Posts by serenity

    Nachdem das geklärt ist, ziehen wir nochmal los, zur Mündung des zweiten Flusses, des Boesmans River. Auch hier wieder eine fantastische Dünenlandschaft, die im weichen späten Nachmittagslicht wie eine Märchenwelt wirkt.






    Weil die Flut schon weit fortgeschritten ist, können wir leider nicht unten entlang laufen, auch die tolle Felsenlandschaft, die wir beim letzten Mal ausgiebig erforscht haben, ist jetzt unerreichbar. Schön ist es aber trotzdem!!!




    Wir fahren noch ein Stück flussaufwärts, dort gibt es ein Open-Air Lokal, wo man sehr gut essen soll - das ist allerdings heute geschlossen. Aber der Blick von der Terrasse auf den Kariega River ist toll! Hier sind wir gestern entlang geschippert.



    Heute gibt es stattdessen ein absolut fantastisches Essen im „Volo“, nur wenige Schritte von unserer Unterkunft entfernt. Mit einem großen Steinofen, in dem äußerst leckere Pizza gebacken wird und auch ansonsten sehr guter Küche ist es eine echte Entdeckung!


    Sehr satt und sehr zufrieden sinken wir ungewaschen (aber mit geputzten Zähnen!!!) ins Bett. Und morgens um 7 ist auch das Wasser wieder da, und wir können duschen! (Vorsichtshalber fülle ich gleich morgens den Mülleimer randvoll – man weiß ja nie … Und tatsächlich ist das Wasser ab 14 Uhr wieder weg!)


    Eigentlich standen ja die malerischen Felsen und ein paar verschwiegene Buchten heute auf dem Programm – aber zum einen ist es heute düster, trüb und regnerisch, zum anderen pfeift der Wind noch erheblich heftiger als gestern! Es bleibt also bei einem Ausflug auf die andere Seite des Boesmans River, wo es ebenso hohe Dünen gibt wie auf unserer Seite und der Wind den Sand großzügig überall hin, auch auf die Straßen, verteilt.



    Und wo wir mit unserem Auto prompt in einer Sandwehe stecken bleiben. Ohne die tatkräftige Hilfe von drei jungen Männern, die unser Auto anschieben, wären wir da vermutlich nie raus gekommen!


    Noch ein Schlenker zu den Canon Rocks – wo es zwar Kanonen aus dem 17. Jh. gibt, die aus Schiffswracks stammen, aber was das mit den Felsen zu tun hat, weiß kein Mensch.



    Ach ja – als letzte Tat des Tages und vor einem erneuten Essen im Volo, (denn bei dem Wetter haben wir keine Lust, 7 km bis zu einem Open-Air Lokal zu fahren und dort zu frieren) wird noch getankt. Die Tankstelle bietet außer Tankfüllungen und Reparaturen noch einen ganz besonderen Service an. Falls mal jemand Bedarf haben sollte …


    12.-14. Februar : Kenton-on-Sea, die Barfußhauptstadt


    Barfuß läuft man hier natürlich nicht überall rum, aber bei den schier endlosen Stränden, den gigantischen Dünenlandschaften, den malerischen Lagunen und Flussmündungen gibt es mehr als reichlich Gelegenheit, ohne Schuhe herum zu wandern. Theoretisch zumindest – praktisch stoßen wir hier in den beiden Tagen manchmal an unsere Grenzen.

    Nicht, weil wir nicht barfuß laufen wollen, sondern, weil der extrem heftige Wind einem die Sandkörner teilweise richtig schmerzhaft ins Gesicht und an die Beine bläst. Trotzdem MUSS man hier einfach an den Strand!!!



    Hier mündet der Kariega River, den wir in den letzten beiden Tagen rauf und runter gefahren sind, ins Meer.



    Die Einheimischen nutzen jede Gelegenheit für ein Picknick oder ein Braai (Grillen) – überall stehen gemauerte Grillstationen, man muss nur seinen Rost und Holzkohle mitbringen.



    Und wer nicht selbst kochen/grillen möchte, kann einfach die Stufen runter steigen zu Jerrys on the Dunes, da sitzt man mit tollem Blick und bekommt das Essen vom Grill direkt an den Tisch gebracht.


    Wir laufen/rutschen die Dünen runter zum Strand. Wo der feine Sand noch feucht ist, kann man prima laufen. Links das Meer, rechts gigantische Dünen.





    Wind hin oder her – es ist toll hier!



    Damit auch niemand was passiert, gibt es herrlich altmodische Warnhinweise.



    Zurück in unserer Unterkunft wollen wir uns den Sand von den Füßen waschen – aber das Wasser tröpfelt nur sehr spärlich aus der Leitung! An der Rezeption erfahren wir, dass es hier nicht nur Loadshedding gibt, also der Strom zeitweise abgestellt wird, sondern auch Watershedding! Denn seit Monaten hat es hier keinen einzigen Tropfen Regen gegeben und Wasser ist extrem knapp und kostbar geworden.


    Nur ist das Watershedding wesentlich heftiger als die Stromabschaltung – ab dem frühen Nachmittag bis 7 Uhr am folgenden Morgen gibt es KEIN WASSER!! Zwar hat unserer Unterkunft da natürlich Vorsorge getroffen und hat riesige Regenwassertanks, die bei Bedarf bzw. zu wenig Regen noch mit Wasserlieferungen per Wassertank-LKW aufgefüllt werden. Leider hat sich die letzte Lieferung verspätet, der Tank ist trocken und guter Rat teuer.


    Ich flitze sofort zurück ins Apartment, leere den großen Mülleimer in der Küche aus und nötige dem Küchenwasserhahn die letzten spärlichen Wasserrinnsale ab. Denn man kann sich zwar mit Mineralwasser die Zähne putzen und auch eine Katzenwäsche durchführen – aber die Toilette ist ein echtes Problem!


    Jetzt steht zumindest ein gut gefüllter Mülleimer vor der Toilette. Zudem haben wir noch zwei 5l-Kanister bekommen – damit kommen wir gut klar.

    In Thailand halte ich doch einfach nur - genau wie in Deutschland, Südafrika, Australien, Großbritannien oder sonstwo auf der Welt kurz meine Kreditkarte ans Terminal und dann ist bezahlt.

    Wozu noch ein QR Code?

