Posts by T-Man

    Hi, falls jemand vor hat, Madagaskar zu bereisen hätte ich hier ein paar gesammelte Fakten zum Thema "Reisen per Taxi Brousse". (Und sorry für die schlechte Formatierung)

    • Generell: Taxi Brousse Minibusse gehören untereinander konkurrierenden Privatunternehmen. Nach meiner Beobachtung gibt es aber keine Preisunterschiede. Die Busse fahren festgelegte Routen, man muss aber nicht bis zum Endpunkt mitfahren. Freie Sitzplätze werden manchmal unterwegs wieder aufgefüllt
    • Tickets

      • Tickets kauft man an der Taxi Brousse Station (Gare Routière)
      • Es lohnt sich, zum Kauf möglichst früh dort zu sein - erheblich vor 6:00
      • Wenn man die Nummer des Unternehmens hat, kann man auch vorab einen Sitzplatz reservieren. Die beiden besten Plätze sind meiner Meinung nach (a) vorne rechts - also an der Beifahrertür (mangels Gurts dürfte das aber auch einer der gefährlichsten Sitzplätze sein) und (b) der Fensterplatz hinter dem Fahrersitz
      • Tickets sind spottbillig und richten sich nach der Entfernung. Beispiel: die 10 Std von Fianar nach Tana kosten weniger als 10 Eur
    • Am Gare Routière:
    • Die Fahrziele sind über die Eingänge der Tickethäuschen gepinselt, so kann man leicht die möglichen Anbieter identifizieren
    • Die Anbieter unterscheiden sich über die Abfahrtszeiten und die Fahrzeuge (Mercedes Sprinter oder Mazda/Toyota Minivans). Ein neueres Fahrzeug bedeutet ûblicherweise eine bessere Federung sowie ein geringeres Risiko, dass der Wagen liegenbleibt.
    • Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht, scheinen die Stationen ziemlich durchorganisiert zu sein - ein Ort an dem alles und jeder seinen Platz und seine Funktion hat.
    • Bei der Ankunft wird man von jungen Männern umringt, die einen zu "ihrem" Unternehmen leiten wollen. Wie man am klügsten vorgeht um die Kombination 'schnellstmögliche Abfahrt' und ' bestmögliche Fahrzeug' zu finden habe ich bis zum Schluss nicht herausgekriegt. Ich bin immer mit einem der Typen mitgegangen und habe mir mit dem Ticket helfen lassen. Das kostet nicht mehr und bedeutet auch sonst keinen Ärger.
    • Meist hat man vor der Abfahrt beträchtliche Mengen an Zeit - allemal genug um herumzulaufen, zu frühstücken und sich eine Flasche Wasser zuzulegen. Da sich die Buden alle sehr ähneln auch auch sich auch die Fahrzeuge auf den ersten Blick nicht riesig unterscheiden, ist es SEHR empfehlenswert, sich sein Unternehennund seinen Bus gut einzuprägen
    • Entgegen dem, was man erwarten könnte, scheinen mir die Gare Routières verhältnismäßig sicher zu sein – ich habe mein Gepäck immer bei dem Tickethäuschen gelassen und es ist nie was weggekommen.
    • Was man mit an Bord nehmen sollte

