Wer macht HDR Bilder

  • Du, ich hab sogar ein gutes und kompaktes Stativ dabei gehabt. Dafür habe ich tatsächlich mal tief in den Geldbeutel gegriffen. Aber wie du schon schreibst, ich hab von HDR keine Ahnung und die Welt geht für mich nicht unter, nur weil ich dieses Bild nicht geschossen habe.
    Vielleicht kommt irgendwann ein gewisser Leidensdruck, der mich umdenken läßt. Einfach mal abwarten 8)
    Ich bleib da locker.

  • Hi,


    na ja Hexenwerk ist HDR nicht, aber die Erfahrung zeigt, dass HDR-Fotografen, die sich nicht zuerst mit den Grundlagen beschäftigt haben immer wieder wieder die gleichen Fehler machen und nicht wissen, wie sie die typischen HDR-Artefakte anschließend wieder los werden (Bonbonfarben, Halos an Kontrastkanten, bräunlicher, verrauscher Himmel, kraftlose und kontrastarme Anmutung, etc). Dabei wäre das wirklich leicht zu vermeiden und HDR wäre eine wertvolle Erweiterung des Werkzeugkastens.


    Ciao
    HaPe

  • Gerade für Smartphones gibt es eine schöne App: Snappseed
    Klar ist es Geschmackssache, aber ich benutze das ab und zu Mal. Es sind schöne Effekte, die man aber nicht ständig verwenden sollte. Und ja, HDR macht die Fotos unnatürlich, das soll es ja auch. Nicht jedem gefällt es, aber das ist doch immer so, es gibt Befürworter und Verweigerer.
    Hier mal ein Beispiel vom Engl.Garten in München:

  • Und ja, HDR macht die Fotos unnatürlich, das soll es ja auch.

    Ich vermute mal, daß du die, wie immer, sehr ausführlichen Postings von HaPe nicht gelesen hast. Dann würdest du nämlich feststellen, daß man mittels HDR eigentlich das Gegenteil erreichen möchte, wenn die Aufnahme mit einer einzigen Belichtung oder anderer Hilfmittel so nicht realisierbar ist.
    In den beigefügten Bildern sieht man z.B. diese furchtbar ausgefressenen Lichter im Himmel. Eigentlich ist das ein Grund, wo bei bestimmten Fällen eben HDR zum Einsatz kommt, damit dies NICHT passiert. ;)

  • Ich liebe Snapseed und verwende auch das, was in Snapseed HDR heißt. Dabei handelt es sich allerdings im besten Fall um eine Simulation eines HDR-Effekts. Als Ausgangsmaterial dient ein (!) JPG, das - vor allem, wenn man es mit dem Smartphone gemacht hat - einen sehr begrenzten Dynamikumfang hat. Das Ergebnis kann hübsch aussehen, wenn man's nicht übertreibt, hat aber - mmg. nach - in einer HDR-Abhandlung auf dem Niveau dieses Threads nichts verloren.

  • Hi,

    Jeder hat eine andere Meinung zu HDR-Bilder .. und ICH wollte bei MEINEM Bild diesesn Effekt mit dem"angefressenen" Himmel ;)

    jeder kann machen was er will. Die Botschaft sollte sein: Verfremdete Bilder mit ausgefressenen Lichtern oder kruden Farben haben nichts mit der HDR-Technik zu tun. Man braucht dazu weder Belichtungsreihen (was eine Grundvoraussetzung der HDR-Technik ist) noch sonst irgend etwas HDR-spezifisches.


    Solche verfremdeten Bildern können (!) aber aus einer HDR-Bearbeitung purzeln, wenn man die Regler bis auf Anschlag schiebt und sich um die HDR-Technik schert. Deshalb fände ich es treffender wenn man schreibt: "Das ist meine Verfremdung" und nicht "Das ist meine HDR-Bearbeitung", denn mit "high dynamic range" hat das nicht zu tun. Wenn mehr ausgefressene und abgesoffene Bereiche im Bild sind als man erwarten würde, dann ist das eher ein Zeichen für eine "low dynamic range" Bearbeitung ... also genau dem Gegenteil von HDR.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo,


    um die Eingangsfrage von Erhard nochmal aufzugreifen: Ist es tatsächlich so, dass niemand die (seriöse) HDR-Technik nutzt? Auch die ambitionierten Landschafts- und Reisefotografie unter uns nicht?


    Ciao
    HaPe

  • Anscheinend nicht. Aber ich kann nur für mich sprechen und ich gehe viel lieber fotografieren als Zeit vor dem Rechner zu verbringen. Sämtliche Fotografie-Genres die hohen technischen Aufwand und den Erwerb von Expertentum voraussetzen, sind für mich völlig uninteressant. Irgendwer hat mal gesagt: "Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen."

  • Nein. Wie schon geschrieben, schreckt mich da die Bearbeitung am Computer ab. Ich weiß, daß ich mir dadurch schon einige Aufnahmen versaut habe oder gar nicht erst abgelichtet, aber damit kann ich leben. Ich fange gerade erst an, mich mit ein paar Tricks in PS zu beschäftigen, das reicht für's Erste. HDR muß warten.

