• Nachdem das Völkerkundemuseum eine Zeit lang geschlossen war, hat es vor kurzem unter dem neuen Namen "Weltmuseum Wien" wieder geöffnet. Das Museum befindet sich in der Hofburg. Gegründet wurde es von Erzherzog Franz Ferdinand, das ist der, der 1914 in Sarajevo den Startschuss zum 1. Weltkrieg abgekriegt hat. Einige Jahre zuvor hat sich der österreichische Thronfolger mit großer Entourage auf eine zweijährige Weltreise begeben, deren Zweck war


    -) möglichst alle Tiere abzuknallen, die ihm vor die Flinte liefen
    -) sich darüber zu beklagen, dass es nirgends so schön und kultiviert ist wie zu Hause, und
    -) allerlei Kram zu erstehen.


    Wer mag, kann sich davon überzeugen, dass der Herr Thronfolger so gar nicht weltoffen sondern ein ziemlich arroganter Ungustl war. Seine Aufzeichnungen wurden 2003 unter dem launigen Titel:


    „Die Eingeborenen machten keinen besonders günstigen Eindruck“: Tagebuch meiner Reise um die Erde 1892–1893."


    veröffentlicht. Wieder zu Hause angekommen, wusste er nicht, wohin mit all dem Zeug (Totenmasken aus Mexiko, die Federkrone Moctezumas, Gebrauchsgegenstände aus Japan, China, Indien, Indonesien, u.v.m.). Deshalb gründete er das Museum, dessen Sammlung laufend erweitert wurde (unter anderem um die Objekte des Seefahrers James Cook) und die eine respektable Größe erreicht hat.


    Das Gebäude - wie gesagt Teil der Hofburg - ist ausgesprochen beeindruckend und die Ausstellung modern aufbereitet. Auch Themen wie Kulturkampf, Kolonialismus und Restitution finden im neuen Museum ihren Platz.



    Hier ein paar interessante Artikel über das Museum:


    http://www.stadt-wien.at/kunst…m-voelkerkundemuseum.html
    https://derstandard.at/2000066…ng-bei-Licht-und-Schatten








  • In meinem Wien war gestern Marathon. Mehr als 40.000 Läufer aus 130 (!) Ländern waren bei den Bewerben (Marathon, Halbmarathon, Staffelmarathon, 10-Kilometer-Lauf und Jugendbewerbe unterwegs, 8.236 Personen haben sich für die volle Distanz angemeldet. Der Marokkaner Salaheddine Bounasser hat alle Kenianer und Äthiopier hinter sich gelassen und mit 2:09:29 gewonnen. Ich hab ein bisserl fotografiert:


    Die Spitzengruppe ungefähr auf halber Strecke:








  • Am Samstagvormittag bin ich wieder mal in einem Kaffeehaus versumpert (wienerisch für hängengeblieben). Ich bin um 9 Uhr rein und wollte nur einen kleinen morgendlichen Imbiss nehmen. Und im Nu war's Mittag. Hätte ich nicht Verpflichtungen gehabt, dann hätte ich wahrscheinlich ein kleines Gulyas und ein Bier bestellt und wäre noch geblieben.


    Das Sperl ist ein herrlicher Ort und seit 1880 Teil der Wiener Kaffeehaustradition. Zahlreiche Erzherzöge, Literaten und Künstler (u.a. die Komponisten Franz Léhar und Emmerich Kalmann) hatten (und haben) das Sperl zu ihrem zweiten Wohnzimmer gemacht.


    Café Sperl
    Gumpendorferstrasse 11, A-1060 Wien
    http://www.cafesperl.at/index.html








    Kernöleierspeis' (Rührei mit Käse, Kürbiskernen und Kernöl)

  • Der Marokkaner Salaheddine Bounasser hat alle Kenianer und Äthiopier hinter sich gelassen und mit 2:09:29 gewonnen.

    Es hat mir ja ein klein bisschen leid getan. Denn sonst kann ich mich fast immer drauf verlassen, auch in Linz: Kenia gewinnt fast immer. :)
    LG Quaxi

  • Am nördlichen Stadtrand von Wien befindet sich das Weindorf Stammersdorf. Hier, am Fuße des Bisambergs, findet man viele Weinbau- und Heurigenbetriebe. Stammersdorf ist ein Heurigenort für Einheimische, Reisebusse wie in Grinzing oder Neustift am Walde gibt es keine. In der Stammerdorfer Kellergasse, die als schönste der Stadt gilt, finden jedes Jahr zwei Feste statt: Im Frühling gibt es das "Mailüfterl" und im Herbst die "Stürmischen Tage", die nach dem Getränk Sturm benannt sind, dem Neuen Wein, der sich noch in Gärung befindet.


    Hier ein paar Impressionen vom Mailüfterl:




    Blick von den Hängen des Bisambergs über Wien



    In der Kellergasse



    Die heißt wirklich so!



    Die Städter nutzen jede Gelegenheit, ihre Tchibo- und Aldi-Dirndln auszuführen




    Und warum net?!



    Gebackene Mäuse



    Manche wollen hoch hinaus



    Welschriesling, Gelber Muskateller, Nusskipferl, Mohnzelten

  • Seid wann verkauft Tchibo denn Dirndl?