    Zurück in der Lodge fällt das Frühstück etwas sparsam aus – ein hastiges Ei, ein bisschen Joghurt mit Obst, dann bringt uns Mashudu in rasanter Fahrt runter zur Anlegestelle. Das Boot wartet schon auf uns, zusammen mit ein paar Gästen der anderen beiden Camps (es gibt noch zwei Zeltcamps direkt am Fluss) gondeln wir zurück nach Kenton-on-Sea.



    Wenig später sind wir in unserem komfortablen Zimmer im House Quarter.




    Und zudem mit herrlicher Aussicht! Hier werden wir die nächsten beiden Tage verbringen.



    Nashorn, Giraffen usw. könnt ihr auch im Video nochmal anschauen - zum Video

    Mashudu sucht jetzt einen sicheren und gut einsehbaren Platz für ein Tässchen Buschkaffee und wird in der Nähe des Flusses fündig.



    Wieder baut er die „Bar“ auf und zaubert für uns „Bushcoffee“ – eine Mischung aus Kaffee, heißer Schokolade und einem Schuss Amarula, einem unglaublich leckeren einheimischen Sahnelikör, der so ein bisschen wie Baileys schmeckt.



    Das heiße Getränk tut gut, aber auch die Sonne wärmt inzwischen schon kräftig, und der Morgenwind hat sich davon gemacht. Gestärkt geht’s weiter, immer noch auf der Suche nach einem Rhino. Das lässt sich nicht blicken, dafür kommen jetzt Giraffen zwischen den Bäumen hervor.





    Nichts gegen Nashörner – aber Giraffen finde ich wesentlich schöner!


    Wir sind schon allmählich wieder auf dem Rückweg, als es in Mashudus Funkgerät knackt. Ein Kollege meldet eine Rhino Sichtung! Da es schon auf 9 Uhr zugeht und wir um 10 zum Boot aufbrechen müssen (und vorher noch frühstücken und unseren Krempel aus dem Chalet holen müssen) , gibt es ein Dilemma – entweder Nashorn suchen und das Frühstück drastisch verkürzen oder das Nashorn vergessen und ausgiebig frühstücken können.


    Die Entscheidung ist klar – Frühstück muss nicht unbedingt sein, Nashorn schon! Also umgedreht und zurück zum Fluss. Und da grast es seelenruhig in der Sonne und sieht total entspannt aus!





    Lässt sich durch uns absolut nicht aus der Ruhe bringen, sondern grast wie ein Rasenmäher alles ab, was ihm vor die Schnauze kommt (was man übrigens sehr deutlich hören kann, ein mahlendes recht lautes Geräusch).


    Wer sich wundert, weshalb das Horn so kurz ist – als Schutz vor Wilderern werden den Rhinos in den Reservaten die Hörner entfernt. Sie wachsen allerdings immer wieder nach, so dass die Prozedur regelmäßig wiederholt werden muss. Denn leider gelingt es immer wieder Wilderern, in die Reservate einzudringen und Nashörner zu töten, um an deren Hörner zu kommen. Die werden dann für teures Geld verkauft – teils in Afrika, zu einem großen Teil gehen sie jedoch auch nach China.


    Nach 10 Minuten schauen und staunen müssen wir langsam doch wieder Richtung Camp starten. Aber es gibt auch jetzt noch so einiges zu sehen. Erneut treffen wir auf die Giraffen.



    Auch die Nyalas sind noch unterwegs.


    11. Februar - Morgenpirsch in Sibuya


    Diese Nacht war nicht wirklich lang – schon kurz nach 5 klingelt der Wecker. Um 6 Uhr soll’s losgehen mit dem zweiten Game Drive, vorher gibt es in der Lodge noch heißen Kaffee, Tee und Kekse. Ein richtiges Frühstück wird es dann nach unserer Rückkehr geben. Auf Mashudus Frage, wonach er heute Morgen besonders suchen soll, wünscht sich Geburtstagskind David ein Nashorn. Mal sehen ….


    Die Sonne ist gerade erst aufgegangen, und es ist eisig kalt heute morgen, kaum mehr als 12 Grad! Außerdem weht ein ziemlich scharfer Wind. Wir sind mehr als froh, dass wir lange Hosen, Pullover und Fleecejacken an haben, dazu kommen noch wollene Ponchos, die an alle ausgegeben werden. Während es uns also recht gut geht, sitzt Linda bibbernd in Leggins und dünnem Strickjäckchen neben mir, die beiden Männer haben kurze Hosen und T-Shirts an. Kernige Waliser eben – aber die Wollponchos nehmen sie dann doch dankend an!



    Kaum losgefahren, schauen uns zwei Wildebeests (Gnus) an.



    Die Landschaft im klaren Morgenlicht ist atemberaubend schön!



    Mashudu fährt runter zum Fluss – dort gibt es seiner Ansicht nach die eheste Möglichkeit, morgens ein Nashorn zu finden.



    Statt Nashorn finden wir dort aber nur eine Herde Impalas.




    Ein Stückchen weiter läuft uns ein Nyala Paar vor den Wagen, wir bleiben einfach stehen, denn Tiere haben hier absolutes Wegerecht.



    Nachdem die beiden im Gebüsch verschwunden sind, geht’s weiter. Erneut treffen wir auf Gnus, die interessiert zu uns rüber schauen.



    Eine Zebraherde taucht auf, die sich von uns nicht stören lässt.


    Mashudu will zu einem Aussichtspunkt fahren, dazu müssen wir den Fluss überqueren und einen teilweise sehr steilen und extrem holprigen Weg nehmen. Der ist jedoch – wen wundert’s – mal wieder eine öffentliche Straße, die auch etliche Einheimische nutzen, die im Kariega River angeln wollen.




    Auf dem Weg bricht plötzlich direkt vor uns ein Elefant aus dem Kakteendickicht, der sich aber gleich wieder in die Büsche auf der anderen Seite des Weges verzieht.



    Wenig später halten wir an, es geht einen kleinen steilen Pfad hinunter zu einer Holzplattform am Hang über dem Fluss mit einer absolut grandiosen Aussicht!



    Während wir begeistert die Aussicht genießen, kracht und knackt es im Gebüsch unmittelbar über uns. Der Elefant ist zurück gekommen und versperrt uns den Weg zum Auto! Eine Weile nehmen wir die Sache nicht sonderlich ernst, warten einfach. Mashudu hingegen wird zunehmend sichtlich nervöser, bittet uns, ganz ruhig zu sein und keine hastigen Bewegungen zu machen. Er meint, der Elefant sei irgendwie gereizt und nicht sonderlich gut drauf.


