• Danke für die Info! Deine kleine asiatische Ecke gefällt mir, weil sie nämlich passend ist. Und weil Du als Asienfan damit auch was anfangen kannst. :thumbup:
    Ich finde es nämlich fürchterlich wie sich manche Buddha wie einen Gartenzwerg aufstellen, solche gibt's auch. :thumbdown:
    LG Quaxi

  • Hübscher Park mit netten Motiven.
    Mir gefällt zwar der kleine Wasserfall nicht der duch den Filter total unecht aussieht aber ich weis, dass viele das mögen und ich kanns mir vorstellen wie es live aussieht.

  • Mir gefällt das Album zu Wien Stadlau, wird man sich der Geschichte und letztendlich auch
    deren Vergänglichkeit mal wieder bewusst.
    Trotz der "Schäbigkeit" hat es, so wie Du es siehst, wieder einen schönen Blickwinkel.

    Liebe Grüsse Bigi :)


    Nichts ist in der Fremde exotischer als der Fremde selbst. (Ernst Bloch 1885-1977)

  • Nein, ganz Wien besteht beinahe ausschließlich aus wunderschön erhaltenen, historischen Gebäuden (Neubauprojekte werden nur genehmigt, wenn sie sich vom Baustil her sehr eng an Schloss Schönbrunn anlehnen) und prächtigen Parkanlagen, statt Lärm gibt's ausschließlich Vogelzwitschern und Walzerklänge und der Gestank der Autoabgase wurde schon vor Jahren auf Wohlgeruch umgestellt (am beliebtesten sind die Duftnoten Veilchen und Sachertorte), wobei es ja eigentlich nur ganz wenige Autos gibt, weil wir alle mit der Fiakerkutsche ins Büro (bzw. ins Kaffeehaus) fahren. :P


    Ach ja, ich hätte fast vergessen: Wenn wir uns zu Fuß fortbewegen, dann immer nur zu zweit Walzer tanzend.

  • In Wien boomen vietnamesische Restaurants. Bis weit in die 1990er-Jahre haben Vietnamesen, die es nach Österreich verschlagen hat, eher verwestlichte Chinarestaurants eröffnet. Vietnamesische Küche war in Wien nicht zu finden. Die Zeiten haben sich geändert. Gibt man bei Google Maps als Suchstring "vietnamesische restaurants in wien"ein, werden 38 Treffer gelistet, und ich behaupte, alle Restaurants in der Liste sind gut. Die schlechteste Bewertung ist 3.7 von 5, die meisten haben weit über 4 Punkte.


    In der Google-Liste findet man vom Imbissstand auf einem Markt (Saigon Bistro) bis zum Fine Dining in der Innenstadt (Le Viet) Restaurants für jede Geldbörse. Die größte Dichte an Vietnamesen hat man in den Bezirken 6 - 9, also im Hipster- und Bobo-Wien. Dort kann ich aus eigener Erfahrung folgende Restaurants empfehlen:


    Good Morning Vietnam (9., Sechsschimmelgasse 16)
    Hübsches Lokal. Vor allem die Mittags- und Abendmenüs sind sehr empfehlenswert. Nicht ganz billig, dafür gibt's aber in der Suppe Rinderfilet (und auch sonst feine Zutaten wie Mangalitzaschwein, Oktopus, Seeteufel, Riesengarnelen, Maishuhn, ...) und eine tolle Präsentation.


    Pho 84 (7., Neubaugasse 84)
    Sehr gut besuchtes, lebhaftes Lokal, in dem sehr authentisch von einem Hanoier Chef gekocht wird.


    Tata (7., Seidengasse 23)
    Netter Schanigarten, innen modern und gefällig. Kocht angeblich "Vietnamesische Fusionküche", ich finde es recht authentisch.


    Le Pho (6., Gumpendorfer Straße 97)
    Wir haben dort nur 1 x eine Suppe und ein paar Frühlingsrollen gegessen, aber beides war hervorragend. Große Suppenauswahl, alle in S, M u. XL erhältlich.


    Restaurant Saigon (6.; Lehargasse 1)
    Das war mal ein alteingesessenes Chinarestaurant. 2002 wurde es von einer gebürtigen Saigonerin übernommen, die zuvor ein kleineres Restaurant am Brunnenmarkt hatte. Der typische Chinakitsch kam raus, das Lokal ist nun hell und freundlich. Sehr authentische Küche, schöne Präsentation der Speisen, auch ausgefallenere Gerichte sind erhältlich.






