Hawaii - Eindrücke jenseits der Hula-Klischees



  • Urlaub auf Hawaii..... oder: Jammern auf hohem Niveau



    1) Maui -- Ankunft 01.11. / Abreise 05.11.2015


    Morgens 9:30 Uhr, sonnig, warme 28C - Urlaub auf Maui, Traumziel Hawaii.
    Balkon einer Appartmentanlage am Napili-Strand, eine Tasse Kaffe in der Hand -
    um michherum:
    Gebrüll von gefühlten 1000 Dezibel, eine Kakophonie, bestehend aus Rasenmäher, der den Golf-Charakter des Rasens bis auf den Millimeter herstellt, Bandsäge, Heckenscheere, rückwärts fahrendem und dabei laut piependen Müllwagen, sonstigem Werkzeug.
    Urlaub auf Hawaii kann so schön sein.


    Appartement-Anlage Napili Shores




    Strand / Felsbucht Napili Bay






    Natürlich - man kann die Anlage selbstverständlich auch verlassen, der Wagen steht ja vor der Tür und dies haben wir in den beiden vorherigen Tagen auch getan.
    Bis man allerdings auf diese Art auch nur irgendetwas von der Insel zu sehen bekommt, sind gefühlt Stunden vergangen.
    Beinahe schon eine halbe Stunde benötigt man, um nur die knapp 15 km bis zum nächsten Örtchen - Lahaina - zurückzulegen, da die Geschwindigkeitsbegrenzungen alle 100 Meter von 45 auf 25 Meilen wechselt, im Abstand weniger Meter eine Ampelkreuzung alternativlos auf Rot steht - es nervt ohne Ende.
    Lahaina selbst, gepriesen als "DAS" Urlauberzentrum - selten ein so überbewertetes Örtchen gesehen. Bonbonbunter Disneystil entlang der Frontstreet am Wasser - ein Shop neben dem anderen.


    Lahaina




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  • Zwar können als Stranddestination viele andere Ziele auf dieser Welt mindestens genauso überzeugen wie Maui, doch natürlich - es gibt sie, schöne Strände, goldgelb, sogar mit Palmen hier und dort - ebenso wie schwarze, naturbelassene Lavastrände.
    Da, wo die Strände weit und schön sind, lebt natürlich auch die Spezies "Homo Touristicus" - insbesondere entlang der Westküste um Lahaina herum - entsprechend be- und verbaut ist das Hinterland, die nächste Shoppingmall ist niemals weiter als wenige 100 Meter entfernt, ebenso wie all die Burger-&Fastfoodlokale.
    Doch ein paar idyllische Momente kann man selbst hier, nur wenige Kilometer abseits des Mainsteam finden:









    Ein Ausflug in die West-Maui Mountains ist zB. sehr hübsch, wunderbar grüne, wie mit Plüsch überzogene Berge, perfektes Tropen-feeling mit Urwald und bunten Blütenpflanzen, incl. Mückenstichen und einem Parkplatz, der ausschließlich mit Kreditkarte gezahlt werden kann.





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  • Unser Highlight auf Maui war der Besuch des Mt. Haleakala-NP.
    Hat man die dröge, flache und industrialisierte Inselmitte um Kahului herum erst einmal "überwunden", windet sich die Straße zunächst sanft durch grüne Hügellandschaft, die ans Allgäu erinnert, klettert dann in fast schon alpinen Serpentinen auf eine Höhe bis über 3000 Meter und belohnt mit einer traumhaften, surrealen Lava-& Kraterlandschaft, die in ihrer eigenen Farbigkeit geradezu magisch ist. Hier oben zerrt der Wind, wie ich es selten erlebt habe, die Luft ist unwahrscheinlich klar, der Himmel blau und die Wolken liegen unter uns im Tal - grandios.










