Ich würde zum jetzigen Zeitpunkt auch auf eine Reise nach Myanmar verzichten.
Viele hier im Forum haben das Land in den Jahren besucht, in denen auch die Reisen von V&E hier im Forum verlinkt sind.
Auch damals gab es oft Diskussionen, ob man das wirklich wagen sollte. Es ging dabei weniger um Reiseplanung, sondern eher darum, ob es moralisch/ethisch überhaupt vertretbar sei durch eine Reise das dortige Regime noch zu unterstützen.
Es war oft kein einfaches Reisen.
Meine erste Route führte mich in den Norden in den Kachin State. Ich mußte mich vorher genau erkundigen, ob ich dort überhaupt hindurfte.
Es herrschte, wie in vielen anderen Gegenden, Bürgerkrieg. Ich hatte anscheinend ein kurzes, "sicheres" Zeitfenster erwischt, sonst wäre mir die Reise verweigert worden.
Die Reisepässe wurden von den Unterkünften immer einbehalten, man bekam sie allerdings zwischendurch ausgehändigt, falls man sie kurz für eine Ticketbuchung brauchte.
Die gesamte Reisekasse mußte man gut versteckt schon mit sich führen, weil es vor Ort keine Möglichkeit der Geldbeschaffung gab.
Dazu der pingelige Umgang mit dem Zustand der Dollarnoten war auch oft ein Ärgernis.
Allerdings gab es (verständlicherweise) keine Anzeichen von Massentourismus und die unübertroffene Freundlichkeit der Burmesen bestärkten zumindest die naive kiki darin, daß das Reisen dort wohl nicht so gefährlich ist, wie das AA in seinen Reisewarnungen schon damals beschrieb.
Aber gut, man wurde ja irgendwie doch nur dorthin gelenkt, wo man von den aktuellen Zuständen so gut wie nichts mitbekam.
Ich gehe auch generell davon aus, daß man immer einige "Aufpasser" in der Nähe hatten, die genau beobachteten wo und mit wem man sprach.
Letztendlich bewegte man sich dort auch in einer Art Touristenblase, die von den wirklichen Zuständen im Land völlig abgekoppelt war.