    Nem (vietnamesische Frühlingsrollen) im Good Morning Vietnam

  • Den ersten kühleren Sonntag nach langer Zeit haben wir für ein kleines Kulturprogramm in Wien genutzt. Wir haben das Wiener Secessionsgebäude (der Wiener sagt einfach Secession oder Krauthapp'l) besucht.


    Secession heißt Abspaltung. In diesem Fall hat sich um die Jahrhundertwende (19./20. Jhdt.) eine Künstlergruppe (unter ihnen Gustav Klimt und Josef Hoffmann) vom Wiener Künstlerhaus abgespaltet, das ihnen zu konservativ war. Später waren u.a. auch Oskar Kokoschka und Egon Schiele Mitglieder der Secession.


    Das Secessionsgebäude wurde nach einem Plan von Joseph Maria Olbrich, einem Schüler Otto Wagners, erbaut. Der Begriff Secessionsstil bezeichnet die Wiener Variante des Jugendstils.



    Das Secessionsgebäude dient auch heute noch seinem ursprünglichem Zweck als Ausstellungsort. Meist sind es sehr moderne Kunstausstellungen, die mich nicht unbedingt anziehen. Aber das Gebäude an sich ist interessant und im Keller gibt es in einem klimatisierten Raum den Beethovenfries von Gustav Klimt. Das Wandgemälde ist 34 Meter lang und umfasst drei Seiten des Raumes. Es nimmt thematisch Bezug auf Beethovens 9. Symphonie. Das Bild gilt als herausragendes Beispiel der Wiener Jugendstilmalerei. Hier ein Auszug:




    Vor dem Secessionsgebäude steht die Marc-Anton-Gruppe des Secessions-Künstlers Arthur Strasser aus dem Jahr 1900:




    Nach der Besichtigung der Secession sind wir zum Unteren Belvedere gegangen, wo wir an einer Führung durch die aktuelle Ausstellung "Klimt ist nicht das Ende" teilgenommen haben. Die Ausstellung zeigt, welchen Einfluss Klimt und der Jugendstil auf die nachkommende Künstlergeneration hatte, und das ist auch gesellschaftlich und politisch gemeint. Die Ausstellung spannt den Bogen von einem breiten europäischen Austausch nach dem Ende des 1. Weltkriegs bis zu einer Re-Nationalisierung und Vereinnahmung der Kunst durch die Politik Nazideutschlands. Dieses "Schrebergarten-Denken" beginnt auch heute wieder, die Ausstellung kann man also auch durchaus als subtile Kritik an der aktuellen politischen Situation in Österreich und weiten Teilen Europas sehen.


    In der Ausstellung hab ich nicht fotografiert, allerdings hab ich auf dem Weg von der Secession zum Belvedere am Karlsplatz ein Foto gemacht, welches (im Vordergrund) die Skulptur "Der letzte Mensch" von Anton Hanak zeigt. Hanak war Secessionist und auch einer der Künstler, die in der Aussstellung im Belvedere gezeigt werden.


  • Danke für den Bericht und die Bilder. Finde ich klasse!
    Besonders gefällt mir der Spruch, ich nehme an im Eingangsbereich:
    "Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit"
    Leider ist das nicht immer der Fall, wie wir aus der Geschichte wissen.

  • OPEN HOUSE WIEN ist ein Event, das jedes Jahr ein Wochenende lang 100 Gebäude öffnet, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind - kostenlos & für alle. Heute und morgen ist es wieder so weit. Wir haben die Gelegenheit genutzt um uns die Wirtschaftsuniversität, genauer gesagt den Teil, den Zaha Hadid entworfen hat, näher anzusehen. An der Führung haben wir nicht teilgenommen, da durfte man nämlich nicht fotografieren.


    https://openhouse-wien.at/de/


    https://www.wu.ac.at/universit…ktur-gebaeude/lc/#c407437






    Danach haben wir uns noch ein Schulgebäude angesehen, das in unserer unmittelbaren Nachbarschaft errichtet wurde. Die Führung hat das Architektenduo selbst durchgeführt.



  • Wie jedes Jahr: Der Charity Bazaar der United Nations Womens Guild. Eine wunderbare Veranstaltung. Gegessen haben wir heuer Pierogi und Bier aus Polen sowie Quiche und Käse aus Frankreich. Zum Abschluss gab es noch russischen Wodka.


    Nach Hause geschleppt haben wir Wein und Proteas aus Südafrika.




