Paros Bilder 2015 online.

  • Sorry, es hat leider ein wenig gedauert.
    Nach den Naxosbildern sind nun auch die Paros Bilder von 2015 online.
    Vielleicht helfen sie, die Herbstdepression zu lindern.
    Ich hoffe sie gefallen Euch, aber Kritik ist ausdrücklich erwünscht.
    Ihr findet sie hier:


    - Paros Bilder 2015


    :D

  • Die Bilder gefallen mir auch und ich finde Kritik ist einfach nicht nowendig. :) Ich wäre jetzt gerne in Griechenland. Wir haben es in diesem Jahr einfach nicht geschafft. :-/
    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo Erhard,

    Quote from Erhard

    Ich hoffe sie gefallen Euch, aber Kritik ist ausdrücklich erwünscht.


    ich finde die Bilder ebenfalls sehr gelungen. Aber wenn Du schon explizit nach einem Feedback fragst:


    Sehr gut finde ich, dass ...

    • in der Summe der Bilder nicht nur der Charakter der Insel gut herüber kommt, sondern auch Deine Stimmung, Dein Fokus, Deine Prioritäten in diesen Tagen.
    • Du die sicher nicht einfachen Lichtsituationen sehr gut gemeistert hast,
    • die geometrischen Strukturen der Gebäude durch die (ich vermute bewusste) Reduzierung von stürzenden Linien unterstrichen wird,
    • Du viele klassische, gestalterische Elemente gut eingebaut hast. So geht kaum ein Horizont durch die Bildmitte, die Drittelregel hast Du konsequent angewandt, ich sehe viele Linien, die den Blick führt, Arrangements der Art: Motiv plus Hintergrund oder Motiv plus Vordergrund, etc.
    • moderat eingestreute SW-Aufnahmen einen Kontrapunkt setzen.


    Das sind alles Dinge, die Du jetzt viel besser umsetzen kannst, als auf vielen Deiner früheren Fotos.


    Anregen würde ich gerne ...

    • neben den "soliden" Reisefotos, noch ein paar "überraschende" bzw. "experimentelle" Fotos einzustreuen ... auch wenn sie nicht jedem gefallen,
    • beim Weißabgleich und der sonstigen EBV auf die konsistente Farbgebung von Himmel und Wasser zu achten (konsistent im Sinne von "nicht zufällig" und "plausibel" und nicht im Sinne von "identisch"),
    • noch einen Tick mehr auf die stürzenden Linien zu achten (idealerweise schon bei der Aufnahme),
    • Mut zu Offenblende zu haben und ein paar Bilder einzustreuen, die ganz bewusst mit Unschärfen/Bokeh/Blickführung arbeiten.
    • noch mehr Details ins Visier zu nehmen und die Perspektive zu wechseln, wie Du das schon jetzt auf einigen Bildern gemacht hast.


    Viele Grüße
    Hans-Peter

  • Ich habe das Thema zu "Feedback zu Fotos" verschoben und hoffe, Ihr habt nichts dagegen. :P


    Danke Euch allen für Euer Feedback, nur so kann man sich weiter entwickeln. ;)


    Eine Frage an HaPe:
    Hast Du ein bestimmtes Bild vor Dir als Du schriebst:

    Quote

    noch einen Tick mehr auf die stürzenden Linien zu achten (idealerweise schon bei der Aufnahme)

  • Quote from Erhard

    Ich habe das Thema zu "Feedback zu Fotos" verschoben und hoffe, Ihr habt nichts dagegen. :P


    Danke Euch allen für Euer Feedback, nur so kann man sich weiter entwickeln. ;)


    Eine Frage an HaPe:
    Hast Du ein bestimmtes Bild vor Dir als Du schriebst:


    das würde mich auch mal interessieren.

  • Hallo Erhard,


    wie an anderer Stelle schon mal geschrieben: Manchmal stören stürzende Linien nicht, manchmal sind sie sogar unerlässlich und manchmal sollte man sie beseitigen. Es kommt immer auf das Motiv und die Absicht zur Bildaussage an. Wir können uns ja mal ein paar Bilder exemplarisch ansehen.


    http://www.vivien-und-erhard.d…ros/2015/galerie0020.html und
    http://www.vivien-und-erhard.d…ros/2015/galerie0080.html
    Hier war die Kamera leicht nach unten geneigt (erkennbar an dem Horizont in der oberen Bildhälfte) In der Folge "stürzen die Linien diesmal in die andere Richtung (... werden oben breiter): Korrektur erforderlich? Ich würde sagen "jein" mit Tendenz zu "ja". Die Geometrie ist hier nicht bilddominant, andererseits die stürzenden Linien auch nicht. Sieht gerade einfach sauberer aus.


