Teil 1
Hallo meine Lieben!
Seit Freitagnacht bin ich von meiner 3 wöchigen Korearundreise wieder zu Hause.
Dieser Bericht wird etwas länger, da ich gerne sehr ausführlich schreibe und gerne auch mal ins Detail gehe. Deshalb kann es sein, dass ich den Bericht auch etwas aufteilen werde Ich werde erst den Bericht mit unseren Stopps beschreiben und dann noch etwas über das Land (bzw. meinen Empfindungen) selbst.
Am Sonntag, den 24 Juli flogen wir um 10:30 Uhr von München nach London und gleich im Anschluss nach Seoul. Flugzeit war okay, 1:30 Uhr bis nach London und nach Seoul (Incheon International Airport) waren es dann gute 10 Stunden und 30 Minuten. Als wir ankamen war es dann 08:00 Uhr Früh und wir waren auch dementsprechend müde. Den Mitarbeitern im Hotel habe ich bereits bei der Buchung Bescheid gegeben, dass wir früher ankommen werden.
Vom Flughafen aus fuhren wir mit dem Airex (Airport Express) zur Seoul Station. Das dauerte gut 45 Minuten. Von dort aus fuhren wir mit der U-bahn zur gewünschten Haltestelle.Wir haben uns mit der Reiseplanung echt viel Zeit gelassen und waren gegen Schluss ziemlich unter Zeitdruck, uns ist dann erst im Flugzeug aufgefallen, dass wir eigentlich keine Ahnung haben, wie wir zum Hotel kommen Aber doch das war kein Problem, Korea ist das Land des High-Speed Internet und es ist nahezu überall möglich, kostenfrei ins Internet zu gehen. Wir fanden das Hotel also doch recht schnell. Jedoch waren die Mitarbeiter unserem Wunsch, das Zimmer früher zu beziehen, nicht nachgekommen. Das Gepäck konnten wir im Hotel lassen und wir gingen nochmal raus die Gegend erkunden. Nach so einem langen Flug sieht und fühlt man sich dementsprechend - ich war extrem genervt. So richtig ins Zentrum wollte ich so nicht, also schlugen wir die Zeit tot. Was uns gleich aufgefallen ist, war die riesige Anzahl an Coffeeshops. Ich habe noch nie so viele Coffeeshops auf einmal gesehen. Unglaublich. Also saßen wir uns wo rein und haben gewartet. Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit waren extrem - wir sahen nach einer halben Stunde aus als wären wir einen Marathon gelaufen. Die beste Reisezeit für Korea wäre eigentlich auch der Frühling oder der Herbst. Aber da es nun mal nicht anders geht - wir hatten trotzdem eine tolle Zeit.
Wir haben die ersten 4 Tage in Seoul verbracht. Besucht haben wir das Museum von König Kim Sejong (der unter anderem auch aktiv bei der Entwicklung des koreanischen Alphabets beteiligt war) und von Koreas Nationalhelden Admiral Jin - Sunsin. Von beiden steht eine Statue in Seoul - direkt darunter befindet sich das Museum.
Das Highlight unseres Seoul Aufenthaltes war das DMZ. Die Grenze, die am strengsten bewacht ist. Wir haben diese Tour bereits vor unserem Abflug gebucht. Dafür wurden wir schon um 07:00 Uhr früh im Hotel abgeholt und fuhren mit einer kleinen Gruppe direkt dorthin. Den Reisepass mussten wir mitnehmen, da das Militär diesen kontrolliert. Uns wurde auch gesagt, dass wir keine Fotos von Soldaten oder militärischen Einrichtungen (Überwachungshäuschen etc.) machen dürfen. Dabei wäre das sehr interessant gewesen, auch wenn der Anblick des langen Stacheldrahtzaunes mit den vielen Überwachungshäuschen teilweise echt gruselig war. Wenn man bedenkt, dass auf der anderen Seite solch schlimme Zustände herrschen,.. nicht schön.