    Da wir leider nur 3 Tage hier auf der Insel hatten, blieb natürlich einiges von uns auch unentdeckt (zB. die "road to Hana", welche sich kurvig entlang der Nordküste zieht und nette Ausblicke / Buchten / Wasserfälle bieten soll) - doch einen Tag wenigstens wollten wir nicht stundenlang im Auto verbringen.
    So, ich merke gerade, es ist inzwischen still geworden um mich herum, die Heckenscheeren schweigen, ein Vögelchen wagt sich auf's Balkongeländer und ich nehme die wunderbar blühenden Frangipani-Bäume wahr.
    Ich hab mir den Frust weggeschrieben, schnappe mir jetzt auch mal meine Badesachen und genieße diesen letzten Tag hier auf Maui einfach am Strand.
    .....und eben wird tosend ein Laubsauger angeworfen.....


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  • 2) Big Island - Ankunft 05.Nov. /Abreise 09.Nov.2015



    Big Island - Hawaii. Die größte Insel des Archipels, auch ohne Zweifel die ungewöhnlichste.
    Die Insel ist landschaftlich sehr speziell, Felder schwarzer Lava bedecken weite Teile der Insel, vieles ist karg und bizarr, um dann - wie abgeschnitten, wieder in begrünte Landschaft überzugehen.
    Spannend zu sehen, wie aus dem unwirtlichen schwarzen Gestein sich einzelne Pflänzchen entwickeln.
    Doch an der regenreichen Ostküste ( Hilo, wo wir 3 Tage "stationiert" waren, gilt als einer der regenreichsten Orte der Welt!!!) gibt es natürlich auch tropisches Grün.
    Der Regen fällt hier im Übrigen ohne jegliche Ankündigung, vollkommen übergangslos aus gerade noch blauem Himmel -und er fällt häufig. Mal ein nur 2-minütiger Schauer, mal ein regelrechter Wolkenbruch von 10 Minuten - dann ist alles wieder gut. Von den Einheimischen stört sich daran im Übrigen niemand; jeder tut, als wäre nichts geschehen und geht weiter seinen Geschäften nach, ohne auch nur einen Schirm aufzuspannen.



    Tropische Küste bei Hilo






    und immer wieder wellenumtoste, raue Klippen


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  • Und DAS ist Hawaii



    Volcanos Nationalpark - ein einzigartiges Naturschauspiel bietet sich hier am aktiven Halema?uma?u, dessen Glühen man im Dunkeln sehen kann. Leider gibt es - derzeit zumindest - keinen aktiven Lavafluss, welcher zugänglich wäre. Dies haben wir sehr bedauert, dass wäre natürlich des Tüpfelchen auf dem "I" gewesen.
    Leider war das Wetter äußerst unbeständig, immer wieder Regenschauer, Dunst und Wolken verdecken in sekundenschnelle die Aussichten, die sich entlang des perfekt erschlossenen "Crater-Rim-Drive" bieten.
    Alles hier im NP ist perfekt erschlossen, alle Trails für die Wanderfreunde gut ausgeschildert, und für "Faule" wie uns gibt es überall Aussichtspunkte. Ironisch bezeichnen die Einheimischen Ihren K?lauea auch als "Drive-In-Volcano".







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  • ausgedehnte Lavafelder - bizarre Formationen





    und auch DAS ist Hawaii...


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  • Fantastisch und lohnenswert war auch ein Ausflug auf den Mauna Kea, mit 4205m der höchste Berg Hawaii's, welcher als "schlafender Vulkan" gilt. Ab dem Besucherzentrum darf die Strecke nur noch mit Allrad-Fahrzeugen befahren werden.
    Auf dem Mauna Kea befindet sich das Mauna-Kea-Observatorium mit den derzeit leistungsfähigsten Teleskopen weltweit.








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  • Die Westseite der Insel ist trockener, bietet dann wohl auch eher Strände und den entsprechenden "Fun"; wir waren in Kona - wo der Iron-Man startet - jedoch nur für eine Nacht.


