Posts by redfloyd

    Ach, wie ich Euch beneide, liebe Vivien & lieber Erhard.

    Oft schon waren wir Anfang November in Chiang Mai bzw. in der Nähe und haben es leider noch nie geschafft, mal direkt Loy Krathong zu erleben - immer mussten wir entweder ein paar, manchmal sogar nur einen Tag zuvor, abreisen bzw. das einzige Mal, wo wir vor Ort waren, war 2016 und da war Trauer wegen dem verstorbenen König :(

    Das Spektakel mit den Himmelslaternen würde ich zu gerne mal live erleben.


    In Bangkok waren wir letztes Jahr zu Loy Krathong - und glaubt mir, ihr habt noch nicht wirklich Menschenmassen gesehen.

    Wir hatten den Versuch, überhaupt nur in die Nähe des Flusses zu kommen, schon direkt am Skytrain Saphan Taksin abgebrochen und sind umgekehrt - dagegen habt Ihr es doch geschafft, wunderbare stimmungsvolle Bilder zu machen.


    Danke für Eure Eindrücke, genießt weiter die Zeit auf Phuket und schickt uns immer mal ein bisschen Wärme in die tiefverschneite Heimat.


    Viele Grüße

    Gusti & redfloyd

    Direkt im Buchungsprozess selber, bei "letzte Angaben" kurz vor dem finalen "zahlungspflichtig buchen" ist in der Regel wählbar, ob man:

    - jetzt bezahlen möchte

    - vor Ort im Hotel

    - Abbuchung von der hinterlegten KK zum Zeitpunkt XYZ


    Nicht immer sind bei einem Angebot alle Optionen verfügbar, aber EINE zum vorherigen Abbuchen anstatt vor Ort gibt's eigentlich immer.

    Da steht dann sinngemäß: ...booking...wickelt ...für sie ab..."


    Ob man das gewählte Zahlungsmodell aber nach fixer Reservierung noch ändern kann, weiß ich nicht.


    Ich selber bevorzuge eigentlich immer die Zahlung direkt vor Ort - obwohl es oft spekulativ ist und Währungskurse auch durchaus mal schlechter werden können. Aber wenn man, wie wir, mitunter 3 oder 4 verschiedene Reisen mit bis zu 15 Unterkünften "in der Pipeline" hat, ist es mir einfach lieber, mein Geld bleibt erstmal" bei mir" und falls ich doch vorher stornieren müsste gibt's keine hin-und her-Bucherei.


    Allerdings hatte ich grade bei unserer letzten Reise - Reunion/Mauritius - private Vermieter dabei, da wurde die Zahlung alternativlos einige Tage vorher von der Karte belastet - das hat auch super funktioniert und gab keine Probleme.


    VG

    Gusti



    Tip:

    Bezogen auf die jeweilige bestehende Bestätigungsnummer, 10-stellig, - ohne Punkte oder Leerzeichen -erreichst Du booking per mail wie folgt:


    xxxxxxxxxxx@my.booking.com

    :o :shock: was ein ride !!!


    Ich konnte mich bei den letzten Beiträgen nicht zu einem "gefällt mir" durchringen, da braucht's eher ein Chapeau, ein boah, ein unglaublich - aber fantastisch.

    Und Respekt - nicht nur, dass Ihr das so durchzieht, sondern auch bezüglich Deiner Zweifel und Selbstreflektionen gegenüber den Menschen. Respekt, daß Du vertraust, die Sorgen bezüglich der Situation vor Ort so ungefiltert erfährst und den Mut, über den eigenen, gut situierten Schatten zu springen und sich einzulassen auf das, was ist.

    Und Respekt gegenüber den Menschen, die Dir vertrauen, dass Du schon noch bezahlen wirst ;)


    Habt weiter eine gute Reise,

    VG

    Gusti

    ....... Ist das Wetter, wie ihr es erlebt habt, eigentlich "normal" im November?


