Posts by happytraveller

    Grandios, ich bin ein bisschen neidisch.

    Fantastische Bilder, Du hast deine Erlebnisse wunderbar beschrieben und ich fühlte mich beim Lesen wie ein Mitreisender in deiner Gruppe. Ich kann sehr vieles gut nachvollziehen aufgrund eigener ähnlicher Erlebnisse. Eine Wanderung mit bewaffnetem Ranger in einem afrikanischen Raubtierhabitat habe ich allerdings bis jetzt noch nie gemacht. Die Betonung liegt ab heute eindeutig auf "noch" (nie) und diese Tatsache schreit förmlich danach geändert zu werden. Der afrikanische Kontinent ist ein großartiges Reiseziel. Ich habe bis auf 5 Länder alle auf diesem Kontinent bereist und muss sagen Tansania ist eins von den schönsten afrikanischen Ländern. In meiner Bewertung habe ich alles mit einbezogen, Klima, Landschaft, Tier und Pflanzenwelt, Sprache, Kultur und Menschen. Was soll ich weiter drumherum reden: Nakupenda Tanzania.

    Ich freue mich für dich . Es geht eine ganze Menge, wenn man nach dem Motto lebt " Never give up" Ich bin jetzt zusammengerechnet fast 10 Monate in Tansania. Habe nur wenig Zeit weil ich permanent etwas zu tun habe. Vielleicht kann ich in 2 Wochen schon mehr sagen, aber es hat sich einiges ereignet. Dir alles Gute, es werden bestimmt noch mehr Reisen.

    Todmüde bin ich gestern ins Bett gefallen, nachdem ich erst spät abends in Iringa angekommen war. Ich hatte keine große Lust mich intensiver mit Dodoma zu beschäftigen. Irgendwie kam da im Vorfeld nie die große Liebe auf. Um Missverständnisse auszuschließen, Dodoma ist kein menschliches Wesen, sondern der Name der Hauptstadt. Ich erwischte noch einen Bus am späten Nachmittag nach Iringa und dann waren noch einmal ca. 260 km zurückzulegen. Der Bus schaffte das in gut 5 bis 6 Stunden. Gefühlt 10 Leute "behaupteten" doch bei der Ankunft glatt, meine Freunde zu sein, als ich mit 2 Rucksäcken umgeschnallt, versuchte aus dem Bus auszusteigen. Die ersten 3 oder 4 meiner sogenannten Freunde, wimmelte ich noch höflich mit "hapana asante" ab. Dann war ich es leid und ignorierte einfach ihre Versuche ein Geschäft anzubahnen. Man kennt das ja aus verschiedenen Ländern, das man als Fremder insbesondere für Taxifahrer den idealen Kunden darstellt. Nachdem ich mich durch die Gruppe derer, die mir alle noch was "Gutes" tun wollten an diesem Abend "durchgekämpft" hatte, fiel mein Blick auf ein ca. 100 m entferntes Gebäude, aus dem Musik klang. "Noch schnell ein Bier bei ein bisschen Amapiano Musik ist sicherlich nicht die Schlechteste Idee" , dachte ich mir und ging flotten Schrittes in Richtung der Musik.


    An dieser Stelle ein kleiner Tipp für die nicht so erfahrenen Reisenden, insbesondere wenn es in unbekannte und vielleicht auch nicht ganz so sichere Länder geht. Sich ansprechen zu lassen und sogenannte "Hilfe" anzunehmen von einem Wildfremden, birgt immer ein größeres Risiko, als wenn man selber gezielt jemand sucht. Am besten sind immer Mitreisende oder irgendwie Unbeteiligte.


    Genau so wie oben beschrieben, hat es dann auch geklappt. Ein kühles Bier, ein günstiges Hotelzimmer und den Transport dorthin zu einem ortsüblichen Preis.


    Während ich gerade diesen Bericht zu Ende schreibe sitze ich in einem Bus und warte auf die Abfahrt nach Iftara. Laute afrikanische Musik klingt durch die Lautsprecher, 2 Sitze vor mir tanzen 2 ganz kleine schokoladenfarbene Mädchen lachend ihren ersten Tanz, ein anderes Kind schreit. Neben mir stillt eine junge Frau ihr Baby und gefühlt 10 staunende Kinder mit ihren kleinen aber doch weit geöffneten dunklen Augen können den Blick nicht von mir, dem Mzungu, lassen.


    Eine Frau mit


    Kopftuch und in einem bunten Kleid, typisch afrikanisch, bindet noch schnell 3 Toastbrote an einem an der Decke montierten Haltegriff fest....