  • Noch mal eine Gegenfrage an den Fachmann HaPe:
    Wie oft ist es dir auf Reisen passiert, daß du tatsächlich auf diese Technik zurückgreifen mußtest/konntest?
    Hier oben auf dem platten Lande, kann ich gut mit einem Grauverlaufsfilter schummeln. Das merkt niemand ;)
    Aber gut, Grauverlauf hat natürlich seine Grenzen... :thumbdown:
    In Innenräumen stell ich mir das schon etwas komplizierter vor, da man bei Besichtigungen ja nicht unbedingt die Räumlichkeiten für sich hat. Was macht man, wenn ständig Menschen im Motiv "stören"?

  • Wie oft ist es dir auf Reisen passiert, daß du tatsächlich auf diese Technik zurückgreifen mußtest

    Die Frage zielt ja ein wenig in die Richtung, ob die Notwendigkeit besteht, HDR anzuwenden oder ob man so etwas nicht meist einfach aus reinem Spaß an der Freude macht. Zumindest interpretiere ich das so. HDR "bloß so" anzuwenden, ist für mich, wie wenn sich jemand eine Hilti kauft, weil er gerne ohne praktische Anwendung Löcher in Wände bohrt. :)

  • Aus Spass macht das wohl niemand, zumindest wenn die Frage nach "seriöser" HDR Technik gestellt wird. Es ist immer besser, wenn man es mit einer Aufnahme "packen" kann, besonders wenn Bewegung im Spiel ist. Ich bastel mir den Verlaufsfilter ja auch nicht vor's Objektiv, weil es irgendwie wichtig oder gar professionell aussieht :D

  • Hi kiki,


    okay, aber meine Frage bleibt weiterhin offen: Wer nutzt HDR?


    Wie oft ist es dir auf Reisen passiert, daß du tatsächlich auf diese Technik zurückgreifen mußtest/konntest?

    Belichtungsreihen mache ich auf Reisen oft. Meist sogar ohne in der konkreten Situationen großartig abzuwägen, ob dies nun wirklich erforderlich ist oder nicht und ohne die Zielsetzung final festzulegen. Umschaltung von Einzel- auf Serienbild und Anzahl einer 3- oder 5- Bilder-Serie ist quasi ein Handgriff. Spätestens seit dem die Nikon D810 immer häufiger auf Reisen mit darf und älteren Kameras (sogar die D3s) immer häufiger zuhause bleiben müssen, stelle ich aber immer öfter fest, dass dies reichlich überflüssig ist. Meist ist die "mittlere" Belichtung die richtige und den Rest kitzelt man problemlos aus den RAW-Reserven.


    Hinzu kommt, dass sich aber - natürlich - mit HDR eine andere Anmutung einstellt als ohne HDR (deshalb nutzt man die Technik ja). Wenn nun einzelne Bilder aus einer längeren Serie eine andere Anmutung haben, dann kommst dies meist nicht so gut. Deshalb ist es schwierig einzelne HDR-Aufnahmen in eine längere LDR-Serie einzustreuen. Entweder es wandern dann alle Bilder einer Szene durch das HDR-Tool, oder das einzelne Bild benötigt sowieso eine Sonderbehandlung (z. B. weil es ausbelichtet an die Wand soll).


    Unterm Strich ist es vielleicht eines von 300 oder 500 Urlaubsbilder, dem ich eine HDR-Bearbeitung angedeihen lasse - viel weniger als Belichtungsreihen, die von Reisen mitbringe. Ganz anders sieht es aus bei Architektur-Innenaufnahmen. Hier geht die HDR-Quote meist Richtung 100% ... nicht nur um das leide "Fenster-Problem" zu lösen, sondern auch um vorhandene Raumbeleuchtung besser in den Griff zu bekommen.


    Bilder (in diesem Fall ungenutzte Belichtungsreihen) "auf Halde" zu produzieren, ist nicht schlimm. Ich habe in den letzten 12 Jahren aus aller Welt Panorama-Aufnahmen mitgebracht, ohne wirklich zu wissen, was später damit einmal passieren wird. Jetzt erst so langsam finden sie den Weg auf Papier hinter Acryl oder auf Dibond an meine Wand. Ich bin wirklich froh, dass der Fundus an brauchbarem Material so groß ist. Damit werde ich noch viele Jahre Spaß haben und werde alte Reisen neu nach-erleben können.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo,
    na ja, Belichtungsreihen mache ich unterwegs auch oft, vor allem, wenn ich unterwegs nicht die Muße habe, sprich, ich nicht alleine unterwegs bin. Meist ist es aber so, dass dann eines der Bilder für mich ausreicht.


    Gerade gestern hatte ich im Wald ein Motiv, welches ich nicht so einfach umsetzen konnte. (Ich war alleine mit einer Fotofreundin in Meck-Pomm und wir hatten viel Zeit). Leider ist mir ein Fehler unterlaufen und ich kann dieses Motiv nun doch nicht umsetzen und somit ist es für die Tonne. Es ging um eine größere Öffnung in einem dicken Baumstamm, durch die Öffnung schimmerten weitere Bäume und ich wollte dies mit dem Baumstamm scharf bekommen. Dazu nutze ich dann Photomerge. Aber das hat mit HDR so wie es die meisten hier verstehen nicht viel zu tun. Man sähe es nämlich nicht großartig.


    Viele Grüße
    Petra