    Immer wieder schaut er vorsichtig nach, aber das riesige Tier rührt sich nicht von der Stelle, futtert Kaktusfrüchte und reißt Zweige ab. Wir machen uns schon darauf gefasst, die Nacht auf der Plattform verbringen zu müssen, als der Elefant endlich genug hat und sich – seeeeeehr langsam – verzieht. Mashudu geht vorsichtig vor zum Wagen, winkt uns dann, wir sollen schnell, aber leise nachkommen. Blitzschnell schaffen es alle sechs ins Auto, Mashudu wendet und wir machen uns davon.


    Auf einer gut einsehbaren Ebene – wir wollen nicht nochmal überrascht werden – gibt es auf den ausgestandenen Schrecken dann für alle die Sundowner Drinks – Bier, Wein, Gin Tonics – obwohl die Sonne inzwischen längst hinter den Hügeln verschwunden ist.



    Dann geht’s zügig zurück zur Lodge, unterwegs treffen wir noch auf eine Herde Impalas, aber es ist fast schon zu dunkel zum Fotografieren.



    In der Lodge wartet ein gedeckter Tisch und ein üppiges Abendessen auf uns.



    Sehr lange sitzen wir aber nicht mehr beisammen, alle sind müde und voller toller Eindrücke! Und die Nacht wird kurz werden, denn um 6 Uhr geht’s schon wieder auf die Pirsch!

    Den heutigen Tag (inkl. Löwengebrüll!) gibt es auch im Video!

    Ein Tässchen Kaffee und Plätzchen und einfach nur genießen!!!! Aber nicht allzu lange – um 16:30 versammeln wir uns bereits wieder in der Lounge, jetzt geht’s zum Gamedrive! Einer unserer walisischen Mitfahrer hat morgen Geburtstag und wünscht sich nichts mehr, als endlich mal Löwen in freier Natur zu sehen. Mashudu verspricht, sein Bestes zu tun, um den Geburtstagswunsch zu erfüllen und wir fahren los. Ein Schild am Tor (wir müssen ja erst mal raus aus dem gesicherten Bereich um die Unterkünfte) warnt, dass wir jetzt Löwengebiet betreten – wir sind gespannt.



    Dieter darf vorne neben Mashudu sitzen, die Frontscheibe wird runtergeklappt für bessere Sicht.


    Es geht kreuz und quer durch Grasland, immer wieder ist Mashudu über Funk mit zwei Kollegen der anderen beiden Camps in Kontakt. Es wurden Löwen gesichtet, aber wo genau, ist unklar. Offenbar haben sie am Morgen ein größeres Tier gerissen und schlafen jetzt vermutlich vollgefressen irgendwo unter einem Busch oder im hohen Gras. Nach über einer halben Stunde will Mashudu schon aufgeben, als plötzlich etwas mitten im Weg liegt – eine schlafende Löwin! Sie hebt etwas indigniert mal kurz den Kopf, als wir näher kommen, legt sich dann aber gleich wieder zum Schlafen hin.




    Der weitere Weg ist uns damit versperrt, denn die Tiere dürfen nicht belästigt werden. Mashudu sucht einen anderen Weg, kurvt um ein paar Büsche herum – und wieder trauen wir unseren Augen kaum: Nur wenige Meter von uns entfernt liegt ein Löwenpaar!!!!



    Auch diese beiden haben wir im Schlaf gestört, auch sie lassen sich – ganz offensichtlich vollgefressen und völlig entspannt – nicht stören. Herr Löwe gähnt einmal herzhaft – seinen Zähnen möchte man wirklich nicht zu nahe kommen!



    Dann lässt er sich wieder neben seine Gefährtin fallen und dreht sich schläfrig auf den Rücken.




    Das war’s für ihn, mehr Show will er uns nicht bieten … Wir lassen den beiden ihre Ruhe und fahren weiter. Zwei Bonteboks und ein Wildebeest (Gnu) tauchen auf.



    10. Februar - Sibuya Game Reserve


    Heute geht’s ins Sibuya Game Reserve, ein riesiges Wildreservat am Kariega River. 2022 waren wir schon mal dort gewesen, es war (trotz einiger Pannen und Malaisen) dermaßen toll und eindrucksvoll gewesen, dass wir das nochmal erleben wollen!


    Allerdings haben wir uns dieses Mal gegen die Zeltunterkunft und für die komfortablere Bushlodge entschieden. Das Zelt war zwar auch recht komfortabel, aber da gab es schon den einen oder anderen mehrbeinigen Mitbewohner ;) . Und bei Regen (und wir erlebten damals ein heftiges Gewitter!) ist so ein Zelt auch nicht immer die wahre Freude.


    Um 11 Uhr sollen wir im Stadtbüro von Sibuya in Kenton-on-Sea einchecken. Die Fahrt von Addo bis Kenton dauert nur ca. 1 1/2 Stunden, wir kommen mit reichlich Zeitpuffer an. Weil wir nach dem Aufenthalt in Sibuya noch 3 weitere Nächte in Kenton verbringen werden, wollen wir mal bei den House Quarters vorbei schauen und fragen, ob ein frühes einchecken möglich ist, denn wir werden morgen schon gegen 12 Uhr wieder in Kenton sein.


    Und da ist sie wieder – die unglaubliche Lockerheit und Freundlichkeit hierzulande! Klar, früheres Einchecken ist gar kein Problem, zwar ist das Apartment morgen bis 10 bewohnt, aber die Putztruppe wird es sich als erstes vornehmen, dann klappt das schon! Die Schlüssel werden uns gleich in die Hand gedrückt, und weil wir nach Sibuya für die eine Nacht nur eine Tasche mitnehmen wollen, können wir das gesamte restliche Gepäck einfach in ein momentan leer stehendes Apartment stellen – morgen wird es rauf in unsere Unterkunft gebracht!


    So einen Service gibt es selbst in Südostasien kaum!


    Wenig später melden wir uns im Stadtbüro von Sibuya, warten noch auf unsere Mitfahrer, zwei Paare aus Wales, dann geht’s aufs Boot! Denn nach Sibuya kommt man nicht auf der Straße, sondern nur auf dem Wasser, den Kariega River entlang. Bootsführer Mashudu wird uns heute und morgen auch auf die Pirschfahrten begleiten und sorgt gleich für Erheiterung, als er stolz die Bootsbar präsentiert.