    Seepromenade in Kona



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  • 3) Kauai - die Garteninsel / 9.-15.November

    Ja, Kauai ist schön. Wirklich.
    Grün, topisch, spektakuläre Natur (NaPali Coast / Waimea Canyon) ohne die Schroffheit der Schwesterinseln- und tatsächlich gibt es den einen oder anderen richtig hübschen Strand - im Idealfall noch mit einer faulen Mönchsrobbe.


    Poipu-Beach





    Faulenzer



    und Wichtigtuer


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  • Begeistert hat uns selbstverständlich der Heli-Flug; ich würde es wirklich empfehlen, auch wenn's viel Geld ist - das Erlebnis ist es wert! Und wenn schon Geld ausgeben - bucht Frontsitze - da hat man nur die Glaskuppel vor sich, fliegt wie in einer Seifenblase und der Magen schlägt mitunter Purzelbaum... einfach geil!!!!








    Es war im Übrigen ziemlich umsonst, sich im Vorfeld großartige Gedanken über das Fotografieren aus dem Heli zu machen - außer sich dunkel anzuziehen war alles andere gar nicht umsetzbar. Es geht alles viiiiel zu schnell, kippt nach links und rechts, man schaut und staunt und ist so fasziniert, dass man am Ende einfach nur ein bisschen drauflos knipst...

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    Edited once, last by redfloyd ().

  • Natürlich sind die Inseln in erster Linie auch ein Wanderparadies mit einer Vielzahl mehr oder weniger anspruchsvoller Trails - doch wir wären nicht in den USA, wenn man
    die grandiose Natur nicht auch selbstverständlich von gut erschlossenen Straßen aus ansehen könnte. Überall gibt es spektakuläre Aussichtspunkte für Faule oder kurze Spazierwege. Allerdings gilt auch hier: - der frühe Vogel usw. - je näher die Mittagszeit kommt, um so wolkiger werden die (Küsten-)Berge und die Regenwahrscheinlichkeit bei null Sicht immer höher.



    spektakuläre NaPali Coast






    Waymea-Canyon (oder auch Grand Canyon des Pazific und kaum weniger imposant als sein großes Pendant auf dem Festland)





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  • "Red Dirt"






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  • Fazit


    Es war ein schöner Urlaub - doch anstrengender (wahrscheinlich einfach zu wenig Zeit geplant) als gedacht. Doch werden wir deshalb "Wiederholungstäter" - mit mehr Zeit, noch mehr anzusehen??
    Ich denke, eher nicht.
    Wir haben einen guten Eindruck der Inseln bekommen, selbst in der Kürze der Zeit - nicht alles, doch vieles hat uns sehr gefallen. Letztlich haben wir's gesehen und sind zufrieden.
    Das eben ist die Kehrseite des vielen Reisens - man hat im Grunde ja alles in der einen oder anderen Art bereits gesehen, kaum mehr etwas, was wirklich noch überrascht und ein "Wow" hervorruft.
    Dazu kommt die doch weite Anreise, das hohe Preisniveau.
    Man soll ja nicht vergleichen....ich tue es trotzdem...


    ---Landschaft / Strände


    Da, wo die Inseln grün sind und tropisch (am ehesten noch Kauai, Big Island kaum) sind sie eben weder tropischer noch charmanter als Inseln in Asien, der Karibik... die Sonnenuntergänge auch nicht kitschiger. Das Aloha-feeling gibt's nur per Plastikblume oder auf nostalgischen Kneipen-Fotografien.