    Daß Regen nie auszuschließen ist, war schon klar, aber Oktober und auch der November gilt allgemein mit als die beste Reisezeit, die richtige Regenzeit wird erst ab Dezember erwartet.


    Dabei gibt's natürlich noch Unterschiede, die Westseite der Insel (die aber eben landschaftlich nicht so spektakulär ist) ist trockener als der Osten, Mikroklima spielt eine Rolle, die Höhenlagen...


    Ob daß nun alles völlig normaler Regen war oder doch mehr als üblich, kann ich nicht sagen.


    Aber verlass dich heutzutage mal auf's Wetter...... :shock:


    LG

    Epilog


    Das Ende meines Berichtes kam jetzt ein bisschen abrupt, aber am letzten Tag auf Mauritius haben wir auch nur noch gefaulenzt, da gab es nix erwähnenswertes.

    Am späten Abend des 10. November flogen wir zurück, alles reibungslos, und mittlerweile hat der Alltag uns schon wieder eingeholt.



    Was bleibt zu sagen?

    Man kann die Inseln im Grunde überhaupt nicht vergleichen, eine ist eben für Naturliebhaber das Paradies und in allen Standarts doch sehr europäisch, die andere zwar mit viel besserer touristischer Infrastruktur, aber ohne wirkliche Sehenswürdigkeiten.


    Am Ende war es insgesamt ein schöner Urlaub für uns, es wird aber sicher bezüglich beider Inseln keine Wiederholung geben.






    LG

    Gusti & redfloyd

    Fazit Mauritius


    Nun hatten wir mit dem Wetter ja wirklich nicht so viel Glück wie erhofft und der Linksverkehr ist in den Wohngebieten teilweise haarsträubend.


    Trotzdem kann man der Insel eine Chance geben und sie nicht gleich abtun, denn oft haben wir im Vorfeld gehört, daß Mauritius im Vergleich zu Reunion doch deutlich abfällt und enttäuscht.


    Das möchte ich so nicht sagen, landschaftlich bei weitem nicht so langweilig wie erwartet und bei Sonnenschein sind die türkisfarbigen Buchten schon ein Knaller. Wer sich tagelang gut am Strand oder beim Schnorcheln entspannen kann, wird hier definitiv glücklich und wenn man noch das entsprechende Budget zur Verfügung hat, kann man natürlich an den schönsten Stränden Luxus pur haben.


    Wirkliche „must sees“ hingegen haben wir hier nicht gefunden, man versäumt also nichts, wenn man einfach nur faulenzt. Die Menschen sind von karibischem Frohsinn, laute Musik an den unmöglichsten Ecken ist oft dabei und abseits der Strände ist das Leben spannender zu beobachten.


    Man sollte ganz einfach jede Insel nehmen, wie sie ist, und nicht vergleichen.

    Einer der zahlreichen farbenfrohen Hindutempel





    Bis zum Botanischen Garten von Pampelmousse, einer der als Hauptsehenswürdigkeiten der Insel beworbenen Orte, ist es nur ein Katzensprung von hier, und es ist noch früh am Nachmittag.

    Wirklich überzeugt uns dieser nicht, ein weitläufiges Areal als Landschaftspark voller unterschiedlicher Bäume und Palmen in schattigen Alleen - also eher ein Arboretum.

    Beetpflanzungen oder Blumen sucht man aber vergeblich, daher hält der Schauwert sich in Grenzen, ebenso enttäuschend ist das Becken mit den Riesenseerosen, die überhaupt nicht riesig sind.








    9.11. Donnerstag


    Sonne!! Tatsächlich – auch noch als wir unterwegs sind. Heute mal Richtung Norden - Grand Baie/ Cap Malheureux.


    Der Nachteil dieser Strecke heute liegt nur leider darin, daß sie mitten durch Port Louis, die Inselhauptstadt, führt. Und wie Hauptstädte das so an sich haben, sind sie meistens ausgesprochen busy. Port Louis bildet da keine Ausnahme, eher im Gegenteil, und der Fahrstil hier auf Mauritius ist ohnehin eher rustikal. Man drängelt sich einfach dazwischen, erzwingt die Ausfahrt, stopt plötzlich mitten an der Straße. Autobahnen kennt man hier nicht, das, was wir am ehesten noch als Schnellstraße, also zweispurig, bezeichnen würden, führt plötzlich über zahllose Kreisverkehre und mitten hinein ins Herz der Stadt.