    Dann fährt der Bus los, natürlich vollkommen überladen. Es wird ziemlich eng und unangenehme Klapperfahrgeräusche erfüllen den Innenraum des Busses, fast lauter als die Unterhaltungen der Passagiere. Der Fahrer dreht den Lautstärkeknopf der Musikanlage nach rechts.


    Na bitte, geht doch. Hakuna Matata...

    Ja, so ist es, wenn man etwas verspricht und dann nicht einhält. Man bekommt ein schlechtes Gewissen. Aber ich kann gute Gründe zu meiner Entschuldigung vorbringen. Als ich vor ein paar Tagen auf dem Markt war, habe ich Bananadada kennengelernt. Bananadada heißt im richtigen Leben Betty und verkauft auf dem Markt Bananen. Da ich seit meiner Kilimanjaro Tour 2018 weiß, das Dada auf Swahili Mädchen heißt, habe ich ihr kurzerhand diesen, wie ich meine, wohlklingenden, Spitznamen gegeben. Bananadada ist ne ganz Nette und gestern hat sie mich besucht. Meine Briefmarkensammlung konnte ich ihr leider nicht zeigen, weil die ja zuhause geblieben ist. Ja und so kam es dazu das wir uns gegenseitig etwas aus unseren Lebensläufen erzählt haben. Bei mir ging es natürlich um Reisen in die große weite Welt und bei Betty auch um Bananen. Ja was soll ich sagen? Ich liebe Bananen. So vergingen ein paar Stunden wie im Flug und jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich denke ihr seht es mir nach und macht mir nicht allzu große Vorwürfe. Heute klappt es leider auch nicht, denn ich bin zu einer kleinen Rundreise innerhalb Tansanias aufgebrochen, von der ich selbstverständlich auch berichten werde, wenn ich Zeit finden sollte.


    Momentan sitze ich im Bus auf dem Weg nach Dodoma, der Hauptstadt Tansanias.


    Der Himmel ist durch eine geschlossene Wolkendecke leider in unschönem blau grau eingefärbt, was für das Fotografieren nicht gerade die besten Bedingungen darstellt. Deswegen lasse ich das auch. Langsam hellt es sich aber auf und die Sonne kommt durch, wie eigentlich an jedem Tag im tropischen Tansania. Ich fahre durch eine savannenartige Landschaft, die auch landwirtschaftlich genutzt wird. Im Unterhaltungsprogramm des Busses wird Amapiano Musik rauf und runter gespielt. Ich mag diese Musikrichtung. Das Swahili hat sehr viele Vokale in seinen Wörtern und dadurch klingen die meisten Lieder wirklich sehr schön. Eine Sprache, wie geschaffen für das Singen von Liebesliedern, aber wohl komplett ungeeignet um Unfreundlichkeit, Boshaftigkeit oder gar Hass in Worte und Laute zu pressen. Ich blicke um mich herum nur in freundliche und entspannte Gesichter die zu Menschen gehören, die zurückhaltend und gelassen, aber auch mitunter müde und sehnsüchtig hoffend das Ende einer langen Fahrt möge doch bald kommen. Es ist warm, obwohl die Wolken die Sonne wieder zum Nichtstun verdammt hat.


    Ich schaue mir nochmal das Foto von Bananadada an. "What a Beauty", vollkommen egal ob es regnet oder die Sonne scheint.


    Ich blicke hoch auf meinen Bildschirm wo gerade ein tansanischer Sänger eine junge Frau anschmachtet, die vor ihm in typisch afrikanischer Weise tanzt. Eine Art zu Tanzen, die in Deutschland sofort den Jugendschutz auf den Plan rufen und den "normalen" Europäer in eine Gewissenskrise irgendwo zwischen Toleranz und Empörung befördern würde. Wer seine persönlichen Moralvorstellungen, Werte (ideeller und materieller Art) und Vorlieben überall auf dieser Welt zum gültigen Standard erklärt der wird wohl nie verstehen was den Reiz des Reisens ausmacht.


    Kurzer Blick auf die Landkarte....Hey nur noch knapp 100 km bis Dodoma.

    3. 8 Monate Moshi und keine Langeweile


    Der typische Tansania Reisende hat in der Regel 2 oder 3 große touristische Ziele. Da ist zum einen der Kilimanjaro, mit fast 6000 m Höhe der höchste Berg(erloschende Vulkan) Afrikas und der höchste alleinstehende Berg der Welt. Das zumindest kann man hier ab und zu lesen. Bester Ausgangspunkt für den Summit des Uhuru Peak ( 5895 m ), wie die höchste Erhebung des Kraterrandes heißt, ist natürlich Moshi.