    Für einen Strandurlaub (Surfer & Wassersportler mal ausgenommen) fanden wir es nicht ideal. In aller Regel sind die Küsten felsig bzw. bestehen aus Lavagestein; dazwischen zwar immer wieder kleine, nette Buchten, häufig allerdings mit sehr starker Strömung / Wellengang. Lange Spaziergänge sind so auch nicht möglich, man müsste jede Bucht einzeln anfahren.
    Die Strände sind in diesem Sinne nicht bewirtschaftet, wohl gibt es einzelne Beach-Parks mit Duschen und einem Büdchen, doch weder Liegen noch Schirme (selbst an den Resort-Anlagen). Viele Leute bringen sich einen Klappstuhl mit und sitzen dann da.... ist mein's nun so gar nicht.
    Und selbstverstädlich - da, wo es schöne & "berühmte" Strände gibt - zB. an Kauai's Nordküste - reiht sich im Vorfeld schon mal Auto an Auto auf der Suche nach einem Parkplatz entlang der schmalen Zufahrtstraße.


    Und böse Viecher gibt's auch:




    ---Preise


    Mal ganz abgesehen von den Flugpreisen, die nicht eben supergünstig sind, war dieser Urlaub letztlich exorbitant teuer. Und das lag nicht allein am miesen Kurs derzeit.
    Für Unterkünfte, die einen normalen Standart haben, werden hier kleine Vermögen aufgerufen, Hotelzimmer mit "Sternen" - beinahe unbezahlbar. (Wer Monate im Voraus reserviert, kann noch einigermassen akzeptabel wegkommen, kurz vorher buchen ist dieselbe Unterkunft nochmal um das 3fache teurer. Wir reservierten bereits im Mai).
    Supermarktpreise (für das Frühstück, das man sich selbst kauft) sind exorbitant hoch -Beispiel: 1l Milch 4 USD, ein kleines Brot 7 USD, fades und geschmackloses rosa Turkeyfleisch 4 Dollar pro 200g-Packung, 6 Eier um 5 USD, ein Stückchen Käse, der diesen Namen verdient und nicht wie buntes Gummi aussieht und schmeckt ab 9 USD, ein Schälchen geschmacklose Tomaten 7 USD usw.
    Dass wir, besonders in Dtl., bei den Lebensmittelpreisen sehr verwöhnt sind, ist mir durchaus bewusst, doch das hier ist wirklich "fett".




    -----Lebensstandart


    Die Lebensbedingungen hier scheinen mitunter meilenweit entfernt zu sein vom Standart, den man in der sogen. "ersten" Welt - und zumal in einem derart entwickelten und "stolzen" (eigentlich möchte ich fast lieber das Adjektiv großspurig verwenden...) Land wie den USA - erwartet.
    Da fällt schlechte Kleidung auf - und damit sind nicht Stil-Entgleisungen gemeint (die gibt es zwar oft genug, aber das alles ist Geschmackssache...) - nein, sondern schmutzig, mit Löchern, ungepflegt.
    Und was man im Vorüberfahren oft (!!) an Häusern, vielmehr einfachen Bungalows, zu Gesicht bekommt - heruntergekommen, oft geradezu verfallen wirkend - unglaublich. Und ja, diese windschiefen Bruchbuden auf Grundstücken, wo sich oft noch Schrott und Unrat türmen, sind tatsächlich bewohnt.


    nur ein Beispiel:



    Das nicht jeder "wohlhabend" sein kann, ist klar, ebenfalls, dass es immer irgendwo Viertel gibt, wo man soziale Unterschiede bemerkt. Allerdings hätte ich derartiges doch eher an den Rändern krisengeplagter Großtädte erwartet oder im hinterletzten ländlichen Zipfel irgendwo auf dem Festland. Doch Hawaii ist eben (auch) nicht die Insel(n) der Glücksseeligen....
    Kontrast hierzu sind die Shoppingvillages und Touristen-Condo-Anlagen im Polly-Pocket-Stil, alles uniform, gepflegt und seltsam steril - auch noch das letzte Blatt wird mit riesigen Maschinen weggeblasen.