      • warmeKleidung
      • einenSchal (je nachdem wo man sitzt, zieht es wie Hechtsuppe)
      • etwaszu trinken
      • einen möglichst kleinen Rucksack mit denwichtigsten Sachen. Während der Fahrt von Tamatave sah ich zweimalkleinere schlecht befestigte Gepäckstücke vom Dach segeln und nur das erstewurde gerettet
      • Ohrenstöpse lschaden nicht
      • Plastiktütenund Tempotaschentücher (wenn nicht für einen selbst, dann für eine in der Nähesitzende Passagierin)
      • was auchimmer man sonst unterwegs braucht – an sein Gepäck, das irgendwo auf dem Dachfestgezurrt ist, kommt man während der Fahrt nicht dran.
      • Die Fahrt:
      • geht erst los wenn das Gefährt fast oder ganz voll ist
      • vorher genannte Abfahrtszeiten sind nicht mehr als eine grobe Schätzung. Die Abfahrt kann etwas früher oder auch (viel, viel) später sein
      • beginnt meistens mit einem Tankstop
      • realistische Maximalgeschwindigkeit ist 60-70 km/h.
      • man sollte nicht mit mehr als einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30- 40 km/h rechnen
      • die Anzahl das Sitzplätze sagt nur bedingt etwas über die tatsächliche Anzahl der Passagiere aus. Eine sechsköpfige Familie findet durchaus in der Dreierreihe eines Toyota Minivans Platz, wenn die Kids klein genug sind
      • generell gilt: man sitzt sehr beengt. Wer nicht zwei Stunden am Stück in einer Position verharren kann, wird nicht viel Spaß haben. Das gleiche dürfte für große Menschen gelten
      • den Platz, den man vor Abfahrt zugewiesen bekommt, behält man bis zum Ende der Fahrt und jeder respektiert diese Regel
      • ca. alle zwei Stunden wird eine Pinkel-und Esspause eingelegt, zwischen 12:00 und 13:00 gibt es eine ca. halbstündige Pause in einem günstigen Restaurant.
      • der Fahrer ist der DJ - und man wird von Anfang bis Ende der Fahrt dauerbeschallt. Und "The finest hours of Blue Note Records" ist hier als Programm nicht zu erwarten. 8 Stunden lang seicht klingenden christliche Liedern ausgesetzt zu sein war in diesem Zusammenhang eine der besseren Erfahrungen - ganz schlimm wird's, wenn der Fahrer auf billigst produzierten madagassischen Electro Dance Pop steht.
      • anders als man erwarten würde, wird während der Fahrt kaum gesprochen
      • was man unbedingt erwarten darf ist, dass reichlich gekotzt werden wird. Und nicht immer sitzt der Seekranke am Fenster. Und nicht immer hat er eine Plastiktüte zur Hand.... (siehe meinen Paragraph „Was man mit an Bord nehmen sollte“). Übrigens lernt man aus diesem Grund sehr zu schätzen, dass die Leute hier sich in allererster Linie von Reis ernähren!
      • Die Ankunft
      • Taxi Brousse Stationen sind eher am Rand der Stadt. Man braucht also ein TukTuk, Pousse-Pousse oder Taxi um weiterzukommen
      • Auf jeden Fall ist man als „Vazaha“ (Weißer) das „Lieblingsopfer“ und kann sich vor Angeboten kaum retten. Preisverhandlungen führt man lieber mit leiser Stimme.
      • Ich empfehle generell jedem die App maps.me mit offline Kartenmaterial und GPS – so weiß man immer, wie weit das für die Nacht vorgesehene Hotel weg ist – das hilft bei der Preisverhandlung.

      Insgesamt kann ich Taxi Brousse als Fortbewegungsmittel sehr empfehlen – es ist billig, in etwa genauso schnell wie ein privates Fahrzeug und man ist halt sprichwörtlich „mittendrin“.

    Salem Domestic Guesthouse, Salem Complex auf der Domestic Road. Völlig in Ordnung für eine Übernachtung, fußläufig vom Domestic Terminal. Kostet ungefähr 28 Eur, buchbar bei Agoda. Innerhalb des einzäunten und auch nachts sicheren Areals kann rund um die Uhr einkaufen und essen, sehr praktisch.

    Hi, ich habe das letztes Jahr gemacht. Abends in BKK gelandet, per Taxi zum Bahnhof beim DonMueang und in den Zug gestiegen. Bloß - es war der falsche, zum Gluck rechtzeitig gemerkt und nach ein paar Stationen wieder raus, um dann kurz danach den richtigen zu erwischen. Danach lief alles extreme easy, schlafen, morgens austeigen und mit den anderen Reisenden zum Visa on Arrival. Foto kann man mitbringen, sonst wird dort halt für kleines Geld eins gemacht.
    mein Tip für Laos ist, den Nam Ou hochzufahren und sich Zeit zu nehmen. Das war das Highlight meines Trips - sehr coole leute unterwegs getroffen.

