Seit 1.Mai sind wir wieder zurück von unserer Trekkingtour in Nepal. Ich hatte ja vor ein paar Wochen geschrieben, dass wir uns gegen die Tour um den Manaslu aus gesundheitlichen Gründen, wegen der Höhe von über 5.000m und den langen Tagesetappen, entschieden hatten und stattdessen ins benachbarte Tsum Valley gehen wollen. Diese Entscheidung hatte sich als goldrichtig herausgestellt. Schon beim Erhalt unserer Permits für dieses Gebiet sahen wir, dass wir in diesem Jahr erst Besucher Nr.304 und 305 waren und es schön ruhig werden würde auf der Wanderung. Das Tsum Valley liegt im Norden Nepals nahe der Grenze zu Tibet und darf erst seit 2007 von Touristen besucht werden. Dieses Hochtal mit rein tibetischer Bevölkerung ist wohl eines der letzten Gebiete, in denen man die Tibeter noch in ihrer ursprünglichsten Form erleben kann und auch die Polyandrie ist dort noch weit verbreitet. Bei dieser Tour durchwandert man alle Vegetationszonen, angefangen von den Subtropen auf 700m bis hinauf ins hochalpine Gelände in über 4.000m Höhe. In den Unterkünften waren wir meistens die einzigen Gäste und konnten deswegen oftmals mit der Familie in der Küche sitzen, beim Essen zubereiten zuschauen und mit den Kindern spielen, außerdem war es der einzige Raum, wo es auch warm war. Die Fahrt von Kathmandu nach Sothi Khola war recht abenteuerlich und wir brauchten mit dem Jeep für die 220 km fast 7 Stunden. Es waren schon ein paar nette Offroad Einlagen dabei. Die ersten beiden Tage sind wir die gleiche Route wie die Manaslu-Umrundung gelaufen und es war echt viel los und wir waren mehr als froh am dritten Tag ins Tsum Valley abbiegen zu können.Außerdem wurden wir immer wieder durch Straßenbauarbeiten gestoppt und mussten warten, bis die Sprengungen durchgeführt waren. Anschließend durften wir über die abgesprengten Schutthalden klettern, was teilweise richtig gefährlich war weil es seitlich meistens zwischen 50 und 100 m tief in eine Schlucht ging. Unglaublich war auch zu sehen, wie die Arbeiter für die Bauarbeiten ausgestattet waren, bekleidet mit Flipflops oder barfuß am Presslufthammer, ohne Gehörschutz und meistens auch ohne Schutzhelm. Das wäre bei uns alles undenkbar !!!