    ----Shopping


    ....gehörte nicht zu unserem Urlaubsplan, doch die eine oder andere Mußestunde wolle ja doch verbracht werden... Zu den "Shopping-Villages" für Touristen muss man sicher nicht viel sagen, alles schick und bunt.
    Dass allerdings ein "normales" Vorstadtcenter für den Inselbewohner derart viel Müll und Ramsch anbietet, hat mich mehr als befremdet. Die Kleiderläden der großen Ketten, zB. Macy's, Jeans Warehouse (Werbung im TV in Endlosschleife) und Konsorten sehen aus wie bei uns Kick und McGeiz - vorwiegend unsortierter Ramsch wie im Resteverwerter TK-Maxx.
    Der Walmart - den man ja als DEN Mega-Store zu kennen meint - sieht aus wie kurz vor'm Ausverkauf - halbleere Regale überall, wenig Auswahl...
    Shoppingparadies USA??? - Gilt wohl für Hawaii nicht - Oder hatten wir nur zufällig gerade die falschen Läden besucht???


    ----Freundlichkeit


    Natürlich sind die Menschen insgesamt sehr freundlich, häufig wechselt man ein paar Worte mit Fremden, woher - wohin, oh, yes - soweit durchaus nett.
    Für unseren Geschmack jedoch gewöhnungsbedürftig, die häufig laute und überschäumende "Hi - so nice - so great - how are you today.... " Service-Kultur.
    Ich möchte gar nicht wissen, wer heute mein server beim Essen ist und halte es für völlig überzogen, derartigen "Service", häufig sogar bis zum grenzwertigen schleppend, mit bis zu 20 (!!) % Tip zu honorieren.
    Der Amerikaner mag dieses System vollkommen normal finden, er kennt's ja nicht anders, für meinen Geschmack jedoch ist das falsch.



    ---- Entfernungen / Strecken


    Unterschätzt hatten wir bei der Vorbereitung der Reise, dass man für Entfernungen, die im Grunde "nur ein paar Meilen" betragen, stundenlang unterwegs ist.
    Nicht etwa, weil die Straße, die dann zur eigentlichen Sehenswürdigkeit führt, etwa eng, kurvig oder sonstwie gefährlich wäre, nein.
    Ich meine erst mal den normalen Highway zwischen Ort A und B, häufig schnurgerade, breit genug für 4 Spuren. Tempolimit zu 50% - 35 Miles p.h., also vergleichbar etwa dem, was man bei uns innerorts fahren darf.
    Es gibt Abschnitte, wo 45 Meilen gefahren werden darf, manchmal sogar 55 Meilen, aber man kommt einfach nicht wirklich vorwärts. Das nervt ohne Ende, denn man muss den Weg schließlich auch wieder zurück zur Unterkunft, man verbringt also unwahrscheinlich viel Zeit wirklich nur mit fahren.
    Im Übrigen hatten wir uns im Vorfeld der Reise extra ein (gebrauchtes) kleines Navi mit USA-Karten zugelegt - dieses hat allerdings nach der 2. Fahrt mit entsetzlichm Gestank aus dem Zigarettenanzünder den Dienst quittiert. Und - nein - man braucht nicht zwingend ein Navi.
    Im Grunde kann man so viel nicht falsch machen; irritiert hat uns allenfalls, das eben meistens nicht das "Endziel" mit angezeigt ist (wie ja in Dtl. üblich) sondern nur der nächste Ort - und wenn man den auf der Karte nicht so schnell findet, biegt man halt schon mal falsch ab.





    Wenn ich mir die Bilder jetzt allerdings so ansehe - war schon toll!!!!