    Zu so früher Stunde will allerdings keiner irgendwas akoholisches!


    Dann geht’s los, den Fluss hinauf. Links im unteren Bild sieht man die berüchtigten Euphorbia Bäume, deren giftige Milch heftige Hauausschläge verursachen kann, wie ich vor 2 Jahren leidvoll erleben musste!



    Eine weitere alte Bekannte taucht am Ufer aus – Suzy! Der Felsen war einst von betrunkenen Studenten als Frauengesicht angemalt worden, wird seither liebevoll gepflegt und das Makeup regelmäßig erneuert. Vor 2 Jahren trug sie sogar einen damals vorgeschriebenen Mundschutz!



    Nach 50 Minuten Fahrt legen wir an, steigen in einen offenen Landrover, der uns zur Lodge bringen soll. Kaum unterwegs, begegnen uns bereits die ersten Tiere. Zuerst läuft ein Impalaweibchen flink über den Weg.



    Minuten später sind dann auch schon die ganz großen Tiere da – Giraffen!




    Zuerst sehen wir nur zwei, dann kommt eine ganze Herde zum Vorschein. Wir sind alle hin und weg, begeistert von so einem Auftakt! Nach einer knappen halben Stunde Fahrt kommen wir im Bushcamp an. Die gemütliche Lounge hat was von einem sehr geräumigen Wohnzimmer.



    Da in Südafrika Essen einen extrem hohen Stellenwert hat, gibt es hier zuerst einen üppigen und sehr leckeren Lunch mit Salaten, Quiche, frischem Fisch und anderen Leckereien. Erst als alle satt sind, werden wir zu den Unterkünften gebracht. Momentan gibt es lediglich zwei strohgedeckte Doppelchalets, wir haben Glück und bekommen das dem Haupthaus am nächsten gelegene für uns alleine, gleich hinter dem Pool. Als wir unser Chalet betreten, sind wir fast sprachlos – riesengroß, top gepflegt und extrem komfortabel!




    Um uns herum nichts als Urwald und Stille . . .


    felix2000 - Es gib sehr strikte Verhaltensregeln für den Park, an die sich zumindest die von Guides/Rangern geführten Touren auch alle halten. Dazu gehört, dass man nirgendwo aussteigen darf, im Auto nicht aufstehen, sich rauslehnen, schreien oder sonstwie laut sein darf, wenn Elefanten sehr nah sind und dass die Autos auf jeden Fall so lange stehen bleiben müssen, bis die Tiere vorbei sind und die Straße wieder frei ist. Deshalb nehmen manche Tourguides auch keine Kinder unter 10-12 Jahren mit, weil denen oft schwer fällt, ruhig zu bleiben bei soviel aufregenden Sichtungen.


    Die Regeln werden auch strikt eingehalten - nur Besucher, die mit dem eigenen Autounterwegs sind, halten sich leider nicht immer dran.


    Fahrzeuge an und für sich nehmen die Tiere offenbar nicht als Bedrohung wahr, so lange sie stehen und innen keine größere Unruhe stattfindet. Da die Elefanten ja alle im Park aufgewachsen sind, gehören Autos praktisch zu ihrem normalen Lebensalltag.


    Gefährlicher als Gruppen von Elefanten sind allein herumstreifende Bullen, die oft leicht reizbar sind. Da hatten wir einen Tag später ein ziemlich beunruhigendes Erlebnis...

    Ebenfalls gut getarnt ist das Nashorn – und zudem extrem weit weg von uns, über 100m! Wir hätten da allenfalls einen Felsbrocken vermutet, aber Aubrey enttarnte es als dösendes Rhino. Nach ein paar Minuten geduldigen Wartens steht das Tier sogar auf und zeigt sich. Trotz Tele allerdings reichlich unscharf! Da sind die Elefanten doch erheblich einfacher zu fotografieren!


    Und manchmal posieren sie geradezu!





    Eher klein geht’s weiter, Federvieh treib sich – perfekt getarnt – im Gras herum.



    Ein Affe hat es sich in einer Astgabel gemütlich gemacht und schaut sich um.



    Aubrey steuert jetzt einen mit Zaun und Tor gesicherten Picknickplatz an – es gibt Mittagessen. Kein kaltes Essen aus der Kühltasche – nein, da wird Holz ausgeladen, Holzkohle drüber gehäufelt und ein Feuer entzündet. Aubrey und ein paar andere Guides haben einen Riesenspaß, Jungs halt … Als das Feuer etwas runter gebrannt ist, kommt jede Menge Fleisch und Wurst auf den Grill.



    Dazu gibt es Kartoffelsalat und gegrillte Brötchen – schmeckt wirklich gut! Gestärkt geht es weiter – Strauße sind hier ebenfalls unterwegs.



    Und überall flitzen Warzenschweine herum! Sie sind sehr schwer zu erwischen, denn sie rennen vor allem und jedem im Schweinsgalopp davon und verstecken sich im Gebüsch. Dass man sie mal aus der Nähe zu sehen bekommt, grenzt fast an ein Wunder!



    Schön sind sie wirklich nicht, der Kopf wirkt im Verhältnis zum Körper total überproportioniert. Aber irgendwie haben sie was … Weil Mitfahrerin Kathy so gerne Löwen sehen möchte, macht sich Audrey auf die Suche. Kreuz und quer fahren wir durch den Park, Kollegen werden befragt – aber heute wird es leider nichts mit den Katzen. Dafür gibt es noch ein paar Elefanten.



    Dann geht es zurück in die Unterkunft – Speicherkarten und Köpfe voll mit tollen Bildern und Eindrücken!


    Und so sieht's im Video aus - Video

    9. Februar – Addo Elephant Park

    Heute geht’s zu den ganz großen Tieren, den mehr als 600 Elefanten im Addo Elephant Nationalpark. Zwar haben wir den Park schon 2022 besucht, aber so eine tolle Erfahrung kann man ruhig auch ein zweites Mal machen! Natürlich gibt es auch noch eine Menge anderer Tiere im Park, auch Löwen, die man aber eher selten zu Gesicht bekommt. Zebras, Antilopen, Warzenschweine und noch einiges mehr trifft man aber fast immer, auch Kap Büffel gibt es reichlich.


    Der Park ist riesig - mit 1.640qkm ist er etwa doppelt so groß wie Berlin und mehr als halb so groß wie das Saarland!


