Wir sind letztes Jahr für zwei Wochen durch Peru gereist. Generell kann man sagen, dass jede "Attraktion" Perus touristisch sehr überlaufen ist, trotzdem möchte ich das gesehene nicht missen.
Unsere Route damals war Lima (2 Tage), Ica/Huacachina (1 Tag), Nazca (2 Tage), Arequipa (4 Tage, auch zur Höhenanpassung), Puno (2 Tage), Cusco (2 Tage), Aguas Calientes (1 Tag). Gereist sind wir immer mit dem Bus, teilweise luxuriös über Nacht, teilweise in der Holzklasse tagsüber. Nur von Cusco nach Lima sind wir geflogen.
Wir haben die Reise komplett selbst geplant und organisiert. Rückblickend betrachtet haben wir auch alles richtig gemacht. Aguas Calientes ist purer Tourinepp, aber wenn man früh morgens als erster nach MP möchte, lässt sich die Übernachtung dort nicht vermeiden.
Die Sicherheitsbestimmungen für Flüge über die Nazcalinien wurden erheblich erhöht. Wir hatten nie ein Angstgefühl, die Flugzeuge waren optisch in einem prima Zustand und die Piloten (immer zwei an Bord) waren freundlich und kompetent. Auch in der Nähe von Nazca gibt es einiges zu entdecken, z. b. die Mumien bei Chauchillas.
In Ica ist die riesige Sandwüste, die Teile des Ortes verschluckt, ein faszinierender Anblick.
Puno ist alles andere als sehenswert. Mit der Höhe hatten wir zwar keine Probleme, aber unsere Unterkunft befand sich etwas außerhalb des Zentrums, die Straße war unbeleuchtet und mit Einbruch der Dunkelheit wurden überall in der Straße massive Rollläden, auch vor den Türen, heruntergelassen. Auch unser Hotel machte da keine Ausnahme. Ein merkwürdiges Gefühl überkam uns dort immer.
Die "richtigen" schwimmenden Inseln auf dem Titicacasee, auf denen die Menschen tatsächlich noch Tag und Nacht leben, sind für Touristen nicht zugänglich. Wir haben versucht auf eigene Faust ein Boot + Fahrer zu mieten, aber ohne Erfolg. Letztlich haben wir eine normal gebuchte Touristentour gemacht. Man kann sich das mal ansehen, aber es wirkte alles sehr inszeniert und an vielen Stellen erkannte man unter dem Schilf Plastikplanen. Diese Inseln werden also nicht mehr aus natürlichen Materialien gefertigt, sondern in Schnellbauweise zur Touristenbeglückung.
Arequipa gefiel uns als Stadt in Peru am besten. Das Zentrum ist ähnlich herausgeputzt wie Cusco, jedoch steht man schon wenige 100 Meter weiter im echten/normalen peruanischen Alltagsleben. Außerdem ist ganz in der Nähe der Colca-Canyon, in dem man wunderbar wandern kann und herrliche Landschaften genießen. Sollten die Füße dank der langen Reise schon schmerzen, kann man sich aber auch einfach im Reisegruppenbus in den Canyon fahren lassen, um die majestätisch dahingleitenden Condore zu beobachten. Teilweise schwebten diese nur einen Meter über unseren Köpfen hinweg.
Zu deiner Reiseplanung: Ich würde Puno um mindestens eine Übernachtung reduzieren, Aguas Calientes ebenfalls. Stattdessen vlt. ein oder zwei Nächte mehr in Arequipa verbringen und/oder ein paar kleinere Orte/Ecken zwischen Cuzco und MP besichtigen, Ollantaytambo zum Beispiel.