Ich war gestern interessierter Zuhörer einer Podiumsdiskussion zum Thema "Schlechte Nachrichten Tag für Tag. Wie populistischist der Bildjournalismus?", die in der Wiener Galerie Westlicht im Rahmen der "World Press Photo" stattfand. Die Diskussionsteilnehmer kamen aus dem wissenschaftlichen und journalistischem Umfeld.
Hier ein interessanter Teilaspekt der Veranstaltung:
Im Rahmen der Diskussion wurden auch Ikonen des Bildjournalismus besprochen, unter anderem das Bild vom Napalmmädchen des vietnamesischen Fotografen Nick Ut. Was mir bisher nicht bewusst war: Das Bild wurde vor seiner Veröffentlichung beschnitten, was die Bildaussage komplett verändert hat. In der veröffentlichten Version wirken die Napalmwolken viel bedrohlicher, außerdem fehlt dem Originalbild jegliche Dramatik, weil am rechten Bildrand ein Reporter seelenruhig die Filmrolle wechselt.
Auch die Behauptung, dass das Bild wesentlich dazu beigetragen hat, den Vietnamkrieg zu beenden, weil durch seine Veröffentlichung in den USA die Stimmung kippte, ist nicht haltbar.
Hier noch ein Artikel, der sich dem Bild widmet und beide Versionen zeigt:
https://www.welt.de/geschichte/art…m-Maedchen.html