    Hi,
    Wohlwissend, dass Eure Reise nach Palawan nun schon vorüber sein muss, ein paar kurze Fakten zu El Nido (im Norden von Palawan), da ich selber kürzlich für ein paar Tage dort war.
    1) Manila - El Nido: wer viel Zeit hat, findet sehr günstige Flüge nach Puerto Princessa und kann von dort mit einem Minivan nach El Nido fahren. Das dauert wohl etwa 8 Stunden und ist unbequem, aber die Möglichkeit, einen Hunderter sparen zu können, ist ein starkes Argument. Da ich nur sehr wenig Zeit hatte und ganz unbedingt rechtzeitig für einen Konferenz in Manila zurücksein musste, nahm ich den für örtliche Verhältnisse teuren Direktflug mit Island Transvoyager. Die fliegen 3 x am Tag mit einer 50sitzigen Maschine von ihrem eigenen Mini-Terminal am Minila Airport. Sehr, sehr nett übrigens, mit stylischer AC-gekühlten Lounge, Häppchen und Drinks umsonst und sehr nettem Personal. Kosten waren 11200 PHP, also ca. 230 Euro für Hin- und Rückflug! Das Geschäftsmodell scheint sich etwas an Luxustouristen auszurichten - sehr teurer Transport aber man bekommt währenddessen auch einen Hauch von Luxus - Resortfeeling schon vor dem Abflug. Und bei der Ankunft singt eine weißgekliedete Damengruppe Willkommenslieder zur Gitarre. Wer's mag.... Fugbuchungen über flights@elnidoboutiqueandartcafe.com mit Paypalzahlung, klappt wunderbar.
    2) El Nido: ist noch eine Ecke touristischer als ich dachte. Nicht so schlimm wie z.B. Boracay (ein ganz und gar schrecklicher Ort), aber Tourismus ist der wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkt, und es wird ständing weitergebaut. Ich war in der ersten Novemberhälfte da, wo die Saison gerade erst losgeht, und fand das Touristenaufkommen OK. Dzember-Januar könnte anders aussehen. Wie so oft an touristischen Orten scheint das Leben der Touristen völlig von dem der Einheimischen getrennt, wenn man mal davon absieht, dass die allermeisten Einheimischen tagsüber im Tourismussektor arbeiten. Das heißt, man bewegt sich vor Ort halt auschließlich einnerhalb einer Blase. Sonst nicht mein Ding, aber diesmal war's OK.
    3) Übernachtung: so richtig günstig war auch die Übernachtung nicht - ich quartierte mich im 'Bulskamp Inn' ein: eher einfach, aber blitzblank sauber, täglich wird geputzt, der betrieber ist wahnsinnig freundlich (auch wenn man seine Tips nicht überbewerten sollte) und nachts ist's ruhig. 28 Eur die Nacht, ich kann's empfehlen.
    4) Tauchen: Meine Wahl war auf El Nido aus unterschiedlichen Gründen gefallen - ich wollte schon immer mal nach Palawan, die Erreichbarkeit war wegen meines kleinen Zeitfensters sehr wichtig und ich wollte mal wieder etwas tauchen gehen. Ich hatte zwei Tage um Tauchen zu gehen, wählte am ersten Tag "Deep Blue" (oder so ähnlich) und am zweiten "Submariner". Ich würde "Submariner" empfehlen - perfekt geführt (gehört witzigerweise einem Deutschen namens Elvis), großes Boot, tolle Guides - rundum perfekt. besonders nett fand ich, dass der Dive Guide bei jedem Tauchgang die beiden anderen in der Gruppe, wenn ihre Luft zur Neige ging, rasch am Boot ablieferte und wir den Gang für die restliche Zeit fortführten, bis die 60 min voll waren. Das habe ich anderenorts auch schon anders erlebt... Zur Unterwasserwelt: Ich fand Flora und Fauna recht attraktiv. Haie sind leider selten aber neben einigen normal großen sah ich eine gigantisch anmutende grüne Meeresschildkröte (vielleicht 1,3-1,5 m). Viele tropische Fische und diverse Korallenarten, darunter auch sog. Cabbage Coral. Das Wasser ist übrigens geradezu absurd warm, nahe an 30°C - viel Isolierung brauchen die Tauchklamotten also nicht. Kosten für 3 Tauchgänge incl. Equipment: ca. 3500 PHP, um die 70 Eur. Ein für die Philippinen oder Indonesien absolut annehmbarer Kurs.
    5) Nightlife: eher brav - allerdings fing die Saison gerade erst an. Es gibt eine Reihe an Kneipen und eine Menge Restaurants. Musikalsich gab's nichts Spannendes - schaute mir im Art Café eine eher unterdurchschnittliche Band an. Die luden mich ein, bei ihrem nächsten Gig mitzuspielen aber ich habe dann stattedessen den Abend mit ein paar listigen Kanadiern verbracht. Ich könnte vielleicht die "Angle Bar" am Ortsausgang empfehlen, die von einem Franzosen und einem Slowenen betrieben wird. Sie wird in erster Linie von ortsansässigen Expats frequentiert - da kommt man schnell in ein interessantes Gespräch.
    Alles in Allem waren meine 4 Tage in El Nido gelungen. Eher eine Art Erholungs- als ein Erlebnisurlaub. Aber es war schön, mal wieder zumindest für einen kleinen Abstecher auf den Philippinen zu sein.