Die Reise beinhaltete die Besichtigung der Station Dorasan. Einst existierte eine Verbindung nach Nordkorea. Doch nun kann man nur noch zu dieser Station fahren, wenn man das DMZ selbst besuchen will (DMZ Train). In der Station selbst gibt es sogar noch den Einreisestempel nach Nordkorea, welchen wir uns als Erinnerung in unseren Reiseführer gemacht haben.
Danach fuhren wir zur Aussichtsplattform, wo wir einen Blick nach Nordkorea werfen konnten. Leider hatten wir kein schönes Wetter, somit konnten wir das "Propaganda-Dorf" mit der Nordkoreanischen Flagge nur durch ein Fernrohr sehen. Unser Gruppenleiter sagte uns, dass man manchmal die Propaganda Musik hören kann. Wenn dies der Fall sein sollte, würden sie K-Pop spielen.
Anschließend fuhren wir noch zum dritten Inflitrationstunnel. Wir durften mit einem Helm auf dem Kopf einen Teil des Tunnels durchlaufen. Bis jetzt wurden 4 Tunnel gefunden, die Südkoreaner vermuten aber, dass noch mehr Tunnel existieren. Da wir nichts in den Tunnel mitnehmen durften, gibts auch dort leider keine Fotos.
Außerdem sind wir zur Plattform des Seoultowers gelaufen (aber nicht mit dem Lift ganz nach oben gefahren) und haben den Palast Distrikt besucht. Wir haben zwei Paläste besucht: Den Geyongbokgung Palace und den Deoksugung Palace. Mir persönlich gefiel das sehr gut, ich mag es, Paläste zu besuchen. Vor dem Deoksugung Palace finden auch mehrmals täglich Wachablösen statt, bei denen man auch zusehen kann. Was ich ganz toll fand war, dass die "Wachen" sich danach hinstellen und mit den Kindern und den Touristen fotografieren lassen.
Nach ein paar wundervollen Tagen in Seoul fuhren wir mit dem KTX (Hochgeschwindigkeitszug) nach Busan (im Süden). Wir haben uns im vorab im Internet erkundigt, was die Zugtickets in etwa kosten. Wir fuhren mit der U-Bahn also zur Seoul Station und gingen zum Bahnhof. Als wir die Tickets kaufen wollten, wurde uns erst ein viel höherer Preis genannt. Als wir dann gesagt haben, dass wir auf Korail gelesen haben, dass es günstiger sei, hat sie uns die Tickets um diesen Preis gegeben. Doch als wir dann in den Zug gestiegen sind, wussten wir auch, warum sie uns erst den höheren Preis verrechnet hat: In der zweiten Klasse war kein Platz mehr frei, also hat sie uns in die erste Klasse gebucht, welcher auch Sitzplätze beinhaltet. Somit waren wir nun in der zweiten Klasse - ohne Sitzplatz. Wir durften also zwischen unserem Gepäck stehen bleiben. Ein Mann war ebenfalls bei uns, der hatte einen Klappstuhl dabei. Ich saß mich in einen kleinen Gepäcksraum und versuchte aus der Situation das Beste zu machen. Die Fahrt ging ja nur zweieinhalb Stunden. Allerdings bot uns der nette Mann nach einer Weile seinen Platz auf dem Klappstuhl an. Während sich mein Partner drauf saß, versuchte der Mann mit mir eine Unterhaltung anzufangen, was echt total super war. Er erklärte mir, dass er Ubahn Lockführer in Seoul ist und das sein Hobby die Astrologie ist. Dann durfte ich mich auch noch auf den Klappstuhl setzen. Als er dann in Daegu aussteigen musste, leerte sich der halbe Zug. Wir waren uns nicht sicher, ob wir nun auf einen Platz sitzen durften oder nicht. Ein Schaffner kam zu uns her und meinte, wir sollen uns ruhig hinsetzen. Ich fand das wirklich sehr nett, dass er extra zu uns hergekommen ist um uns das zu sagen. Das ist nicht selbstverständlich.