    Unsere offline Navigation ist leider ab einem Punkt an einer vollkommen überfüllten Kreuzung überfordert, pendelt nach rechts, links, abbiegen, zurück…. Wir verfransen uns heillos, die Straßen, ohnehin schon schmal, werden von Bussen und haltenden Autos verstopft, es ist eng an eng, immer wieder switchen andere dazwischen…. Nervensache. Wenn Stefan nicht wenigstens eine grobe Vorstellung der Himmelsrichtung hätte, würden wir da nie rausgefunden haben, denn es gibt keine für uns dechiffrierbare Beschilderung.

    Vermutlich wäre eine Fahrt durch Bangkok nervenschonender gewesen.


    Es dauert, bis wir aus dem Hexenkessel rausfinden und ganz nebenbei habe ich den Gedanken, uns die Stadt eventuell ansehen zu wollen, auch verworfen. Durch die Irrfahrt haben wir genug gesehen, sogar Chinatown. Viel Trubel, aber nicht wirklich reizvoll.








    Endlich wieder auf einer Landstraße ist es überhaupt nicht mehr weit und an der Grand Baie erwartet uns genau das türkisfarbige Meer, welches den Postkartenblick der Insel bestimmt. Palmen, kleine Boote schaukeln im Wasser, eine Kirche mit knallrotem Dach – ja, wunderschön!!



    Cap Malheureux












    Der Regen ist -wie schon gestern – eher eine hereinbrechende Sintflut, kaum haben wir es in’s Auto geschafft, geht die Welt unter. Unglaublich, was für Mengen an Wasser in Nullkommanichts herunterstürzen, die schmale Straße verwandelt sich in einen reißenden Wasserlauf, da nirgends genug Platz ist, die Fluten abzuleiten. Es sprudelt rechts und links, braune Brühe steht überall.

    Nach ein paar Kilometern ist der Spuk vorbei, aber es bleibt drohend bewölkt






    Abends ist die (Wetter-)Welt in Ordnung




    Auch der nächste Tag ist nicht viel mehr als eine Wiederholung von gestern, wobei wir es heute immerhin schaffen, Vormittags bei zwar zunehmender Bewölkung, aber noch ohne Regen, bis in den Südwesten zu kommen. Der Versuch, bei Chamarelle die 7farbige Erde zu sehen endet aber bereits wieder in einem Wolkenbruch. Noch aber liegt über der Bucht von le Morne unter uns ein heller Streifen. Und wenigstens da haben wir ein bisschen Wetterglück, ein Viertelstündchen am wirklich schönen Strand spazieren zu gehen, gelingt, bevor der Regen auch hier ankommt.








    6./7./8. November


    Die Insel ist doch schon deutlich Afrika - jedenfalls „hintenrum“ .

    Da klettern auch schonmal Ziegen im Müll umher.


    Der Ort, in dem unsere Bleibe ist, Pointe aux Sables, ist kein touristischer Ort, sucht man eine Einkaufs- oder Essensmöglichkeit muss man durch enge und verwinkelte Anwohnerstraßen fahren, die dem europäischen Blickwinkel durchaus armselig bis heruntergekommen anmuten. Die vorhandenen Supermärkte bzw Läden wirken äußerlich ebenfalls gewöhnungsbedürftig bis heruntergekommen, sind teilweise aber auch regelrecht schwerbewacht. Ob dies nun eher dem Schutz des Ladens vor Diebstahl dient oder den Kunden, ist nicht erkennbar. Richtig „essen gehen“ kann man hier nirgends, es finden sich lediglich Imbisse oder Buden.