    Hi & danke!
    Ja, mit 20 km / Stunde max rechne ich, das lehren Erfahrungen mit anderen Ecken SO Asiens. Stimmt, Kota Palu gibt keinen Sinn. Ich dachte zuerst, ich würde von Norden kommen. Aus Zeitgründen muss ich die Distanzen etwas reduzieren und plane deshalb jetzt nur noch Makassar (anschauen, 2 Nächte) > Bira (tauchen, 3 Nächte) > Zwischenstop nach TT (1 Nacht) > TT (Trek, 4 Nächte) > Zwischenstop nach Makassar (1 Nacht) > Makassar (1 Nacht) bevor's dann weiter nach Flores geht.
    Wenn sich das machen last, miete ich in Makassar ein Moped für 10 Tage und fahre die Strecke selbst. Ein Ansporn mehr, das Reisegepäck unter 10 kg zu halten!
    Frage: weiß jemand, ob man in Makassar gute Chancen hat, ein Moped für einen solch langen Zeitraum und relative weite Strecke zu mieten? Hat vielleicht jemand gar einen Tip?

    Hi,
    hat jemand von Euch nähere Erfahrungen mit dem Mieten eines Mopeds/Scooters in Sulawesi (Indonesien)?
    Ich fange gerade an, mich etwas näher mit der Planung für meinen Urlaub in Indonesien auseinanderzusetzen und überlege mir, wie ich es am besten (und günstigsten) anstelle, Tana Toraya und die umliegenden Regienen auf eigene Faust zu erkunden. Am liebsten würde ich das per Moped machen, da habe ich den maximalen bewegungsspielraum und nur geringe Kosten.
    - Ist es machbar, z.B. in Kota Palu ein Moped in vrenünftigem Zustand für eine Woche zu mieten, ohne Nutzungsbegrenzung auf eine bestimmte Region?
    - Wo würde ich am besten den Hauptteil meines Gepäcks (=Backpack) so lange unterbringen?
    Für Antworten dankbar: T-Man

    Ich hatte mich 2013 sehr darüber amüsiert als bei die Stewardess bei der Landung eines Philippine Airline Inlandfluges in einer Durchsage sehr nachträglich daruf hinwies, dass man die Schwimmwesten keinesfalls mitnehmen dürfe.
    Aber es sind nicht nur die Fluggäste. Vor drei Wochen ließ ich auf dem Rückflug von Toulouse mein Handy auf dem Sitz liegen - ich war, ganz hinten sitzend, praktisch der letzte Fluggast, der die Maschine verließ und meldete den Verlust direct beim Eintreffen im Terminal. Die Flugbegleiter hatten den Airbus schon verlassen, also meldete ich mich umgehend beim Lost & Found, mit Flugnummer, genauer Beschreibung, etc. Das Handy ist nicht wieder aufgetaucht - bestimmt freut sich jetzt eine Reinigungskraft über ein brandneues HTC One.

    PS: Also, da es ja mehrere Kommentare zur Andaman Trunk Road gab - sorry Maxi, aber die Leute fahren nicht "hinein um die Ureinwohner dann wie Zootiere zu bestaunen", sie fahren die Straße entlang weil sie die einzige Landverbindung auf der Inselgruppe ist. Führe man die Straße tatsächlich zu Sightseeingzwcken, müsste man schon wirklich ganz, ganz unbedingt einmal im Leben einen Jarawa gesehen haben wollen. Denn stünde tatsächlich mal ein Eingeborener im Wald bei der Straße, hätte man vielleicht eine Sekunde Zeit, ihn "bestaunen" zu können bevor man mit 50 km/h an ihm als Teil einer Fahrzeugkolonne vorbeigerauscht ist. Als ich dort langgefahren bin, habe ich wie erwartet keinen einzigen gesehen.
    Zu Begegnungen zwischen Jarawa und den restlichen Bewohnern der nach wie vor für indische Verhältnisse dünn besiedelten Andamanen kam und kommt es immer wieder, mit und ohne Straße. Und zwar in erster Linie auf Initiative der Jarawa hin.
    Ich fände es schade, wenn die Andamanen wegen diesen eher unwesentlichen Details hier im Forum vorschnell als unerstrebenswertes Reiseziel abgeurteilt würden.