Wir sind in Busan angekommen - das Hamburg Südkoreas. Unser Hotel war mitten im Zentrum. Was uns dort als erstes aufgefallen ist: Ein überdimensional großes Einkaufszentrum. Die Lotte-Mall. Lotte ist ein Mulitkonzern und wir haben schon viele Produkte gesehen, auf dem das Logo LOTTE abgebildet ist. Ein Einkaufszentrum dieser Größe habe ich noch nie zuvor gesehen. Es hat sogar ein eigenes Kino und eine Ausichtssplattform auf dem Dach.
In Busan besuchten wir den Haeundae Beach - der wohl bekannteste Strand in ganz Korea. Da wir ja in der absoluten Hochsaison dort waren, war der Strand vor lauter Sonnenschirmen nicht mehr zu sehen. Aber es war wahnsinnig beeindruckend. Man sieht den Strand und im Hintergrund säumen sich die Hochhäuser aneinander. Wir sind dann dort gleich ins Aquarium gegangen. Allerdings war das nicht so toll, da es schon ziemlich klein war und der Eintritt recht viel gekostet hat. Selbstverständlich haben wir noch einen Abstecher zu einem der größten Fischmärkte gemacht - dem Jagalchi Fischmarkt. Für mich als Tierfreund war der Anblick doch nicht immer ganz so schön, aber was macht man nicht alles. Es war unglaublich - ich habe so etwas noch nie gesehen. Die Leute sahen die Kamera dort ebenfalls nicht so gerne, aber das war mir schon recht so.
Wir besuchten außerdem noch den Taejongdae-Park. Der ist nicht sehr überlaufen und wir genossen einen schönen Rundgang dort. Außerdem gingen wir noch zum Busan Tower. Doch diesmal fuhren wir mit dem Lift ganz rauf. Das hat sich wirklich gelohnt. Vor allem sieht man dieses riesige Einkaufszentrum Das ragt einfach über allem aus dem Stadtbild.
Nachdem wir in Busan waren fuhren wir nach Gyeongju. Diese Stadt wird als Museum ohne Dach bezeichnet. Was auch wirklich der Fall ist. Man erreicht Gyeongju mit dem Zug. Dazu mussten wir erst nach Daegu fahren und von dort aus stiegen wir in einen Bummelzug um. Das war glaub das einzige mal, dass ich kein Internet hatte Erst dachte ich mir "Wo sind wir denn hier angekommen?" - denn der Ort selbst sah auf den ersten Blick wirklich nicht schön aus. Doch wenn man etwas weiter in den Ort hineinlief, sah man schon die ersten Hügelgräber. Je höher der Hügel, desto wichtiger war die Person. Wir hatten ein Hügelgrab direkt vor unserem Hotelfenster. Oder besser gesagt, vor unserem Motel. Korea ist voll von Love-Motels. Das Motel war wirklich in Ordnung und sehr sauber. Auch wenn ich erstmal laut loslachen musste, nachdem was man hier im Zimmer alles bereitgestellt bekommt.
In Gyeongju haben wir das Nationalmuseum besucht (die Museen in Korea verlangen normalerweise keinen Eintritt, sind extrem modern und alles ist auch in Englisch erklärt) und einen der großen Hügelgräberparks. In ein Hügelgrab konnte man sogar "hineingehen" - es wurde dort gezeigt, wie so etwas aufgebaut war. Es war wirklich extrem interessant und ich würde wirklich allen empfehlen Gyeongju einzubauen. Es ist ein sehr schöner Ort wo es auch definitiv mehr zu sehen gibt. Da wir nur zwei Tage dort waren, haben wir die Tempel und ein paar andere Parks ausgelassen.