    Ansonsten kann ich bisher nicht viel zur Insel sagen, denn das Wetter spielt einfach nicht mit. Der Versuch, uns ein paar Strände anzusehen (Flic en Flac und Tamarin beach, die ja angeblich zu den schönsten hier zählen) ist in einer regelrechten Wasserhose abgesoffen, in Nullkommanichts kommt aus einer Wolke eine Sintflut, die die Straßen überschwemmt. Das, was wir gesehen haben, vielleicht könnte man es am ehesten noch mit Strandpromenade bezeichnen, wirkt nicht unbedingt verlockend, die Zugänge zum Strand sind selten, meist verbergen auch hier hohe Mauern, hinter denen vermutlich Hotelanlagen oder Villen liegen, die Sicht.

    Also bleibt auf der Hotelterrasse sitzen und Buch lesen.



    Mauritius


    5.11. Sonntag


    Am Flughafen sind wir viel zu früh, nach all den verstopften Verkehrskreiseln in den letzten Tagen und weil ich Horrorgeschichten darüber gelesen hatte, wie ewig man braucht, um durch die Hauptstadt Saint Denis zu kommen, sind wir sicherheitshalber schon kurz nach 7 am Morgen losgefahren. Es sind immerhin fast 100km Strecke und wir müssen tanken und den Wagen abgeben.

    Allerdings ist heute Sonntag und somit wenig los unterwegs. Aber besser so, als zu hetzen. Auch heute ist kein schönes Wetter, aber doch ein paar Wolkenlücken ab und zu.


    Der kurze Flug zur Nachbarinsel landet gegen 13:30 Uhr, die Einreise geht schnell.

    Auch über Mauritius hängen Wolken.


    Nun beginnt der vertrackte Teil des Tages, der uns beide Nerven kostet. Nach der Übernahme eines winzig kleinen, knallroten Autos versuchen wir, unser mitgebrachtes Navi zu programmieren und verzweifeln darüber. Nichts geht, das Ding weigert sich, irgendetwas von dem, was wir ihm füttern, zu akzeptieren. Adresse des Hotels, Kartensuche, Koordinaten…. Vergeblich.

    Irgendwann begreifen wir, daß es ganz einfach über keine Karte von Mauritius verfügt. Volltreffer also. Natürlich hab ich an so etwas vorher im Traum nicht gedacht und daher hatten wir natürlich weder eine SIM-Karte hier gekauft noch vorher irgendwelche maps für offline-Navigation heruntergeladen. Das einzige, was ich im Vorfeld noch besorgt hatte, war eine faltbare Landkarte für Reunion und Mauritius. Back to the roots also, und das mit Linksverkehr einmal quer über die Insel.


    Natürlich war es ab Flughafen nicht schwer, die Schnellstraße Richtung Port Louis zu finden, nur leider stimmten die Bezeichnungen der Straßen auf meiner Karte nicht überein mit den angegebenen Nummern und irgendwo müssen wir ja auch runter von der großen Route.

    An der Strecke gab es nirgends Hinweise, in welcher Ortschaft man eigentlich sich grade befindet, nur winzig kleine Abzweigschilde, meist zu Industrie oder Commercialgebieten. Einem davon folgten wir also irgendwann und fanden uns bald in unbezeichneten Vorortstraßen zweifelhaften Charakters wieder, keinen Plan, auf welcher Höhe zum Ziel, namenlose Viertel in einer namenlosen Stadt. Schließlich blieb nichts anderes, als das roaming am Handy einzuschalten, sonst hätten wir nie die Route gefunden.


    Unsere Bleibe hier ist ein privat geführtes kleines Haus, mit direktem Blick auf’s Meer, allerdings kein unmittelbarer Badestrand. Alles schon ein bisschen in die Jahre gekommen, wie man das so nett umschreibt, aber in Ordnung. Ein großer Bungalow mit Wohnzimmer, 2 Schlafräumen und Küche, es gibt natürlich Pool, Terrasse, eine Bar und man kann auch zu Abend essen. Das ganze kostet incl. Frühstück kaum mehr als unser „Fremdenzimmer“ auf Reunion.