    Um 9 Uhr geht’s los, neben Fahrer und Guide Aubrey sind noch 2 junge Paare aus Graz mit uns im Auto. Kaum sind wir auf dem Feldweg von der Farm zum Haupttor, läuft uns auch schon das erste Tier über den Weg. Allerdings ein eher kleines – aber trotzdem bemerkenswert. Ein Wiedehopf stochert im Gras nach Nahrung!



    Eine gute halbe Stunde dauert es, bevor wir das Tor zum Nationalpark erreichen. Dort bezahlen wir zunächst den Parkeintritt, dann geht’s rein in den Park. Es dauert nur ein paar Minuten, bevor eine Herde Elefanten auftaucht. In aller Seelenruhe überqueren sie die Straße, die Autos scheinen sie nicht zu interessieren.




    Manchmal geht es recht eng zu – aber Tiere haben hier auf allen Wegen absoluten Vorrang!


    Der Park ist von einem Netz aus befestigten und unbefestigten Straßen durchzogen, man kann also auch auf eigene Faust auf die Pirsch gehen. Am Parkeingang bekommt man dafür einen Plan der gesamten riesigen Anlage. Aber – so ein Plan zeigt dir nur, wo die Straßen sind! Wo sich jedoch die Tiere aufhalten, wissen nur die erfahrenen Ranger und Guides, die alle miteinander über Funk in Kontakt stehen und Sichtungen weitergeben. Trotzdem hängt es ganz wesentlich vom Engagement und der Erfahrung des Guides ab, ob und welche Tiere man wirklich zu Gesicht bekommt.


    Allerdings ist es hier eher schwierig, KEINE Elefanten zu treffen, denn es leben über 600 Dickhäuter hier. Was in den 1930er Jahren mit gerade mal 11 Tieren begonnen hat, ist heute das größte Elefantenreservat weltweit und der drittgrößte NP Südafrikas.



    Aber es gibt auch andere Tiere, die sehenswert sind! Man muss allerdings manchmal etwas genauer hinschauen. Eine hübsche Kudu Dame schaut zwischen dornigen Büschen hervor, perfekt getarnt.



    Herr Kudu ist ähnlich schwer zu entdecken.


    Vorsichtig um eine weitere Elefantenherde herum lavierend fahren wir weiter.



    Jetzt kommen Zebras ins Blickfeld, eine kleine Herde zieht an uns vorbei.




    Die Fohlen sind so perfekt getarnt, dass man sie neben ihren Müttern kaum ausmachen kann. Schon bei der Geburt sind ihre Beine so lang wie die der Muttertiere, wenn sie direkt neben ihnen laufen, scheinen sie zu verschmelzen, man sieht sie kaum.

    Es geht durch die Karoo bis Addo, mit kaum Verkehr, auf ziemlich guten Straßen.


    Zwar schickt uns G.maps zum Hintereingang der Stellenhof Farm, aber nette Farmarbeiter öffnen uns das Tor und zeigen uns den Weg zum Gästebereich. Wer jetzt allerdings an Urlaub auf dem Bauernhof denkt, liegt total daneben – Stellenhof ist ein Traum in Weiß, inmitten eines englischen Landschaftsparks!




    Unser Zimmer „Peartree“ ist wunderschön – und das Bad sonnendurchflutet!




    Viel mehr als einfach ein bisschen am Pool abhängen und durch den Garten schlendern, liegt heute nicht mehr an. Abendessen gibt es im hauseigenen kleinen Restaurant, mit Blick auf die futuristisch anmutenden Domes – die innen sehr komfortabel sind!



    Bei gutem Essen und ein paar Gläsern Wein lassen wir den Tag ausklingen.

    8. Februar - Valley of Desolation


    Die Felsen werden am heute Vormittag nachgeholt. Zuerst ging's aber erneut zum MTN-Laden, wo ich endlich Gesprächsguthaben aufladen konnte! Und nachdem ich jetzt auch die entsprechende App auf dem Handy habe, wird es künftig ganz einfach sein, Datenvolumen oder Gesprächsguthaben nachzuladen.


    Das Valley of Desolation liegt im Camdeboo Nationalpark, nur ca. 15 Fahrtminuten entfernt. Am Parkeingang wieder die übliche Prozedur mit Personalien, Pass-, Telefon- und Autonummer, dann muss noch bezahlt werden. Das geht - wie in allen SANParks (=South African Nationalparks) nur mit Kreditkarte! Bargeld wird genausowenig akzeptiert wie Giro- bzw. EC-Karten!


    Obwohl es noch früh am Tag ist, sind doch schon etliche Besucher da –vor 2 Jahren waren wir praktisch alleine hier! Die schmale Straße windet sich durch die Hügel (Berge wäre übertrieben), immer wieder mit tollen Ausblicken.




    Den ersten Aussichtspunkt sparen wir uns – zum einen ist der Parkplatz voll, zum anderen sieht man von hier aus lediglich runter auf die Stadt. Am zweiten (und zugleich letzten) stehen zwar auch schon ein paar Autos, aber die Insassen sitzen alle auf der Aussichtsplattform beim Picknick.



    Wir hingegen laufen los, den Berg rauf.




    Oben angekommen (dieses Mal ohne Schweißausbrüche, denn es hat heute nur 26 Grad und die Sonne brennt noch nicht) gibt’s zur Belohnung Panoramablicke. Nach links schaut man runter in die Schlucht, im Hintergrund liegt Graaff-Reinet. Wer gerne wandert oder klettert, ist dort unten genau richtig – beides steht für uns allerdings nicht auf dem Programm.



    Wir klettern lieber hier oben ein bisschen herum und freuen uns über immer wieder andere Aussichten.




    Warum diese fantastische Felsenlandschaft „Valley of Desolation“, also Tal der Trostlosigkeit, der Verwüstung, heißt, erschließt sich wohl kaum einem Besucher. Denn trostlos und trist ist es hier garantiert nicht, sondern einfach richtig schön! Bis zu 120m hoch sind einige der Steinsäulen!



    Weil wir heute noch weiter müssen, trennen wir uns allmählich wieder von den Felsen und treten den Rückweg an. Ein paar letzte Blicke, dann sind wir wieder unten auf der Durchgangsstraße und machen uns auf den Weg zum nächsten Ziel.


    S@bine - Tja, das mit den langen Auszeiten ist ja leider nur möglich, weil wir so alt sind, dass wir nicht mehr arbeiten. Manchmal wäre ich lieber nochmal jünger und hätte evtl. weniger Zeit ... Aber wir sind sehr froh und dankbar, dass wir mit 73 und 83 Jahren überhaupt noch so weite, lange und gelegentlich auch anspruchsvolle Reisen machen können und dürfen.


