Gern erzähl ich genauer von meiner Pilger-Reise.
Gestartet sind wir vom Münchner Hauptbahnhof mit dem ÖBB Nightjetz von München nach Arezzo. Wegen Corona buchte man ein Abteil, dass max. zu 3. belegt werden darf.Das hiess: meine Freundin und ich hatten ein Abteil für uns ganz allein .
1.Tag: Arezzo-Bibbiena-Chiusu della Verna mit dem Zug und Bus. 3km Aufstieg zum Kloster La Verna, wo wir auch übernacht geblieben sind.
2.Tag: La Verna - Pieve Santo Stefano 17 km. Leider bei Sturm und Regen, hatte aber auch was Besonderes .
3. Tag: Pieve Santo Stefano - Pian della Capanna 13,2 km mit 3km "Umweg" zu einer Einsiedelei. Übernachtung in einem Refugio - das einzige, dass hier auf dem Weg lag
4.Tag: Pian della Capanna - Sansepolcro 26 km. Hier haben wir in der Summe 1730 Höhenmeter ( rauf und runter ) geschafft
5.Tag: Sansepolcro - Citerna 12 km. Ein gemütlicher Tag zum Entspannen.... Übernachtung in einem B&B
6.Tag: Citerna - Citta di Castello 23,2 km
7.Tag: Citta di Castello - Pietralunga 31,3 km Übernachtung in einem B&B
8.Tag: Pietralunga - Gubbio 27,2 km Übernachtung in einem B&B. Fahrt mit der Funivia "ColleEletto". Mit einer Korbgondel auf den Berg und traumhaften Blick auf die Stadt Gubbio ( das haben wir am 9.Tag vormittags gemacht, da diese Tour ja nicht so lang war )
9.Tag: Gubbio - Valdichiasco 13 km eine unserer schönsten Übernachtungen Il Baccaficio Alpaca. Da liefen die Alpakas frei herum, die wegen ihrer Wolle gehalten werden. Eine Art Öko-Agriturismo mit eig. Obst, Eiern und selbstgebackenen Brot
10.Tag: Valdichiasco - Valfabbrica 27,3 km. Einzige Übernachtungsmöglichkeit im Suipassodifrancesco
11.Tag: Valfabbrica - Assisi 15,2 km
Vor unserer Heimreise waren wir noch in der Basilika Maria degli Angeli, die zum Weltkulturerbe zählt. Das war der Lieblingsort vom Hlg. Franziskus.
Ein schöner Abschluss unserer Reise.
Die Übernachtungsmöglichkeiten sind ganz anders als auf dem Jakobsweg. Es gibt diese typ. Pilgerunterkünfte nicht. Eher ganz einfache Hotels/Pensionen oder B&B´s. Abendessen ist eigentlich - wie ich schon geschrieben habe - überhaupt kein Problem gewesen. Nur für Unterwegs gab es keine einzige Verpflegungs"station", kein Cafe, Restaurant oder ähnliches. D.h. wir haben in der Früh im Supermarkt unsere Tagesverpflegung ( Brot, Wurst, Käse, Obst, Trinken) eingekauft. Bei der Ankunft gab es meistens Espresso oder Cappu und ein Dolce dazu. Manchmal auch mal ein wohlverdientes Bier
Alle Unterkünfte habe ich von hier reserviert. Vieles übers Facebook oder über WhatsApp. Das hat alles prima geklappt. Am Vortag hab ich immer Bescheid gegeben, dass wir kommen. und das lief wirklich reibungslos.
Es ist für mich ein anderes Pilgern gewesen als auf dem Jakobsweg.Vielleicht weil man keine Gleichgesinnten trifft? Die körperliche Anstrengung viel höher ist, da der Anfang durch die Apenninen sehr bergig ist? Die Natur einem wirklich manchmal den Atem zum Stocken bringt ?
Auf alle Fälle war es die richtige Entscheidung mich auf den Weg zu machen. Ich habe genau das richtige Zeitfenster wegen Corona getroffen.
Und bin sehr dankbar, so ein Glück gehabt zu haben.
LG
Andrea
P.S. Der Franziskusweg startet in La Verna und endet in Rom... d.h. es wird eine 2.Reise geben: von Assisi nach Rom