    Nun also ist unser Abstecher auf ein Stückchen Frankreich im indischen Ozean schon vorbei und ich versuche mal vorsichtig, ein Fazit zu ziehen.

    Selbstverständlich beeindruckt die Landschaft - da gibt es keine zwei Meinungen.


    Diese von Naturgewalten geschaffene Insel ist das Paradies für jeden, der gerne Outdoor mäßig unterwegs ist, kann aber auch gut mit dem Auto bereist werden. Allerdings sollte man die Fahrzeiten nicht unterschätzen, man sitzt schon immer lange im Auto und hat mitunter das Kurvenfahren satt.


    Uns hat der nördliche Teil mit den Cirques bzw der Osten weit besser gefallen, die Süd- und Westküste hat uns nicht beeindrucken können – die Städte an der Küste und die Strände sind nichts besonderes. Zum Vulkan kann ich nun leider nichts sagen, gefühlt allerdings kann man ähnliche Landschaften auch auf den Kanaren finden (und sowieso auf Hawaii).


    Die Straßen sind fast überall sehr gut, auch Bergrouten in gutem Zustand. Nervig ist, daß es nirgends Ortsumgehungen gibt, man muss sich immer mitten durch all die Sainte’s quälen, 10 Verkehrskreisel nacheinander, mitunter steht man da ewig in Staus.

    Die Örtchen in den Bergen sind nett, wobei die farbenfrohen kreolischen Häuser eher Ausnahmen sind.


    Es ist tropisch warm, die Menschen sind sehr herzlich und gastfreundlich (was man ja nun von den Festlandsfranzosen gar nicht immer so behaupten kann), allerdings ist auch hier die Bereitschaft bzw. vielleicht auch das Vermögen, Englisch zu sprechen, ebensowenig vorhanden wie dort. Was ich im Alltag verstehen kann, aber wenn man im Tourismus arbeitet, könnten rudimentäre Englischkenntnisse nicht schaden.

    Jede Erklärtafel, jede Speisekarte, Führungen irgendwo – alles ausschließlich nur französisch.


    Der gesamte Tourismus auf Reunion ist wirklich zu 90% auf französische Gäste ausgerichtet, nicht nur bezüglich der Sprache, auch die Unterkunftsangebote sind eher gewöhnungsbedürftig. Es gibt ein paar Hotels an der Westküste, ansonsten kommt man eben bei privaten Vermietern unter. Das ist oft sehr basic, entspricht nicht immer unseren Wünschen und Vorstellungen.


    Daß wir beide auch keine Freunde der süßen französischen Frühstückskultur (Croissants, Baguette und Marmelade) sind, macht die Sache nicht runder und die hier vorgegebenen Frühstückszeiten bis spätestens 8:30 Uhr schon gleich gar nicht.


    Ich merke schon wieder selber, daß meinen Worten die große Begeisterung fehlt – und ja, so muss ich es stehen lassen.

    Wahrscheinlich hat dazu auch beigetragen, daß das Wetter in den vergangenen Tagen nicht gut war, auf jeden Fall aber auch diese zweite Unterkunft im Süden der Insel.

    Wäre die Anreise nicht so umständlich, gäbe es eine größere Auswahl an Hotels statt nur Zimmervermietung könnte ich mir vorstellen, hierher nochmals zu kommen.

    Ansonsten war es nett, aber einmal reicht auch.

    Tag 8 (4.11.)


    Geweckt werden wir heute schon sehr früh durch laut auf das Dach prasselnden Regen. Es schüttet wie aus Kübeln, alles grau in grau. Da wir auch hier zeitig frühstücken „müssen“ – um halb 9 – gammeln wir bis Mittags im Zimmer rum. Der Regen zieht sich über die gesamte Südhälfte der Insel, und so recht haben wir auch keine Idee, was wir machen sollen. Auf Samstagsmarkt in Port Louis haben wir ebensowenig Lust wie auf eine Besichtigung der Rumfabrik. Irgendwann lässt dann doch der Regen nach und bevor wir hier den Koller kriegen, immerhin sitzen die Vermieter unten mit Freunden und wir hören jedes Wort (während wir immer versuchen, wie die Mäuschen zu sein) brechen wir auf Richtung St. Leu.