  • Also eigentlich müsst ihr doch gar nicht mehr vereisen - habt doch die ganze Welt bei euch! sieht jedenfalls nach jeder Menge Spaß und tollem Essen aus!

  • Das Glas Wasser zum Kaffee

    Dass man in Wien ein Glas Wasser zum Kaffee erhält, gehört zum guten Ton. Aber warum ist das so? Viele sagen, dass der Genuss von Wasser die Bildung von Magensäure einbremst und der Kaffee dadurch bekömmlicher wird. Das ist richtig, aber das Glas Wasser zum Kaffee gibt es schon seit dem 18. Jahrhundert und damals kannte man diese medizinischen Zusammenhänge noch nicht.


    Ich sag's ehrlich, ich wäre nicht draufgekommen. Die Lösung dann unterhalb des Fotos (für die, die zuerst selbst überlegen wollen, was der Grund sein könnte):




    So um 1700 kamen Kaffeehäuser in Mode. Sie waren damals natürlich der "feinen Gesellschaft" vorbehalten. Wasser war zu dieser Zeit oft noch eine braune Brühe und den Herrschaften nicht zumutbar. Die Gilde der Kaffeehäuser definierte die Regel, dass für das Aufbrühen des Kaffees nur Wasser verwendet werden soll, das bereits vor dem Kochen klar und sauber ist. Um dies der Kundschaft zu demonstrieren, wurde ein Glas Wasser zum Kaffee serviert.


    Erst viel später, 1873, wurde die erste Wiener Hochquellwasserleitung eröffnet. Das Wiener Wasser kommt seither direkt aus den Alpen und gilt als eines der reinsten weltweit. Der Brauch, ein Glas Wasser zum Kaffee zu servieren, ist geblieben.

  • Ich hab unlängst gelesen, der Naschmarkt sei "der Bauch von Wien". Das ist ungefähr genauso richtig, wie dass die Nürnberger am Christkindlesmarkt fast alle ihre Weihnachtsgeschenke kaufen. Der Naschmarkt ist zu einer überteuerten Touristenfalle verkommen und das Warenangebot ist sehr eingeschränkt.


    Die Bäuche der Stadt sind halt leider, wie anderswo auch, die Supermärkte. Dabei hat Wien wirklich hervorragende Lebensmittelmärkte zu bieten. Eine gute Übersicht bietet die Stadtverwaltung auf ihrer Homepage. Mein Favorit ist der Karmelitermarkt, wo Samstag vormittags ein unvergleichliches Angebot an österreichischen Spezialitäten angeboten wird.


    Am Samstag war ich am Brunnenmarkt, mit rund 160 Ständen einer der größten ständigen Straßendetailmärkte Europas. Einkaufen am Brunnenmarkt ist preiswert, das Angebot ist vom Vorarlberger Käsestand bis zur syrischen Imbissbude breit gefächert und entlang des Marktes findet man auch türkische Supermärkte, kleine Cafés und orientalische Restaurants. Außerdem gibt es unweit des Marktes einen Asia-Supermarkt, der von Vietnamesen betrieben wird.


    Um Nachsicht ersuche ich bezüglich der Fotos, ich war nur mit dem Handy unterwegs. Die Standler am Brunnenmarkt wollen nicht fotografiert werden. Ich nehme an, es hat was mit Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis etc. zu tun. :D





    Der Brunnenmarkt erstreckt sich entlang der Brunnengasse von der Thaliastraße bis zum Yppenplatz.




    Käsestand mit riesiger Auswahl




    Ankara Markt und Wiener Würstelstand in trauter Zweisamkeit




    Gemüsestand in der Brunnengasse



    Am Ende der Brunnengasse, und damit auch am Ende des Brunnenmarktes, befindet sich der Yppenplatz. Dort verkaufen am Samstag lokale Produzenten ihre Waren. Dass meiste ist Bio und Bobo. Aber auch der Verkaufspavillon des Wiener Traditionsunternehmens Staud's (süßes und pikantes im Glas) und eine Vielzahl von (teilweise recht trendigen) Lokalen vom Wiener Wirtshaus bis zum Fischrestaurant gibt es am Yppenplatz. Wenn die Sonne scheint, fühlt man sich hier ein wenig wie auf einer italienischen Piazza. Am Yppenplatz kann man auch gut frühstücken, zum Beispiel im Dellago (Buffet!) oder im Café Frida. Tischreservierung ist unbedingt nötig.



    Yppenplatz