    Mindestens seit 2011. In Wien gibt's ja im Herbst die "Wiener Wies'n", da ist es auch für Einwohner eines an sich recht urbanen Lebensraumes mit fast 2 Millionen Einwohnern sehr praktisch, dass man sich im Kaffeeladen oder Supermarkt eine passende Verkleidung kaufen kann. Und wenn das Ding dann im Kasten hängt, nutzt man jede Gelegenheit, es zu tragen.


    Von der Wiener Wies'n wird's hier keinen Bericht geben, und wie ich dazu stehe, dass sich moderne Stadtmenschen so einen pseudofolkloristischen, patriotischen, neobiedermeierlichen Fetzen kaufen, ist jetzt auch bekannt. Bitte keine Diskussionen. Zumindest nicht hier.

  • Ich wollte auch keine Diskussion entfachen, sondern habe mich nur gewundert. Aber klar, hier im hohen Norden würde sich ja keiner ein Dirndl oder eine Lederhose kaufen, das trägt man hier nicht, höchstens zu Pseudo-Veranstaltungen. :roll:


    Ich dachte immer, dass man auch in Österreich Dirndl trägt und nicht nur in Bayern.Würde mich aber auch über Wiener Wiesn Bilder freuen. :)


    Viele Grüße
    Petra

  • Am nördlichen Stadtrand von Wien befindet sich das Weindorf Stammersdorf. Hier, am Fuße des Bisambergs, findet man viele Weinbau- und Heurigenbetriebe.


    Wie schön!
    Das ist ein guter Tip, den ich bei Gelegenheit sicher brauchen kann - denn es ist für September eventuell eine kleine Mädelstour in's schöne Wien angedacht.
    September sollte ja dann passen.
    Oder darf der Touri nur nach Grinzing und Ihr bleibt lieber unter Euch ?? :P


    Eigentlich würde ich am liebsten alle Deine hier vorgestellten Tip's ansehen, aber da werden meine Weiber streiken, denn die möchten ja erst mal zu den "üblichen" Highlights.


    LG
    Gusti

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    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Oder darf der Touri nur nach Grinzing und Ihr bleibt lieber unter Euch ??

    Nein, nein! Sonst hätte ich den Tipp ja für mich behalten. Als PN gibt's gerne noch weitere Heurigentipps.


    Als Wiener musst du durch diesen alten Gag: Kommen da die Bisamratten her?

    Nein! Der Name kommt daher, dass 1809 ein Erzherzog mit seinem Gefolge auf Jagdausflug war. Da man sich im damals noch sehr dichten Wald verirrt hat, ließ der Erzherzog einen Bauersburschen fragen, wie weit man denn noch reiten müsse, um einen Ausblick in Richtung Wien zu haben. Man wollte ja nicht zugeben, dass man sich im eigenen Land nicht auskennt. Der Junge deutete in eine Richtung und meinte "Bis am Berg!" Aus Dankbarkeit wurde die Erhebung dann "Bisamberg" genannt. Schön erfunden von mir, oder?!

  • Fein, danke.
    Da werd ich zu passender Zeit sehr gerne drauf zurückommen.


    LG

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  • Seit über 25 Jahren gibt es in Wien-Döbling den Setagayapark, der an ein Freundschafts- und Kulturabkommen zwischen Döbling und Setagaya, einem Stadtteil in Tokio, erinnert.


    Die Anlage wurde von einem japanischen Gartengestalter geplant. Wie in japanischen Gärten üblich, ist nichts dem Zufall überlassen. Trotzdem (oder gerade deshalb) erinnert der Park an eine natürliche japanische Landschaft mit einer Quelle, einem Wasserfall und einem Teich in dem Kois schwimmen.


    Neben dem Haupteingang sind zwei Grußbotschaften zu finden. Auf einem Steinmonument steht für die des japanischen kundigen Besucher "Furamon" (Paradies) eingraviert. Für die typischen Wiener gibt es ein Schild mit dem Text "Fischen strengstens verboten". :D



    Der Park ist tagsüber von 1. April bis 31. Oktober ab 7 Uhr früh geöffnet.
    Adresse: Gallmeyergasse 4, 1190 Wien


    Straßenbahnlinie 37 ab Schottentor oder Buslinien 39A oder 10A ab U4 Heiligenstadt









  • Seit über 25 Jahren gibt es in Wien-Döbling den Setagayapark

    Hallo NoDurians!
    Der Park würde mich auch interessieren. Kannst mir noch sagen, ist das war für einen ganz kurzen Spaziergang, oder etwas größer, wie ein botanischer Garten, wo man auch 1 oder 2 Stunden verbringen kann?
    LG Quaxi

  • Wenn Du ein oder zwei Stunden drin verbringen möchtest, solltest Du Dir ein Buch mitbringen. Der Park ist klein, ich schätze so knapp 1000 m2. *) Aber er ist nicht weit von der Innenstadt entfernt. Die Fahrzeit mit der Straßenbahn vom Schottentor beträgt ca. 15 Minuten. Wir waren am Sonntag da, weil wir uns ein paar Ideen für den eigenen Garten holen wollten. Dort hab ich unlängst eine kleine asiatische Ecke eingerichtet:



    *) Es sind 4.700 m2.