    Dann auf jeden Fall die einzigartigen Nationalparks Serengeti und Ngorongoro Krater, sowie der Tarangire NP und der Lake Manyara. Arusha ist aufgrund der Nähe dafür ein idealer Startpunkt.


    Und wer dann noch Geld in seiner Reisekasse hat, sollte auf jeden Fall ein paar Tage Sansibar dranhängen.


    Tansania hat natürlich noch soviel mehr zu bieten.


    Was macht man aber in Moshi, wenn man gute 8 Monate hier ist?


    Nun, ich habe gestern die nachfolgenden Fotos hier aufgenommen und kaum ein Tourist kennt diese Örtlichkeit und nur ganz wenige Einheimische.

    2. Ausflug in die Usambara Mountains


    Von Moshi kann man relativ gut und günstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Usambara Mountains gelangen, welche südöstlich von Moshi in Richtung Tanga gelegen sind. Man fährt erst mit einem großen Reisebus nach Mombe. Dann mit dem Dala dala, so nennt man hier einen Kleinbus, nach Lushoto. Lushoto liegt ca. 1378 m über dem Meeresspiegel und als ich im Juni dort ein paar Tage verweilte, war es in den Nächten empfindlich kalt. Dazu kam dann noch Regen kommt und dann kommt eher der Wunsch nach heißen wärmenden Getränken auf anstatt zu wandern.

    An der Hauptstraße von Arusha nach Tanga sieht man viele kleine Kirchen und Moscheen in gewissen Abständen. Probleme zwischen beiden Religionen gibt es keine. Wäre auch etwas verwunderlich im gastfreundlichen Tansania, dem Land von Hakuna Matata und Karibu. Das Ticket für den Bus bis Mombo kostet ca. 20000 bis 25000 TZS (Hin) und mit dem DalaDala nochmal weitere 4000 oder 5000 TZS(hin) für die Strecke von Mombo nach Lushoto.

    Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Ausflug.

    Heute haben wir Sonnabend den 8.10. 2022, es ist kurz nach 7 Uhr und ich habe sehr gut geschlafen. Das ist wohl dem Umstand geschuldet, das ich gestern sehr lange wach war und über vieles was mich in den letzten fast 3 Jahren beschäftigt hat, intensiv nachdachte. Bis lange nach Mitternacht kam ich nicht zur Ruhe.

    Der allmorgendliche Blick von meiner Terasse hoch in Richtung Kilimanjaro verfängt sich in einer blau grauen Wolkendecke. Es hat auch in der Nacht geregnet, das hat die Luft gereinigt und etwas abgekühlt.

    Es ist ganz still , nur etwas entfernt hört man ein paar Vögel zwitschern.


    Das Wetter vorherzusagen, scheint hier ein leichter Job zu sein, denn mit "teils bis überwiegend bewölkt bei späterer Aufheiterung und ungefähr 29°C Höchsttemperatur" würde man nahezu jeden Tag richtig liegen.

    Es ist sehr schön hier in Moshi Tansania. Das Klima, die Vegetation und die bunten Farben der Blüten, die gerade wieder neu austreiben. Die Menschen sind sehr offen und freundlich und in Downtown Moshi taucht man ein in ein Gewusel von farbenfroh gekleideten Menschen, die meist sehr entspannt, aber mitunter auch wild und laut gestikulierend ihr Tagewerk angehen.


    Aber wie kam es dazu das ich heute genau hier entspannt sitze und diese Zeilen schreibe?

    Dazu muss ich etwas ausholen und fast 3 Jahre zurückschauen.

    Das Jahr 2020 sollte ein Highlight und so eine Art Abschluss einer Vielzahl von Reisen sein, die mich eigentlich am Ende des Jahres in alle Länder der Welt geführt haben sollten. Natürlich weiß ich, das "alle Länder der Welt" überhaupt nichts darüber aussagt, wieviel man von unserem Planeten Erde, gesehen hat. Schon gar nicht das man alles gesehen hat. Ich wollte einfach diesen Status haben, um dem gesellschaftlichen Stigma, dem ein Behinderter in der Regel ausgesetzt ist, etwas entgegen stellen zu können.

    2010 als ich die schreckliche Diagnose "Parkinson" bekam, grübelte ich wochenlang, wie ich wohl dieser Krankheit begegnen sollte. Ich dachte auch an meine Enkelkinder, die damals noch gar nicht geboren waren, und das sie ihren Opa höchstwahrscheinlich nur als schwer kranken und behinderten Menschen erleben würden.