    Fortsetzung:
    (b) Norden: Mein sehr locker gefasster Reiseplan sah ja folgendermaßen aus: Chennai (Madras) – Havelock – North Andaman – Port Blair – Mubai (Bombay). Also musste ich irgendwann weiter. Zu diesem Zwecke ließ ich mir ein Fährticket besorgen – das heißt, jemand wird dafür bezahlt, dass er vor Ort ist, wenn das Tickethäuschen aufmacht und Dir einen Fahrausweis besorgt. Das geht nur am gleichen Tag. Wie so Vieles in Indien kann man auch hier die Vorgehensweise nicht so genau verstehen – der Ticketverkauf geht los wenn die Fähre praktisch am Horizont schon zu sehen ist, was bedeutet, dass man eventuell erst an die Reihe kommt, wenn die Fähre schon wieder ablegt. Tatsächlich sah ich drei Fahrgäste, die vom Ticketverkauf wild mit ihren Fahrscheinen winkend zur ablegenden Fähre rannten, der Abstand zur Kaimauer war aber schon zu groß, um eventuell noch hinüberzuspringen. Auf der Fähre waren geschätzte 50 Fahrgäste – es wäre noch reichlich Platz für weitere gewesen – einziger Westler an Bord war ein älterer Typ aus der französischen Schweiz, der aber bei Long Island von Bord ging. Ich fuhr bir zur Endstation in Rangat, wo ich gerade noch so den Bus erwischte (der wartet in 2-300 m Entfernung auf die Fähre, fährt dann aber los bevor die letzten Leute von Bord sind). Ca. 90 IR für 4 Stunden Fahrt. Selbst auf den Andamanen ist‘s gerammelt voll im Bus, die ersten 1 ½ Stunden musste ich erst mal stehen. Das macht mir eigentlich nichts, aber mein nirgendwo zu verstauender Rucksack nervte etwas. Schließlich kam ich in Diglipur an und konnte direkt in Bus nach Kalipur Beach umsteigen. Dort gibt’s das „Pristine Beach Resort“. Bis vor kurzem die einzige Urlaubsunterkunft der Gegend, jetzt gibt’s noch, direkt gegenüber, das staatlich betriebene „Turtle Beach Resort“. Ich war ohne Voranmeldung gekommen, was in der ersten Novemberhälfte kein Problem war. Tatsächlich war zu diesem Zeitpunkt nur eine weiteres Häuschen belegt. Für Dezember – Februar war aber bereits fast alles ausgebucht. Es gibt dort oben halt praktisch keine Alternative. Das Pristine Beach Resort bietet drei Kategorien von Häuschen an – günstig (500 IR), mittel (hübsch anzusehende doppelstöckiche Hüttchen für vielleicht 1200 IR) und Luxus (aus Stein, mit AC und Fernsehen für vielleicht 3500 IR). Besonders erwähnenswert ist das Restaurant. Man hat ja ohnehin keine Alternative, da ist es natürlich toll, dass man hier überraschend gut für sehr erschwingliche Preise essen kann. Die Hauptattraktion der Unterkunft ist allerdings der Besitzer Alex – ich habe noch nie in einem Hotelbesitzer einen derart interessanten, gebildeten Gesprächspartner gefunden.
    Was kann man vor Ort machen? Erkundungsspaziergänge, schnorcheln (Ausrüstung verleiht Alex), mit einem schlechtem Leihfahrrad die Gegen abfahren. Nach Diglipur dauert’s auf diese Weise ca. 1 ½ Stunden. Der Strand ist übrigens an sich nichts besonderes. Ab ca. Dezember nisten hier Schildkröten, dafür war ich zu drüh. Der Schnorchelausflug zur gegenüberliegenden Insel aber (man kann dahin schwimmen, dauert gefühlt vielleicht 30 min, konnte keine nennenswerte Strömung feststellen) war ein echtes Highlight. Ich hatte mir für den ersten Teil des Tages die einizigen anderen Gäste, ein pensioniertes Arztehepaar aus Mysore ans Bein gebunden, die waren etwas ängstlich. Ich fand das Schnorcheln toll, man konnte viele Fische sehen. Es gibt schon eine gewisse Brandung, da muss man bei den Felsen halt etwas aufpassen. Wer an sowas Spaß hat, sollte für Kalipur Beach riuhig drei Schnorcheltage und vielleicht zwei Erkundungstage einplanen. Ich war insgesamt ungefähr vier Tage da oben. Was ich wirklich, wirklich bedauerlich fand war die Tatsache, dass man kein Moped mieten konnte – Alex hatte kein Lizenz (mehr). Und unter der Hand lief auch nichts. Er meinte, ich sei möglicherweise zu diesem Zeitpunkt (Vorsaison) der einzige Westler auf den North Andamans, mit Sicherheit jedenfalls in der Region Diglipur, da könne ich sehr davon ausgehen, dass mich die Polizei aus reiner Neugier für eine Überprüfung der Papiere stoppen würde, wenn sie mich auf einem Motorrad durch die Gegend fahren sähen. Schade.
    Wie gesagt, ich war in der Vorsaison da: Da ist es halt wirklich SEHR ruhig da oben. Will sagen: Es ist touristisch gesehen einfach überhaupt gar nichts los. Und Internet? Forget it.
    Man muss sich also selbst beschäftigen. Neben den bereits genannten, sind weitere mögliche Aktivitäten der Aufstieg zum Saddle Peak (das ließ ich eingedenk der zuvor recherchierten Berichten aus). Oder ein Ausflug zu den mit einem Sandstreifen verbundenen Inseln Smith und Ross. Habe ich auch nicht gemacht, das indische Ehepaar war aber von ihrem Ausflug dahin ganz aus dem Häuschen.