    Ist kein Highlight und bei anderem Wetter wäre es vermutlich auch keine Option, aber hier gibt es einen botanischen Garten, in dem man wenigstens ein bisschen Zeit zubringen kann. Das feuchte, graue Wetter mit vom Meer hereinziehenden Dunstschleiern verleiht allerdings dem Garten etwas mystisches und interessantes.








    Und heute finden wir sogar ohne große Umstände ein richtig nettes Lokal mit guter kreolischer Küche. Bei allem hatten wir insoweit noch Glück und sind trocken geblieben, während bereits auf den ersten Metern der Rückfahrt wieder Regenschauer niedergehen.



    Nun, kein besonders spektakulärer Abschied von der Insel, denn heute ist unser letzter Tag hier auf Reunion. Morgen geht’s zurück nach Mauritius.

    Besseres Wetter verspricht momentan noch die Küste bei Saint Louis. Wir sind auf der Suche nach etwas zu essen und stellen erneut fest, daß es gar nicht so einfach ist, fündig zu werden. Alle paar hundert Meter gibt es verschlossene, verrammelte ex-Restaurants, mal mehr, mal weniger gut aussehend, meist waren es Pizzerien. Wir drehen einige Runden, ohne Erfolg, bis wir schließlich an der Strandpromenade landen. Hier gibt es reichlich kleine Bretterbuden, die sich als Snackbar identifizieren und auch entsprechend wieder nur Brötchen bzw. Baguette oder Sandwich anbieten. Da Hunger aber böse macht, bleibt uns nichts anderes.



    Bedauerlich, daß das Wetter auch heute nicht perfekt ist, es bewölkt sich zunehmend.

    In Cilaos angekommen, bummeln wir ein bisschen durch den Ort, auch hier gibt es ein paar kreolisch-bunte Häuser und sogar eine hübsche Fußgängerzone mit farbenprächtigen Blumenbeeten. Zum Essen ist es noch viel zu früh, aber die verbleibenden 10 Kilometer Kurvenstraße schenken wir uns, da inzwischen so gut wie keine Sicht mehr auf die umgebenden Kraterwände vorhanden ist, sogar ganz leichter Niesel in der Luft liegt.

    Also zurück auf der selben Route, eine Alternative gibt es nicht. Aus dem leichten Nieselschleier entwickelt sich bald ein veritabler Regen, der uns, bis wir die Talsohle erreichen, nicht mehr verlässt.









    Tag 7 (3.11)


    Auf meiner groben Liste der Ziele, die wir ansehen wollen, steht natürlich noch der Cirque de Cilaos.

    Auch dieser Krater ist besiedelt, die Zufahrt ist eine Strecke mit angeblich 400 Kurven. Jetzt, im Nachhinein, möchte ich behaupten, es sind noch mehr. Und was für Kurven!! Nachdem wir ja nun schon einige Bergrouten hier gesehen haben, überrascht diese komplett, denn die Straße ist nicht frei, sondern direkt in den Fels gehauen. Kehren, die teilweise so spitz sind, dass man selbst mit unserem kleinen Auto nicht in einem Schwung rum kommt, Abgründe, wilde grüne Schluchten, schmale Tunnel – und das über 20 Kilometer bis in den Ort Cilaos hoch auf einem Felsplateau. Hier ist Autofahren Leistungssport.






    Zurück also nach Bourg Murat, und nun beschließen wir, weiter nordöstlich zu fahren, so daß wir wieder an der Ostküste bei der Lavakirche ankommen und ab da den noch fehlenden Teil in den Süden. Ein großer Bogen also.