    ;)
    VG
    Gusti & redfloyd

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  • Vielen Dank für diesen mal etwas anderen Bericht eines Landes von dem man oft träumt. Wer hat nicht schon gedacht, wie toll müßte es in Hawaii sein, da möchte ich unbedingt mal hin?
    Allerdings hab ich schon mehrmals davon gehört, dass nicht alles Gold ist was glänzt und darum bin ich gar nicht so verwundert über eure Eindrücke.
    Die Bilder sind trotzdem echt schön geworden, die Landschaft gibt ja auch einiges her.
    Schade ist, dass es soviel Geld und Nerven kostet um dann festzustellen; das ist nicht das was man erhofft hat.
    Nun, man hat es gesehen und will nicht nochmal hin. Gut dass es noch vieles gibt was man auch noch anschauen kann und vielleicht mehr eurem Glücksgefühl entgegenkommt, denn "euer" Hawaii klingt nicht nach schönem, relaxtem Urlaub, wobei es sicher interessant war.
    Danke für die Ehrlichkeit! LG Maxi.

  • Danke für den Bericht und die tollen Vulkanbilder.


    Hawaii stand noch nie auf meiner Wunschliste und jetzt noch nicht einmal auf der "eventuell doch noch ansehen Liste".
    Die Vulkane und die Lavafelder rundherum sind schon beeindruckend.

  • Auch von mir ein dickes Dankeschön für den ausführlichen, ehrlichen Bericht und die aussagekräftigen Bilder dazu. Ich kann mich Maxi nur anschließen und wünsche Euch künftig etwas mehr Glücksfeeling bei Euren künftigen Reisen.


    Hawaii war für uns in jungen Jahren das unerreichbare Traumziel schlechthin, Surfen, Beachlife, Aloha, Hulatanz, die Beach Boys in Waikiki und natürlich Elvis, das alles war das typische Hawaii Klischee für uns. Die Infos damals über Hawaii waren ja mehr als spärlich, es gab ja noch kein Internet und so blieb das Traum-Hawaii Bild noch lange in unseren Köpfen.


    Erst als Freunde in den 90iger Jahren von einem längeren USA Aufenthalt mit Stop auf Hawaii zurück kamen und uns von dort berichteten, samt der dazugehörigen obligatorischen Dias, bröckelte unser Traumbild langsam.
    Im Grunde genommen erzählten und zeigten Sie damals nicht viel anderes als Ihr in Eurem jetzigen Bericht.


    Je mehr Zeit verging und je mehr wir selbst in der Welt unterwegs waren um so weiter rückte Hawaii auf unserer Wunschliste nach hinten, noch dazu weil wir auch nicht wirkliche USA Fans sind.


    Aber es stimmt schon, je mehr man von der Welt gesehen hat, um so weniger tritt der Wow-Effekt ein. Das sollte aber kein Hinderungsgrund sein weiterhin zu verreisen und sich mit dem Gesehenen zufrieden zu geben. Jede Reise ist trotzdem irgendwie anders, spannend, aufregend und interessant, auch wenn es manchmal die Erwartungen nicht so erfüllt wie gedacht. Auch das ist eine Reiseerfahrung.


    Weiterhin schönes Fernweh und nochmals Danke für die Eindrücke Eurer Reise.

  • Quote from redfloyd

    Fazit
    Für unseren Geschmack jedoch gewöhnungsbedürftig, die häufig laute und überschäumende "Hi - so nice - so great - how are you today.... " Service-Kultur.
    Ich möchte gar nicht wissen, wer heute mein server beim Essen ist und halte es für völlig überzogen, derartigen "Service", häufig sogar bis zum grenzwertigen schleppend, mit bis zu 20 (!!) % Tip zu honorieren.
    Der Amerikaner mag dieses System vollkommen normal finden, er kennt's ja nicht anders, für meinen Geschmack jedoch ist das falsch.
    Gusti & redfloyd


    Mit hat euer Bericht auch sehr gut gefallen. Ich vermissen nur ein paar Fotos mit Einheimischen. Gibt es die noch auf den Inseln, oder sind sie ins Festland übergesiedelt, oder sind sie so selten oder fotoscheu, dass, man sie nicht vor die Linse kriegt?