    Die Strecke zurück in den Süden wäre ich nur allzu gerne im Helikopter geflogen: Man hat als Tourist eine gewisse Chance, einen der wenigen Plätze auf dem täglichen Flug zu ergattern. Für den einen geringen Preis, weil die Flüge zu 80% vom Staat bezuschusst werden. Leider hatte nachts zuvor eine Frau eine Frühgeburt und musste ins Hauptkrankenhaus nach Diglipur geflogen werden – wenn so etwas passiert, werden keine Passagiere mitgenommen. Also wählte ich die Variante 2 und ließ mich von dem Arztehepaar mitnehmen – die hatten einen Fahrer. Wir fuhren gegen 5:00 los und brauchten 13 Stunden für den Ritt. Kein Pappenstiel.
    (c) Port Blair: Das ist die Hauptsadt der Andamanen. Etwas über 110 000 Einwohner – fast ein Drittel der Inselbevölkerung wohnt hier. Port Blair ist das wirtschaftliche und politische Zentrum, sonst gibt’s nur Kleinstädte und Dörfer. Auf dem Hinweg nach Havelock machte ich hier keine Station - ich hatte schon von Deutschland aus via Vinnie’s die Überfahrt organisiert und musste so nur vom Flughafen bis zum Bootsanleger. Jetzt auf der Rückreise hatte ich einen Tag und zwei Nächte Zeit. Nach einem Nachtmahl in einem mehrs als akzeptablem Seeafoodrestaurant gelang es mir, mich deart zu verfransen, dass ich drei Stunden brauchte, um mein Guesthouse wiederzufinden. Am nächsten Morgen schaute ich mir das Ganze noch mal bei Tageslicht an. Als kleine Anekdote am Rande – ich marschierte die Straße lang als ich mich von ein paar Typen an einem Essenstand in ein Gespräch verwickeln ließ. Ich hatte noch nicht gefrühstückt und fragte, was es denn zu Essen gäbe. Ein Gericht aus Kerala, das heißt „Puto“. Da musste ich sehr lachen, wegen der spanischen Bedeutung. Ich bekam ein Tellerchen und sie ließen nicht locker, bis ich sowohl eine Portion Puto mit Kichererbsesauce wie auch ein paar Stück Fettgebackenes gegessen hatte. Die Unterhaltung machte Spaß und das Essen war gut aber gleichzeitig dachte ich „Mann, jetzt hast Du Dir doch was andrehen lassen“. Aber als ich einen Geldschein zückte sah ich nur abwehrende Hände, alles war schon erledigt – „Welcome to Port Blair my friend“. Supernett und ein weiterer Indikator, dass die Andamanen noch weit davon entfernt sind, von Touristen überlaufen zu sein. Auch irgendwie lustig war mein Besuch beim Schneider. Meine einzige lange Hose hatte einen Riss, also lief ich die Hauptgeschäftstraße entlang bis ich auf ein „Tailor“ Schild stieß. Die Schneiderei war im ersten Stock, drei Männern an Nähmaschinen, von denen niemand englisch sprach. Naja, der Riss war nicht schwer zu übersehen. Man gab mir ein Tuch, in das ich mich einwickeln könnte während an Ort und Stelle der Schaden behoben wurde - in 5 Minuten ging ich schon wieder meines Weges. Zugegeben, Einiges kann in Indien als nervig und kompliziert empfunden werden. Aber geh mal in Deutschland in eine Änderungsschneiderei und bitte die, gerade mal eben etwas für Dich zu erledigen – good luck with that.
    Port Blair kommt in Reiseführern schlecht weg. Letztlich wird nur das Cellular Jail halbherzig empfohlen. Da ich mich mit Leuten unterhalten hatte, die es besucht hatten, ließ ich dieses Museum aus, und mietete stattdessen ein Moped. Mit 500 IR ist das hier nicht gerade billig, aber es gab keinen Verhandlungsspielraum und letztlich konnte ich‘s auch verstehen – ich hatte ja selber vor eine ordentliche Strecke damit zu fahren und nicht bloß um die Ecke. Wie gesagt, es wird ja üblicherweise empfohlen, nicht mehr als eine Nacht in Port Blair zu bleiben. Mir persönlich aber gefiel das Umland ausgesprcohen gut und ich hätte gerne mehr als nur einen Tag Zeit gehabt, um es zu erkunden. Ich war noch nie in der Karibik gewesen – deshalb mach ich damit falsch liegen: Für mich jedenfalls fühlte sich dieser teil der Andamanen sehr „karibisch“ an. Meer, Palmen, Wellblechhütten.
    Aber die Flüge waren ja bereits lange im Voraus gebucht und Bombay wartete.
    Insgesamt war ich knapp 11 Tage auf den Andamanen. Mit dem zu vernachlässigenden Chennai und dem äußerst erkundenswerten Bombay war ich 16 Tage unterwegs. Ich kann die Andamanen als Reiseziel guten Gewissens insbesondere denen empfehlen, die ein schönes, relaxtes Urlaubsziel mit einsamen Traumstränden suchen, das Einiges an Natur zu bieten hat, sich noch relativ unerschlossen anfühlt und, wem das wichtig ist, nach wie vor fernab entfernt ist von den üblichen Reiserouten. Die Andamanen sind genauso sonnig und günstig wie eine Insel in Thailand, fühlen sich aber bei weitem nicht so touristisch an, weil das Leben der meisten Ortsansässigen mit Tourismus nichts zu tun hat.

