, scheint ja wirklich ein tolles Land zu sein.
    LG Maxi.

  • Hallo Heike,
    Wunderschöne Bilder !!!
    Kannst Du vielleicht etwas zu Hotel, Essen und Mietwagenpreisen sagen.
    Oman Airlines soll ja sehr gut sein und da würde sich ein paar Tage Zwischenstopp auf dem Weg nach Asien geradezu anbieten.


    Viele Grüße
    Linyanti

  • Schöne Fotos aus dem Oman, Heike.
    Besonders das Foto von der Frau in der schwarzen Burka gefällt mir ;)


    Nein, Scherz beiseite, du hast wirklich wieder sehr schöne Fotos gemacht, danke fürs Zeigen !

    " Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. "
    ( Jean Paul )

  • Danke für die "Blumen".


    Wir hatten die Hotels von D aus vorgebucht.


    Bei Ankunft waren wir im Radisson Blu in Muscat (3*). Ansprechendes Stadthotel, etwas Leben drumherum.


    In Nizwa waren wir im Golden Tulip (4*). Ein Hotel mit Interieur wie 1001 Nacht. Zimmer haben alle Pool-Side. Ca. 14 km außerhalb von Nizwa, drumherum nichts.


    In Sur waren wir im Sur Plaza Hotel (3*). Das Hotel liegt in einem Industriegebiet. Man muß durch einen Schrottplatz durch, um auf die Zugangsstraße zum Hotel zu kommen. Das Hotel ist einfach, aber trotzdem nett.


    Zum Schluss waren wir in Muscat im Grand Hyatt (5*). Das Hotel liegt weit außerhalb im Botschaftsviertel, direkt am Meer. Drumherum nur Botschaften. Ins Zentrum 20 km durch Straßengewirr.


    Alle Hotels hatten Frühstücksbuffet und zum Abendessen Buffet oder a la Carte. Das Essen war immer sehr gut. Typische Restaurants wie bei uns gibt es auch, die muss man aber immer suchen. Kebap-Buden gibt es überall - nennen sich auch Restaurant.


    Den Mietwagen haben wir direkt am Flughafen entgegen genommen und auch wieder abgegeben. Es war eine Limousine (Renault). Wagen war sehr geräumig. Reifen nicht mehr die besten, Service wurde ebenfalls angezeigt und Papiere waren abgelaufen :( Mietpreis um die 90 €/Tag PKW, Allrad entsprechend teurer. Würde aber nächstes Mal Allrad buchen. Die Straßenverhältnisse sind sehr gut und sauber.


    Benzinpreise liegen bei 0,25 €/Liter.


    Das Preisniveau ist bis auf die Benzinpreise höher als in Deutschland. Der Oman ist ein reiches Land.

    Liebe Grüße
    Heike ;)


    Die größte Sehenswürdigkeit die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an! Denn Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.

  • Hi,


    zuerst muss ich dich ebenfalls für die Bilder loben. Man bekommt sofort Fernweh und du hast ein sehr gutes Auge für passende Momente, gerade beim fotografieren von Menschen.


    Ich war vor etwas mehr als einem Jahr für eine Woche im Oman und bin der Meinung, dass das Preisniveau eher deutlich unter dem deutschen liegt. Vielleicht lag es auch an der anderen Region, denn ich war in und um Salalah unterwegs, ganz im Südwesten des Landes. Der Liter Benzin kostete damals ca. 19 cent, ein Liter Wasser etwa 25 cent. Ein Döner dort, wo auch die Einheimischen essen, kostete ca. 1€. Ein Kilogramm Weihrauch (der günstige zum Verbrennen) lag bei etwa 6€ und der Mietwagen (ein asiatisches Mittelklassemodell) kostete 100€ pro Woche.


    Wohlhabend sind übrigens nur die Omanis. Die vielen Gastarbeiter/Einwanderer aus Indien und Pakistan müssen aber auch irgendwie mit ihrem kargen Einkommen überleben und daraus resultiert natürlich auch ein geringeres Preisniveau abseits von glänzenden Shoppingmalls.


    Ach ja: Wenn man während der schlimmen deutschen Winterzeit, also von Dezember bis Februar, den Oman als Urlaubsziel ins Auge nimmt empfiehlt sich eine Pauschalreise. Die Woche Flug + Transfer + Hotel + Rail & Fly hat mich knapp 300€ gekostet. Allein der Flug wäre sonst teurer gewesen. Ob man das Hotel anschließend tatsächlich nutzt oder so wie ich nur die erste und letzte Nacht dort verbringt und dazwischen weiter durch die Gegend reist, ist ja jedem selbst überlassen.


    Da fällt mir noch etwas ein. Nirgendwo auf der Welt habe ich bisher soviele völlig leere, naturbelassene und schöne Strände gesehen wie in der Region Dhofar/Oman. Ich meide generell Hotelstrände und halte mich lieber dort auf, wo sich auch die Locals wohlfühlen. Dadurch, das nehme ich zumindest an, begegnete ich an einsamen Stränden mehrfach einer Gruppe von Tümmlern, die unter mir hinwegtauchten oder direkt vor mir aus dem Wasser sprangen. Das war für mich, dem es am Strand/Meer eigentlich nach spätestens einer Stunde zu langweilig wird, eine beeindruckende Erfahrung.


    Soviel ich weiß arbeitet die Führung des Omans intensiv daran, den Tourismus zu fördern. Will man das Land noch einigermaßen authentisch erleben, dann jetzt. Nach dem Verlassen des Flughafens habe ich bis zur Ankunft am selbigen nie wieder einen Touristen getroffen. Das liegt unter anderem auch sicher daran, dass ich die klassischen Touristenspots häufig meide, aber vor allem an ihrer geringen Anzahl. Vor 14 Monaten landeten nur zwei Flieger pro Woche in Salalah, die nicht von der arabischen Halbinsel abflogen.

  • Danke Heike für Deinen kurzweiligen Bericht und den fantastischen Fotos.Wir waren bisher nur in Dubai als Stop over oder für 3 oder 4 Tage dort. Wenn man Deine Bilder sieht, bekommt man Lust auch auf die anderen Emirate wie den Oman.
    Allerdings Qartar lass ich mal aussen vor.
    Danke fürs zeigen.


  • Quote from Erhard

    Wenn man Deine Bilder sieht, bekommt man Lust auch auf die anderen Emirate wie den Oman.


    Der Oman ist ein Sultanat =)