kleine geschenke für die einheimischen

  • ich möchte den einwohnern gerne kleine geschenke mitbringen. was ist denn zu empfehlen? worüber freuen sie sich am meisten bzw. was benötigen sie am meisten?

  • So gut du es sicherlich meinst, so wenig zielführend finde ich es wenn man als Tourist die "armen Menschen" am Zielort beschenkt. Die fördert meist falsche Anreize und eine Art Nehmerdenken. Nimm dir Zeit für die Leute. Zeige Fotos von deiner Familie und Heimat und gehe in lokale Restaurants etc. essen. Wenn du unbedingt etwas verschenken willst, suche dir eine NGO und spende. ;)

  • Ich hatte Kugelschreiber dabei, die reissenden Absatz fanden. Für Kinder Seifenblasen oder Luftballons. Schön ist, wenn man Luftballontiere knoten kann. :D Das seh ich nicht als Geschenk, sondern eher als Förderung guter Laune, wenn man z.B. irgendwo in einem Lokal sitzt. Macht immer Spaß. In einer entlegeneren Gegend haben wir Buntstifte, Spitzer und Schreibblöcke in einer Schule abgegeben.


    Ob dieses Verhalten richtig oder falsch ist, kann ich nicht sagen. Ich glaube aber nicht, dass man mit solchen Kleinigkeiten "Nehmerdenken" fördert. Als Tourist bringt man schon alleine durch seine Anwesenheit das Preis- und Lohngefüge im Land durcheinander. Ein Guide oder ein Zimmermädchen in einem Hotel verdienen ein Vielfaches eines Lehrergehalts.

  • Unsere Myanmarreise liegt 13 Jahre zurück. Das ist lang her, trotzdem ist das Thema - nicht nur für Myanmar - noch aktuell.
    Wir haben damals eine Rundreise mit Auto und Fahrer gemacht. Das meiste Benzin hat er dafür auf dem Schwarzmarkt, in Hinterhöfen (Böden und Pfützen voll mit bunten Schlieren) erstanden. Der Staat teilte ihm nur ein kl. Kontingent zu.
    Dieser Fahrer zeigte uns mit ausgezeichnetem Englisch das Land, viel mehr als wir erwartet und ausgemacht hatten. Zum Abschluss lud er uns zu seiner Familie ein. Es war selbstverständlich, dass er für seine Leistung einen ordentlichen Obulus bekam.
    Unterwegs brachte er uns auch in ein armes Dorf. Hier wurden wir über die Hestellung von Palmzucker in Handarbeit informiert. dann stellte sich das gesamte Dorfbevölkerung auf - aha. Auf Anraten des Fahrers übergaben wir dem Dorfvorsteher einen Betrag.
    Klar, wer reist hat Geld. Aber die Erwartungshaltung wird geschürt. Langfristig keine gute Lösung.
    Hefte und Stifte in einer Schule abzugeben, halte ich für sinnvoll.
    Meine Schwester, eine Ärztin, hatte uns Spritzen und Nadeln mitgegeben, die wir in der Medizinstation eines Dorfes abgegeben haben.
    LG
    margarete
    Und, was mir noch einfällt, auch lange her.
    Wir fuhren mit dem Auto durch Anatolien. In Sultanhane wollten wir die alte Karawanserei besuchen. Wir stellten das Auto ab. Da stürmten eine Menge Kinder auf uns zu (meine Brille ging zu Bruch). Sie würden auf das Auto aufpassen. Was machen? Wenn wir nichts geben ist später sicher das Auto beschädigt. Also gaben wir ein paar Münzen. Da kam ein Mann vorbei und meinte:"Was Sie machen ist nicht gut. Sie halten die Kinder zum Betteln an."

  • Ja klar, es macht Laune Luftballons aufzublasen und diese den Kindern zu geben, aber es ist so, die Erwartungshaltung wird geschürt.
    Wir sehen und treffen hier auf Tioman ganz oft Kinder der Einheimischen. Sie winken uns zu, freuen sich und sagen hallo. Sie erwarten nichts und freuen sich über ein Lächeln und ein freundliches Selamat Ketang.
    Ich hoffe, dass es hier auch so bleibt.
    Viele Grüße
    Petra