    Hi, ja, bin zurück. Also, die Andamanen, auf Chennai und Mumbai gehe ich jetzt nicht ein (und teile den Text in zwei Posts auf):
    (a) Havelock ist die touristisch ausgebautetste Insel. Was momentan noch nicht viel mehr zu heißen hat, als dass es entlang eines Strandabschnitts von gefühlten 2 Kilometern vielleicht zwei Dutzend "Resorts" gibt (und vereinzelt noch ein paar andere, an anderen Stellen). Es gibt einiges an Bauaktivitäten, jedes Jahr kommen weitere Resorts hinzu. Ich fuhr nach Havelock um zu tauchen. Das scheint mir auch eine der Hauptattraktionen zu sein. Es gibt gefühlt ein Dutzend Dive Shops. Tauchen ist verhältnismäßig billig (tatsächlich wüsste ich nicht, wo sonst man so geringe Preise zahlt) und die Unterwasserwelt ist klasse. Neben den typischen Fischen eines Korallenriffs sah ich mehrer Napoleon Wrasse, Eagle Ray, einen Hai, Bumpheads und so weiter - großartig. Nachmittags kann man die Insel per Moped erkunden (300 IR/Tag, Sprit kostet ca. 1 Eur/L). Es gibt eine Reihe schöner Strände. Radhangar Beach ist der wohl bekannteste Strand, der wurde mal von Time Magazine als schönster Strand Asiens gewählt. Ich glaube nicht, dass, während ich da war, auch nur 30 weitere Leute vor Ort waren. Verteilt auf einen vielleicht 2 km langen Sandstreifen. Also, wenn man man auch einsame Strände mit perfektem weißen Puderzuckersand steht, sollte man sich die Andamanen mal ganz dick vormerken. Die Insel ist im November sehr grün, es gibt Wald, Hügel, Gemüse-und Reisfelder, ein wenig Vieh. Die Bewohner leben von Landwirtschaft und etwas Fischerei. Der Lebensstandard ist einfach. Bei einer Gelegenheit lud mich ein Reisbauer erst zum Carromspiel, dann zu Tee und Keksen im örtlichen Landen und schließlich zum Tee zu sich nach Hause ein, das fand ich sehr nett. Unterhaltung auf simplem Englisch – für viel mehr als Small Talk über die Reisernte , dass er seine Tochter nach Port Blair aufs College schicken will und dass die Familie seiner Frau aus Diglipur kommt hat’s nicht wirklich gereicht. Aber es ist ja schon immer wieder schön, diese Art von Gastfreundschaft zu erleben. Hoffentlich kommt mein Anfang Dezember in Deutschland abgeschicktes Weihnachtskärtchen dort irgendwann mal an.
    Die im November hier angetroffenen Touristen stammten in erster Linie aus Indien. Dann gibt's die unvermeidlichen israelischen Kids, für die die Andamanen momentan zu den etwas gängigeren Optionen für die Reise nach der Armeezeit gehört (Südostasien rangiert nach wie vor auf Platz eins). Und dann kommen Europäer. US Amerikaner, Russen oder Ostasiaten habe ich keine ausmachen können. Ich habe eine ganze Reihe sehr interessanter Leute aus unterschiedlichen Nationen getroffen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass je schwieriger ein Ort zu erreichen ist, umso spannender sind die Traveller die man dort trifft. Und, um es mit den Worten eines in Bombay arbeitenden Engländers zu sagen, den ich auf Havelock traf: es gibt hier kaum "douche bags".
    Unterkunft, etc: Ich hatte mir schon von Deutschland aus eine Hütte bei "Island Vinnie's" gebucht, was smart war, weil die bei meiner Ankunft am ca. 10. November schon für die nächsten zwei Wochen weitgehen ausgebucht waren. Ich kann Vinbnie's sehr empfehlen - eine einfache Hütte ohne eigenes Bad kostet 500 IR, die Gemeinschaftstoiletten/-duschen sind völlig OK. Bei Vinnie’s nehmen sie, da sie sich’s angesichts der guten Nachfrage leisten können, allerdings nur noch Taucher auf. Das hat für den Alleinreisenden den Vorteil, dass die Gäste schon mal ein gemeinsames potentielles Gesprächsthema haben, was es ungemein einfach macht, Leute zu treffen. Und, da nach meiner Erfahrung Taucher ja üblicherweise ein lebenslustiges Völkchen sind, ist jederzeit für Kurzweil gesorgt. Unter diesem Gesichtspunkt war‘s letztlich vielleicht ganz gut, dass Vinnie’s Full Moon Café, das Restaurant, keine Lizenz für den Alkoholausschank hat. Zu einer Grüppchenbildung entlang von Sprachgrenzen, wie man das mancherorts ja sieht (Franzosen, Russen, Israelis, etc), kam es nie und ich glaube, ich habe in den paar Tagen auf Havelock eine ganze Menge über das Leben und die Ansichten der jungen indischen oberen Mittelschicht gelernt.
    Vinnie’s hat vielleicht 20 Hütten unterschiedlicher Bauart und grenzt direkt ans Wasser. Zwischen den Bäumen am Strand sind ein paar Hängematten aufgespannt. Ich kann das als Unterkunft sehr empfehlen und bekam zweimal mit, dass Leute, die woanders untergekommen waren, sich bemühten, zu Vinnie’s zu wechseln. Vergeblich, weil ausgebucht. Also: rechtzeitig reservieren!
    Wer gerne Essen geht – fußläufig sind eine handvoll Restaurants zu erreichen. Ein wenig „up market“ ist der „Red Snapper“, hier ist alles etwas stylischer und teurer. Wegen meiner indischen Bekannten wir ich dreimal hier. Ebenso etwas edler war das „Symphony“. Im auf Tripadvisor so empfohlenen „Anju Coco“ aß ich Thunfisch, ging aber dann kein zweites Mal hin als ich hörte, dass die unter der Hand auch Haifisch anbieten. Der „Golden Spoon“ im Hauptort ist insofern ganz nett, dass man mit dem Koch zum gegenüberliegenden Fischmarkt geht und dort den Fisch ausssucht, der dann gleich darauf zubereitet wird.