    Namibia war - zumindest am Anfang - ja eher ein "Abfallprodukt", weil wir keine Prämienflüge nach Kapstadt bekommen konnten. Deshalb war Windhoek zunächst nur der Ausweichflughafen, denn uns war durchaus klar, dass es für eine längere Reise durch Namibia die falsche Jahreszeit war. Der Schlenker von unten rein hat uns das ja auch deutlich gezeigt - es war schon wirklich sehr heiß! Aber auch wirklich SEHR schön!


    Weiter geht's:


    7. Februar - Graaff Reinet

    So eine schicke Hochzeitssuite zu verlassen, fällt nicht leicht. Obwohl es durchaus auch ein paar Probleme gab. Gestern Abend war nämlich das Wasser weg, als wir vom Essen zurück kamen. Kein Tropfen kam aus der Leitung! Per WhatsApp wurden wir informiert, dass eine Pumpe ausgefallen sein, man arbeite dran …


    Nun ja – Zähne putzen kann man auch mal mit Mineralwasser aus dem Kühlschrank und Waschen wird ohnehin überbewertet.


    Am Morgen ist das Wasser wieder da, sauber geduscht bekommen wir ein leckeres Frühstück, verabschieden uns von Zaahisa und unseren gestrigen Mitfahrern und brechen auf.


    Rund drei Stunden Fahrt durch die Karoo liegen heute vor uns. Viel Verkehr gibt es nicht, und wenn, sind es vor allem merkwürdige Lastwagen, die wir überholen oder die uns entgegen kommen. Alle haben Kippmulden hinten drauf – teils leer, teils gut gefüllt. Was sie alle transportieren, bleibt (für uns zumindest) im Dunkeln.



    Mal wieder ein bisschen zu früh kommen wir im Drostdy Hotel in Graaff-Reinet an. Weil das Zimmer noch nicht ganz fertig ist, schauen wir uns ein bisschen um und sind hin und weg! Das Hotel ist in Form eines Dorfes angelegt – lauter kleine, meist einstöckige Häuschen an baumbestandenen kleinen Sträßchen.




    Dazwischen liegen mehrere Pools, sogar eine Kapelle gibt es hier, denn das Drostdy ist ein beliebter Hochzeitsort. Unser Zimmer ist im kap-holländischen Stil eingerichtet und das Bad größer als manches Zimmer, das wir so hatten.




    Heute stehen ein paar Dinge zur Erledigung in der Stadt an. Unser völlig verdrecktes Auto muss dringend gewaschen werden, außerdem muss die Sache mit dem Gesprächsguthaben endlich mal geregelt werden. Die Wagenwäsche wird von gleich drei Paar fleißigen Händen an der Tankstelle erledigt, direkt daneben ist ein MTN Shop bzw. eine Theke in einem Elektroladen. Der hat allerdings leider zu - also müssen wir morgen nochmal her.


    Während unser Auto in einen manierlichen Zustand versetzt wird, machen wir einen Spaziergang zum Park und zur Kirche, bevor es mit dem blitzsauberen Auto zurück ins Hotel geht.




    Eigentlich wollten wir am späten Nachmittag ins Valley of Desolation, eine fantastische Felslandschaft ganz in der Nähe. Aber drei Minibusse mit deutschen Touristen, alle nicht gerade von der leisen Sorte, werden gerade startklar für einen Trip dorthin gemacht – da verzichten wir lieber. Denn morgen ist auch noch ….


    Stattdessen Lesestündchen am Pool und später im hauseigenen Restaurant ein zwar nicht schlechtes, aber auch nicht wirklich überragendes Abendessen.

    Herrlich entspannt geht es am späten Nachmittag zusammen mit 4 weiteren Gästen zu einem Sunsetdrive durch die Umgebung und zu den Hügeln in der Ferne.


    Direkt neben der Farm haben sich ein paar Sable Antilopen eingefunden.





    Wir holpern durch's Gelände, vorbei an malerisch verformten Bäumen.



    Es dämmert bereits, als wir den Hügel rauf fahren und einen Blick über die weite Landschaft im Abendlicht bekommen.



    Oben angekommen, wird die Bordbar ausgepackt, und bei Bier, Wein und ein paar Snacks schauen wir zusammen mit den beiden südafrikanischen Paaren, die mit uns gekommen sind, der Sonne beim Untergehen zu.







    Abendessen gibt es wenig später auf der Farm - sehr lecker! Unsere Mitfahrer haben als Vorspeise Skaapstertijes (marinierte und gegrillte Lämmerschwänze) auf ihren Tellern und nötigen mich, auch davon zu probieren. Zunächst zögere ich, probiere dann aber doch - und bin begeistert! Das Fleisch ist außen kross, innen butterweich und sehr gut gewürzt!


    Man muss wirklich immer wieder mal die einheimische Küche probieren!

    Also ein rundum gelungener Tag - mit neuer Landschaft, neuen Bekanntschaften und neuem Essen - einfach wieder mal toll!

    6. Februar

    Unser heutiger Übernachtungsort ist eine Art Verlegenheitslösung: Da die Strecke bis Graaff Reinet - unser morgiges Ziel - zu lang (für uns!) für eine Tagesetappe ist, musste ein Zwischenziel her. Möglichst halbwegs in der Mitte.


    Nun sind in der Kalahari und der Karoo die größeren Orte eher die Ausnahme, und solche, wo man gut und schön übernachten kann, ebenfalls. Britstown schien ein guter Kompromiss zu sein, dort stolperten wir sozusagen über die Sweetfontein Farm. Ein absoluter Glücksgriff, wie sich herausstellen sollte!!!


    Zuerst geht die Fahrt aber erneut durch die Kalahari. Die Straße immer geradeaus, die Vegetation weiterhin eher karg.



    Wie in Namibia haben sich auch hier die Webervögel die Strommasten für ihren Nestbau auserkoren - an fast jedem Mast hängt ein gigantisches Nest!



    Allmählich ändert sich die Landschaft, es wird grüner - wir sind in der Karoo! Nicht, dass die Karoo normalerweise besonders grün ist - aber hier hat es am letzten Wochenende ebenfalls Gewitter mit starken Regenfällen gegeben, die die Natur förmlich explodieren ließ.