    Ich muss dir sagen, dass mir die Freundlichkeit der Bedienung in US Restaurants gut gefallen hat. Auch freut es mich, wenn er sich bei uns persönlich vorstellt. Mir schmeckt das Essen einfach besser, wenn ich auf eine freundliche Weise bedient werde, was man oft bei uns in D vermisst.


    Über die Bedeutung von "Tip" in den US wird im Internet viel geschrieben und interpretiert. Der Tip im Restaurant hat nicht die gleiche Bedeutung wie das Trinkgeld bei uns, so heißt es. Es ist vielmehr ein nicht genau festgelegtes Honorar, ist also von fundamentaler Bedeutung für die Bedienung. Im Raum Chicago stand auf der Rechnung, dass ein Tip in der Größenordnung von 18 - 22% empfohlen wird. In Florida wurden 15 - 18% vorgeschlagen. Wir haben den Tip auch dementsprechend der Bedienung zugesteckt - gegen ein herzliches Dankeschön.
    Wenn ich die Preise in den Foodstores auf Hawaii sehe, kann man von sehr hohen Lebenshaltungskosten ausgehen. D.h., entsprechend hoch sollte auch der Tip ausfallen.


    Viele Grüße
    horas

  • Auch mir hat der ausführliche Bericht sehr gefallen und das ebenfalls gezogenes Fazit aus der Reise.
    Die Bilder sind wirklich sehr schön, aber auf meiner Reisewunschliste steht Hawaii auch nicht unbedingt.
    Großen Respekt, bis hin zu "Da kriegt mich keiner hin !" , hätte ich gerade auch bei den brodelnden Lavastellen.


    Auch wenn es wahrscheinlich nicht mehr zu Eurem Reiseziel wird, war die Reise für mich
    (durch Euch) sehr interessant, unterhaltsam und auch schön anzusehen, dafür Danke.

    Liebe Grüsse Bigi :)


    Nichts ist in der Fremde exotischer als der Fremde selbst. (Ernst Bloch 1885-1977)

  • Danke für Euer aller feedback!!!


    Ja, so im nachhinein liest sich das eine oder andere schon, als ob's nun gar nicht toll gewesen wäre - ganz stimmt der Eindruck natürlich nicht - es war durchaus schön und ich möchte es keinesfalls schlechter reden, als es war.
    Viele wunderbare Eindrücke gab es ohne Zweifel.


    Für Natur- und Wanderliebhaber, Wassersportler sowieso, kann es durchaus ein Traumziel sein.
    Wir hatten uns ja im Vorfeld schon sehr genau informiert, wussten daher in etwa, was uns erwartet - von der Landschaft bis zum Regen.
    Als "romantischer Südseeurlaub" war es nie geplant, wohl aber hatte ich durchaus vor, öfter im Meer zu baden. Das hab ich dann tatsächlich nur einmal geschafft - mir war einfach der Wellengang to much.


    Doch man hofft irgendwie ja doch, dass die Erwartungen dann positiv übertroffen werden - und das war ganz einfach nicht der Fall. Irgendwie hat das letzte Quentchen Zufriedenheit gefehlt, diese Tiefenentspannung, die man an "geliebten" Urlaubsorten empfindet und sich aus dem Herzen sagt - ja - hierher möchte ich wieder kommen.



    Quote from horas

    Mit hat euer Bericht auch sehr gut gefallen. Ich vermissen nur ein paar Fotos mit Einheimischen. Gibt es die noch auf den Inseln, oder sind sie ins Festland übergesiedelt, oder sind sie so selten oder fotoscheu, dass, man sie nicht vor die Linse kriegt?