    http://www.vivien-und-erhard.d…ros/2015/galerie0025.html
    Hier sind die Linien absolut gerade, obwohl der Horizont außermittig ist. Das bekommt man so eigentlich nur hin, wenn man (a) eine extrem lange Brennweite verwendet, oder (b) ein T/S-Objektiv, oder (c) außermittig croppt, oder (d) die stürzenden Linien per EBV begradigt. Ich tippe bei diesem Bild mal auf (d) oder vielleicht auch (c). War das notwendig? Unbedingt "ja". Das Bild lebt vom Kontrast zwischen den klaren Linien und Flächen im Vordergrund und der organischen Schräge im Hintergrund. Gäbe es hier stürzende Linien, wäre die Bildaussage dahin.


    http://www.vivien-und-erhard.d…ros/2015/galerie0030.html
    hier "stürzt" es wieder. Die schräge Stufe im Vordergrund irritiert etwas. Das ganze Bild sieht etwas verzerrt aus. Wurde hier schon zuviel begradigt? Wären die Linien orthogonal, dann könnte man sich auf den Kontrast zwischen den weißen Geraden und den runden Tontöpfen konzentrieren.


    http://www.vivien-und-erhard.d…ros/2015/galerie0220.html
    entweder hing die Kamera leicht rechts, oder Du hast Dich beim Ausrichten in der EBV von der schönen senkrenten Kante rechts (ver-) leiten lassen um das Bild zu drehen. Um ein Bild gerade auszurichten, immer eine senkrechte Linie in der Bildmitte (!) suchen und nie am Rande. Der Rand kann auch durch eine stürzende Linie schief sein und nicht nur durch ein verdrehtes Bild. In der Bildmitte stürzen dagegen Linien nie. Jetzt ist die Kante rechts zwar senkrecht, dafür wird das Bild nach links immer schiefer. Was ist zu tun? Zuerst das Bild drehen, so dass die Linie durch die Glockenbogenspitze und das Tor senkrecht wird, anschließend (!) erst die stürzenden Linien gerade ziehen, dass die Kante am (hier rechten) Bildrand senkrecht wird. Andersherum funktioniert es nicht.


    http://www.vivien-und-erhard.d…ros/2015/galerie0060.html
    hier "stürzt" nichts, da die Kamera horizontal ausgerichtet war. Hätten wir hier moderat stürzendende Linien wäre dies komplett irrelevant, da man dem groben Mauerwert auch ein paar schiefe Kanten zutraut.


    Ciao
    HaPe

  • Danke HaPe für Deine Ausführungen.
    Ich finde es klasse wie Du es siehst und beschreibst, es kommt vor allem sehr verständlich rüber.
    Die Bilder von Paros sehe ich jetzt auch mit anderen Augen und werde in Zukunft sicher auf bestimmte Einzelheiten achten.
    Für mich ist das auch ein Weg, wie ich mehr aus der Aufnahme rausholen kann.


  • Hallo Erhard!


    Ich finde Deine Bilder einfach nur schööööööööööön. Danke, dass Du uns so viele schöne Seiten von den griechischen Inseln (aber auch sonst von der Welt) zeigst!


    LG Quaxi :)

  • Ja sehr schöne Bilder.
    Wenn ich im Urlaub fotografiere sind es meist Bilder "aus der Hüfte" ... die müssen nicht 100%ig sein, Hauptsache die Stimmung kommt rüber. Anderst ist es wenn du es beruflich machst :D

    Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben
    - Alexander von Humboldt -


    Marbles1.gif

  • Mit beruflich hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. Was HaPe hier wieder so schön erklärt hat, ist im Grunde genommen nichts weiter als allgemeines Grundwissen in der Bildgestaltung. Natürlich gehen immer Schüsse daneben, das finde ich auch völlig normal, aber man kann doch so einiges für sich aus diesen Erklärungen für seine eigene fotografische Herangehensweise beherzigen und umsetzen. Wenn man meint, man braucht das nicht, wird man den Betrachter auf Dauer eher irritieren, dann nutzt auch die beste Stimmung nichts mehr.

  • Hallo,


    ich bin mir auch immer etwas unschlüssig, ob die Aufforderung zu einer Bildkritik hier wirklich immer so ganz gemeint ist. In den diversen Foto-Foren gibt es Kommentare wie "tolle Bilder" und "schön gesehen" natürlich auch, aber wirklich erwünscht sind eher neue Impulse für den Fotografen. Bei Erhard weiß ich, dass er konstruktives Feedback schätzt. Da seine Bilder weit über Durchschnitts-Urlaubsknipsbilder liegen und er immer wieder nach Erfahrungen und Ansichten fragt zeigt mir, dass er sich weiterentwickeln will ... und es auch tut. "Fotografieren ist ganz einfach ... so lange man nichts davon versteht" heißt es immer. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass selbst ein langjähriger Fotograf immer wieder neu Aspekte und Feinheiten dazu lernen kann. Das ist das schöne an der Fotografie.