    Am frühen Nachmittag sind wir da. Die Farm liegt ein gutes Stück von der N10 entfernt. wir holpern ca. 5 km über einen sandigen Feldweg, bis wir vor einem verschlossenen Tor stehen. Jetzt ist guter Rat teuer, denn wir sollen eine dort angegebene Nummer anrufen, damit das Tor geöffnet wird. Aber wir haben noch immer keine Airtime, kein Gesprächsguthaben!


    Zum Glück gibt's WhatsApp, das klappt sofort, denn Internet haben wir, und das Tor öffnet sich. Nochmal ein guter Kilometer - dann stehen wir vor einer Art Südstaatentraum!



    Zaahisa, eine wirklich unglaublich nette junge Frau, empfängt uns mit strahlendem Lächeln und bringt uns zu unserem Zimmer. Was heißt Zimmer - es ist die Hochzeitssuite, in die sie uns upgegradet hat!!!! Wir sind platt vor Staunen - und nein, das auf dem nächsten Foto ist NICHT das Zimmer sondern das Bad!



    Das geräumige Zimmer ist wunderschön - nur brauche ich fast eine Leiter, um ins Bett zu kommen, so hoch ist es!



    Zur Suite gehört noch ein etwas plüschiger Wohnbereich, der eher in eine Jagdhütte passt.



    Auch der Blick von der Terrasse in die Natur ist märchenhaft.



    Vor dem Manor House, in dem wir untergebracht sind, erstreckt sich grüner Rasen mit einem kleinen Pool. Ein weiterer, größerer Pool liegt nur ein paar Schritte entfernt vor einem Kakteenfeld.



    Auch der Restaurantbereich ist einfach nur schön.


    Zaahisa fragt, ob wir eine Massage möchten und eine halbe Stunde später liegen wir auf dem Bauch in einem hübschen kleinen Spa und lassen uns Schulter, Hals und Rücken massieren. Und zwar dermaßen gut und professionell, dass sich so manche thailändische Masseurin da noch einiges abgucken könnte!

    5. Februar


    Irgendwie war es gestern nicht genug! Weil der Park schon um 18 Uhr geschlossen wird und man danach nicht mehr rauskommt, konnten wir nicht weiter fahren. Heute haben wir hingegen reichlich Zeit! Wann wir in Upington ankommen, ist egal - da gibt es ohnehin nichts nennenswertes zu sehen und unser Guesthouse ist das selbe geblieben.


    Durch die schicke Palmenallee am See entlang verlassen wir die Dundi Lodge - mit frischer Wäsche im Gepäck, denn die dienstbaren Geister hatten tatsächlich in wenigen Stunden alles piekfein gewaschen und gebügelt!



    Am Gate zum Nationalpark begrüßt uns der Wachmann wie alte Bekannte und bedauert, dass wir trotzdem das Anmeldeformular nochmal komplett ausfüllen müssen. Auch die Eintrittsgebühren müssen wir erneut bezahlen - es gibt lediglich Tagespässe, es sei denn, man übernachtet im Park.

    Zunächst geht es nochmals über Felsen und Boardwalks zu Fuß zu einem weiteren Aussichtspunkt ganz in der Nähe. Wobei wir hoffen, dass der Felsbrocken nicht ausgerechnet heute runter fällt!



    Der kurze Fußmarsch (noch bei angenehmen 30 Grad) lohnt sich - die Aussicht ist grandios! Schon auf dem Weg sehen wir, wo das Wasser her kommt.



    Und dann haben wir einen tollen Panoramablick auf die beiden Wasserfälle!



    Hier lohnt sich aber auch mal ein Blick nach unten auf den Boden - bunt schillernde kleine Echsen sind ebenfalls echte Hingucker!



    Danach geht's auf 4 Rädern weiter. Unser erster Stopp ist Ararat, wieder mit imposantem Flussblick. Hier rauscht der Oranje durch eine ziemlich enge Schlucht.



    Kurz zurück gefahren und abgebogen, so kommen wir zu Oranjekom. Hier muss man wieder ein Stück über Fels laufen und dabei große Steinbrocken umrunden. Belohnt wird der Slalom durch einen wahrhaft grandiosen Blick gleich nach zwei Seiten! Von rechts zwängt sich der Fluss noch zwischen engen Felswänden hindurch, nach links weitet es sich.




    Man kann hier noch ein Stück weiter gehen und hat nochmal eine andere Perspektive - trotz mittlerweile schon weit über 35 Grad absolut lohnend!



    Noch ein gutes Stück fahren wir weiter, aber allmählich wird die Landschaft weniger abwechslungsreich und wir kehren um.


    Dann gibt es noch ein weiteres kleines Highlight - eine Herde Springböcke steht am Wegrand!



    Normalerweise sind sie extrem schreckhaft und laufen schnell weg, hier scheinen sie aber an Autos gewöhnt zu sein und bleiben stehen, posieren geradezu!


    Dann geht es zurück nach Upington, wo wir die Nacht verbringen.

    Das Volk der Khoi nennt die Gegend “Aukoerabis – Ort des großen Getöses” und laut ist es hier auf jeden Fall! Leider sind einige Wege wegen starker Unwetterschäden gesperrt, deshalb haben wir nur eine begrenzte Aussicht in die Schlucht.



    Man kann aber immerhin noch ein ganzes Stück weiter am Rand der Schlucht entlang gehen, und zumindest bis zum nächsten Aussichtspunkt wollen wir es - trotz der Hitze - schon noch schaffen.



    Erneut eine Plattform, ein wieder anderer Blick auf die Fälle, diesmal die Panorama Version. Hier sieht man beide Fälle im Großformat!



    Danach kehren wir zurück zum Auto, zu den Wasserflaschen und der Klimaanlage. Aber nehmen jetzt zumindest einen Teil der Rundstrecke in Angriff. Klangvolle Namen wie Moon Rock, Ararat und Echo Corner locken als Viewpoints - und scheinen gar nicht so weit weg zu sein. Wir peilen als erstes den Moon Rock an und machen uns auf den Weg. Und sind sehr bald froh über die Bodenfreiheit unseres Wagens, denn es geht sofort durch die erste Furt.


    Weitere Wasserlöcher folgen - unser ohnehin schon extrem verdrecktes Auto bekommt hier noch mal eine Schicht Schlamm drauf! Dann wird es wieder trockener, dafür wird es jetzt felsig und hügelig.