    Quote from kiki


    Kann er denn auf eine kleine Entschädigung hoffen

    In der Zeit als ich viel zwischen Bordeaux und Köln pendelte habe ich mehrfach erlebt, dass mein Koffer beim Zwischenstop liegenblieb. Das war jeweils direkt nachvollziehbar - kein Verlust, aber halt verspätetes Eintreffen. Mich hat's jedesmal gefreut weil ich mit der Bestätigung des Gepäckbüros schnurstracks zum Schalter der Airline marschieren konnte und ohne große Diskussion 100 Eur Entschädigung entgegennehmen konnte - und das Gepäck wurde mir dann am nächsten Morgen ins Büro zugestellt. Die Policy war die folgende (a) wer nichts einfordert bekommt auch nichts (b) man kann entweder einen Zettel unterschreiben dass mit dem Pauschalbetrag von 100 Steinen der durch die verspätete Zustellung entstandende Schaden abgegolten ist oder man entscheidet sich, erst später schriftlich Forderungen an die Airline zu stellen - dann gibt's aber erst mahl auch keine Kohle. Nach meinen Erfahrungen mit Air France kann man solche Schreiben aber genausogut an den Mülleimer Adressieren....
    Ist ungefähr 8 Jahre her, dass mir das zuletzt passiert ist.