    Das mit den Einheimischen kann ich irgendwie schwer beurteilen.... Wir sind auf jeden Fall in 2 Hotels auf Big Island gewesen, die von einer hawaiianischen Familie geführt werden. Aber inwieweit nun Mitarbeiter vor Ort tatsächlich "reinblütige" Hawaiianer waren.... schwer zu sagen. Rein von der Optik her hätte ich bei einigen im Service schon darauf getippt.
    Ansonsten im täglichen Bild auffällig waren mir die Menschen eher nicht - durchschnittliche Amerikaner aller Schattierungen nach meinem Dafürhalten, nicht mal auffällig füllig :D .
    Besondere "Szenen", die es wert gewesen wären, zu fotografieren, sind mir nicht aufgefallen.



    Quote from horas

    Ich muss dir sagen, dass mir die Freundlichkeit der Bedienung in US Restaurants gut gefallen hat. Auch freut es mich, wenn er sich bei uns persönlich vorstellt. Mir schmeckt das Essen einfach besser, wenn ich auf eine freundliche Weise bedient werde, was man oft bei uns in D vermisst.


    Über die Bedeutung von "Tip" in den US wird im Internet viel geschrieben und interpretiert. Der Tip im Restaurant hat nicht die gleiche Bedeutung wie das Trinkgeld bei uns, so heißt es. Es ist vielmehr ein nicht genau festgelegtes Honorar, ist also von fundamentaler Bedeutung für die Bedienung. Im Raum Chicago stand auf der Rechnung, dass ein Tip in der Größenordnung von 18 - 22% empfohlen wird. In Florida wurden 15 - 18% vorgeschlagen. Wir haben den Tip auch dementsprechend der Bedienung zugesteckt - gegen ein herzliches Dankeschön.
    Wenn ich die Preise in den Foodstores auf Hawaii sehe, kann man von sehr hohen Lebenshaltungskosten ausgehen. D.h., entsprechend hoch sollte auch der Tip ausfallen.


    Viele Grüße
    horas



    Doch, ich hab da ein Problem mit. Zum Einen waren die auswendig und in rasendem Genuschel abgespulten "Vorstellungssätze" derart einstudiert - da war nichts persönliches dabei. Natürlich nicht unfreundlich, gar nicht, aber es gehört halt zum Programm - nicht mehr, nicht weniger. Und bei gefühlt jedem 3. Bissen, den man gerade kaut, immer wieder reflexartig gefragt zu werden und antworten zu müssen, dass alles "fine" ist, hat mich irgendwann doch genervt.


    Das System verstehe ich so, dass "Arbeitgeber" sich darauf ausruhen, dass der Kunde für seinen Mitarbeiter aufkommt und nicht er.
    Machen wir mal ne simple Rechnung bei einem ganz durchschnittlichen Restaurant:
    An einem Tisch speisen nach unserer Beobachtung durchschnittlich 4 - 6 Leute (Familie, Freunde, ect., Paare haben wir eher selten gesehen)
    Diese produzieren eine Grundrechnung irgendwo im Bereich zwischen 80 und 120 Dollar (wir sind zu zweit selten unter 50 geblieben). Nehmen wir ein Mittel von 100 Dollar an und ein Tip von 18% - also 18 Dollar pro Tisch.
    Der Tisch ist - pro Arbeitsschicht unseres Servers - vielleicht 4mal besetzt - sind wir schon bei 72 Dollar.
    Nun bedient unser Server ja nicht nur einen Tisch - nehmen wir an, er ist für 5 Tische zuständig - macht 360 Dollar.
    360 Dollar Tip an EINEM Arbeitstag.
    Nehmen wir an, unser Server arbeitet nur an 15 Tagen im Monat - sind das 5400 Dollar - bei 20 Arbeitstagen 7200 nur aus dem Tip allein !!!!!!!
    Wahrscheinlich muss unser Server davon noch etwas den Hilfskräften/Abräumern abgeben - trotzdem, selbst wenn er nur ein Drittel davon behält - ich find das am Ende für nen ungelernten Job ziemlich üppig.


    Aber sei's wie's sei


    LG
    Gusti

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