So,jetzt möchte ich von meiner (unserer) Burmareise erzählen.
Es gibt dieses Jahr nicht viel zu berichten, da wir nur kurz, d.h. 2 Wochen im Land gewesen
sind und hauptsächlich gefaulenzt haben. Meinem Mann, der ja auch nicht mehr so
fit ist, hat das einmal gut getan.
Wir sind froh, dass wir das Land in den letzten 12 Jahren immer wieder besucht haben.
Jetzt nach dem Regierungswechsel und der Freiheit für die "Lady" wird das Land
von Touristen und Geschäftsleuten gestürmt.
Bei der Ankunft in Yangon, wurden die Taxis, für Gäste, von einem Mann mit einer
Flüstertüte dirigirt. Die kleinen Airporttaxis waren letztes Jahr auch noch nicht da.
Da die Preise für Autos derart gefallen sind und auch neue eingeführt werden dürfen
(für jeden, nicht nur Militär o. Regierung), sind die Straßen verstopft. Sie sind daran an einer
große Kreuzung eine Überführung zu bauen, damit der Verkehr fließen kann, aber fast
alles in Handarbeit. Große Maschinen fehlen, dauert natürlich entsprechend lang.
Viele junge Leute laufen genau wie bei uns mit Smartphones rum, made in China, aber
auch Marken die uns ein Begriff sind. Das Internet läuft besser und es scheinen auch
nicht mehr viele Seiten blockiert zu sein. Die Presse ist wesentlich offener geworden.
Hatte dieses Mal mir wieder eine Sim-Karte für mein Handy besorgen lassen und konnte
sogar von Npali Beach aus damit nach Deutschland telefonieren, ging letztes Jahr nicht.
Diese Dinge sind den Menschen dort wichtig. Sie finden, ihr Leben ist etwas leichter ge-
worden. Das man jetzt auf vielen Banken Geld tauschen kann, z.B. KBZ Bank. Es kommen
viele asiatische Geschäftsleute ins Land. Die Preise für Grundstücke in Yangon explodieren.
Wer dachte er könnte in der Innenstadt bauen, wird eines besseren belehrt und muß in
die Außenbezirke gehen. Mieten kosten ca. 50 US Dollar pro qm. Die Leichtigkeit der Menschen,
das Lachen fehlt meiner Meinung noch. Sie sind oft sehr ernst.
Unser Freund sagte uns, dass viele Hotels mehr Wert auf Geschäftsreisende legen.
Sie sind bereit die geforderten Preise zu zahlen. Die Reiseagenturen kaufen bekanntlich für eine
Saison Zimmer und versuchen den Preis zu drücken. So wird ihnen gesagt, tut uns leid,
sind bereits schon ausgebucht. Am Inle See hat er immer in Nyaungshwe kostengünstig
übernachtet. Auch dort werden die letzten Zimmer noch an Touristen vermietet, da es
mehr Geld gibt. Leute vermieten sogar ihre Häuser (offiziell noch nicht erlaubt), und schlafen
irgendwo bei Bekannten oder sonstwo. Unser Freund schlief dann u.a. mit anderen Touristen
im Kloster auf dem Fußboden, ob mit oder ohne Matte. Die Touristen waren Leute, die
keine Vorbuchungen hatten. Mit Vorbuchung kann es ebenfalls in die Hose gehen. Kunden
von Gebeco hatten eine Fahrt von Bagan nach Mandalay auf der RV Paukan gebucht. Sie
wurden kurzerhand auf die Irrawaddy Princess umgebucht. Ich bin auf beiden Schiffen schon
unterwegs gewesen, ein Unterschied wie Tag und Nacht, auch vom Preis. Thurgau Travel
muß jetzt auch Schiffe ähnlich der Pandaw o. Paukan auf dem Irrawaddy haben.
Ngpali Beach hat seit letztem Jahr einige neue Hotels bekommen. Am Strand ist morgens
und abends die reinste Völkerwanderung unterwegs im Gegensatz von vor 3 Jahren. Da hat
man ab und zu mal jemanden laufen sehen. Es gibt jetzt auch Massagen am Strand. Für
10.000 Kyat 1 Stunde von oben bis unten (ca. 9 US Dollar). Wenn man einen gegrillten
Fisch mit Reis ißt (Barakudafilet) für 2 Personen ein Myanmar Bier, kommt man auf 9 US Dollar.
Currys sind nicht mehr so gut, weder in den Lokalen an der Straße noch am Strand, da viel
mit Soßen aus der Flasche geschafft wird. Das neue Restaurant mit Rakhinegerichten heben
wir uns für nächstes Jahr auf.
In dem Land wird sich so schnell wie man es denkt nichts verändern. Es braucht viel Zeit.
Die Infrastruktur ist nicht da, Bahnlinien noch von den Engländern gebaut, Straßen in Loch-
stickerei. Auch die jetzige Regierung wirtschaftet mehr in ihre eigene Tasche, die Einnahmen
verdampfen.
Ab und zu sieht man Menschen, die Plastiktüten und Plastikflaschen einsammeln und in
großen weißen Säcken auf dem Fahrrad o. im Circulatrain wegtransportieren. Yangon ist, dort wo
die Touristen in der Regel hinkommen, sauber.
LG
Rita