    Welches Kind möchte schon einen Schwerkranken, womöglich im Rollstuhl sitzend, mit verzerrtem Gesichtsausdruck und permanent zitternden Händen als Opa haben. Was bleibt dann noch übrig an Menschlichkeit, wenn aus Liebe Scham wird. Wenn andere Kinder lustige und interessante Geschichten über ihr Zusammensein mit ihrem Opa erzählen,

    würden sie bestenfalls berichten können, wie sie ihm vielleicht beim Essen geholfen haben und den aus dem Mund laufenden Speichel abgewischt haben.

    Es ist "Gott sei Dank" nicht so gekommen und heute kann ich sagen "Ich habe die schönsten Enkeltöchter der Welt" Nun, ich habe noch nicht alle Länder dieser Welt bereist, aber trotzdem ging diese Runde eindeutig an mich und nicht an "Herrn Parkinson." Die beiden Mädchen wissen schon, das ihr Opa in der ganzen Welt unterwegs war und immer noch ist und manchmal ziemlich verrückte Sachen zu machen scheint. Und das ist etwas das bleibt.

    Zurück zum Jahr 2020...

    Es war im Grunde alles geplant, Ich hatte alle Flüge gebucht, Pässe vorbereitet, teilweise schon Aktivitäten in verschiedenen Ländern im Fokus, angefragt oder auch schon gebucht. Am Ende des Jahres wollte ich dann an der Hochzeitsfeier meiner australischen "Gasttochter" in Melbourne teilnehmen. Was für ein Jahr hätte es werden können? Was für ein Jahr es wurde, wissen wir, zurückblickend, alle nur zu gut.

    Eine schöne Reise nach Frankreich Provence, Italien, Schweiz und später durch die Niederlande, Belgien und Luxemburg waren nicht mehr als "Pflaster auf die Wunden der Enttäuschung."

    Aber vielleicht im nächsten Jahr, Carneval in Port of Spain Trinidad fast so schön wie in Rio und nicht ganz so gefährlich. Wieder Planung, Buchung von Flügen und Unterkunft ( Normalerweise ist dort Monate im voraus alles gebucht. )und viele Gespräche mit meinem Freund Marcus Williams, einem karibischen "Spaßvogel" und Hobby - Entertainer aus Trinidad. Schon früh war klar, das sich auch das zerschlagen würde.

    Ende des Jahres 2020 war ich in einem absoluten Stimmungstief.

    Nicht etwa aus Angst vor einer Infektion mit einem Virus, sondern schlicht und ergreifend, weil wertvolle Lebenszeit einfach so verging. Eine verschwendete Zeit, die Stunde um Stunde, ähnlich wie aus einem defekten Hahn tropfendes Wasser, Tropfen für Tropfen, nicht wieder kommen würde. Dann dieses ständige Auf und Ab, Maskenpflicht, LockDown, Testen, Impfen , 2G, 3G. Was darf man wo und wie machen? Was muss man vorzeigen, wie lange ist irgendetwas gültig oder auch nicht. Ich hatte, um es mal ganz salopp zu sagen, die Schnauze voll.

    Dann im Januar die "Flucht." Aber wohin konnte man überhaupt fliehen?

    Es kam nur eine kleine Anzahl von Ländern infrage. Äthiopien? Ja, Äthiopien war offen. Na ja, sagen wir halb offen. Tansania? Ja, eventuell auch Tansania.

    Das Flugticket war kein großes Problem, das Visum für Äthiopien auch nicht. Aber das Visum für Tansania kam einfach nicht und ein Visa on arrival gab es offiziell nicht. Gemäß der Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes (auswaertiges-amt.de) war es im Prinzip unmöglich bzw. ganz und gar nicht empfehlenswert in diese Länder zu reisen.

    Ich glaube am 20. oder 21. Januar bin ich dann von Frankfurt über Addis Abeba nach Hawassa geflogen, um dort einen Freund zu besuchen.

    Auf dem Flughafen Frankfurt wirkte alles gleichermaßen unwirklich wie gespenstisch auf mich. Ähnlich eines Drehbuchs aus der Feder des gleichen Authors , der "Kevin - Allein zu Haus" geschrieben hatte.

    Ich war gefühlt, alleine auf dem riesigen Frankfurter Airport. Irgendwo fand ich dann den Check in Schalter der Ethiopian Airlines und später auch das Gate.