    Ein kleiner Wegweiser führt uns zum Moon Rock, der entpuppt sich aber lediglich als halbrunder Felsen ohne irgendeine Besonderheit. Dass man da rauf klettern sollte und dann eine begnadete Aussicht hat, haben wir leider erst später erfahren ... Egal, es ist toll hier und wir gondeln weiter zum Echo Corner, das der Schlucht des Oranje Rivers am nächsten gelegen zu sein scheint.


    Teilweise geht es auf sandiger Piste so steil nach unten, dass ich mir echte Sorgen mache, dass wir auf dem Rückweg den Anstieg nicht schaffen und liegen bleiben.


    Hier gibt es nicht nur kein nennenswertes Mobilfunknetz, sondern wir haben auch kein Gesprächsguthaben mehr, könnten also nicht mal telefonisch Hilfe herbeirufen! Das in Paternoster aufgeladene Guthaben war offenbar mit den Roaminggebühren in Namibia verrechnet worden - jetzt sind wir quasi blank. Das hindert uns aber keineswegs daran, die Landschaft zu genießen, die an jeder Ecke wieder anders aussieht.




    So eindrucksvoll die Landschaft auch ist - wir hatten natürlich auch auf ein paar Tiersichtungen gehofft! Aber da ist heute nichts zu sehen, offenbar haben sich alle in den Schatten verzogen und warten auf den Abend. Das können wir allerdings nicht tun, spätestens um 18 Uhr müssen wir wieder draußen sein, denn dann wird das Gate geschlossen. Deshalb reicht es nur noch für einen kurzen Abstecher zum Echo Corner. Hier hat man tatsächlich einen Blick zum Oranje River, auch wenn der hier eher etwas kläglich aussieht.



    Von hier aus geht's dann aber zügig zurück, denn es ist doch etwas später als gedacht. Aber das Licht ist einfach grandios! Und wir genießen die letzten Kilometer nochmal in vollen Zügen. Am Parkausgang heben sich die Köcherbäume gegen den afrikanischen Spätnachmittagshimmel ab – Bilder, die man nie mehr vergisst.



    Schon vor tausenden von Jahren fertigten die San Jäger und Sammler aus ihnen Köcher für ihre Pfeile. Im Mai/Juli tragen die Pflanzen strahlend gelbe Blüten.


    Kurz vor 18 Uhr sind wir zurück in der Dundi Lodge. Noch eine Runde am Pool, danach ein wirklich leckeres Abendessen mit überraschend scharfer Note und einem Aroma, das ich eher in Südostasien verortet hätte (Stir-fried Vegetables with chili, cashews and mushrooms). Aber es gibt hier auch eine kap-malaiische Küche, die ausgesprochen lecker ist und viele Aromen Asiens wiedergibt.


    Wie fast immer endet der Abend mit einem Glas Wein auf dem Balkon - heute allerdings mal ohne Sonnenuntergangshimmel.


    So war es heute im Video (Unbedingt die Auflösung nach oben korrigieren!!!

    Heute ging es zurück in die Natur. Genauer: In den Augrabies Falls Nationalpark, mitten in der Kalahari. Der liegt ca. 120 km nordwestlich von Upington - wir hätten da also auch als Tagesausflug hin fahren können, aber die Devise ist "Bloß kein Stress und keine Hektik!" Deshalb hatten wir unmittelbar beim Park eine Übernachtung eingeplant.


    Erstaunlich grün ist es in der Umgebung von Upington, zumindest in der Nähe des Oranje River. Zur Kalahari-Seite hin sieht man eher Savanne.



    Obwohl Upington an der Grenze zur trockenen Kalahari liegt, gibt es hier ausgedehnte Weinfelder und Obstplantagen. Natürlich haben auch die heftigen Regenfälle der letzten Tage dazu beigetragen, dass überall frisches Grün aus dem Boden sprießt.



    Nach 1 1/2 Stunden sind wir am Ziel, in der Dundi Lodge. Schon die Zufahrt ist imposant!!!



    Obwohl wir zu früh dran sind, können wir sofort einchecken - und erleben eine Riesenüberraschung! Gebucht hatten wir ein normales Zimmer im Erdgeschoss, Joachim von der Rezeption schleppt unseren Koffer jedoch in den 1. Stock. Dort erwartet uns eine gigantische Suite, bestehend aus großem Schlafzimmer, riesigem Wohnraum, geräumigem Bad und einer fast endlosen Terrasse mit Blick zum Pool. Ein unerwartetes Upgrade, weil alle sonstigen Zimmer von einer Gruppe junger Männer gebucht waren und man uns nicht direkt zwischen denen einquartieren wollte. (Die Jungs waren aber sehr nett und ruhig!!)




    Es ist sehr heiß, über 40 Grad, deshalb überlegen wir, ob wir den Besuch im Nationalpark nicht auf morgen früh verschieben sollen, wenn es kühler sein würde. Aber nach einer kurzen Ruhepause bei Kaffee und Kuchen sind wir wieder fit - und neugierig auf den Park und vor allem auf die Wasserfälle. Auch wenn es komisch klingt - 40 Grad sind hier, in der trockenen Hitze, wesentlich leichter zu ertragen als 30 Grad in der oft schwülheißen Atmosphäre Südostasiens. Wenn man sich mit einem Hut vor der prallen Sonne schützt und ausreichend trinkt, geht es sogar recht gut.


    Der Parkeingang liegt nur 5 Minuten von der Lodge entfernt, die Straße ist gesäumt von Köcherbäumen.



    Ein ungemein freundlicher älterer Security Guard nimmt Personalien, Mobilfunknummer und Autokennzeichen auf (diese Prozedur ist Standard in allen NPs in SA. Falls am Abend mal jemand nicht zurück zum Gate kommt, kann man ihn zu kontaktieren versuchen und im Ernstfall suchen).


    Danach geht's weiter zur Anmeldung, wo die Gebühren (266 ZAR pro Person, ca. 13€) bezahlt werden müssen und wir eine Karte des Parks bekommen. Es gibt eine Rundtour von 94km Länge, die auch mit einem Fahrzeug ohne Allrad befahrbar ist - aber die ist eindeutig zu lang für heute.



    Ohnehin wollen wir zuerst zu den Fällen, der Weg dorthin geht direkt von der Rezeption zunächst über Felsen, dann über Boardwalks.




    Und dann stehen wir auf der Plattform über den Fällen, die von rechts und links rund 60 m tief in die Schlucht des Oranje Rivers donnern.