    Am Anfang wollen wir vielleicht das Glücksgefühl am Urlaubsort konservieren, in dem wir es auf die Speichkarte bannen. Und das ist völlig okay. Ich freue mich noch heute über jedes einzelne Foto aus meiner Jugend bzw. über die Schätze aus den Negative-Ordnern meines Vaters. Irgend wann stellt man aber vielleicht fest, dass man die Wirkung der Bilder auf die Betrachter durchaus in weiten Bereichen steuern kann. Man stellt vielleicht fest, dass bei aller künstlerischer und fotografischer Freiheit, die man gerne für sich einfordert, bestimmte Regeln immer noch gelten, die vor Jahrzehnten für die Fotografie formuliert wurden, die aber vor Jahrhunderten für die Malerei, Bildhauerei und andere Kunstformen ge- und erfunden wurden und die wiederum auf Jahrtausende alte Verhaltensmuster unserer Vorfahren bei der Beurteilung ihrer Lebenswirklichkeit fußen.


    Deshalb ist es eine außerordentlich spannende Angelegenheit den Schritt zu wagen von der reinen dokumentarischen Fotografie "schau´ mal, da waren wir auch!" zu dem Spiel mit Harmonien und Gegensätze, von Kontrasten und Wiederholungen, von Wirklichkeit und Wahrnehmung.


    Ciao
    HaPe

  • Das war ja auch nicht böse gemeint.
    Manchmal hat man halt wenig Zeit, sich auf ein perfektes Bild zu konzentrieren. Einige Grundgedanken hat man schon im Hinterkopf, auch was du positiv kritisiert hast, aber wie gesagt, das klappt nicht immer. :)

    Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben
    - Alexander von Humboldt -


    Marbles1.gif

  • Hallo,

    Quote from marbles1

    Manchmal hat man halt wenig Zeit, sich auf ein perfektes Bild zu konzentrieren.


    auf das perfekte Bild warte ich seit einem halben Jahrhundert. Das hat sich bei mir leider noch nicht blicken lassen. Einige Bilder waren schon nahe dran, aber die stammten - leider - alle von anderen Fotografen.


    Ich möchte aber dafür werben, dass man zumindest hin und wieder (vielleicht ein- / zweimal im Jahr) über die reine Fotodokumentation hinaus geht und sich Gedanken darüber macht, wie Bilder beim Betrachter ankommen ... und warum das so ist. Und wenn man das nicht will, dann möchte ich wenigstens für Toleranz werben, wenn andere das machen und sich (z. B.) über stürzende Linien unterhalten, obwohl es zugegebenermaßen auf der Welt weißgott größere Probleme gibt.


    Ciao
    HaPe

  • Marbles, ich weiß, daß du es nicht böse gemeint hast. Es ist aber nun mal so, daß die "Stimmung" (oder was man darunter versteht) oft dafür herhalten muß, um gewisse Schwächen in der Bildgestaltung/Fototechnik kleinzureden. Das funktioniert so aber nicht. ;)


    Vielleicht sollte man das Wort Kritik in diesem Zusammenhang nicht so negativ definieren, sondern eher als Verbesserungsvorschlag.
    Man kann immer dankbar sein, wenn sich jemand mit seinem großen Wissen hier beteiligt und das eine oder andere noch einmal auf den Punkt bringt. Ich bin mir sicher, daß auch viele Forumsteilnehmer davon profitieren, auch wenn sie sich zu diesem Thema nicht aktiv äußern.


    Es ist natürlich oft ein wenig schwierig, in einem Reiseforum auch Bildexperimente zu vermitteln. Ich erinnere mich noch gut, als Erhard im letzten Jahr anfing den Live- Reisebericht aus Griechenland komplett in s/w zu präsentieren. Das gab einiges "Gemurmel" und es war erst wieder gut, als die Bilder farbig wurden. ich fand's schade, da mir die Bilder sehr gut gefallen haben und weil Erhard es gewagt hat, sich von dem typischen "blau/weiß Griechenlandthema" für eine Zeit zu verabschieden.
    Natürlich ist ein gewisser dokumentarischer Charakter in der Reisefotografie immer präsent und das kann ja auch so bleiben, aber ich find's auch schön, wenn einfach gewisse Stilmittel in der Diskussion vorgeschlagen werden.


    HaPe hat z.B. die Freistellung/Offenblende erwähnt. Das letzte Bild mit den beiden Tintenfischen ist jetzt zwar nicht gut für ein Beispiel geeignet, da die Plastikplane im Hintergrund schon für eine Abschwächung der Kontraste sorgt, aber an solchen Motiven kann man das gut ausprobieren. Viele benutzen ihren Zoom nur um Dinge "ranzuholen" aber man kann bei gleichzeitiger Verwendung der Offenblende hier noch kleine Akzente in der Freistellung setzen. Es muß nicht immer eine lichtstarke Bokehkeule sein. Viel wichtiger ist es, die Möglichkeiten des vorhandenen Equipments optimal auszunutzen.


    LG kiki