    Angekommen in Addis und alle Einreiseformalitäten überstanden, hellte sich meine Stimmung auf. Jedes Mal wenn ich in Bole lande, gibt mir das so einen Kick und mein Körper scheint in einen anderen Modus zu schalten. Weg

    von der "drehmomentstarken Geländefahrt mit 1000 Hindernissen" hin zur Wiederentdeckung der kindlichen Leichtigkeit des Seins.



    Fortsetzung folgt..

    Warum eigentlich "Mein Tansania" ? Nun man sagt ja auch " das ist meine Welt", "das ist genau mein Ding " oder "mein Land," "meine Familie" etc. Es ist weniger Ausdruck etwas zu besitzen, sondern eher das einem etwas sehr gut gefällt und man eine gewisse Nähe oder gar Bindung zu irgendetwas hat. Ich wohne hier in einem vorerst für ein Jahr gemietetem Appartement und fühle mich sehr wohl.

    Ein Land wie Tansania so lange und intensiv kennenzulernen, ist für mich etwas komplett Neues und ich betrachte es als ganz großes Privileg und Geschenk.

    Wir haben mittlerweile schon Oktober und das Reisejahr 2022 ist zum größten Teil Geschichte. Wenn ich am Silvesterabend auf fast 8 Monate Aufenthalt hier zurückblicken werde, hoffe ich genauso glücklich und zufrieden zu sein, wie ich es im Augenblick bin.

    Wie es dazu kam und was ich hier erlebt habe, gerade erlebe und noch erleben werde, versuche ich in den verbleibenden Wochen bis zum Jahresende vorzustellen.

    Der Einstieg mit "Einkaufen bei Mamaoumi" mag einige vielleicht ein bisschen irritiert haben und zugegeben hätte es nicht unbedingt am Anfang stehen müssen.

    Als kleiner Vorgeschmack auf das Konmende hier ein paar Bilder vorerst ohne Kommentar.

    1. Einkaufen bei Mamaoumi



    Jambo liebe Reisefreunde,


    bin gerade vom Einkaufen zurück. Ich brauchte eigentlich nur Eier zum Frühstück, habe bei der Gelegenheit dann auch gleich ein paar Flaschen Fanta mitgebracht. Es wird bestimmt wieder sehr warm heute und da ist Trinken besonders wichtig. Ich weiß das Wasser sicherlich gesünder wäre, aber etwas ohne Geschmack zu trinken, hat mir schon als Kind nicht gefallen. So sind die bekannten amerikanischen Limonaden mit dem Geschmack von Ananas und Passionsfrucht zu meinen Favoriten geworden. Fürs Einkaufen brauche ich nicht viel Zeit, denn "der Lebensmittelhändler meines Vertrauens" ist nur ein paar Schritte von meinem Appartement entfernt. Mamaoumi betreibt ihn und jedes Mal wenn ich zu Ihrem Laden komme, werde ich freundlich auf Swahili begrüßt. "Jambo, Mambo, Karibu, Asante, Habari gani, Vzuri sana" so oder so ähnlich klingen die kurzen Dialoge unserer Begrüßung. Mamaoumi ist eine Frau mittleren Alters und sie ist Muslimin. So hätte es ein paar Zeilen vorher, eigentlich "Lebensmittelhändlerin" heißen müssen. Aber ich bin in Moshi Tansania und wen interessiert hier schon Genderismus. Mein Swahili Wortschatz umfasst nicht sehr viele Wörter oder Redewendungen. Die Wenigen die ich kenne, gehen mir aber recht flüssig über die Lippen und so führte schon so mancher Kurzdialog bei den überraschten Mithörern zu der Frage: Oh, unazungumza Kiswahili? ( Oh, Du sprichst Swahili?)


    Bei der Antwort stoße ich bereits an meine sprachlichen Grenzen und so bleibt mir meistens nichts anderes übrig als auf Englisch einzugestehen, das ich nur ein paar Wörter ihrer Sprache kenne.


    Wie auch immer, die Menschen anerkennen es als Respekt gegenüber ihrem Land, ihrer Sprache und selbstverständlich auch gegenüber ihrer Person.


    3 Eier und 5 Flaschen Limonade kosten bei Frau Mamaoumi 3200 Tansanische Schilling. Das sind nach heutigem Wechselkurs etwa 1,4 Euro was für mich mehr als erschwinglich ist. "Für viele Einheimische sieht das aber ganz anders aus." , denke ich während ich zurück zu meinem Appartement gehe.


    So, ich glaube die Eier sind fertig. Kann ein schöner Tag werden heute in Moshi Tansania am Fusse des Kilimanjaro.

    Hakuna Matata