    Abwärts bessert sich das Wetter bald schon, man hat wieder Sicht auf üppiges Grün, die Route schraubt sich talwärts. Inzwischen halten wir Ausschau nach einem Restaurant an der Strecke, es gibt auch tatsächlich einige aber alle sind geschlossen. Ob nun dauerhaft oder nur partiell lasst sich nicht ausmachen es ist ja jetzt Saison hier auf der Insel. Endlich finden wir ein kreolisch-asiatisches Restaurant, welches geöffnet ist und einladend aussieht.

    Nach dem sehr leckeren und üppigen späten Mittagessen beginnt kurz hinter Sainte Anne dann für uns Neuland – die sogenannte „Grand Brule“. Dieser Abschnitt zieht sich bis fast an die Südküste und bezeichnet die von diversen Vulkanausbrüchen bis zur Küste überflossene Lavalandschaft. Doch so karg wie erwartet ist die Strecke nicht, immer wieder sind ganz normal bewachsene Abschnitte zu sehen. Nur an einigen Stellen ist man direkt von der Lava umgeben, wobei auch hier die Natur dabei ist, sich langsam wieder auszubreiten. Am eindrücklichsten kann man die schroffe Gewalt an einem Punkt bewundern, der erst im Jahr 2007 von einem Ausbruch betroffen war.










    Leider hat uns das schlechte Wetter inzwischen ein bisschen eingeholt und es fällt leichter Niesel, die Flanken des Vulkangebirges hüllen sich ein und werden grau, ebenso das Meer.


    Einen kurzen Stop noch machen wir am Kap Mechant, dem südlichsten Punkt der Insel, wo wilde, tosende Brandung an die schwarze Steilküste schlägt. Da inzwischen immer wieder bewohntes Gebiet auf der Strecke liegt und wir uns erneut im stop and go durch die Orte quälen, ist es spät geworden und den Abstecher zur Grand Anse schenken wir uns. Der Verkehr ist wirklich schlimm, obwohl es gar nicht mehr weit ist bis St. Piere brachen wir noch fast 40 Minuten bis zu unserem Domizil.



    Tag 6 (2.11.)


    Entgegen aller schlimmer Erwartung haben wir ganz gut geschlafen und das Frühstück war auch in Ordnung.

    Der Gastgeber ist ein fröhlicher Mensch und wirklich sehr bemüht, uns mit Händen und ein paar Brocken englisch Vorschläge für die Tagesplanung zu machen.

    Wie erwähnt, die Wetterprognose ist nicht gut, zwar scheint die Sonne, aber auf dieser Insel ändert sich das nicht nur rasend schnell, sondern ist auch alle paar Kilometer aufgrund der Berglage oder anderer Besonderheiten komplett verschieden. Trotzdem versuchen wir zuerst die Tour zum Vulkan, denn besser wird es auch in den nächsten Tagen nicht.


    Zunächst quält der Verkehr sich im Stop and go durch nicht enden wollendes bewohntes Gebiet, es nervt. Ein Kreisverkehr folgt dem nächsten, Ortsumgehungen gibt es nirgends. Irgendwann wird es ruhiger und wir sind wieder auf der Hochebene. Wie gestern schon erinnert manches an Landschaften im Allgäu , weidende Kühe vor sonnigen Bergkulissen, kitschig schön. Doch der blaue Himmel weicht leider mehr und mehr, es wird grauer, Nebel zieht auf und mit jedem Höhenmeter verringert sich die Sicht. Doch nun sind wir schon so weit gekommen, jetzt ziehen wir das durch, egal.



    Der ruppige Teil der Strecke kommt, inzwischen nieselt es und auf den letzten Kilometern muss man das Auto über unbefestigtes Geröll quälen, Querrinnen und Löcher. Die farblose Vulkanlandschaft ringsum ist fast nur zu erahnen, Nebel wabert und es hat inzwischen nur noch 11 Grad draußen.

    Am Parkplatz angekommen steigen wir erst gar nicht aus, es regnet mittlerweile heftig, Sicht gleich Null. Trotzdem ist es sehr voll hier und immer wieder machen sich Neuankömmlinge mit Wanderschuhen und Wetterjacke auf den Weg, wohin auch immer. Schade, aber manchmal muss man eben wirklich akzeptieren, daß so eine Wettervorhersage auch mal stimmen kann.




    Als wir wieder aufbrechen ist immer noch sehr viel Zeit, die restliche Strecke aber nicht mehr wirklich weit. Bald schon schraubt die Route sich wieder talwärts, gibt ab und an Blicke auf die besiedelte Küste frei und es wird Stück für Stück wieder wärmer draußen.


    Zurück auf besiedeltem Gebiet am weiteren Rand von St.Pierre schlagen wir noch ein bisschen Zeit in einem Einkaufscenter tot und trudeln dann gegen halb vier vor unserer gebuchten Unterkunft ein. Wie schon die vorherige und überhaupt sehr häufig in Anwohnerstraßen zu sehen, versteckt auch diese sich hinter einer übermannshohen, trutzigen Mauer. Der Sinn dieser Barrikaden erschließt sich mir nicht, schön aussehen tut es ohnehin nicht. Aber so ist das hier.


    Jedenfalls haben wir diesmal keine Telefonnummer vorher bekommen; neben dem rostigen Blechtor hängt ein Glöckchen. Tatsächlich dauert es nicht lange, und das Tor wird aufgeschoben, krazt und knirscht über Kies, wir sind also angekommen. Die Begrüßung durch den Gastgeber ist freundlich, aber leider verheißt schon der erste Blick in den winzigen Hof nicht das allerbeste.


    Kurzum – da müssen wir jetzt durch, der berühmte Griff in’s Klo. Unser Zimmer im ersten Stock des Wohnhauses selbst ist ganz nett und auch geräumig, es gibt dazu einen Aufenthaltsraum und eine Terrasse.

    Das riesengroße Aber ist der Zugang. Der führt nämlich genau mitten durch das Wohnzimmer der Eigentümer. Also jedes kommen und gehen. Die Wohnung, die Treppe nach oben - alles ist offen - Kinder und Haushund, Gespräche zu hören. Auch einen Schlüssel bekommen wir nicht, man muss sich also immer an- und abmelden, das Hoftor wird auch nur vom Eigner geöffnet, wir sollen also kurz vor jeder Rückkehr anrufen. Das ist der absolute Alptraum, man fühlt sich irgendwie ständig überwacht, ganz abgesehen davon, was der Hausherr wohl sagt, wenn es jemanden danach verlangt bis Nachts um 2 auszugehen.

    Ich weiss echt nicht, wie man so etwas anbieten kann.


    Dazu kommt, daß es eigentlich kein Bad gibt, Dusche und Waschbecken sind hinter einer halboffenen Wand und ohne Tür direkt im Zimmer. Wenigstens das WC hat eine Tür


    Gewiss verstehe ich Bewertungen zu lesen, diese Unterkunft hat eine 9,1 auf booking bzw. eine glatte 5 auf TA und vage Hinweise auf die Sache mit dem Zugang finden sich allenfalls mal zart umschrieben zwischen der übereinstimmenden Lobhudelei über die netten Gastgeber und das tolle Frühstück…. Franzosen ticken da anscheinend komplett anders.

    Ich könnte mich so was von ärgern, denn dazu kommt noch eine Einschränkung, die wir erst hier vor Ort erfahren. Es gibt also einen Kühlschrank, aber es ist verboten, in der Unterkunft zu essen. Hat man da noch Worte??? Natürlich verpflegen wir uns gerne mal selbst Abends mit Baguette und Käse, wie gesagt haben wir nicht immer großartig Lust, abends nach Restaurants zu suchen und es muss auch nicht immer teuer sein. Und ja, es kann schon sein, dass es kleine Ameisen anzieht, wenn man Reste achtlos rumliegen lässt, aber verbieten?


    Nun, ich bin gespannt, was das werden soll in den nächsten Tagen. Und auch die Wetterapp macht keine guten Vorhersagen für die verbleibende Zeit.